DE3014408A1 - Verfahren zur entsaeuerung eines kaffeeextraktes und dadurch erhaltenes entsaeuertes extrakt - Google Patents
Verfahren zur entsaeuerung eines kaffeeextraktes und dadurch erhaltenes entsaeuertes extraktInfo
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Description
30U408
Dipl.-Ing. H. MITSCHERLICH D-8000 MÖNCHEN
Dipl.-Ing. K. GUNSCHMANN Steinsdorfstraße
Dr.rer.nat. W. KÖRBER " ^ (O89) ' 29 66
Dipl.-Ing. J. SCHMIDT-EVERS
PATENTANWÄLTE
PATENTANWÄLTE
Societe des Produits Nestle S.A.
Service des Brevets
Case postale
Service des Brevets
Case postale
CH-1800 Vevey / Schweiz
Verfahren zur Entsäuerung eines Kaffeeextraktes und
dadurch erhaltenes entsäuertes Extrakt
Die Erfindung betrifft die Behandlung von Kaffeeextrakten
zwecks Verringerung des Gehaltes an sauren Substanzen, die mitunter als unerwünscht angesehen werden, beispielsweise
aus Geschmacksgründen, die bestimmten Verbrauchsgewohnheiten zuzuordnen sind(oderfprosaisch ausgedrückt,
aus physiologischen Gründen.
Eine Möglichkeit, an die sofort zur Entsäuerung von Kaffeeextrakten
gedacht wird, besteht darin, diese.chemisch zu neutralisieren durch das Hinzufügen eines alkalischen
Nahrungsmittels wie Soda, Kali und bestimmte Karbonate.
und Bikarbonate. Jedoch ergibt sich ohne Weiteres, daß
wenn diese Vorgehensweise unerwünscht ist ,der Eindruck einer
natürlichen Sorte der in Rede stehenden Extrakte beibehalten werden soll. Darüber hinaus muß auf einem mehr
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technischen Gebiet eine wesentliche Erhöhung der Sulzbelastung
festgestellt werden.
Von der Anmelderin wird ein Verf.'ihren zur Entsäuerung von
Kaffeeextrakten verwendet, ohne in diese Fremdstoffe einzuführen
, wobei die Entsäuerung durch Kontakt mit Ch itosan (französisch Chitosane) erreicht. Es können erstaunliche
Gewinne bezüglich des pH-Wertes bei gerösteten Kaffeeextrakten bis zu 1, 'i - 1,5 Einheiten erreicht werden.
In der Praxis ist es jedoch schwierig, darüber hinaus zu gehen, wobei im übrigen die pil-Vcrtgewinne im wesentlichen
zu gering sind, wenn die Kaffeeextrakte Extrakte
grünen Kaffees sind.
Es ist Aufgabe der Erfindung, diese Begrenzungen zu überwinden und zwar weiter ohne in den Kaffeeextrakt Fremdstoffe
einzuführen.
Die Erfindung zeichnet sich dadurch aus, daß der Kaffeeextrakt einer Elektrolyse unterworfen wird, daß der nichtkathodische
Extrakt gesammelt wird und daß dieser mit Chitosan in verteilter Form in Kontakt gebracht wird und
daß nach nach Entfernen des Chitosans der so behandelte
nichtkathodisehe Extrakt mit dem kathodischen Extrakt vollständig oder teilweise gemischt wird. Die Mischung
bildet den entsäuerten Kaffeeextrakt.
Die Elektrodialyse ist eine elektrochemische Vorgehensweise, durch die es möglich ist, abhängig von deren Ladung
die Ionen, die in einer Lösung enthalten §ind,durch Wanderung unter der Wirkung eines elektrischen Feldes durch
Membranen zu trennen.
Die klassische Elektrodialyse verwendet Membranen, die selektiv für Kat_ionen und für Anionen durchlässig sind.
Andere Ausführungsformen der Elektrodialyse, die ebenfalls bei dem Verfahren gemäß der Erfindung verwendbar sind,
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• - 6 verwenden vollständig oder teilweise! neutrale Membranen.
