DE3018884A1 - Verfahren zum entfernen von coffein aus einer coffeinloesung in einem fettartigen material - Google Patents
Verfahren zum entfernen von coffein aus einer coffeinloesung in einem fettartigen materialInfo
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Description
Dipl.-Ing. H. MITSCHERLICH D-8000 MÜNCHEN 22
Dipl.-Ing. K. GUNSCHMANN Steinsdorfstraße 10
Dr.rer.nat. W. KÖRBER ^ <089) '29 66 84
Dipl.-Ing. J. SCHMIDT-EVERS
PATENTANWÄLTE %
--5Γ-
SOCIETE DES PRODUITS
NESTLi: S.A.
NESTLi: S.A.
Case postale 353
CH-1800 Vevey / Schweiz
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Verfahren zum Entfernen von Coffein aus einer Coffeinlösung in einem fettartigen
Material
Der Bedarf zur Herstellung von coffeinfreien Getränken,
wie eoffeinfreigemachten Kaffee und Tee, besteht seit langem.
Bei den bisher angewendeten Verfahren zum Coffeinfreimachen
ist jedoch in erster Linie die Verwendung von organischen Lösungsmitteln, wie Trichloräthylen oder Chloroform vorgesehen,
um entweder das pflanzliche Material selbst oder ein wässeriges Extrakt derselben zu behandeln und nachfolgend das mit Coffein
beladene organische Lösungsmittel abzutrennen, um eine weitere Behandlung des Getränks zu ermöglichen.
Neuerdings wurde festgestellt, daß bestimmte fettartige Materialien geeignet dafür sind, pflanzliche Materialien
und wässerigs Extrakte von diesen coffeinfreizumachen. Diese
Verfahren zum Coffeinfreimachen sind in der Britischen Patentschrift
1516208 ausführlich beschrieben. Aus wirtschaftlichen
Gründen ist es wünschenswert, das mit Coffein beladene fettartige Material wiederzuverwenden und zu den bekannten Verfahren
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zum Entfernen des Coffeins aus diesen zur Wiederverwendung gehört das Waschen mit Wasser (Britische Patentschrift
I5162O8) und Verdampfen (Britische Patentschrift 15325*1-7).
Die vorliegende Erfindung betrifft das Entfernen von Coffein aus flüssigen fettartigen Materialien, die gelöstes
Coffein enthalten.
Im besonderen besteht eine Aufgabe der Erfindung, ein Verfahren zu entwickeln, bei welchem ein hydrophiles polymeres
Phenol/formaldehyd-Harz, das phenolisehe funktioneile
Gruppen enthält, zum Coffeinfreimachen von Coffeinlösungen verwendet
werden kann. Hierauf kann das Harz durch Entfernen des Coffeins regeneriert und wiederverwendet werden.
Erfindungsgemäß wird eine Lösung von Coffein in einem fettartigen Material mit einem hydrophilen polymeren Phenol/
formaldehyd-Harz in Kontakt gebracht, das phenolische funktioneile
Gruppen enthält, um dadurch aus diesem Coffein zu adsorbieren. Nach einer geeigneten Kontaktzeit wird das Harz abgetrennt und
gewöhnlich zur weiteren Verwendung durch Entfernen des Coffeins regeneriert.
Die Coffeinlösung ist eine Lösung in einem fettartigen Material, wie pflanzliches oder tierisches Fett oder Öl.
Beispiele solcher fettartiger Materialien sind Olivenöl, Maisöl, Sojabohnenöl, Lacksafloröl, Erdnußöl, Kaffeebohnenöl und
Lardöl sowie Triolein, welches eine Komponente natürlich vorkommender fettartiger Materialien ist. Diese Lösungen werden
beim Coffeinfreimachen von pflanzlichen Materialien, wie Tee oder Kaffee erhalten.
