DE1926689C3 - Verfahren zum Färben von Formkörpern aus Polyamidharzen - Google Patents
Verfahren zum Färben von Formkörpern aus PolyamidharzenInfo
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Description
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zum Anfärben von Gegenständen aus Polyamidharzen, wie
beispielsweise Brillengestellen, Haarspangen, Taschenbügeln, Kämmen u. dgl., unter Erzielung diskontinuierlicher
oder schattierter Farbeffekte, beispielsweise Marmoreffekt oder Imitationen von natürlichem Schildpatt.
Es sind bereits Verfahren zum Anfärben von Polyamidharzen mit Farbflecken von verschiedener
Farbintensität unter Erzielung eines Marmor- oder Schildpatt-Effekts bekannt. Gemäß einem dieser bekannten
Verfahren wird die Färbung durch Pigmentierung der Schmelze erhalten. Durch dieses Verfahren
werden jedoch die mechanischen Eigenschaften des fertigen Formkörpers verschlechtert und insbesondere
die Schlagfestigkeit herabgesetzt. Gemäß einem weiteren Verfahren wird der anzufärbende Gegenstand mit
Hilfe einer geeigneten Schablone od. dgl. überzogen, so daß wenige Oberflächenbereiche unbedeckt bleiben, die
dann auf geeignete Weise, z. B. durch Besprühen, Bestreichen od. dgl. gefärbt werden. Dieses zeitraubende
Verfahren verbraucht viel Farbstoff, und es liefert keine Färbungen von verschiedener Schattierung.
Ziel vorliegender Erfindung ist nunmehr die Bereit-,o
stellung eines Verfahrens, welches die vorstehend geschilderten Nachteile überwindet und die Herstellung
ausgezeichneter Imitationen wertvoller Stoff? erlaubt.
Es wurde nun überraschend gefunden, daß man auf Formkörpern aus Polyamidharzen diskontinuierliche
i<j und schattierte Färbungen von der Art eines Schildpattoder
Marmoreffekts erzielen kann, indem man zu einem wäßrigen Färbebad, das schwach angesäuert ist und
mindestens einen dispergierten Farbstoff enthält, eine geringe Menge öl zumischt, die ausreicht, um höchstens
ίο dreiviertel der freien Oberfläche des Bades zu bedecken,
und dann den zu färbenden Formkörper aus Polyamidharz in das Färbebad eintaucht.
Durch dieses Verfahren werden die inneren physikalischen Eigenschaften des Formkörpers nicht verändert,
und die so erhaltene Färbung ist gegenüber der Atmosphäre beständig.
Das erfindungsgemäße Färbeverfahren ist relativ einfach und billig. Es besteht darin, daß man ein, z. B.
durch Essigsäure, schwach angesäuertes wäßriges Färbebad (pH-Wert beispielsweise etwa 4), das 2 bis
20%, bezogen auf das Gewicht, mindestens eines dispergierten Farbstoffs enthält, herstellt, dann auf die
Oberfläche des Bades eine solche Menge eines Öls gießt, daß nach Ausbreitung auf dessen Oberfläche höchstens
dreiviertel der freien Oberfläche des Bades bedeckt sind, das Bad auf eine Temperatur zwischen 50 und
100°C erwärmt, langsam rührt, so daß der Ölfilm sich in Form von unregelmäßigen Flecken anordnet, den
anzufärbenden Gegenstand in das Bad eintaucht und von Zeit zu Zeit, beispielsweise alle zwei bis drei
Minuten, dreht, wobei er eingetaucht bleibt, der gewünschten Färbung entsprechend lange im Färbebad
beläßt, beispielsweise acht bis zwanzig Minuten, den gefärbten Gegenstand aus dem Färbebad entfernt und
gründlich mit Wasser wäscht und schließlich trocknet.
Um mögliche ölspuren zu entfernen, kann dem Waschwasser eine geringe Menge eines nichtionischen
oberflächenaktiven Mittels zugesetzt werden.
Als Dispersionsfarbstoffe können Farbstoffe der Azo- und Anthrachinonreihe, beispielsweise Dispersionsfarbstoffe der Colour-Index-Nummern 61505, CL: 11210, 37235 und CL: 11855 od. dgl. verwendet werden.
Als Dispersionsfarbstoffe können Farbstoffe der Azo- und Anthrachinonreihe, beispielsweise Dispersionsfarbstoffe der Colour-Index-Nummern 61505, CL: 11210, 37235 und CL: 11855 od. dgl. verwendet werden.
Als öl wird zweckmäßig ein in Wasser unlösliches öl
eingesetzt, das ein Mineralöl, tierisches oder pflanzliches öl, oder ein synthetisches öl, beispielsweise ein
Weichmacheröl, sein kann.
Beliebige Polyamide können nach dem erfindungsgemäßen Verfahren angefärbt werden. Besonders gute
Ergebnisse werden bei Formkörpern aus Polycaprolactarn (allgemein mit Nylon 6 bezeichnet) erzielt.
Sowohl der wasserfreie Gegenstand wie auch mit 3 bis 8% Wasser vorkonditionierte Gegenstände können
erfindungsgemäß angefärbt werden.