Unter diesen Umständen werden gerade die metallischen
Ionen, die sich in dem Kaffeeextrakt befinden, zur Kathode
gefördert, derart, daß der Inhalt des oder der Abteile bzw. Abschnitte, die nicht genau dein kcithodi sehen Bereich oder
Abschnitt bilden, mit freien Säuren angereichert sind
und daß deren jiH-Wert verringert ist. Gerade dieser Teil
des Ausgangsextrakts mit niedrigerem pH-Wert wird mit dem Ausdruck *nichtkathodischer Extrakt bezeichnet und
befindet sich entweder in dem anodischen Bereich oder
Abschnitt oder in dem anodischen Bereich oder Abschnitt und den mittleren Bereichen oder Abschnitten, falls solche
vorhanden sind.
Das Chitosan ist genaugenommen ein natürliches Poly-Glukosamin
mit Pilz-Ursprung, auf die häufig in den Panzern von Krustentieren und zahlreichen Insekten in Form von Chitin
(Acetyl-Chitosan) gestoßen wird. Im Allgemeinen ist das handelsübliche Chitosan das Ergebnis der Endacetylierung
von Chitin,in dem üblicherweise 10-30 % Araino-Gruppen in
acetylierter Form vorhanden sind.
In dem bei der Erfindung verwendeten weiteren Sinn bezeichnet der Begriff "Chitosan"auch natürliche Produkte und
Produkte natürlichen Ursprungs, die diesem vollständig gleich sind und die chemisch als Polysaccharide
definiert werden können, die Träger von freien Amin-Gruppen sind. Beispielsweise sind die Bestandteile der Zellenwände
von grampositiven Bakterien zu nennen, wie beispielsweise der bacillus subtilis.
Dieses . itosan, das in Form von Pulvern oder Flocken erhältlich ist, kann so wie es ist verwendet werden, jedoch
ist es im Allgemeinen vorzuziehen, wenn es einer vorherigen Reinigungsbehandlung unterzogen wird. Eine derartige
Behandlung kann insbesondere darin bestehen, daß das
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Chitosan mit Alkohol, beispielsweise 35 üiigom wässerigen
Isopropanol gewaschen wird. Falls es notwendig sein sollte, kann das CMtosan auch desodorisiert werden
durch Mitnehmen in Dampf, insbesondere in alkalischer Umgebung von auflesbaren bzw. abtrennbaren Geruchsstoff-Resten.
Die Kaffeeextrakte können Extrakte von grünem Kaffee oder
auch die Extrakte von geröstetem Kaffee sein. Wenn sie Feststoffe in Suspension enthalten, können diese zuvor
durch Filtern oder Zentrifugieren beseitigt werden, wobei sie gegebenenfalls wieder in das entsäuerte Extrakt eingefügt
werden können. Das gleiche trifft für Aromastoffe zu, die durch Mitnahme im Dampf entfernt werden können
und bis zu einem späteren Stadium der Wiedereinfügung im Kurzschluß geführt werden können.
Die Extrakte entsäuerten grünen Kaffees werden vorteilhaft vor der Röstung über die Bohnen grünen Kaffees geführt
.
Für die Elektrodialyse ist bezüglich der ersten Stufe des erfindungsgemäßen Verfahrens zu bemerken, daß die im
Folgenden angegebenen Arbeitsbedingungen die optimalen Bedingungen zur Behandlung der Kaffeeextrakte sind:
Temperatur: 10 - 70 0C,
Spannung: 0,01 - 0,5 V/cm g des trockenen
Extrakt sy ο Stromstärke: 0,5 - 20 mA/cm der Membran.
Die Elektrodialysezeit liegt unter diesen Bedingungen
typisch zwischen 5 Min. und 2k Std., unterschiedlich abhängig
von dem zu erreichenden Ziel. Auf diese Weise
2 werden zwischen 1 und 100 kg trockenen Extraktes pro m Membran und pro Std. behandelt. Vorzugsweise sind die
Membranen durch Celluloseacetat gebildet. Als geladene
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Membranen scion sulfonierte Polystyrol-Divinylbenzene
(kat ionische Membranen) und aminierte Polystyrol-Divinylbonzene
(anionische Membranen), die auf fasrigcn Polymeren befestigt sind, genannt.
