DE1037404B - Verfahren zur Herstellung eines Flaechenbelages, insbesondere eines Linoleums - Google Patents

Verfahren zur Herstellung eines Flaechenbelages, insbesondere eines Linoleums

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DE1037404B
DE1037404B DEA24435A DEA0024435A DE1037404B DE 1037404 B DE1037404 B DE 1037404B DE A24435 A DEA24435 A DE A24435A DE A0024435 A DEA0024435 A DE A0024435A DE 1037404 B DE1037404 B DE 1037404B
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DE
Germany
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linoleum
felt
tanning
untreated
mixture
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David Alexander Feigley Jun
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Armstrong World Industries Inc
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Armstrong Cork Co
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    • D06NWALL, FLOOR, OR LIKE COVERING MATERIALS, e.g. LINOLEUM, OILCLOTH, ARTIFICIAL LEATHER, ROOFING FELT, CONSISTING OF A FIBROUS WEB COATED WITH A LAYER OF MACROMOLECULAR MATERIAL; FLEXIBLE SHEET MATERIAL NOT OTHERWISE PROVIDED FOR
    • D06N1/00Linoleum, e.g. linoxyn, polymerised or oxidised resin
    • YGENERAL TAGGING OF NEW TECHNOLOGICAL DEVELOPMENTS; GENERAL TAGGING OF CROSS-SECTIONAL TECHNOLOGIES SPANNING OVER SEVERAL SECTIONS OF THE IPC; TECHNICAL SUBJECTS COVERED BY FORMER USPC CROSS-REFERENCE ART COLLECTIONS [XRACs] AND DIGESTS
    • Y10TECHNICAL SUBJECTS COVERED BY FORMER USPC
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    • Y10T442/273Coating or impregnation provides wear or abrasion resistance

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  • Textile Engineering (AREA)
  • Treatment And Processing Of Natural Fur Or Leather (AREA)

Description

BUNDESREPUBLIK DEUTSCHLAND
DEUTSCHES
kl. 81 1
INTERNAT. KL. D 06 H
PATENTAMT
AUSLEGESCHRIFT 1037 404
A24435IVc/8I
ANMELDETAG: 6. MÄRZ 1956
BEKANNTMACHUNG DER ANMELDUNG UND AUSGABE DER AUSLEGESCHRIFT: 28. A U G U ST 19 5 8
Verfahren
Die vorliegend beschriebene Erfindung bezieht sich TT , ·,, . „,.. , , ,
allgemein auf Flächenbeläge, d. h. solche die aus einer zur Herstellung eines Flachenbelages,
dekorativen, abriebfesten Schicht eines trocknenden insbesondere eines Linoleums Öles auf einer Unterlage bestehen, insbesondere auf
Linoleum, namentlich auf dessen Herstellung, beson- 5
ders während der Heiz- oder Härtestufe. · IH-
Linoleum ist einer der am meisten verwendeten Anmelder.
Oberflächenbeläge. Man kann es in der Weise her- Armstrong Cork Company,
stellen, daß man Linoleummassegemische auf eine ■»· + P ί\Γ <5f Δ ■>
Unterlage aus grober Leinwand oder getränktem Filz 10 Lancaster, Fa. (V. St. Ά. j
aufkalandert, z.B. auf einen mit Asphalt, Harz oder Vertreter: Dr. W.Beil, Rechtsanwalt,
Kautschuk getränkten Filz. Das Massegemisch be- ^ , r „, _x„ ,
stellt im allgemeinen aus Linoleumzement, Füllstoffen Frankfurt/M.-Hochst, Antoniterstr. 36
und Pigmenten. Linoleumzemente werden seit langem Beanspruchte Priorität:
aus einem trocknenden öl und einem Harz nach ver- 15 „ „ . ., «„.".,«„,.,.
schieden«! Verfahren hergestellt, die zur Bildung V. St. v. Amerika vom 18. April 1955
eines trocknenden Öl-Harz-Gels durch Oxydation und
Polymerisation des trocknenden Öls, im allgemeinen
in Gegenwart der harzartigen Zusätze, führen. Ge- David Alexander Feigley jun., Lancaster, Pa.
