DE888042C - Verfahren zur Herstellung von Pektinextrakten - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von Pektinextrakten

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DE888042C
DE888042C DEP2668D DEP0002668D DE888042C DE 888042 C DE888042 C DE 888042C DE P2668 D DEP2668 D DE P2668D DE P0002668 D DEP0002668 D DE P0002668D DE 888042 C DE888042 C DE 888042C
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DE
Germany
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pectin
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balling
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DEP2668D
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English (en)
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Rudolf Dr-Ing Otto
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POMOSIN WERKE GmbH
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POMOSIN WERKE GmbH
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C08ORGANIC MACROMOLECULAR COMPOUNDS; THEIR PREPARATION OR CHEMICAL WORKING-UP; COMPOSITIONS BASED THEREON
    • C08BPOLYSACCHARIDES; DERIVATIVES THEREOF
    • C08B37/00Preparation of polysaccharides not provided for in groups C08B1/00 - C08B35/00; Derivatives thereof
    • C08B37/0006Homoglycans, i.e. polysaccharides having a main chain consisting of one single sugar, e.g. colominic acid
    • C08B37/0045Homoglycans, i.e. polysaccharides having a main chain consisting of one single sugar, e.g. colominic acid alpha-D-Galacturonans, e.g. methyl ester of (alpha-1,4)-linked D-galacturonic acid units, i.e. pectin, or hydrolysis product of methyl ester of alpha-1,4-linked D-galacturonic acid units, i.e. pectinic acid; Derivatives thereof