Der Ausgangs-Kaffeeextrakt besitzt üblicherweise die folgenden
Eigenschaften:
Extrakt von grünem Kaffee: pH-Wert 5>5 - 6,0
Extrakt von grünem Kaffee: pH-Wert 5>5 - 6,0
trockener Extrakt 1 - 15% (vorzugsweise)
Gehalt an freien Sauren 0,5-15% der gesamten
Säuren
Extrakt von geröstetem Kaffee: pH-Wert ^,8 - 5,2
trockener Extrakt 1 - 50 %
vorzugsweise 12 - 25 %
Gehalt an freien 5 - 20 % der geSäuren samten Säuren
Typisch ist festzustellen, daß 5 - 80% der nichtfreien Säuren
des Ausgangsextraktes von ihren Salzen freigegeben werden und sich in dem nichtkathodischen Extrakt in Form von freien
Säuren befinden. Der pH-Wert des nichtkathodischen Extrakts ist um 0,1 - 1,8 pH-Werteinheiten abgesunken und derjenige
des kathodischen Extrakts ist um 5-8 pH-Einheiten angestiegen.
Das Inkontaktbringen des nichtkathodischen Extraktes und des Chitosans kann auf verschiedene Weise erreicht werden.
Beispielsweise kann der Extrakt durch eine Ch itosan-Säule perkoliert werden, wobei in diesem Fall am Fußende der
Säule der entsäuerte nichtkathodisehe Extrakt zurückgewonnen
wird. Das Ch.itosan kann auch in Suspension in dem Extrakt gebracht werden, wobei Einrichtungen zum Trennen
des Ch itosans vom Extrakt vorgesehen werden müssen, was sehr einfach durch Abhebern nach Dekantieren oder durch
Filtern erreicht werden kann.
Die Kontaktzeit zwischen dem Chitosan und dem nichtkathodischen Extrakt, sowie verschiedene andere Parameter wie
die Temperatur, bei der die Kontaktierung durchgeführt
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wird, und die Anteile von Cliitosan bezüglich dem Extrakt
hängen sowohl vom gewünschten Entsäuerungsgrad als auch von den Einzelheiten der Durchführung ab. Ganz allgemein
sind Kontaktzeiten in der Größenordnung von 5 - 30 Min.
für Temperaturen zwischen 10 und 80 C ausreichend. Es wird vorteilhaft mit einem Verhältnis Extrakt/ChLto.san
zwischen 10 und ^iOO ml/g gearbeitet.
Es ist zu berücksichtigen, daß das Chitosan ein sehr selektives Absorptionsmittel für saure Substanzen ist und daß
die Verluste an Feststoffen immer sehr klein bleiben. Zwischen dem nichtbehandelten nichtkathodischen Extrakt
und dem entsäuerten nichtkathodischen Extrakt sind Verringerungen an Feststoffen von l-'έ % festzustellen, was
mit den Säuremengen übereinstimmt, die der nichtkathodische Extrakt vor der Behandlung enthält.
Die Säure, die sich in vorherrschender Weise in freier
Form in den nichtkathodischen Extrakten befindet, ist die chlorogene Säure, die von dem Chitosan vorherrschend
zurückgehalten wird. Andere Säuren, wie die Oxalsäure, die Zitronensäure, die Fumarsäure, die Apfelsäure, die
Benztraubensäure, die Chininsäure (äcid quinique) und die Kaffeesäure sind ebenfalls in den Kaffeeextrakten
enthalten und deren Gehalt wird verringert.
Wenn auch das Chitosan ein häufiger Stoff ist, ist es vorzuziehen,
diesen wieder rückzugewinnen, wenn er einmal verwendet worden ist, wobei die Anzahl der Wiederrückgewinnungen
bzw. Wiederumwälzungen 30-50 erreichen kann
ohne merkbarem Aktivitätsverlust·
Selbstverständlich genügt es, wenn es nach der Wiederverwendung einer Regenerationsbehandlung unterworfen wird,
d.h., daß die Substanzen, die es absorbiert hat, entfernt werden. Das kann sehr einfach dadurch erreicht werden, daß
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es mit einer alkali schon Lösung in Berührung gebracht
wird und mit Wasser gespült wird, bis zum natürlichen pH-Wert von Ch itosan. Das so regenerierte Chitosan kann
direkt für eine neue Behandlung verwendet werden, ohne daß es notwendig ist, es einer weiter oben erwähnten Vorbehandlung
für frisches Chitosan auszusetzen.
