DE2639066C2 - - Google Patents

Info

Publication number
DE2639066C2
DE2639066C2 DE2639066A DE2639066A DE2639066C2 DE 2639066 C2 DE2639066 C2 DE 2639066C2 DE 2639066 A DE2639066 A DE 2639066A DE 2639066 A DE2639066 A DE 2639066A DE 2639066 C2 DE2639066 C2 DE 2639066C2
Authority
DE
Germany
Prior art keywords
coffee
caffeine
solvent
wax
supercritical
Prior art date
Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
Expired
Application number
DE2639066A
Other languages
English (en)
Other versions
DE2639066A1 (de
Inventor
Ludwig Dr. 2800 Bremen De Roselius
Hans-Albert Dipl.-Ing. 2864 Heissenbuettel De Kurzhals
Klaus F. Dr. 2800 Bremen De Sylla
Peter 2820 Bremen De Hubert
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
HAG AG 2800 BREMEN DE
Original Assignee
HAG AG 2800 BREMEN DE
Priority date (The priority date is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the date listed.)
Filing date
Publication date
Application filed by HAG AG 2800 BREMEN DE filed Critical HAG AG 2800 BREMEN DE
Priority to DE19762639066 priority Critical patent/DE2639066A1/de
Priority to CH1357876A priority patent/CH622682A5/de
Priority to FR7633075A priority patent/FR2362592A1/fr
Priority to DD195612A priority patent/DD127467A5/xx
Priority to US05/772,365 priority patent/US4168324A/en
Publication of DE2639066A1 publication Critical patent/DE2639066A1/de
Application granted granted Critical
Publication of DE2639066C2 publication Critical patent/DE2639066C2/de
Granted legal-status Critical Current

Links

Classifications

    • BPERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
    • B01PHYSICAL OR CHEMICAL PROCESSES OR APPARATUS IN GENERAL
    • B01DSEPARATION
    • B01D11/00Solvent extraction
    • B01D11/02Solvent extraction of solids
    • B01D11/0203Solvent extraction of solids with a supercritical fluid
    • AHUMAN NECESSITIES
    • A23FOODS OR FOODSTUFFS; TREATMENT THEREOF, NOT COVERED BY OTHER CLASSES
    • A23FCOFFEE; TEA; THEIR SUBSTITUTES; MANUFACTURE, PREPARATION, OR INFUSION THEREOF
    • A23F5/00Coffee; Coffee substitutes; Preparations thereof
    • A23F5/16Removing unwanted substances
    • A23F5/166Removing unwanted substances by extraction of the beans, ground or not, with selective solvents other than water or aqueous bean extracts, including supercritical gases

Landscapes

  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Chemical Kinetics & Catalysis (AREA)
  • Life Sciences & Earth Sciences (AREA)
  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Food Science & Technology (AREA)
  • Polymers & Plastics (AREA)
  • Tea And Coffee (AREA)
  • Medicines Containing Plant Substances (AREA)