Am meisten bevorzugt sind vernetzte Phenol/formaldehyd-Harze
mit phenolischen Hydroxylgruppen und methylolaktiven
funktionellen Gruppen, da diese besonderen Harze eine spezifische
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Adsorptionsfähigkeit für in einem fettartigen Material gelöstes Coffein haben. Diese aktiven funktioneilen Gruppen verleihen
den Harzen einen hydrophilen Charakter.
Das Coffeinfreimachen kann in einfacher Weise dadurch geschehen, daß die Coffeinlosung mit dem Harz in Kontakt gebracht
wird. In den meisten Fällen geschieht dieses Kontaktieren vorzugsweise in geeigneten Kolonnen, Tanks oder anderen Betten, die
Harzteilchen enthalten. Es wurde beobachtet, daß die Beschickungstemperatur den Wirkungsgrad des Coffeinfreimachens beeinflußt
und es ist daher zu bevorzugen, unter etwa 100 C zu arbeiten. Temperaturen im Bereich von 60 bis 75° C sind gewöhnlich sehr
geeignet, sollten jedoch mit Bezug auf das Verhalten des Harzes gewählt werden. Andererseits werden vorzugsweise auch sehr
niedrige Temperaturen vermieden, da sie zu einer erhöhten Viskosität der Coffeinlösungen führen, wodurch das Kontaktieren nachteilig
beeinflußt wird.
Das Beschickungs/Harz-Verhältnis, zweckmäßig ausgedrückt
auf einer Gewicht/Gewicht-Basis, liegt gewöhnlich im Bereich von 10:1 bis 40:1, jedoch hängt es in jedem besonderen Anwendungsfall
unter anderem von dem Coffeingehalt der Beschickung
und dem gewünschten Grad der Coffeinfreimachung ab. Beispielsweise
ist ein Restcoffeinpegel von bis zu 30 ppm in dem fettartigen Material annehmbar, da es nicht das endgültig coffeinfreigemachte
Produkt ist, welches den Verbraucher erreicht. In der Praxis wird daher ein Ausgleich zwischen dem Wirkungsgrad
der Coffeinfreimachung, der mit einem niedrigen Verhältnis erzielbar
ist, und wirtschaftlichen Betriebsvorteilen, die aus einem hohen Verhältnis erhalten werden, getroffen.
Dem Fachmann sind zahlreiche Gerätsysteme und Verarbeitungsbedingungen
zum Kontaktieren von Harz und Coffeinlosung bekannt. Bei einer bevorzugten Ausführungsform werden
niedere Betten des Harzes in dem Coffeinfreimachungssystem ver-
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wendet. Es können daher, wenn die CoffeinlösungsbeSchickung zu
irgendeinem solcher Betten oder Reihen von Betten geleitet wird, andere verwendete Betten reaktiviert oder regeneriert
werden durch das Entfernen von adsorbierten und mitgeführten coffein- und eoffeinfreien Restandteilen aus diesen. Auf diese
Weise kann das Verfahren in kontinuierlicher Weise betrieben werden.
Die Strömungsgeschwindigkeit der Beschickung und des Volumens des Harzes soll so eingestellt werden, daß ein inniger
Kontakt für mindestens fünf Minuten, vorzugsweise von etwa 20 bis etwa 60 Minuten, zwischen ihnen stattfinden kann. Verlängerte
Perioden sind für geringe Mengen der Beschickung und für frisches Harz nicht erforderlich. Eine industrielle Arbeitsweise
würde jedoch gewöhnlich mehrere- beispielsweise etwa 5 bis 15, gesonderte Harzbetten für ein wirksames Coffeinfreimachen
erfordern.
Die Verfügbarkeit zahlreicher Betten bei einem Verfahren gemäß der Erfindung ermöglicht eine wirksamere Ausnutzung
der Harze. So ist durch die Verwendung mehrerer Betten in Gegenstromanordnung
in der Weise, daß die Beschickung aufeinanderfolgend
weniger gebrauchte Harze kontaktiert, eine maximale Coffeinentfernung möglich. Wenn das erste Bett in der Reihe völlig aufgebraucht
ist, kann es umgangen und seine Regeneration begonnen werden. Außerdem kann ein regeneriertes Bett gleichzeitig als
das letzte Bett im Fließschema verbunden werden, wodurch ein relativ gleichmäßiges, viirksames und vollständiges Coffeinfreimachen
hergestellt wird.