Der durch das Chitosan entsäuerte nichtkathodisehe Extrakt
und der kathodische Extrakt werden vereinigt und die Gesamtheit bildet den erfindungsgemäß entsäuerten Kaffeeextrakt.
Das Ausmaß der Entsäuerung steht offensichtlich
direkt mit dem Ausmaß der Entsäuerung des nichtkathodisehen
Extrakts in Verbindung, wobei für die Gesamtheit Werte zwischen 10 und 75% bezüglich der gesamten Säuren (freie
Säuren und in Salzverbindungen enthaltene Säuren) auf einfache Weise erreicht werden können, was im Vergleich
zum Ausgangskaffeeextrakt pH-WertSprüngen nach oben zwischen 1,5 und 5 Einheiten entspricht. Man kann sich
im übrigen auch mit relativ neutralen Kaffeeextrakten
zufriedengeben, mit beispielsweise einem pH-Wert zwischen 6,2 und 7,0fdurch beispielsweise Hinzufügen zum entsäuerten
nichtkathodisehen Extrakt lediglich eines Teils des kathodischen Extrakts.
Gemäß einer ersten bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen
Verfahrens wird ein Extrakt von grünem Kaffee oder geröstetem Kaffee mit einem Gehalt an trockenen
Teilen zwischen 1 und 50 % einer Elektrodialyse unter den
oben angeführten Bedingungen·!unterworfen. Die Elektrodxalysevorrichtung
enthält zwei Abteile, die durch eine Membran aus Celluloseacetat getrennt sind. Der kathodische
Extrakt ist selbstverständlich der Inhalt des kathodischen Abteils und der nichtkathodisehe Extrakt ist
der Inhalt des anderen Abteils, d.h., des anodischen Abteils. Gemäß einer anderen Ausführungsform enthält die
Elektrodxalysevorrichtung drei durch zwei Membranen aus Celluloseacetat getrennte Abteile. Der kathodische Extrakt
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ist in dem kathodischen Abteil enthalten, während in diesem
Fall der nichtkathodisehe Extrakt den Inhalt des anodischen
Abteils und des mittleren Abteils umfaßt, die beide verringerten pH-Wert aufweisen.
Dann wird in dem nichtkathischen Extrakt CM tosan in Suspension
gebracht, das in einem vorhergehenden Entsäuerungszyklus regeneriert worden ist oder auch frisches Clii tosan,
das zuvor mit wässerigem Isopropanol gewaschen worden ist
und einer Desodor, ierungsbehandlung durch Führen unter
Dampf unterworfen worden ist. Das Verhältnis zwischen Extrakt und Chitosan liegt zwischen 20 und 24O ml/g und es wird
bei Temperaturen nahe der Umgebungstemperatur gearbeitet. Nach dem Verstreich einer Zeit zwischen 10 und 30 Min.,
während der die Suspension konstant bewegt bzw. umgerührt wird, werden die Feststoffe von der Flüssigkeit durch
Filtern abgetrennt und wird so der entsäuerte nichtkath'odische Extrakt wiedergewonnen. Es wird nun das Chitosan
in Suspension mit Wasser zum Zweck der Spülung gebracht und nach Trennung werden die Spülwässer dem entsäuerten
nichtkathodisehen Extrakt hinzugefügt»
Es wird nun der entsäuerte nichtkathodisehe Extrakt mit
dem kathodischen Extrakt vereinigt.
Die erhaltene Mischung wird gemäß üblichen Vorgehensweisen zur Behandlung von Kaffee behandelt, insbesondere bezüglich
löslichem Pulverkaffee, wenn es sich um einen Extrakt
gerösteten Kaffees handelt. Wenn es sich um einen Extrakt grünen Kaffees handelt, wird dieser über die Bohnen bzw.Körner grünen
Kaffees geführt, die zur Herstellung des Extrakts verwendet werden. Die Bohnen werden so getrocknet, dann geröstet,
wobei die Folge der Betriebsschritte in üblicher Weise abläuft.