1) Es wurde ein Färbebad hergestellt, das 4 Gew.-°/o des Dispersionsfarbstoffs mit der C-L-Nr. 61505 enthielt;
zunächst wurde der Farbstoff in sehr wenig Wasser (1:1) bei Raumtemperatur dispergiert, dann
wurde die Dispersion in heißes Wasser von 50 bis 600C,
das mit 40%iger Essigsäure (1 ml Essigsäure pro Liter Wasser) angesäuert worden war, eingegossen.
2) Auf dieses Färbebad wurde sodann eine geringe Menge eines Mineralöls in solcher Menge gegossen, daß j
höchstens dreiviertel der freien Oberfläche Bades bedeckt wurden.
3) Das Färbebad wurde sodann auf 60 bis 700C
erwärmt und danach langsam gerührt, so daß das öl sich
in Form unregelmäßiger Flecken auf der Badoberfläche anordnet.
4) Dann wurde ein Brillengestell aus weißem Caprolactam vom Molekulargewicht 17 000 acht bis
zehn Minuten lang in das Färbebad eingetaucht, wobei
es alle zwei bis drei Minuten langsam gedreht wurde. ι s
5) Das Gestell wurde aus dem Färbebad entnommen, mit Wasser gewaschen und schließlich mit einem
Baumwolltuch abgetrocknet.
Die metallischen Teile des Brillengestells wurden weder angefärbt noch durch die geringe Acidität
(pH-Wert 4) des Färbebads angegriffen.
Das Brillengestell war unregelmäßig schattiert mit verschiedenen Farbtönen in blau mit ausgezeichnetem
Ornamenteffekt angefärbt.
Beispiele 2 bis 4
In diesen Beispielen wurde das Verfahren von
Beispiel 1 wiederholt, wobei jedoch anstelle des
Farbstoffs mit der G-I.-Nr. 61505 Farbstoffe mit
folgenden C.-I.-Nummern verwendet wurden: Cl.:
11210, CL: 37235 und Cl.: 11855.
Es wurden ebenso gute Ergebnisse wie nach Beispiel 1 erzielt.
Beispiele 5 bis 8
Die Verfahren der Beispiele 1 bis 4 wurden wiederholt unter Verwendung eines Färbebads mit 2%o
Farbstoff bei einer Temperatur von 1000C. Die erzielten
Ergebnisse waren ebenso gut wie beim Verfahren von Beispiel 1.
Ein Kamm aus Polyeaprolactam mit einem Molekulargewicht von etwa 17 000 wurde unter Erzielung einer
schildpattartigen Färbung in zwei Stufen wie folgt angefärbt:
1) In der zrsten Stufe wurde wie im Beispiel 1
beschrieben vorgegangen, jedoch unter Verwendung eines Gemischs aus zwei verschiedenen Farbstoffen,
d. h. eines Färbebads mit 3%o des Farbstoffs mit der
C.-l.-Nr. 11210 und l%o des Farbstoffs mit der C.-I.-Nr.
37235.
2) In der zweiten Stufe wurde der nach Stufe 1 erhaltene Kamm in ein wäßriges Färbebad, das 4%o des
Farbstoffs mit der C.-l.-Nr. 11855 enthielt, bei 60 bis 700C vier bis zehn Minuten lang eingetaucht.
Dei Kamm wurde dann aus dem Bad entfernt, gründlich mit Wasser gewaschen und getrocknet. Er
war in verschiedenen Schattierungen schildkrötenfarbig angefärbt.
Claims (9)
1. Verfahren zum Anfärben von Formkörpern aus Polyamidharzen unter Erzielung diskontinuierlicher
oder schattierter Farbeffekte von der Art eines Schildpatt- oder Marmoreffekts, dadurch gekennzeichnet,
daß man ein schwach angesäuertes, wäßriges Färbebad, das mindestens einen Dispersionsfaibstoff enthält, mit einer geringen
Menge eines Öls, die ausreicht, um höchstens dreiviertel der freien Oberfläche des Färbebads zu
bedecken, versetzt und den anzufärbenden Gegenstand in das Färbebad eintaucht.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Färbebad vor Eintauchen des
anzufärbenden Gegenstands langsam gerührt wird, so daß sich das öl in Form unregelmäßiger Flecken
auf der Oberfläche des Färbebads verteilt.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Gegenstand während des
Eintauchens im Färbebad so gedreht wird, daß er mindestens alle zwei bis drei Minuten eine
vollständige Drehung ausführt.
4. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß man ein in
Wasser unlösliches Mineralöl, tierisches oder pflanzliches öl oder synthetisches Öl verwendet.
5. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Färbebad
2 bis 20 Gew.-% mindestens eines Dispersionsfarbstoffs enthält.
6. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß man einen
Azo- oder Anthrachinon-Dispersionsfarbstoff verwendet.
7. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Färbebad
bei einer Temperatur zwischen 50 und 1000C
gehalten wird.
8. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der anzufärbende
Gegenstand acht bis zwanzig Minuten lang in das Färbebad eingetaucht wird.
9. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der anzufärbende
Gegenstand aus Polycaprolactam hergestellt ist.
Applications Claiming Priority (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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IT1695668 | 1968-05-27 | ||
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Publications (3)
Publication Number | Publication Date |
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DE1926689A1 DE1926689A1 (de) | 1969-12-04 |
DE1926689B2 DE1926689B2 (de) | 1977-03-31 |
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