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Verfahren zur Herstellung sulfitierter Gerbextrakte
Sulfitierte pflanzliche Gerbstoffauszüge enthalten zwar kleinere Mengen von schlammbildenden Komponenten und durchdringen beim Gerben schneller die Blössen als die unsulfitierten.
Die Sulfitierung der Extrakte mit Sulfiten hat aber ein Ansteigen der p H. Wert der aus ihnen bereitetenBrühen zurFolge und einAnsteigen desSalzgehaltes sowohl in denExtrakten als auch in den Gerb-
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Steifheit des erzeugten Leders anbelangt, weil die Blössen in den Brühen, die höhere pH Werte haben und grössere Mengen Saize enthalten, zu wenig quellen und die Bindungsfähigkeit der Gerbstoffe unter solchen Umständen vermindert ist.
Eine nur teilweise Lösung wurde darin gefunden, dass die Sulfitlerung mit Gemischen von Sulfiten und Bisulfiten durchgeführt wird.
Bei solcher Behandlung steigen zwar die PH - Werte der Brühen nicht so sehr an wie bei dersulfitierung mit Sulfiten allein, die Anreicherung der Extrakte an Salzen kann aber nicht genügend vermieden werden.
Die Sulfiüerung aromatischer Verbindungen mit Hilfe von Gemischen von Sulfiten und Bisulfiten in saurem Medium hat aber keinen so guten Verlauf, wie wenn man sie bei einer schwach alkalischen Reaktion durchführt, so dass man die Sulfite und Bisulfite nur in begrenzter Menge anwenden kann.
Es wurde nun gefunden, dass man die Gerbextrakte mit Sulfiten bei einer schwach alkalischen Reaktion sulfitieren kann, wenn man sie dann mit Hilfe von Kationenaustauschern der Kationen befreit.
Man kann in dieser Weise beliebig stark su1fitiert Gerbextrakte erzeugen und sie mit Hilfe von Kationenaustauschern auf beliebige PH-Werte der analytischen Lösung zwischen 2, 5-7 einstellen. So kann man zwischen stark schwellenden und adstringenten, die Leder stark füllenden Gerbextrakten und nicht "chwe11enden schnell durchgerbenden Extrakten alle Zwischenstufen erzeugen.
Dieses Verfahren unterscheidet sich von der in der österr. Patentschrift Nr. 200710 beschriebenen sulfi- tierenden Extraktion mit Sulfiten bzw. Sulfiten und Alkalien, bei welcher die Sulfite bzw. Sulfite und Alkalien in die Extraktionsgefässe zugesetzt werden und die gewonnenen Brühen ohne weitere Sulfitierung mitHilfe von Kationenaustauschern von den Kationen befreit werden, dadurch, dass das ursprUnglicheGerb- stoffmaterial während der Extraktion mit den Sulfiten oder mit den Gemischen von Sulfiten und Alkalien nicht in Berührung kommt und dass erst die vorzugsweise mit heissem Wasser durch Extraktion gewennenen Gerbstoffbrühen bei einer schwach alkalischen Reaktion sulfitiert und nachfolgend mit Hilfe eines Kationenaustauschers von den Kationen befreit werden.
Das neue Verfahren hat gegenüber den bekannten den Vorteil, dass die Pektinstoffe und die Hemizellulosen der Gerbmaterialien durch die Sulfite nicht angegriffen werden.
Beispiel l : Die durch Extraktion von Quebrachoholz mit Wasser in der Hitze gewonnene Brühe, die einen PH-Wert 4, 5 aufweist, wird mit 5% Natriumsulfit bezogen. auf den Gerbstoffgehalt, versetzt.
Sofort nach der Zugabe des Natriumsulfits stellt sich der pu-Wert der Gerbstoffbrühe auf 7, 5 ein. Die Brühe wird dann solange erhitzt, bis eine daraus entnommene Probe nach Abkühlen und Ansäuern mit Essigsäure klar bleibt. Sodann wird dieselbe mit einem stark sauren Kationenaustauscher behandelt und schliesslich eingedickt. Bei der Behandlung mit dem Kationenaustauscher sinkt der pH-Wert der Brühe auf 2,7, wobei die Löslichkeit der Gerbstoffe unverändert bleibt.
Beispiel 2 : Die durch Extraktion von Quebrachoholz mit Wasser in der Hitze gewonnene Brühe, die einen pu-Wert 4, 5 aufweist, wird durch Zusatz von Natriumtydroxyd auf einen PH-Wert von 8 gebracht. Sodann wird 511/0 Natriumsulfit, bezogen auf den Gerbstoffgehalt, zugesetzt und die Brühe solange erhitzt,
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Abkuhlen und Ansäuern mit Essigsäure klar bleibt. Sodann wirdKationenaustauscher wird abfiltriert und die klare Brühe eingedickt.
Die erhaltenen Extrakte enthalten weniger Asche als die üblichen sulfitf. erten Quebrachoexuakte, quellen die Blössen stärker auf und gerben dieselben schneller durch, so dass sich. dieselben für die Erzeugung schweies Ledeis besser eignen als die üblichen sulfitierten Quebrachoextrakte.
An Stelle Quebrachoholz können in der gleichen Weise auch andere pfIanzlichL Gerbmaterialien verarbeitet werden.