wohnlich bestehen Linoleumzemente aus etwa 65 20 (V St A)
bis 851 ·/. trocknendem bzw^ halbtrocknendem öl und ist aJs Erfinder enannt worden
etwa 15 bis 35 % Harz. Hauptsachlich bestehen die
Linoleumzemente aus einem Harz wie Kolophonium,
einem trocknenden Öl wie Leinöl, oder einem halb- «
trocknenden Öl wie Sojabohnenöl. In den letzten 25
Jahren wurden die trocknenden Öle als Bestandteile einer elastischen, harten Oberfläche, die hauptsächdes Linoleumzements auch ganz oder teilweise durch Hch für Fußboden- oder Wandbeläge, für die Oberandere Ausgangsstoffe ersetzt. Tallöl oder Tallölester, Seiten von Ausgüssen und Ladentischen usw. wichtig d. h. ganz oder teilweise veresterte Tallöle, dienten als ist, gehärtet oder in Wärmekammern getrocknet Ersatz für die trocknenden öle oder einen Teil davon 30 werden.
im Linoleumzement. Zu diesen trocknenden ölen oder Für die Härtung oder Trocknung in der Wärme
ihren Gemischen hat man außer den oben beschriebe- bringt man das Linoleum im allgemeinen in etwa 90° nen Harzen auch noch andere Harze zugemischt, warme ventilierte Kammern, und zwar so lange, bis z. B. Kopale, Kauri- oder Dammarharz, Kongo-Harz, es die gewünschten, physikalischen Eigenschaften andere natürliche oder künstliche Harze, wie Harn- 35 aufweist, was gewöhnlich etwa 14 Tage dauert, stoff-Formaldehyd-Harze, Phenol - Formaldehyd- Seit etwa 40 Jahren kennt man eine schädliche ErHarze, harzartige Erdölderivate, z. B. Destillations- scheinung, die während der Trocken- oder Härteberückstände, die bei der Raffination von Erdöl- handlung auftritt. Diese Erscheinung nennt man fraktionell usw. anfallen, sowie andere trocknende »Ofenrosten«. Sie tritt besonders auffallend bei oder halbtrocknende öle, wie sie gewöhnlich zur Her- 4° solchem Linoleum auf, das auf der Oberseite entweder Stellung solcher Gemische verwendet werden. ganz hellfarbig ist oder hellfarbige Stellen in einer
Zur Herstellung von Linoleumgemischen wird der Zeichnung oder einem Muster enthält. Das »Ofen-Linoleumzement mit Füllstoffen, wie Kork, Sägemehl rosten« tritt besonders dann auf, wenn das Linoleum u. dgl., sowie mit verschiedenen Pigmenten vermischt. in mehreren Lagen, schleifenartig über- und ineinan-Ein typisches Linoleumgemisch ist z. B. folgendes: 45 der angeordnet, im Ofen aufgehängt ist, um dadurch
Gewichtsteile dessen Kapazität möglichst gut auszunutzen. Das
»Ofenrosten« des hellfarbigen Linoleums macht große
Sagemehl. 70 Mengen Linoleum unbrauchbar, da die häßlichen,
gemahlene Kreide 11 / bräunlichen Flecken das Linoleum ganz unansehnlich
Linoleumzement 112 50 machen_ Diese Flecken können zwar in der Sonne
Das Linoleum selbst stellt man dadurch her, daß ausgebleicht werden, doch ist dies ein äußerst kostman ein auf die oben beschriebene Weise hergestelltes spieliges Verfahren.
Linoleumgemisch auf einer Unterlage aufkalandriert. Das »Ofenrosten« läßt sich weitgehend vermeiden,
Das kalandrierte Produkt muß dann zur Erzeugung wenn man grobe Leinwand als Tragschicht oder LTn-
terlage für das Linoleumgemisch nimmt, ist jedoch ziemlich stark, wenn die Unterlage aus mit Asphalt getränktem Filz besteht. Aus diesem Grunde nahm man lange Zeit an, daß das Rosten durch die während der Härte- oder Trocknungsbehandlung frei werdenden flüchtigen Fraktionen des Asphalts verursacht würde. Zwar hat man innerhalb der letzten 20 Jahre zahlreiche Versuche gemacht, um das schädliche »Ofenrosten« zu verhindern, jedoch ohne Erfolg.