Bei einem solchen Gegenstromsystern ist jedoch viel Harz
in einem teilweise verbrauchten Zustand und von geringerer Aktivität nötig. Dies hat zur Folge, daß längere Gesamtkontaktierungszeiten
zum maximalen Coffeinfreimachen gewünscht werden müssen. So werden bis zu etwa fünf Stunden Harz-Beschickungskontakt
bevorzugt.
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Wenn verschiedene Harze oder Harze nit verschiedenen Verbrauchsgraden verwendet werden, ist es vorteilhaft, gesonderte
Behälter oder Betten für jedes zu verwenden. Diese Behälter oder Betten können dann zur Parallelströmung oder vorzugsweise
Reihenströmung zum Kontakt mit der Coffeinlösung verbunden werden.
Wie erwähnt, läßt man die Harze im Kontakt mit der Beschickung bis ihre Aktivität zur Coffeinfreimachung wesentlich
durch Sättigung mit adsorbierten Coffein und möglicherweise anderen löslichen Materialien herabgesetzt worden ist. Das verbrauchte
Harz wird dann einer regenerierenden Behandlung unterzogen, welche am zweckmäßigsten in der Weise geschieht, daß das
Harz mit einem nichtpolaren Lösungsmittel, wie n-Propanol gespült
wird, beginnend mit einer Rückspülungsflüssigkeit. Dem
Propanol folgt gewöhnlich eine Heißwasserspülung.
Die Erfindung wird durch die folgenden Beispiele näher erläutert, in welchen die Teile und Prozentsätze auf Gewichtsbasis ausgedrückt sind.
Ein hydrophiles polymeres Phenol/formaldehyd-Harz mit
phenolischen funktioneilen Gruppen ("Duolite S-761") wird zum
Coffeinfreimachen einer Lösung von Coffein in Kaffeebohnenöl enthaltend 500 ppm Coffein verwendet. Die Lösung wird bei einer
Temperatur von 71° G langsam durch ein Harzbett mit einer Geschwindigkeit
von 4 Volumen des Bettes je Stunde bereitet. Nach
k Stunden zeigt die Analyse, daß 88 % des ursprünglich vorhandenen
Coffeins entfernt worden ist. Das Harz wird mit 1 bis 2 Volumen des Bettes n-Propanol rückgespült und mit insgesamt 8 Volumen des
Bettes des gleichen Lösungsmittels gewaschen.
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Kaffeebohnenöl enthaltend 500 ppm Coffein (erhalten
durch Kontaktieren von Kaffeebohnenöl, zurückgewonnen aus verbrauchten
Kaffeeschalen, mit wassergetränkten grünen Kaffeebohnen bei 85° C) wird bei 71° C mit einem hydrophilen Phenol/
formaldehyd-Harz mit phenolischen funktionellen Gruppen kontaktiert.
Das Öl/Harz-Verhältnis betrug 10:1. Nach 30 Minuten war der Goffeingehalt des Öls auf 33 ppm herabgesetzt. Durch
einen Kontakt des Öls mit einer frischen Partieart (10:1-Verhältnis, 71° C) während 30 Minuten setzt den Coffeingehalt
auf 3 ppm herabο
Das in diesem Beispiel beschriebene Verfahren kann ferner zum Coffeinfreimachen von Öl verwendet werden, das aus
geröstetem und gemahlenem Kaffee ausgepreßt wurde, so daß es als Lösungsmittel für Coffein verwendet werden kann.
500 ml Maisöl enthaltend 527 ppm Coffein wurden bei 71° C mit 50 ml Phenol/formaldehyd-Harz kontaktiert. Nach 120
Minuten war der Cofl'eingehalt des Öls auf 14 ppm herabgesetzt.