. Gemäß* einer zweiten bevorzugten Ausführungsform werden in
Säulen angeordnete Chitosan-Betten bzw.-Körper verwendet
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und wird der wie oben zubereitete nichtkathodische Extrakt
durch die Kolonnen perkoliert. Auf diese Weise wird der entsäuerte nichtkathodische Extrakt direkt gewonnen. Vorzugsweise
wird mit Verhältnissen von Extrakt zu Chitosan zwischen 30 und 'iOO ml/g gearbeitet. Das verwendete Chitosan
muß eine ausreichend lockere Struktur besitzen, wobei zu f einpulvri ges Chitosan zu vermeiden ist wegen der Gefahr
einer schnellen Kolmatierung oder Verschlammung der Säulen.
Am Ende der beschriebenen Detriebsschritte bei der einen
oder der anderen Ausführungsform wird das Chitosan durch
alkalische Behandlung und anschließend—es Spülen mit
weichem Wasser regeneriert. Es kann nun für einen neuen Absorptionszyklus verwendet werden.
Es ist zu bemerken, daß das Vorhandensein oder Nichtvorhandensein von Kaffeein das erfindungsgemäße Verfahren
weder bezüglich des Elektrodialyseschrittes noch bezüglich des Entsäuerungsschrittes mit Chitosan beeinflußt.
Das heißt, daß die zu behandelnden Extrakte beliebig vollständige Extrakte oder koffeinfreie Extrakte sein können
(durch Befreien des Extrakts von Kaffeein oder Auslaugen der Bohnen koffeinfreien Kaffees.
Die Qualität der erhaltenen Extrakte hängt nicht von der Behandlung ab, vielmehr im Gegenteil. Weder die Stärke
noch die aromatische Ausgeglichenheit der in Rede stehenden Extrakte wird beeinflußt. Vielmehr erweist sich für
Koster bzw. Feinschmecker,die säurefreien Kaffee bevorzugen,
die Behandlung als deutlich günstig.
Die folgenden Beispiele stellen die Durchführung des erfindungsgemäßen
Verfahrens dar. Zunächst werden die Vorbereitungsbetriebsschritte und die Regeneration des
Chitosans beschrieben, die fakultativ oder einfach inhärent bei der großmaßstäblichen Durchführung des erfindungsgemäßen
Verfahrens, jedoch keinen integrierenden Teil bilden.
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- 13 Beispiele: Zubereitung von Chitosan:
In 33 1 55-/°iges wässeriges Isopropanol werden 1 kg handelsüblichen
pulvrigen Chitosan (Krabben-Chitosan, Diosynth.AG, Teilchen mit 0,5-2 mm) in Suspension gebracht und werden
unter Umrühren bei Umgebungstemperatur während 30 min belassen»
Dann wird zentrifugiert, um einerseits 3^i5 1 wässerigen
Isopropanols, das wiederum_gewälzt wird, zu erhalten und um andererseits das gewaschene Chitosan zu erhalten.
Wenn dieses noch einen Geruch aufweist, wird es in 9>9 1
0,1-N-KOH gebracht, wobei die Suspension durch Mitnehmen
im Dampf während einer Stunde behandelt wird. Eine Zentrifugierung ermöglicht die Trennung der KOH-Lösung, die
■wiederum—gewälzt wird, vom Chitosan, das mit kaltem oder
warmem Wasser gewaschen wird und dann nach Zentrifugieren mit heißer Luft (80 C)getrocknet wird.
In 10 kg einer l/l-Mischung von Isopropanol und 1-N-KOH
werden 1 kg von gebrauchtem Chitosan, d.h., nachdem es als Absorptionsmittel gedient hat, in Suspension gebracht und
es wird unter Umrühren bei Umgebungstemperatur während 15 Min. gehalten. Es wird nun zentrifugiert, um einerseits
9 kg der Flüssigphase und andererseits das Chitosan wiederzugewinnen.
Dieses wird nun mit heißem Wasser (8O-9O C)
gewaschen, bis zur Neutralität der Waschwasser und dann unter Vakuum bei 80 C getrocknet.