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Beseitigung des Ofenrostens. Ein weiteres Ziel ist ein Verfahren zur Behandlung von aus Filz bestehenden Unterlagen zur Verwendung für die Linoleumherstellung, bei dem diese Filzschichten nicht imstande sind, Flecken auf hellfarbige Linoleumgemische während des Härtevorganges hervorzurufen.
Bei der Herstellung von Oberflächenbelägen, die aus einer dekorativen Schicht eines Linoleumgemisches auf einer eiweißartige Bestandteile enthaltenden Unterlage bestehen, wird erfindungsgemäß das Ofenrosten durch Behandlung der eiweißartigen Bestandteile mit einem Gerbmittel vermieden.
Die vorliegende Erfindung beruht auf der überraschenden Entdeckung, daß das Ofenrosten der Linoleumgemische auf das Vorhandensein eiweißartiger Bestandteile in der Unterlage des Oberflächenbelags zurückzuführen ist. Trotz der während der vergangenen Jahre durchgeführten Versuche und entgegen den Vermutungen der Linoleumfachleute wurde gefunden, daß das Ofenrosten nicht mit dem Tränkungsmittel für den Filz zusammenhängt, sondern statt dessen von den eiweißartigen Bestandteilen des Filzes selbst herrührt. Diese eiweißartigen Stoffe stammen von der Wolle oder anderen eiweißartigen Fasern, die in Lumpen oder sonstigem Fasergut enthalten sind, aus denen der Filz hergestellt wird. Es wurde festgestellt, daß die Filze, z. B. Fußbodenfilze, Graufilze und andere, durchschnittlich etwa 5 %> Wolle oder sonstige eiweißartige Bestandteile enthalten. Dieser Gehalt von 5 % ist bei den laufend verwendeten Filzen überraschend gleichmäßig.
Man hat zwar schon zur Herstellung von linoxynartigen Produkten, die die Grundmasse bei der Linoleumherstellung bilden, vorgeschlagen, diesen Massen geringe Mengen nicht oxydierend wirkender sauerstoffhaltiger Säuren, zweckmäßig weniger als 1 °/o solcher Säuren, zuzumischen, um Festigkeitseigenschaften der Linoxynmassen zu verbessern und die Härtung zu erleichtern.
Diese Maßnahme hat mit dem Verfahren der vorliegenden Erfindung deshalb nichts zu tun, weil dadurch der schädliche Einfluß der eiweißhaltigen Bestandteile der Linoleumunterlagen, z. B. des Filzes, praktisch nicht beeinflußt und die Erscheinung des »Ofenrostens« nicht beseitigt wird.
Der genaue Mechanismus des »Ofenrostens« ist noch nicht bekannt. Versuche zeigten jedoch eindeutig, daß die Fleckenbildung letzten Endes durch die eiweißartigen Bestandteile verursacht wird. Es ist anzunehmen, daß unter den während der Härte- oder Trockenbehandlung herrschenden Wärme- und Feuchtigkeitsbedingungen bei der Linoleumherstellung durch Zersetzung der Eiweißmoleküle stickstoffhaltige Verbindungen entstehen, z. B. Ammoniak oder niedermolekulare Amine oder beide. Wahrscheinlich werden dabei die endständigen Aminogruppen der Eiweißmoleküle abgebaut. Die chemische Bindung, die die endständigen Aminogruppen festhält, ist ihrer Natur nach mehr ionisch als kovalent und darum leichter zu sprengen. Unter den in Linoleumhärtekammern herrschenden Bedingungen werden diese stickstoffhaltigen Verbindungen dann von dem Eiweißmolekül losgelöst, kommen mit dem Linoleumgemisch in Berührung und bilden chromophore Gruppen, die die häßliche Fleckenbildung verursachen. Diese Annahme wird durch die Tatsache erhärtet, daß es unter den in den Härtekammern herrschenden Bedingungen möglich ist, Ammoniak aus eiweißhaltigen Stoffen abzudestillieren, ferner durch die Tatsache, daß das Reagens,
ίο das die Bildung der chromophoren Gruppen in dem Linoleumgemisch verursacht, flüchtig sein muß. Außerdem hat die chemische Analyse ergeben, daß die stark verfärbten Stellen solcher Linoleumgemische einen bedeutend höheren Stickstoffgehalt aufweisen als ungefärbte Proben.