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Description

  • Verfahren zur Herstellung von Pektinextrakten Die Erfindung betrifft ein. Verfahren. zur Herstellung von Pektin, aus getrocknetem und gemahlenem pektinhaltigem Pflanzenmaterial durch Behandlung mit Schwefligsäureanhydrid un!d fraktionierte Extraktionen mit schwefligsauren Lösungen und ist dadurch gekennzeichnet, daß die Ausgangsstoffe, bevor sie der Einwirkung des Schwefeldioxyd ausgesetzt, mit ungefähr I % Aktivkohle oder anderen Gase adsorbierenden Stoffen versetzt werden.
  • Es hat sich gezeigt, daß sich Zellgewebe, beispiel sweise Obsttrester, weitgehendst aufschließen und reinigen lassen, wenn man die an. sich bekannten Maßnahmen des hydrolytischen Protopektinaufschlussses mittels schwefliger Säure, der fraktionierten Extraktionen. der Pektinstoffe und der Reinigungsbehandlung der bei der Pektin,gewinnung primär anfallenden Dünnsäfte mit Adsorptionsmitteln, vorzu.gsweise Aktivkohle, dadurch funktionell zu einem einheitlichen Verfahren verschmilzt, daß die Ausgangsstoffe in getrocknetem und feingemahlenem Zustand mit Aktivkohle oder anderen Gase adsorbierenden Stoffen versletzt, alsdann mit Schwefel,dioxyd begast und nunmehr fraktioniert extrahiert werden. Dadurch wird ein wesentlich schonenderer und vollständigerer Aufschluß als bisher und ein einheitlicher En.deffekt insbesondere deshalb ermöglicht, weil die Nutzanwendung des Adsorptionsvermögens von Aktivkohle für 5 O2 und das stufenweise, durch Temperaturerhöhungen bewirkte Abgeben dieses nunmehr als Hydrolysierungsmittel bei der Protopektinhydrolyse wirkenden Reaktivs die Hydrolyse unter optimalsten Be dinigungen vonstatten gehen läßt und dadurch die Erzielung größtmöglicher Ausbeuten an Pektin mit großem Geliervermögen gewährleistet.
  • Die Behandlung von Pflanzengeweben blzw. deren Extrakten mit sch'wefliger Säure ist an sich bekennt. So werden beispielsweise in der Zuckerindustrie die saturierten Säfte zwecks Ausfällung des an organische Säuren gebundenen Kalkes mit schwefliger Säure behandelt. Ebenso ist die Verwendung von Schwefeldioxyld zur Zersetzung der pflanzlichen Zellwände zum Zweck der Gewinnung von Pektinstoffen, unter anderem auch in der Abänderung der Behandlung von trockenem pektinhaltigem Pflanzenmaterial mit Schwefeldioxydgas, bekannt. Nach diesen Verfahren wird jedoch der Pektinextrakt nur sehr unrein gewonnen, da die bei den meisten Verwendungsarten sich störend bemerkbar machenden Kalksalze, Pentosen, Harze, Gerb- und Farbstoffe mit in den Pektinextrakt ge-1 augen.
  • Es ist auch schon bekannt, die zum Aufschließen verwandte schwefl igsaure Lösung nach Beendigung des Aufschließens zu beseitigen und damit die betreffenden Verunreinigungen zu entfernen und die sich an diese Vorbehandlung anschließende eigentliche Extraktion in bekannter Weise mit Wasser durchzuführen, dem gegebenenfalls wiederum Schwefeldioxyd zugesetzt werden kann. Nach diesem Verfahren gelingt es zwar, einen reineren Pektinextrakt herzustellen, doch werden dabei weder Ausbeuten noch Geliekraftwerke erreicht, wie sie nach Vorbehandlung des Ausgaugsmaterials gemäß der vorliegenden Erfindung auf sehr wirtschaftliche Weise erhalten werden. können.
  • Gegenüber der bekannten Verwendung von schwefliger Säure bzw. schwefligsauren Alkalien beider Pektinherstellung weist das beanspruchte Verfahren folgende fortschrittliche Merkmale auf: Durch Zusatz von zur Adsorption von Gasen hervorragend befähigter Aktivkohle ist es möglich, viel größere Mengen von S O2 auf die aufzuschließenden und zu reinigenden Rohstoffe zur Einwirkung zu bringen als bei Einwirkenlassen des S O2-Gases ohne den Kohlezusatz.
  • Die zugesetzte Kohle nimmt bei I50 das einhundertfünfundsechzigfache ihres Volumens an Schwefeldioxyd auf und gibt dieses Gas, Ida die Adsorption sehr stark von der Temperatur abhängt, beim Herauswaschen der durch die Einwirkung der schwefligen Säure aus den Pflanzengeweben entfernten störenden Verunreinigungen, wie Kalksalze, Pentosen, Gerbstoffe und Harze und den sich daran anschließenden fraktionierten Extraktionen, den jeweiligen SExtraktionstemperaturen entsprechend an die Wasch- bzw, Extraktionswässer ab.
  • Dadurch ist nicht nur während des gesamten Extraktionsvorganges die Aufrechterhaltung der für die hydrolytische Spaltung des unlöslichen Protopektins günstigsten Wasserstoffionenko¢llzentration von pH 2,7 bis 3,I gewährleistet, sondern, wie bei der Rübensaftreinigung mittels Aktivkohle, werden überdies die Farbstoffe ihren Lösungen entzogen und vollkommen farblose Säfte erhalten.
  • Ausführungsbeispiel 1300. kg getrocknete Apfeltrester werden, gegebenenfalls nach vorangegangener Mahlung oder anderweitiger Zerkleinerung, mit 13 kg Aktivkohle gründlich. gemischt und auf <die Mischung 15 Stunden lang Schwefligsäureanhydrid bei Zimmertemperatur einwirken gelassen. Alsdann wird kaltes Brunnenwasser in den Bottich mit dem begasten Trester«Aktivkohlen-Gemisch gelassen und nach einstündigem Rühren die Kaltmaische abgelassen, wodurch 14 350 l Kaltmaischdünnsaft von 1,6° Balling im Filtrat erhalten werden.
  • Zur Herstellung des ersten Heißwasserauszuges wird der leicht angepreßte Kaltmaischrückstand mit 750 heißem Wasser versetzt, wodurch in der Heißwassermaische I eine Temperatur von 550 erhalten wird. Nach einstündigem Rühren und sechsstündiger Standzeit wird der Heißwasserauszug I abgelassen, der 10 788 l Dünnsaft von I,350 Balling im Filtrat ergibt.
  • Der Rückstand wird mit 850 heißem Wasser zum zweiten Heißwasserauszug von etwa 700 angestellt, wobei nach einstündigem Rühren und neunstündiger Standzeit 7423 1 Dürn.saft von I,450 Balling im Filtrat erhalten werden.
  • Schließlich wird noch eine dritte Extraktion mit kochendem Wasser angestellt, wodurch in der Maische eine Temperatur von 850 erhalten wird.
  • Nach einstündigem Rühren und zwölfstündiger Standzeit werden auf diese Weise 5443 l Dünnsaft von 1,65 Balling im Filtrat erhalten.
  • Die auf die vorstehend beschriebene Art und Weise erhaltenen Dünnsäfte ergeben nach Vakuumeindampfung zu Extrakten von 100 Balling nachstehende Pektinextrakte: I. 14 350 l Kaltmaischdünnsaft von 1,6° Balling = 2296 1 Kaltmaischpektinextrakt; 2. 10 788 1 Heißextraktionsdünnsaft I von I,350 Balling = 1456 1 Heißextraktionspektionenxtrakt I; 3. 7423 1 Heißextraktionsdünnsaft II von 1,450 Balling = 1076 1 Heißextraktionspektinenxtrakt II; 4. 5443 1 Heißextraktionsdünnsaft III von 1,650 Balling = 898 1 Heißextraktionspektionextrakt III.
  • Insgesamt werden also 572.6 1 Pektinextrakt von 100 Balling erhalten. Da das spezifische Gewicht eines solchen Extraktes 1,038. beträgt, werden mith.in aus I3ookg Apfeltrestern 5943 kg (= 4570/0) Pektinextrakt von hoher Viskosität und Gelierkraft gewonnen.
  • Bei den fraktionierten Extraktionen wirkt die schweflige Säure in dem Maße, wie sie durch die jeweiligen Erhöhungen der Extraktionstemperaturen in Freiheit gesetzt wird, ebenfalls mit. Sie bewirkt überdies die Einhaltung der für die Hydrolyse des Protopektins günstigsten Wasserstoffionenkonzentration von PH annähernd 3.
  • Die Beseitigung der schwefligen Säure aus den Dünnsäften ergibt sich zwangsläufig bei ihrer Ein- dampfung im Vakuum zu Pektinextrakten von handelsüblicher Konsistenz.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRUCH: Verfahren zur Herstellung von Pektinextrakten aus getrocknetem und gemahlenem pflanzlichem Material durch Behandlung mit Schwefligsäureanhydrid und fraktionierte Extraktion mit der Säurelösung, dadurch gekennzeichnet, daß die Ausgangs stoffe vor der Begasung mit Schwefeldioxyd mit ungefähr 1 % Aktivkohle versetzt werden.
DEP2668D 1938-06-25 1938-06-25 Verfahren zur Herstellung von Pektinextrakten Expired DE888042C (de)

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DE (1) DE888042C (de)

Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE1224134B (de) * 1962-09-15 1966-09-01 Pomosin Werke Grossenbrode G M Verfahren zur Herstellung von Pektinextrakten oder Trockenpektin

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* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE1224134B (de) * 1962-09-15 1966-09-01 Pomosin Werke Grossenbrode G M Verfahren zur Herstellung von Pektinextrakten oder Trockenpektin

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