Description

Neben der anregenden Wirkung des Coffeins auf die Herztätigkeit können andere Kaffeeinhaltsstoffe der Röstkaffeebohne eine nachteilige physiologische Wirkung auf den Magen-Darm- Kanal ausüben.
Es handelt sich bei diesen Reizstoffen vorwiegend um lipophile Substanzen, die im sogenannten Kaffeewachs und Kaffeeöl vorkommen (vergl. W. Kiekebusch u. a., Arzneimittelforschung, Bd. 14 (1964), Seite 1249; G. Czok u. a., Arzneimittelforschung, Bd. 12 (1962), Seite 1195; U. Harms u. a., Zeitschrift für Lebensmitteluntersuchung und -forschung, Bd. 138 (1968), Seite 75; U. Harms u. a., KTM, Bd. 19 (1969), Heft 6, Seiten 6 bis 9, Heft 7, Seiten 6 bis 9) und bei der herkömmlichen Aufgußbereitung teilweise mit in das Kaffeegetränk übergehen.
Es ist bekannt, daß die Bekömmlichkeit des Röstkaffeeaufgußes durch Entfernung von Kaffeewachsbestandteilen aus Rohkaffee erheblich verbessert werden kann (S. Gal: Lebensmittel und Ernährung 27, 218 bis 220 und 235 bis 237 (1974)).
Als Indikator für die erfolgreiche Entfernung dieser Substanzen, die nach dem Rösten die sogenannten Röstreizstoffe bilden, dienen die im Kaffeewachs gefundenen Carbonsäure-5-hydroxitryptamide ("C-5-HT") (J. Wurziger, 5. ASIC-Kolloquium, Lissabon, 1971 "Carbonsäure-Hydroxy-Tryptamide zur Beurteilung von frischen und bearbeiteten Kaffees").
1973 hat das eidgenössische Gesundheitsamt in Bern beschlossen, einen Kaffee dann als reizarm zu bezeichnen, wenn er nachweislich einen C-5-HT-Gehalt von weniger als 400 ppm besitzt. Mit der Abnahme des C-5-HT-Gehalts verbessert sich die Bekömmlichkeit des Kaffees.
Es ist daher das Ziel der vorliegenden Erfindung, einen reizarmen Kaffee herzustellen, und soweit wie möglich die oben angegebene Grenze zu unterschreiten, ohne dabei den Coffeingehalt des Rohkaffees zu verändern.
Aus DE-PS 5 76 515 ist ein Veredlungsverfahren bekannt, bei dem die Rohbohnen mit Wasserdampf unter Druck behandelt werden. Dadurch soll eine geschmackliche Verbesserung und eine bessere Bekömmlichkeit erzielt werden. Bei dem in der DE-OS 16 92 284 vorgeschlagenen Veredlungsverfahren werden den Rohbohnen durch 1-minutige Behandlung mit flüssigem CO₂ Reizstoffe entzogen. Durch diese Verfahren werden jedoch die Kaffeewachsbestandteile kaum entfernt.
Deshalb gingen spätere Verfahren, wie die Verfahren nach DE-OS 23 37 201, DE-AS 19 60 694 und DE-AS 20 31 830, zur Behandlung mit organischen Lösungsmitteln über. Dabei werden die Rohkaffeebohnen ohne vorherigen Aufschluß mit Wasser oder Dampf unmittelbar mit Methylenchlorid, 1,2-Dichloräthan oder Trichloräthylen unter Erwärmen gewaschen. Nach Ausdämpfen des Lösungsmittels werden die Bohnen getrocknet. Bei dem letztgenannten Verfahren werden C-5-HT- Werte zwischen 90 und 230 ppm erzielt.
In neuester Zeit sind bevorzugt Verfahren für die Kaffee- Industrie von Interesse geworden, die ohne flüssige organische Lösungsmittel arbeiten, wie z. B. die quantitative Coffein- Entfernung aus Rohkaffee mit Hilfe von feuchtem, überkritischem CO₂ (DE-PS 20 05 293 und DE-AS 21 19 678).
Überraschenderweise wurde nun gefunden, daß mit Hilfe von überkritischen CO₂ Kaffeewachs und die darin enthaltenen Carbonsäure-5-(hydroxy)-tryptamide erfolgreich entfernt werden können, wobei man das vom überkritischen Gas aufgenommene Kaffeewachs ständig selektiv aus dem überkritischen Gas entfernt.
Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren zur Herstellung eines reizarmen Kaffees durch Entfernen des Kaffeewachses aus ungerösteten Kaffeebohnen unter Erhaltung des ursprünglichen Coffeingehaltes, wobei die Kaffeebohnen mit einem gesundheitlich unbedenklichen Lösungsmittel bearbeitet werden, das sich dadurch auszeichnet, daß man als Lösungsmittel überkritisches CO₂ verwendet, und weitere Maßnahmen gemäß Anspruch 1 einhält.
"Überkritisches CO₂" bedeutet CO₂ oberhalb seiner kritischen Werte von Temperatur und Druck.
Die Feuchte des Rohkaffees wird vor dem Verfahren durch eine in zweckmäßiger Weise durchgeführte Trocknung, Dämpfung oder durch Aufsprühen von flüssigem Wasser auf vorgewärmte Kaffeebohnen auf einen Wassergehalt von 2 bis 60% eingestellt. Bevorzugt wird eine Feuchte zwischen 20 und 35%.
Zur Bildung des überkritischen Fluids wird CO₂ verwendet, dessen kritische Temperatur bei 31°C liegt.
Nach einem weiteren Merkmal der Erfindung wird ein Schleppmittel zugesetzt. Da die Löslichkeit des Wachses im überkritischen Fluid relativ gering ist, muß seine Löslichkeit in dem umlaufenden überkritischen Fluid durch Zugabe eines Schleppmittels erhöht werden. Schleppmittel verändern die Dampfdruck- und damit die Verteilungsverhältnisse der schwerflüchtigen Substanzen in den im Kreislauf befindlichen fluiden Phasen durch Vergrößerungen des Trennfaktors in günstiger Weise (DE-OS 23 40 566), so daß bei den bestehenden Dampfdruckverhältnissen das Kaffeewachs schneller aus dem Rohkaffee entfernt wird.