Gegebenenfalls kann die Regenerationsbehandlung ausgehend
von der Waschstufe beendet werden, wobei das Chitosan im Wasser in Suspension ist, durch ein Mitnehmen im Dampf
während 1 h. Zusätzlich wird auf diese Weise ein wenig
Isopropanol rückgewonnen. Das regenerierte Chitosan wird wie zuvor getrocknet.
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- Ik -
Als Hoi spiel «ei die Wirkung von einem Teil gewaschenen
frischen Chitosans und drei Teilen regenerierten Chitosans
in Suspension im nichtkathodisehen Extrakt mit I3 % trockener
Stoffe betrachtet, entsprechend 2,5 g Chitosan pro 100 ml Extrakt. Es ist eine bemerkenswerte Homogenität festzustellen,
Aveil für die vier Teile der pH-Wert des Extrakts von 4,8 auf
6,3 übergeht, was einem Entsäuerungsgrad in der Größenordnung von 85 % entspricht.
Parallel wird die Wirkung des gleichen regenerierten Chitosan^
teils nach der Regeneration betrachtet, in Suspension im obigen nichtkeithodischen Extrakt entsprechend 5 kg von Chitosan für
250 1 des Extraktes. Es ist eine bemerkenswerte Konstanz, im
Entsäuerungsgrad von 70 % festzustellen, selbst nach I5 aufeinanderfolgenden
Regenerationen. Das heißt, daß das Chitosan mehrfach wieder_umgewälzt bzw. wieder_verwendet werden kann.
In dem mittleren Abschnitt einer Elektrodialysevorrichtung für Laborzwecke mit drei Abteilen, die durch zwei Membranen
aus Celluloseacetat getrennt sind, werden 3OO ml eines Extraktes
von grünem Kaffee mit einem Anteil von trockenen Stoffen in der
Größenordnung von 1,3 % und einem pH-Wert von 5>8 eingebracht.
Die kathodischen und anodischen Abteile sind mit entionisiertem Wasser gefüllt und es wird ein Strom von 100 mA während 45 min
zugeführt. Am Ende dieser Periode ist der pH-Wert des nichtkathodischen
Extraktes (der in dem anodischen und dem mittleren Abteil enthalten ist) allgemein auf 4r35 abgefallen, während
der des kathodischen Extraktes auf 12,25 angestiegen ist. Schätzungsweise sind 45 % der gesammten Säuren des Ausgangsextraktes
in freier Form vorhanden.
Es wird frisches oder regeneriertes Chitosan in Suspension in
den nichtkathodischen Extrakt gebracht, entsprechend 1,5 S Chitosan pro 3OO ml des Extraktes, wobei bei Umgebungstemperatur
während 30 min umgerührt wird. Anschließend werden die Phasen
durch Zentrifugieren getrennt und wird die Flüssigphase beseitigt. Das Chitosan wird nun in Wasser in Suspension gebracht und
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es wird während 15 rain bei Umgebungstemperatur umgerührt vor
einem Zentrifugieren. Die gesammelte Flüssigphaso wird der
ersten Flüssigphase hinzugefügt und die Mischung bildet den entsäuerten
nichtkathodischon Extrakt.
Ihr pH-Wert ist nun auf 6,2 und schätzungsweise sind 8O % der
durch die Elektrodialyse freigesetzten Säuren von dem Chitosan
zurückgehalten worden. Das entspricht grob 2 % des Gewichtes der Bohnen des grünen Kaffees, die zur Herstellung des Ausgangsextrakts
verwendet sind.
Der entsäuerte ni chtkathodi sehe Extrakt und der kathodische
Extrakt werden kombiniert. Die Mischung besitzt einen pH-Wert von 8,3.
Das Chitosan wird seinerseits regeneriert.
Die in Rede stehende Mischung wird auf die Bohnen des grünen Kaffees zurückgeführt, dadurch, daß sie einfach, wenn sie
einmal trocken sind, in die Mischung eingetaucht werden. Der Kaffee wird nach Röstung gemäß üblicher Verfahren in Pulver
für Instant-Kaffee umgeformt.
