DE735496C - Herstellung von Fasern, insbesondere Spinnfasern, aus Gramineen - Google Patents

Herstellung von Fasern, insbesondere Spinnfasern, aus Gramineen

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DE735496C
DE735496C DEA85378D DEA0085378D DE735496C DE 735496 C DE735496 C DE 735496C DE A85378 D DEA85378 D DE A85378D DE A0085378 D DEA0085378 D DE A0085378D DE 735496 C DE735496 C DE 735496C
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DE
Germany
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fibers
gramineae
bagasse
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bacterial
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Expired
Application number
DEA85378D
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English (en)
Inventor
Dipl-Ing Max Steinschneider
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Aschaffenburger Zellstoffwerke AG
Original Assignee
Aschaffenburger Zellstoffwerke AG
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Classifications

    • DTEXTILES; PAPER
    • D01NATURAL OR MAN-MADE THREADS OR FIBRES; SPINNING
    • D01CCHEMICAL OR BIOLOGICAL TREATMENT OF NATURAL FILAMENTARY OR FIBROUS MATERIAL TO OBTAIN FILAMENTS OR FIBRES FOR SPINNING; CARBONISING RAGS TO RECOVER ANIMAL FIBRES
    • D01C1/00Treatment of vegetable material
    • D01C1/04Bacteriological retting