Zur Verhinderung des Ofenrostens müssen die in der Unterlage vorhandenen eiweißartigen Stoffe mit einem Gerbmittel behandelt werden. Gerbmittel dienen allgemein zur Konservierung von Tierhäuten oder -fellen und ihrer Umwandlung in Leder. Die für diesen Zweck verwendeten Gerbmittel sind erfindungsgemäß auch zur Beseitigung des obenerwähnten Ofenrostens brauchbar und können im allgemeinen in
-- mindestens sechs Gruppen eingeteilt werden, nämlich
1. Aldehyde, einschließlich Aldosen, 2. gerbend wirkende Metallsalze, 3. mehrbasische organische Säuren, 4. Polysulfosäuren, 5. natürliche Gerbstoffe und 6. synthetische Gerbstoffe, insbesondere Phenolformaldehydharze.
Erfindungsgemäß muß man deshalb die in der Unterlage eines Oberflächenbelags vorhandenen eiweißartigen Bestandteile z. B. mit einem oder mehreren der oben aufgezählten Gerbmittel behandeln. Neben den obengenannten sechs Gruppen kommen jedoch auch noch andere Gerbmittel in Betracht. Gewisse Ketone, z. B. Ketonaceton und Dioxyaceton, wirken ebenso wie Ketosen (z. B. Fructose) als Gerbmittel. Von den Aldehyden sind Verbindungen wie Formaldehyd in Form von Formalin, Paraformaldehyd, Glyoxal oder die als Aldosen bekannten, reduzierenden Zucker verwendbar. Nach einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung behandelt man die in dem Filz vorhandenen eiweißartigen Bestandteile mit einem reduzierenden Zucker, z. B. Dextrose; es sind aber auch Ketosen, z. B. Fructose, verwendbar. Von den Metallsalzen werden solche gerbend wirkenden Salze, wie Aluminiumsulfat, Kaliumchromalaun, Kobalt- und Nickelsulfat, benutzt. Unter den organischen mehrbasischen Säuren zieht man Verbindungen wie Oxal-, Zitronen-, Bernstein, Malein- und Phthalsäure vor. Von den Polysulfosäuren sind die sulfonierten Polystyrolharze ausgezeichnete Gerbmittel. Natürliche Tannine sind solche Naturprodukte, die Gerbsäure enthalten, und diese Stoffe können in allen bekannten Formen gebraucht werden. Unter den Syntanen sind diejenigen von besonderer Bedeutung, die unter den Namen Leukanol HPS (ein synthetischer Gerbstoff auf der Grundlage von Naphthalin) sowie als Leukanol R und Orotan TV (beides aromatische synthetische Gerbstoffe) vertrieben werden.
Das gewählte Gerbmittel für die eiweißartigen Bestandteile kann in jeder geeigneten Weise angewandt werden. Da die meisten Gerbmittel wasserlöslich sind, ist es gewöhnlich am zweckmäßigsten, sie in Form einer wäßrigen Lösung mit den eiweißartigen Stoffen zusammenzubringen. Wenn das Gerbmittel flüchtig und flüssig ist, wie im Falle des Glyoxals, so kann man eine wäßrige Lösung in derselben Weise herstellen, wie wenn das Gerbmittel als wasserlöslicher Feststoff vorläge.
