DE265913C - - Google Patents

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DE265913C
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leather
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Classifications

    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C14SKINS; HIDES; PELTS; LEATHER
    • C14CCHEMICAL TREATMENT OF HIDES, SKINS OR LEATHER, e.g. TANNING, IMPREGNATING, FINISHING; APPARATUS THEREFOR; COMPOSITIONS FOR TANNING
    • C14C9/00Impregnating leather for preserving, waterproofing, making resistant to heat or similar purposes

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  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Chemical Kinetics & Catalysis (AREA)
  • General Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Treatment And Processing Of Natural Fur Or Leather (AREA)

Description

KAISERLICHES
PATENTAMT.
PATENTSCHRIFT
KLASSE 28«. GRUPPE
OSKAR TREBITSCH in WIEN.
Patentiert im Deutschen Reiche vom 26. April 1912 ab.
Es ist bekannt und in der Lederindustrie allgemein üblich, das Leder nach dem Versetzen mit Gerbstoff noch mit Substanzen nachzubehandeln, deren Zweck es ist, den Gerbstoff im Leder zu fixieren, so daß es beim Auswaschen nicht zuviel an Gewicht einbüßt. Zu diesem Zweck verwendet man: Mineral- und organische Säuren, Alkalien, Oxyde von Schwermetallen, Alaun, Leim,
ίο Hühnereiweiß, Blutalbumin und Blutserum, Mehl u. dgl. m. Diese Fixiermittel äußern jedoch im Leder mancherlei nachteilige Wir- , kungen, welche ihre Anwendung für gewisse Ledersorten sogar ausschließen. Alle genannten Materialien verleihen dem Leder eine dunklere Färbung; Säuren, Alkalien, Alaun, Leim und Schwermetalle machen es nach kürzerer oder längerer Zeit außerdem brüchig und fleckig; natives Eiweiß koaguliert beim heißen Nachbehandeln des Leders, wodurch dieses ebenfalls brüchig und blätterig wird; durch Mehl· wird es staubig und büßt seine Weichheit ein.
Es ist nun gelungen, durch Verwendung von geeigneten Lösungen oder feinen Suspensionen nichtkoagulierbarer Eiweißstoffe, wie z. B. Acidalbumin, Albumosen, Peptone, Globuline, Fibrine, Histone, Protamine, Proteide oder von Gemengen dieser, kurz einer großen Anzahl von Eiweißkörpern tierischer oder pflanzlicher Herkunft bzw. von Abbauprodukten derselben, die oben angeführten Nachteile zu vermeiden und dabei dem Leder Geschmeidigkeit und lichte Färbung zu verleihen, außerdem die Gerbstoffe so zu fixieren, daß das Leder sich ohne jeden Verlust an diesen und anderen Zusetzmitteln auswaschen läßt. Als Lösungsmittel kann man hierbei Wasser, vegetabilische und Mineralöle oder auch andere geeignete Lösungsmittel verwenden, wie sie gerade für die betreffende Ledersorte und den zu erzielenden Effekt sich besonders eignen.
Die bekannten Verfahren zum Appretieren und Füllen des Leders unter Verwendung obengenannter Substanzen verfolgen wohl den gleichen Zweck wie die Erfindung, nämlich die Fixierung von Füllstoffen im Leder. Die meisten dieser Verfahren besitzen aber, wie eingangs bemerkt, den großen Nachteil, das Leder sehr hart, brüchig und dunkel, ja bei Anwendung größerer Mengen Gerbstoff und der genannten Zusätze völlig unbrauchbar zu machen. Bei einem der bekannten Verfahren, bei dem mit Leim gearbeitet wird, handelt es sich überdies um Mineralgerbung und Fixierung des Leimes durch essigsaure Tonerde. Bei einem anderen soll' eine Bindung des Gerbfettes erzielt werden/ und es wird zu diesem Zweck die Fixierung des Gerbstoffes benutzt. Durch die Fettbehandlung des Leders wird hier vermieden, daß es hart und brüchig wird; das Verfahren kann also ohne Fett überhaupt nicht zur Anwendung gelangen.