Description

  • Herstellung von Fasern , insbesondere Spinnfasern, aus Gran-#ineen Bagasse, die in großen Mengen als Abfallprodukt anfällt, -findet praktisch nur als Heizmaterial Verwendung. Man hat bereits versucht, aus Bagasse Fäsermaterial nach dem üblichen Aufschlußverfahren für Holz oder Stroh zuerzeugen. Diese Versuche sind aber fehlgeschlagen, denn es hat sich gezeigt, daß auf diese Weise zwar die Inkrusten gelöst werden, daß aber das Fasermaterial derart beschädigt wird,Idaß nur kurze Fasern, dem Strohzestoff ähnlich, -,erzeugt werden, die zur Herstellung von Spinnfasern unbrauchbar sind und nur zur Erzeugung mindenvertiger Papiere Anwendung finden können. Dasselbe gilt auch für Fasern, erhalten durch Aufschließur#g- von anderen Gramineen.
  • Es is't bereits bekannt, Bagasse in Haufen zu rösten. Dabei tritt eine Selbsterhitzung der aufgestapelten Masse ein, Durch richtiges Anhäufen und genaue überwachung dex Röstung soll indessen die Temperatur so weit geregelt werden können, daß die verhokte Substanz sich zersetzt, ohne daß die Bastfasern geschädigt werden. Es ist also eine sehr soxgfältige überiva,#hung notwendig. Außerdem muß die Parenchymmasse weitgehend zersetzt -,verden; der Verlust an Ausgangsmaterial beträgt dabei 300/0.
  • Es ist ferner bekannt, Bagasse in fließendem Wasser bakteriell zu rösten. Dabei tritt aber ein Verlust an Par--ncliymzell-en auf.
  • Die Nachteile der bekannten Verfahren werden nach der Erfindun ,gdadurch beseiti 9 t, daß das Ausgangsmaterial, gegebenenfalls nach Beimpfung mit geeigneten Bakterien, 'dem Bakterienröstprozeß unter stehendem Wasser unterworfen wird, worauf die Holzsubstanz vorzug gsweise auf mechanischem Wege entfernt wird. Bei diesem Verfahren werden die Parenchymzell-en gewomicn. Man erhält aus iook,- Bagasse 2ok,- Spirinfasern und 70kg Parenchym:zellen (Holzabfälle), die noch als Brennstoff Verwendung finden k-i')nnen, was für die technische und wirtschaftliche Brauchbarkeit des Verfahrens von erheblicher Bedeutung ist.
  • Beispiele für andere zuckerrohrähnliche Produkte sind Andropogonarten, darunter die verschiedenen Saccharumarten, sowie im Wuchs ähnliche Gräser.
  • Beispiele für geeignete Röstbakterien sind: Granulobacter pectinovorum, Bacillus amylobacter, Rhizopus iiigricans, Gladosporium herbarum, Bacillus Comesi.
  • Die Befreiun- der Holzsubstanz auf niechanischem Wege erfolgt durch Aufschwernmen, Flotation, Trennen mit einem Wasserstrahl u. dgl. Auf diese V#eise werden lange Fasern erhalten. Diese Langfasern sind an sich bereits für minderwertige Produkte, wie für die Herstellung juteartigger Produkte,verwendbar. Zur Herstellung von Fasern, die für hochwertige Garne verwendbar sind, müssen die Fasern noch einer Kotonisierung unterworfen werden, d.h. einer Bearbeitung, die zu Fasern führt, die nach Art der Baumwolle versponnen werden können. Die Kotonisierun- besteht vorzu-sweise darin, daß man auf das noch feuchte Material Chlorgas, Chlorwasser oder chlorabspaltende Stoffe oder sonstige Oxydationsmittel, wie Peroxyde, in geeigneter Konzentration und bei passenden Temperaturen einwirken läßt und -dann die Oxydationsprodukte durch Behandeln mit verdünnten alkalischen Lösungen, Alkalisulfiten oder anderen wirkungsgleichen Chemikalien entfernt, -gegebenenfalls unter An-,vendung von Druck-und erhöhter Temperatur.
  • Da Bagassefasern sehr empfindlich sind, darf man keine zu hohen Temperaturen sowie auch keine zu 'hohen Konzentration-ein und Drucke anwenden. Es ist daher im Gegensatz zu, der üblichen Kotonisierung von Bastfasern u. dgl. zweckmäßi-, sie zuerst mit einem Oxydationsmittel zu « behandeln bzw. zu chloren und dann mit alkalischen oder Sulfitbädern. z.B. einer Alkalibisulfitlösung, zu behandeln.
  • Die mechanische Aufbereitung dieses Materials kann in an sich bekannter Weise über öffner, Krempelmaschinen usw. erfolcren, Die Fasern werden hierdurch in ein Vlies umgewandelt, das dann weiter in der üblichen Weise zu Garn verarbeitet werden kann. Die entfernten Holzbestandteile können nach bekannten Verfahren auf Zellstoff verarbeitet werden.
  • Der besondere technische Vorteil des neuen Verfahrens besteht darin, daß es zum erstenmal gelingt, aus zuckerrohrähnlicheil Produkten, wie Bagasse, auf einfachem undbilli-,gem Wege unter gleichzeitiger Er7ei#,-uiig 5 2D t' von Zellstoff wertvolle Spinnfasern zu ge- winnen. A usf ührungsb eispiel C ioo k# Itifttrockene Bagasse werden nach Beimpfen mit Bacillus felsin#eus bei etWa 30 'bis 35- mit etwa 4oo bis 5001 Wasser, aufgeschwemmit. Man läßt die Masse etiva 6bis #8 Tage stehen. Sie wird dann getrocknet und hierauf unter Benutzung der bekannten Maschinen der Flachsindustrie der HolzanteiLdes Materials mechanisch entfernt. Die so erlialtenen Langfasern werden in Wasser einaeweicht und Chlor eingeleitet (i bis 2 Gew4-chtsprozent Chlor, auf Fasermasse berechnet). Hierbei werden die noch anhaftenden Inkrusten so weit angegriffen, daß sie sich durch die darauffolgende Behandlung mit Alkalien (iollo Natriumca.rbolm#tlösung bei 70 bis 75J in Lösung bringen lassen. Die Ausbeute beträgt 2ok-,-, Lapgfa.sern, die unmittelbar für den Spinnprozeß verwendbar sind, und 70k-,- Ho17abfall. Der Alkaligehalt sowie #d-ie Konzentration können je nach Temperatur und Druck wechseln.

Claims (2)

  1. PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zur- Herstellung von Fasern, insbesondere Spinnfasern, aus Gramineen mit einem vollen Stengel, der größtenteils aus Mark- oder Pa-rienchymbesteht und von Bastfasern durchzogen ist, insbesondere aus Bagasse, durch einen Bakterienröstprozeß, dadurch gckennzeichnet, daß das Ausgangsmaterial, gegebenenfalls nach Beimpfung mit geeigneten Bakterien, dem Bakterienröstprozeß unter stehendem Wasser unterworfen wird, worauf die Holl?substanz vorzuggsweise auf mechanischem Wege entfernt wird.
  2. 2. Verfahren nach Ansprach j, dadurch gekennzeichnet daß die gerösteten Fasern kotonisiert werden, vorzugsweise indem man sie mit einem Oxydationsmittel und hierauf mit 'einer alkalischen Flüssig-]zeit oder Alkalibisiilfitlösun,- behandelt.
DEA85378D 1937-12-31 1937-12-31 Herstellung von Fasern, insbesondere Spinnfasern, aus Gramineen Expired DE735496C (de)

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