5 6
Man kann wäßrige Lösung auf die eiweißartigen veranschaulichen. Das verwendete Linoleumgemisch Verbindungen auf beliebige Weise einwirken lassen. wurde aus Leinöl und Kolophonium in einem Ge-So kann man die Fasern behandeln, noch bevor der wichtsverhältnis von 75 : 25 hergestellt, zu einem Filz auf dem Draht oder Zylinder oder auf einer ahn- Zement oxydiert und anschließend mit Holzmehl und liehen Vorrichtung gebildet wird. Dies kann leicht 5 Kreide in einem Verhältnis Zement zu Füllstoff wie derart geschehen, daß man die Fasern in der ent- 35 : 65 vermischt. Das Linoleumgemisch wurde bis sprechenden Lösung des Gerbmittels suspendiert und auf eine Schichtstärke von 1,2 mm kalandriert und in dabei den pH-Wert so einstellt oder die Temperatur so kreisförmige Scheiben von etwa 10 cm Durchmesser weit steigert, bis sich das Gerbmittel genügend mit geschnitten. Diese Scheiben waren in unbehandeltem dem Eiweiß umgesetzt hat, um dieses gegen Abbau io Zustande weiß und hatten auch nach otägiger Erwärin flüchtige Stickstoffverbindungen unter den Här- mung auf 90° C unter Isolierung von anderen Stoffen tungsbedingungen beständig zu machen. Dies dient noch eine sehr helle Rahmfarbe. Zwei dieser Linoleumzur Bestimmung des Endes der Gerbsäureeinwirkung, scheiben wurden auf Uhrgläsern in 3,8 1 fassende wie sie für die vorliegende Erfindung benutzt wird. Farbbüchsen mit verschließbarem Deckel gebracht, Wenn die Fasern mit Lösungen von Salzen gerbend 15 unter Zugabe von noch 3 g Wasser in einem kleinen wirkender Metalle behandelt werden, wählt man meist Becherglas. Außerdem wurden noch Faserstoffe in Konzentrationen des Salzes von etwa 0,5 % und hält Form von Filz beigegeben, der eiweißartige Fasern die Temperatur etwa 20 bis 60 Minuten lang auf in behandelter oder unbehandelter Form enthielt. Zu etwa 60 bis 80° C. Andere Gerbmittel sollten in ahn- jeder Versuchsreihe gehörte noch ein Blindversuch, für liehen oder höheren Konzentrationen in den wäßrigen 2° den zwei Scheiben benutzt wurden, die überhaupt Lösungen vorhanden sein, je nach ihrer Gerbkraft. keine eiweißartigen Bestandteile enthielten. In jeder Im allgemeinen sollte die zurückgehaltene Menge Versuchsreihe wurde ferner eine weitere Büchse mit Gerbmittel nicht weniger als etwa 5 Gewichtsprozent einem unbehandelten Filz untersucht, der etwa 5 °/o des Gesamtfasergehalts betragen, obwohl schon mit eiweißartige Stoffe enthielt. Dies sollte den Umfang einer geringeren Menge immer noch bessere Ergeb- 25 der in den Härtekammern auftretenden Fleckenbilnisse erzielt werden als mit ganz unbehandeltem Filz. dung zeigen. Um den Grad der in jeder der Büchsen Statt die Eiweißfaser vor der Bildung des Filzes zu vorkommenden Fleckenbildung zu kennzeichnen, gerben, kann man den Filz auch unmittelbar aus einer wurde eine willkürliche, qualitative Markierungsskala gerbmittelhaltigen Lösung herstellen. aufgestellt. Die Zahl 0 bedeutete darin, daß die Farbe Ein anderes Verfahren zur Behandlung eiweiß- 3° der Scheibe im Vergleich zu der Kontrollscheibe, bei haltiger Bestandteile der Unterlagen besteht darin, der überhaupt kein Filz zugegen war, praktisch undaß man den Filz, nachdem er gebildet und getrocknet verändert geblieben war. Hierbei zeigte sich nur die ist, mit einer Lösung des entsprechenden Gerbmittels sehr helle Rahmfarbe. Am anderen Ende der Skala behandelt. zeigte der Wert 10 die stärkste festgestellte Flecken-Wenn ein Filz etwa 5 % eiweißartige Stoffe ent- 35 bildung an, wobei der Farbton einem dunklen Braun hält, so sollte die Mindestmenge der angewandten entsprach; er entstand, wenn unbehandelter Filz in Gerbmittel zur Erzielung bester Ergebnisse etwa 2 der Büchse vorhanden war.