Die Erfindung unterscheidet sich somit hiervon ganz wesentlich dadurch, daß die angewendeten Eiweißstoffe selbst das Hart- und Brüchigwerden des Leders verhindern, obwohl sie den Gerbstoff fixieren und das Leder dicht machen. Wesentlich ist hierfür die Art der verwendeten Eiweißstoffe, während das angewendete Lösungsmittel für das Verfahren und das Ergebnis gleichgültig ist. Ein gleicher
Erfolg wurde durch kein bisher angewendetes Gerbstofffixierungsmittel erzielt, denn auch die bisher verwendeten nativen Eiweißstoffe (Albumin) zeigen den gleichen Nachteil wie Leim. Die abgebauten Eiweißstoffe unterscheiden sich eben ihrer chemischen und physikalischen Beschaffenheit nach sehr bedeutend von den nativen und den Leimsubstanzen so bedeutend, daß an ihre Anwendung in der Gerbereitechnik noch niemals gedacht wurde.
Beispiel.
, Man taucht io kg Sohlleder, das mit Tannin gegerbt wurde, in 401 einer .1 prozentigen wässerigen Lösung von Pepton sicc. Witte, beläßt
■ es etwa 1Z2 Stunde darin und trocknet es sodann. Der Gerbstoff ist nun unauswaschbar fixiert, das Leder ist hell und geschmeidig.
Ganz besonders günstig wirkt z. B. auch eine 0,5 prozentige Lösung von Acidalbumin, wie es nach der österreichischen Patentschrift 31675 hergestellt wird, in Lebertran, wenn man sie in oben angegebener Weise auf irgendeine Ledersorte, ζ. B. Feinleder, das beliebig gegerbt wurde, einwirken läßt. Hierbei wird das Leder gleichzeitig geölt und dadurch besonders geschmeidig.
Bei mineralgaren Ledern kann eine Nachgerbung mit vegetabilischen Gerbstoffen erfolgen, worauf diese auf eine der obengenannten Arten durch Nachbehandlung mit einer Lösung abgebauter Eiweißstoffe im Leder fixiert werden.
Die erwähnten Lösungen oder Suspensionen nichtkoagulierbarer Eiweißstoffe können auch als Appretur für fertiges Leder Anwendung finden.
Ferner hat sich herausgestellt, daß die angegebenen Eiweißstoffe als Verdickungsmittel für Farbflotten zum Färben von Leder gut geeignet sind. Zu diesem Zweck sind bisher u. a. Albumine benutzt worden. Bei diesen, wie überhaupt bei den kolloiden, nativen Eiweißstoffen erfolgt die Verdickung aber durch die hohe Viskosität ihrer Lösungen, die Fixierung der Farben durch die nachfolgende Koagulation. Die Farbe wird bloß gewissermaßen festgeklebt, indem das Eiweiß eine harte, spröde Kruste bildet. Bei der Verwendung auf Leder wäre dies sehr nachteilig, da dieses hart und spröde würde; außerdem dringt die dicke Albuminlösung fast gar nicht in das Leder ein, wodurch nur ein oberflächliches Haften der Farbe erreicht würde. Bei Verwendung abgebauter Eiweißstoffe werden aber diese Nachteile infolge ihres ganz anderen Verhaltens vermieden ; trotz der relativen Dünnflüssigkeit der Lösung wird die Farbe genügend verdickt, begierig vom Leder aufgesaugt und in diesem (auch durch die gleichzeitige Bindung an Gerbstoff) mit den Eiweißstoffen innig festgehalten. Um diesen Effekt zu erreichen, genügt es, 2 bis 3 Prozent der abgebauten Eiweißstoffe einer Farbflotte zuzufügen und mit dieser, wie üblich, zu verfahren.

Claims (2)

Patent-Ansprüche:
1. Verfahren zum Appretieren von Leder aller Art, dadurch gekennzeichnet, daß das Leder mit Lösungen von nichtkoagulierbaren Eiweißstoffen tierischer oder pflanzlicher Herkunft oder deren Gemengen oder Abbauprodukten nach dem Gerben behandelt wird.
2. Anwendung des Verfahrens nach Anspruch ι zum Färben von Leder aller Art, dadurch gekennzeichnet, daß nichtkoagulierbare Eiweißstoffe als Verdickungsmittel für die Farbflotte dienen.
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