Der endgültige Kaffee besitzt, wenn er in heißes Wasser eingebracht
worden ist, einen pH-Wert von 7,3 im Vergleich zu 5,0 für üblichen Kaffee. Bezüglich des Aromas ist kein negativer
Effekt aufgrund der Entsäuerungsbehandlung festzustellen.
Im Gegensatz dazu besitzt ein üblicher Kaffee wie zuvor erwähnt, dessen pH-Wert auf 7>3 durch Hinzufügen von Kali erhöht
worden ist, ein deutliches Aromamerkmal von Aminen oder von "Fisch".
Der Betriebsvorgang gemäß dem Beispiel 1 wird bezüglich der Elektrodialyse wiederholt. Jedoch wird der Kontakt mit dem
Chitosan in einer Säule durch Perkolation des nichtkathodischen Extrakts durch diese erreicht, wobei der entsäuerte '
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nichtkathodische Extrakt einfach am Fußende der Säule
gesammelt wird.
Die weitere Folge der Vorgehens weise unterscheidet sich
in nichts von der, die am Ende des Beispiels 1 erläutert worden ist.
Es wird wie bei Beispiel 1 vorgegangen, jedoch ausgehend von einem koffeinfreien Extrakt von grünem Kaffee, der
von der Extraktion von Bohnen oder Körnern koffeinfreien
Kaffees gemäß üblicher Verfahren stammt (beispielsweise chlorierter Lösungsmittel). Bezüglich des pH-Wertes ergeben
sich folgende Einzelheiten:
(1) Ausgangsextrakt 4,90
(2) nichtkathodxscher Extrakt 5 > 95
(3) kathodischer Extrakt 12,40
(4) entsäuerter nichtkathodxscher Extrakt 5 »70
(5) entsäuerter Extrakt (3) + (4) 8,90
(6) endgültig gebildeter Kaffee 7,40
Das in Beispiel 1 erläuterte Verfahren wird bei einem Extrakt gerösteten. Kaffees angewendet, wobei sich ergibt:
(1) Ausgangsextrakt 5*10
(2) nichtkathodxscher Extrakt 4,50
(3) kathodischer Extrakt 12,60
(4) entsäuerter nichtkathodxscher Extrakt 6,00
(5) entsäuerter Extrakt (3) + (4) 7,8O
(6) endgültig gebildeter Kaffee 7i5O
Das Verfahren des Beispiels 1 wird auf einen Extakt gerösteten
Kaffees angewendet, der durch chlorierte Lösungsmittel
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- 17 koffeinfrei gemacht ist. Es ergeben sich:
(1) Ausgangsextrakt 5,10
(2) nichtkathodischer Extrakt 4,00
(3) kathodischer Extrakt 12,80 (k) entsäuerter nichtkathodischer Extrakt 5,70
(5) entsäuerter Extrakt (3) + (4) 9,50
(6) endgültig gebildeter Kaffee " 9,20
Die Erfindung gibt also ein Verfahren zum Entsäuern eines Kaffeeextrakts an, bei dem der Kaffeeextrakt einer Elektrodialyse
unterworfen wird, der nichtkathodi sehe Extrakt
gesammelt wird und mit Chitosan in verteilter Form in
Kontakt gebracht wird und bei dem nach Entfernen des Chitosans der so behandelte nichtkathodisehe Extrakt und der
kathodische Extrakt vollständig oder teilweise gemischt
werden. Die Mischung bildet den entsäuerten Kaffeeextrakt.
gesammelt wird und mit Chitosan in verteilter Form in
Kontakt gebracht wird und bei dem nach Entfernen des Chitosans der so behandelte nichtkathodisehe Extrakt und der
kathodische Extrakt vollständig oder teilweise gemischt
werden. Die Mischung bildet den entsäuerten Kaffeeextrakt.