Die Tabelle faßt die Ergebnisse zusammen, die mit verschiedenen fettartigen Materialien unter den gleichen Bedingungen
erhalten wurden.
030048/0815
T | 516 | Il | A B E L L E | Temp. | Il | Il | Kontakt Zeit |
ppm Coffein In Fett (am Ende) |
|
?ett | 578 | Il | 71°C | 320C | 2 Stunder | 14 | |||
Maisöl | ppm Coffein In Fett (am Beginn |
Kaffeebohnenöl 475 | Il | Verhältnis Fett Harz |
Il | 380C | Il | 15 | |
Erdnußöl | 527 | H | Il | 10/1 | It | 430C | Il | 13 | |
Olivenöl | 499 | H | Il | Il | Il | 490C | Il | 14 | |
519 | Il | Il | Il | It | 540C | It | 11 | ||
Lacksafloröl 487 | H | Il | Il | Il | 600C | Il | 13 | ||
Sojabohnenöl 499 | Il | Il | Il | ti | 660C | Il | 66 | ||
Lardöl | H | 475 | Il | Il | 710C | It | 33 | ||
Triolein | Il | η | Il | 700C | 770C | Il | 36 | ||
Il | Il | Il | Il | 820C | Il | 61 | |||
Il | H | 5/1 | Il | 880C | Il | 85 | |||
It | ti | 10/1 | Il | 930C | Il | 109 | |||
H | H | 15/1 | Il | It | 134 | ||||
H | Il | 20/1 | Il | Il | 158 | ||||
N | ti | 25/1 | Il | 182 | |||||
Il | Il | 30/1 | Il | 206 | |||||
N | Il | 35/1 | 2 Stunden | 81 | |||||
Il | H | 40/1 | Il | 75 | |||||
ti | Il | 10/1 | It | 69 | |||||
Il | Il | Il | 62 | ||||||
Il | Il | Il | 56 | ||||||
Il | Il | Il | 50 | ||||||
Il | Il | 43 | |||||||
ti | It | 37 | |||||||
Il | Il | 38 | |||||||
It | Il | 44 | |||||||
Il | ■1 | 51 | |||||||
Il | H | 58 | |||||||
Il | |||||||||
Il | |||||||||
030048/0815
Der/Pat
Verfahren bei welchem das Coffeinfreimachen von Coffeinlösungen
in fettigen Materialien mit hydrophilen polymeren Phenol/formaldehyd-Harzen mit phenolischen funktionellen
Gruppen geschieht. Im besonderen werden die Lösungen mit dem Harz kontaktiert, um die Coffeinfreimachung herbeizuführen,
und das Lösungsmittel wird zurückgewonnen, während das verbrauchte Harz, das Haften des Coffein und irgendwelche
coffeinfreie Feststoffe enthält, zur Wiederverwendung regeneriert werden kann. Weitere Merkmale der Erfindung sind
aus der Beschreibung zu entnehmen.
0300A8/0815
Claims (4)
1. Verfahren zum Entfernen von Coffein aus einer Lösung
von Coffein in einem fettartigen Material, dadurch gekennzeichnet , daß die Lösung mit
einem hydrophilen polymeren Phenol/formaldehyd-Harz kontaktiert
wird, das phenolische funktioneile Gruppen hat und das Harz aus der Lösung mit einem herabgesetzten Goffeingehalt abgetrennt
wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet , daß das Kontaktieren
bei einer Temperatur von 60 C bis 75 C geschieht.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet , daß das fettartige Material Olivenöl, Maisöl, Sojabohnenöl, Lacksafloröl, Kaffeebohnenöl,
Erdnußöl, Lardöl oder Triolein ist.
4. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet , daß die Coffeinlösung
Kaffeebohnenöl ist, das aus geröstetem und gemahlenem Kaffee ausgepreßt
worden ist.
030048/0815 ORIGINAL INSPECTED
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