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Verfahren zur Beseitigung der im Kaffee enthaltenen schädlichen Bestandteile, insbesondere der
Chlorogensäure.
Bekanntlich hat der Genuss von Kaffee verschiedene physiologisch und diätetisch nachteilige Folgen, die man auf den Koffeingehalt der KaffeeauÎgüsse schob und daher zunächst durch Ausziehen des Koffein aus den Kaffeebohnen zu beseitigen suchte.
Ferner hat man bemerkt, dass die in den Kaffeebohnen als chlorogensaures Kali-Koffein vorhandene Chlorogensäure den Geschmack des Kaffees beeinträchtigt und sie daher durch Hydrolyse gespalten, wobei zwei Spaltstücke, Kaffeesäure und Chinasäure entstanden, die man aber in der Kaffeebohne beliess (Schweizer Patentschrift Nr. 139789), weshalb der Kaffee nicht entgiftet wurde.
Man erkannte aber bald. dass die Chlorogensäure auch schädlich wirkte, indem sie vor allem die enzymatischen Verdauungsvorgänge in physiologischer und diätetischer Hinsicht nachteilig beeinflusste.
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Chlorogensäure muss nicht nur gespalten werden, sondern es muss auch die Kaffeesäure beseitigt werden. während die nicht giftige Chinasäure in den Bohnen verbleiben kann.
Gegenstand der Erfindung bildet also ein Verfahren, durch das man die Chlorogensäure entweder durch das Ferment Tannase in Kaffeesäure und Chinasäure, oder durch Einwirkung von Ozon spaltet und dann die Kaffeesäure oder die durch Ozonisierlng entstandenen Spaltungsstücke durch geeignete
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nicht leidet. Man kann die Chlorogensäure auch durch Elektrolyse spalten und die an den Elektroden entstandenen Spaltprodukte dort abscheiden.
Die Chlorogensäure zerfällt bekanntlich unter der Einwirkung des Fermentes Tannase in Kaffeesäure und Chinasäure, doch ist dieser Vorgang bisher nicht zur Beseitigung der Chlorogensäure aus der Kaffeebohne benutzt worden. Die Kaffeesäure wird der Bohne durch organische Lösungsmittel, wie beispielsweise Äther oder Aceton entzogen.
Man kann aber die Chlorogensäure auch durch Ozon spalten. Sie enthält nämlich eine Doppelbindung (CH=CH) und bekanntlich wirkt Ozon so auf solche organische Verbindungen ein, dass sich
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unbeständig und zerfallen an der Stelle der Doppelbindung.
Bei der Einwirkung von Ozon auf Chlorogensäure, oder auf ihr hydrolytisches Spaltungsprodukt, die Kaffeesäure, entsteht Protokatechualdehyd, der durch weitere Einwirkung von Ozon in niedere, Abbau-
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sehr flüchtig sind. so dass man sie einerseits durch Extraktion z. B. mit Aceton, anderseits aber auch infolge ihrer Flüchtigkeit beim Brennen des Kaffees selbst entfernen kann.
Es gibt auch noch die weitere Möglichkeit, dass man die Chlorogensäure durch Ozonisierung auch in der Weise spaltet, dass man beim Brennen ozonisierte Luft durch das Arbeitsgut leitet. Die Spaltungsprodukte entweichen dann infolge ihrer Flüchtigkeit.
Bei der Spaltung durch Elektrolyse werden die gedämpften, d. 11. aufgeschlossenen, rohen und . dann gut durchfeuchteten Kaffeebohnen mit Wasser überschichtet und dann der elektrische Strom hindurchgeleitet. Die Chlorogensäure und ihre Spaltstücke scheiden sich an der Anode. dass Koffein-
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geröstetem Kaffee entfernen und daraus wie vorhin einen flüssigen chlorogensäurefreien Kaffrec-Extrakt oder ein Extraktpulver herstellen.
Da das Koffein ebenfalls in den meisten organischen Lösungsmitteln löslich ist. so kann es gleichzeitig mit den den Spaltstüeken der Chlorogensäure den Bohnen entzogen werden.
Das Verfahren selbst sei noch durch folgende Beispiele näher erläutert :
Beispiel 1: Nach Aufschluss der Bohne durch Behandeln mit überhitztem Dampf. lässt man Tannaselösung auf die Bohne einwirken, wodurch die vorhandene Chlorogensäure in Chinasäure und
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entfernt werden.
Beispiele : Kaffeebohnen werden in bekannter Weise mit überhitzen Wasserdampf aufgeschlossen.
Danach werden die Bohnen in luftdichten Apparaturen unter wechselndem Druck bei Temperaturen zwischen 200 C. und 1200 C mit ozonhaltiger Luft behandelt. Die auf diese Weise vorbehandelten Bohnen werden in Extraktionsapparaten mit organischen Lösungsmitteln, z. B. Äther und Aceton ausgezogen.
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