bis 2,5 Gewichtsprozent des Filzgewichtes betragen. Zwar wurden im Anfang die Scheiben in den verwährend die bevorzugte Menge bei etwa 5 °/o liegt. schlossenen Büchsen 6 Tage lang der Einwirkung des Das bevorzugte Anwendungsverfahren besteht 40 eiweißhaltigen Filzes bei 90° C ausgesetzt; jedoch darin, daß man eine wäßrige Lösung des Gerbmittels erwies sich diese lange Einwirkungszeit als unnötig auf den Filz aufsprüht oder mit einer Walze auf- lang. Eine nur 18 bis 48 Stunden dauernde Behandträgt, und zwar nachdem dieser auf der Papier- lung bei 120° C entsprach ganz dem erwähnten maschine hergestellt, jedoch bevor er getrocknet 6-Tage-Versuch unter Einhaltung niedrigerer Temwurde. 4-5 peraturen. Zwischen den Behandlungszeiten von 18 Beim Sättigen des Filzes ist es bisweilen zweck- und 48 Stunden bei 120° C waren keine merklichen mäßig, ein Netz- oder Dispergiermittel mitzuverwen- Unterschiede festzustellen. Die Temperatur der einzelden, um das Eindringen der wäßrigen Lösung in den nen Versuche sind in jedem Falle in den nachstehen-FiIz zu erleichtern. den Beispielen angegeben.
Sobald die das Gerbmittel enthaltende Lösung auf 50 R--Ii
den Filz gebracht ist, kann man diesen trocknen oder e 1 s ρ 1 e I
sonstwie in üblicher Weise behandeln. Dieses Beispiel zeigt die Wirksamkeit der Aldehyde In solchen Fällen, in denen das Eiweiß nicht vor- als Gerbmittel zum Zwecke der Verhinderung des gegerbt ist, braucht das Gerbmittel, um bei dem vor- Ofenrostens. Ein Filz, der aus in einer Walkmaschine liegenden Verfahren wirksam zu sein, nur mit den ei- 55 mit Butadien-Styrol-Kautschuk gesättigten Fasern weißartigen Stoffen während der Warmbehandlung in hergestellt war, wurde in 10 cm große Scheiben geden Härtungskammern zusammen zu sein. Man schnitten, von denen man die eine mit einer 5%igen braucht deshalb sogar bei Benutzung eines festen Lösung von Glyoxal, die andere mit einer Dextrose-Gerbmittels, dieses unter Umständen nur so auf dem lösung sättigte. Von diesen Scheiben wurden jeweils Filz zu verteilen, daß man es einfach daraufstreut. 60 zwei auf 90° C bis zur Trockne erwärmt, was etwa Zwar gibt es nur wenige Gerbmittel, die in Wasser 20 Minuten erforderte. Danach wurde jede Gruppe unlöslich sind; diese kann man jedoch in einem in der Scheiben zusammen mit zwei Scheiben aus dem einer Walkmaschine oder einem Holländer bis zur für den Versuch dienenden Linoleumgemisch sowie Sättigung auf die Fasern aufbringen oder auch in 3 g Wasser in eine Büchse gebracht. Eine weitere Form einer Suspension oder Aufschlämmung auf den 65 Büchse enthielt unbehandelten Filz, die Linoleum-Filz auftragen. Versuchsscheiben sowie 3 g einer wäßrigen Lösung Beispiele von etwa 10°/° Formaldehyd. Noch eine weitere
Büchse enthielt die Linoleumscheiben, die unbehan-
Es wurde eine Reihe von Versuchen durchgeführt, delten Filzscheiben, die 3 g Wasser sowie 0,25 g Para-
um die Wirksamkeit der verschiedenen Gerbmittel zu 70 formaldehyd.
Sämtliche Büchsen wurden in eine auf 90° C gehaltene Wärmekammer gebracht und 6 Tage lang darin belassen. Dann nahm man die Büchsen heraus, ließ sie abkühlen und öffnete sie. Die auf den Linoleumversuchsscheiben gebildeten Flecken zeigten folgende Farbtöne:
Farbton Gerbmittel
1 Blindversuch
7 unbehandelter Filz
2 Formaldehyd
2 Paraformaldehyd
2 Glyoxal
1 Dextrose
Beispiel 2
Man stellte mehrere Fußbodenfilzproben mit 5% eiweißartigen Bestandteilen her, die 1, 2,5, 5, 7 und 10% Dextrose enthielten. Bei otägiger Behandlung bei 90° C in derselben Weise wie oben wurden folgende Ergebnisse gefunden:
Farbton Gerbmittel
1 Blindversuch
8 unbehandelter Filz 2_
7 1 % Dextrose
5 2,5% Dextrose
2 5% Dextrose
1 7% Dextrose
1 10% Dextrose
Die Verwendung von Fructose führte etwa zu denselben Ergebnissen wie die von Dextrose. Lactose ergab zwar eine wesentliche Verbesserung gegenüber dem unbehandelten Filz, jedoch waren die Ergebnisse nicht so gut wie mit Dextrose und Fructose.