Der Patentanwalt
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Claims (1)
- Dipl.-Ing. H. MITSCHERLICH D-8&G0 MÜNCHEN 22Dipl.-Ing. K. GUNSCHMANN Steinsdorfstraße 10Dr.rer.nat. W. KÖRBER ®(089) 29 66 84Dipl.-ing. J. SCHMIDT-EVERSPatentanwälte 15. April 1980Societe des Produits Nestle S.A,
Service des Brevets
Case postaleCH-1800 Vevey / SchweizAnsprüche:1. Verfahren zum Entsäuern eines Kaffeeextrakts, dadurch gekennzeichnet,daß der Kaffeeextrakt einer Elektrodialyse unterworfen ■wird,daß der nichtkathodisehe Extrakt gesammelt wird und mit Chitosan in verteilter Form in Kontakt gebracht wird, unddaß nach Entfernen des Ch itosans der so behandelte nichtkathodische Extrakt und der kathodische Extrakt vollständig oder teilweise gemischt werden, wobei das Gemisch den entsäuerten Kaffeeextrakt bildet.Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Kaffeeextrakt ein Extrakt von grünem Kaffee ist,3· Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Kaffeeextrakt ein Extrakt von geröstetem Kaffee ist.030044/0768BAD ORIGINALk. Verfahren nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Kaffeeextrakt ein Extrakt koffeinfreien Kaffees ist.•5· Verfahren nach einem der Ansprüche 1-4, dadurch gekennzeichnet, daß die Elektrodialyse bei einer Temperatur zwischen 10 und 70 C durchgeführt wird.6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1-5 j dadurch gekennzeichnet, daß die Elektrodialyse unter einer Spannung zwischen 0,01 und 0,5 V/cm g des trockenen Extrakts durchgeführt wird.7- Verfahren nach einem der Ansprüche 1-6, dadurch gekennzeichnet, daß die Elektrodialyse bei einer Stromstärke zwischi
geführt wird.stärke zwischen 0,5 und 20 mA/cm der Membran durch-8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1-7, dadurch gekennzeichnet, daß die Elektrodialyse während einer Periode zwischen 5 Min. und 2k Std. durchgeführt wird.9. Verfahren nach einem der Ansprüche 1-8, dadurch gekennzeichnet , daß die Elektrodialyse mittels Membranen aus Celluloseazetat durchgeführt wird.10. Verfahren nach einem der Ansprüche 1-9, dadurch gekennzeichnet, daß die Elektrodialyse mittels einer Vorrichtung durchgeführt wird, die zwei durch eine Membran aus Celluloseazetat getrennte Abteile enthält, wobei der kathodische Extrakt der Inhalt des kathodischen Abteils und der nichtkathodische Extrakt der Inhalt des anodischen Abteils sind.11. Verfahren nach einem der Ansprüche 1-9 > dadurch gekennzeichnet, daß die Elektrodialyse in einer Vorrichtung mit drei Abteilen durchgeführt wird, die durch zwei030044/0768_ 3 —Membranen aus Celluloseazetat getrennt sind, wobei der kathodische Extrakt der Inhalt des kathodischen Abteils und der nichtkathodische Extrakt die Inhalte des anodischen und des niittleren Abteils sind.12. Verfahren nach einem der Ansprüche 1-11, dadurch gekennzeichnet, daß der nichtkathodische Extrakt mit dem Chitosan bei einer Temperatur zwischen 10 und 80 C in Kontakt gebracht wird.13. Verfahren nach einem der Ansprüche 1-12, dadurch gekennzeichnet, daß der nichtkathodische Extrakt und das Ch itosan in einem Verhältnis von Extrakt zu Or.tosan zwischen 10 und 400 ml/g in Kontakt gebracht werden.14. Verfahren nach einem der Ansprüche I-I3, dadurch gekennzeichnet, daß das Ch itosan in dem nichtkathodisehen Extrakt in Suspension gebracht wird.15» Verfahren nach einem der Ansprüche I-I3, dadurch gekennzeichnet, daß der nichtkathodische Extrakt durch eine mit Chitosan ausgelegte Säule perkoliert wird.l6. Verfahren nach einem der Ansprüche I-I5, dadurch gekennzeichnet, daß der nichtkathodische Extrakt mit dem Chitosan während 5-30 Min. in Kontakt gebracht wird.17« Entsäuerter Kaffeeextrakt, der durch das Verfahren nach Anspruch 1 erhalten ist.l8. Entsäuerter Kaffeeextrakt nach Anspruch 17, der durch das Verfahren nach einem der Ansprüche 2-16 erhalten ist.030044/0768
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