Beispiel 3
Probestücke eines Fußbodenfilzes, der 5% proteinhaltiges Material enthielt, tauchte man in Lösungen von 10% Aluminiumsulfat oder 10% Kaliumchromalaun ein und hielt diese Lösungen 45 Minuten lang auf 60° C. Nach Herausnahme und gründlichem Waschen trocknete man die Filze und erprobte sie in Berührung mit Linoleumversuchsgemischen, wie oben beschrieben. Die Versuchsscheiben zeigten keine größeren Farbänderungen als die Blindversuchsscheiben. Dies zeigte, daß die Metallsalze die eiweißartigen Bestandteile gegen Zersetzung bei 90° C und otägiger Behandlung beständig gemacht hatten.
Beispiel 4
Filzfasern wurden in eine 10%ige Alaunlösung getaucht, die man dann 30 Minuten lang auf 50° C hielt. Danach wurden die Fasern auf einem Drahtgeflecht zu einer Filzbahn verarbeitet und nach gründlichem Waschen getrocknet. Als dieser Filz auf die oben beschriebene Weise untersucht wurde, war keine Fleckenbildung in der Linoleummasse festzustellen.
Beispiel 5
5%ige wäßrige Lösungen folgender zweibasischer Säuren wurden hergestellt: Oxal-, Zitronen-, Bernstein-, Malein- und Phthalsäure. Filzproben, die 5% eiweißartige Bestandteile enthielten, wurden mit den Lösungen gesättigt. Die Menge an aufgenommener Lösung betrug jedesmal etwa 200%, bezogen auf das Trockengewicht der Fasern. Nach 20minütigem Trocknen bei 90° C untersuchte man die mit den mehrbasischen Säuren behandelten Filzproben einzeln auf Fleckenbildung der Linoleummasse. Es wurden folgende Ergebnisse gefunden:
Farbton Gerbmittel
2 Blindversuch
9 unbehandelter Filz
3 Oxalsäure
4 Zitronensäure
3 Bernsteinsäure
3 Maleinsäure
5 Phthalsäure
Als jedoch öl-, Essig-, Adipin- und Benzoesäure, selbst in Mengen bis zu 10 Gewichtsprozent, bezogen auf das Trockengewicht der Fasern, auf den Filz gebracht wurden, war keine Verbesserung in bezug auf Fleckenbildung gegenüber der unbehandelten Filze festzustellen.
Beispiel 6
Das Sulfosäurederivat des Polystyrols wurde in einer Walkmaschine (beater) auf Fasern in einer Menge bis zu 10 Gewichtsprozent, bezogen auf das Trockengewicht der Fasern, aufgebracht, und in derselben Weise auch gereinigtes Holzlignin, das unter der Bezeichnung Indulin A bekannt ist. Aus diesen Fasern hergestellte Filze wurden getrocknet, in kreisförmige Scheiben geschnitten und in der oben beschriebenen Weise geprüft. Die Ergebnisse sind in nachstehender Tabelle zusammengestellt:
Farbton Gerbmittel
1 Blindversuch
7 unbehandelter Filz
0 Sulfosäurederivat des
Polystyrols
2 Lignin »Indulin A«
Beispiel 7
Eine Reihe von Syntanen wurde in Mengen bis zu 10 Gewichtsprozent, bezogen auf das Trockengewicht der Fasern, auf Filz gebracht. Die Ergebnisse sind folgende:
Farbton Gerbmittel
1 Blindversuch
7 unbehandelter Filz
3 Leukanol HPS
2 Leukanol R
1 Orotan TV
Beispiel 8
Ein etwa 5 % eiweißartige Stoffe enthaltender Filz wurde so behandelt, daß er 10%' Dextrose aufnahm, dann 18 Stunden lang bei 120° C in Gegenwart von Feuchtigkeit getrocknet und anschließend zur Auslaugung der restlichen Dextrose gründlich mit Wasser gewaschen. Proben desselben Filzes wurden in genau der gleichen Weise behandelt, jedoch ohne Einwirkung der Dextrose. Folgendes sind die Ergebnisse:
60
45 Farbton
Gerbmittel
1 Blindversuch
7 unbehandelter Filz
6 ohne Dextrose erwärmt
g 1 mit Dextrose erwärmt
Beispiel 9
Dieser Versuch wurde durchgeführt, um zu zeigen,
daß durch die Gegenwart vcm Gerbmitteln das »Ofenrosten« verringert wird, indem sidh diese Mittel

Claims (1)

  1. 9 10
    vorzugsweise mit den aus dem Eiweiß frei werdenden, Nach 14tägiger Trocknung bei 90° C wurden beide
    flüchtigen Zersetzungsprodukten umsetzen. Probeerzeugnisse aus den Wärmekammern heraus-
    Jede Büchse enthielt die üblichen beiden Stücke genommen und untersucht. Es wurde kein Ofenrosten
    Linoleumgemisch und 3 g Wasser. Darüber hinaus im Vergleich zu anderen Versuchen festgestellt, die
    enthielten alle Büchsen außer den Blindversuchs- 5 etwa unter gleichen Bedingungen, aber ohne Dextrose
    büchsen noch eine mit den nachstehend genannten durchgeführt worden waren.
    Gerbmitteln behandelte Scheibe aus Glasfasern sowie
    zwei Stücke unbehandelten Filz. Das behandelte Glas- Patentansprüche:
    gewebe kam mit dem Linoleum oder dem Filz nicht 1. Verfahren zur Herstellung eines Flächeuin unmittelbare Berührung, und ebenso berührte der io belags, insbesondere eines Linoleums, durch Auf-Filz das Linoleum nicht. Die Trocknung in der tragen einer trocknenden ÖI-Harz-Mischung auf Wärmekammer dauerte 20 Stunden, die Temperatur eine eiweißartige Bestandteile enthaltende Unterwar 120° C. lage, z. B. Filze, und Härtung der Mischung bei Farbton Gerbmittel erhöhter Temperatur, dadurch gekennzeichnet, daß , -uv α u 15 man vor der Härtung die eiweißhaltigen Bestand-
    ' TTVerj , ,,., teile der Unterlage mit einem gerbend wirkenden
    9. unbehande ter Filz Mittel b^^it.
    4Tu r\ t mit Dextr0Se 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekenn-
    behandelte Glasfasern zeichnet, daß man als Gerbmittel Aldehyde, z. B.
    3 unbehandelter Filz + mit Alaun ao Aldosen> gerbend wirkende Metallsalze, mehr-
    behandelte Glasfasern basische organische Säuren, organische Polysulfo-
    4 Γί f , ^i I + mit Fructose säuren, natürliche Gerbstoffe, künstliche Gerb-
    behandelte Glasfasern mittd Ketone und Ketosen benutzt
    3 unbehandelter Filz + mit Zitronen- 3 Verfaliren nach Anspruch 1 und 2, dadurch
    saure behandelte Glasfasern. 35 gekennzeichnet, daß man das gerbend wirkende
    Beispiel 10 Mittel der Linoleumunterlage in einer solchen
    Menge einverleibt, die etwa dem Gewicht der
    Ein Versuch im großen Maßstabe mit 4200 m2 eiweißhaltigen Bestandteile dieser Unterlagen entLinoleum wurde unter Verwendung eines 5% Dex- spricht,
    trose enthaltenden Filzes durchgeführt. Ein zweiter 30
    Versuch wurde mit 5000 m2 durchgeführt, wobei der In Betracht gezogene Druckschriften:
    Filz 6% Dextrose enthielt. Ein hellfarbiges, dekora- Deutsche Patentschrift Nr. 709 738;
    tives Linoleumgemisch bildete die obere Deckschicht. Chemiker-Zeitung, 1955, S. 105, 106.
    © 809 599/5« 8.58
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