Die Wahl des Schleppmittels oder der Schleppmittelmischung muß erfindungsgemäß so erfolgen, daß die Selektivität des umlaufenden überkritischen Fluids für das Kaffeewachs möglicht stark erhöht wird, und ist von dem zur Trennung gewählten Druck und der Temperatur abhängig. Die Konzentration des Schleppmittels oder der Schleppmittelmischung ist abhängig von seinem bzw. ihrem Mischbarkeitsverhalten.
Bei nicht vollständiger gegenseitiger Mischbarkeit mit der umlaufenden überkritischen fluiden Phase entspricht die Konzentration maximal der Sättigung, bei vollständiger gegenseitiger Mischbarkeit beträgt sie 0,001 bis 10 Gew.-%. Die Zugabe des Schleppmittels kann im Kreislauf an jeder beliebigen Stelle erfolgen, und zwar mit Hilfe einer Dosierpumpe (6 in Fig. 1) oder durch Imprägnierung des Adsorptionsmittels mit dem Schleppmittel oder durch Durchperlen einer Schleppmittelvorlage mit dem überkritischen Fluid.
Als Schleppmittel sind besonders geeignet die natürlichen Inhaltsstoffe des Roh- und Röstkaffees, wie z. B. Alkohole (Methanol, Äthanol), Äther (Diäthyläther), Ketone (Aceton, Butanon-2), Ester (Essigsäure-, Ameisensäureäthylester) sowie außerdem Halogenkohlenwasserstoffe (Methylenchlorid, Trichloromonofluormethan), Aromaten (Toluol) und Aliphaten (n-Hexan).
Der Vorteil dieses Verfahrens liegt insbesondere darin begründet, daß Schleppmittelrückstände bereits während der Entnahme des Kaffees aus dem überkritischen Fluid so weit entfernt werden, daß eine nachfolgende Ausdämpfung der entwachsten Rohkaffeebohnen entweder entfällt oder gegenüber bisherigen Verfahren erheblich verkürzt werden kann. Die Trocknung kann wie üblich im Trommeltrockner oder in einer anderen Trocknerkonstruktion vorgenommen werden.
Die Arbeitstemperatur des Verfahrens liegt oberhalb der kritischen Temperatur des Arbeitsgases oder der Gasmischung, z. B. bis zu 150°C oberhalb der kritischen Temperatur. Vorzugsweise liegt sie bei 40 bis 100°C oberhalb des kritischen Wertes.
Der Arbeitsdruck des Verfahrens ist abhängig von der erwünschten Bearbeitungsdauer und ist in weiten Bereichen zwischen 20 und 800 bar einstellbar, wobei sich diese Grenzen insbesondere aus praktischen Erwägungen ergeben.
Die Strömungsgeschwindigkeit und damit die Höhe des umlaufenden Massenstromes des überkritischen Fluids ist von den übrigen für das Verfahren gewählten Parametern, wie Druck, Temperatur, Art des überkritischen Fluids, Schlepp- und Adsorptionsmittel sowie von der angestrebten Bearbeitungsdauer, die zwischen 0,5 und 50 Stunden liegen kann, abhängig.
Die Carbonsäure-5-(hydroxy)-tryptamide und das Kaffeewachs werden dem umlaufenden überkritischen Fluid mit Hilfe eines mit Coffein vorbeladenen Adsorptionsmittels entzogen (siehe Fig. 1). Zur Adsorption der abgetrennten Wachsbestandteile aus dem umlaufenden überkritischen Fluid kommen alle bekannten Sorptionsmittel in Betracht, bevorzugt Aktivkohle.
Die Vorbehandlung des Sorptionsmittels mit Coffein erfolgt bevorzugt durch Kontaktieren des Sorptionsmittels mit einer wäßrigen Reincoffeinlösung bei Temperaturen zwischen 20 und 150°C und Drücken zwischen 1 und 10 bar. Das Kontaktieren kann z. B. in einem Rührbehälter oder mit Durchleiten der wäßrigen Reincoffeinlösung durch eine Sorptionsmittelschüttung erfolgen. Anschließend erfolgt eine Trocknung des Sorptionsmittels nach bekannten Trocknungsverfahren auf den gewünschten Endwassergehalt.
Der Coffeingehalt des vorbeladenen Sorptionsmittels ist so zu wählen, daß zwischen Rohkaffee, überkritischer Phase und Sorptionsmittel ein dynamisches Gleichgewicht der Coffeinkonzentration entsteht, so daß der Coffeingehalt des Rohkaffees unverändert bleibt.
Der Wassergehalt des vorbeladenen Sorptionsmittels ist so zu wählen, daß bei der Bearbeitung ein bestimmter Mindestwassergehalt des feuchten Rohkaffees nicht unterschritten wird, damit bei der Entnahme des Rohkaffees aus der überkritischen Phase keine Veränderungen des Schüttgewichts der Kaffeebohne erfolgen. Bevorzugt werden Mindestwassergehalte über 15 Gew.-%.
Das Massenverhältnis zwischen Rohkaffee und Sorptionsmittel muß erfindungsgemäß so eingestellt werden, daß die entfernten Reizstoffmengen vom Adsorptionsmittel vollständig aufgenommen werden können.
Die Abtrennung der Wachsbestandteile und der darin enthaltenen "C-5-HT"-Stoffe aus dem Sorptionsmittel kann nach den bekannten Verfahren der Sorptionsmittelregenerierung ausgeführt werden. Bevorzugt wird eine Regenerierung des Sorptionsmittels mit einem organischen Lösungsmittel sowie eine anschließende Restlösungsmittelentfernung durch Dämpfen und Trocknen.
Anstelle einer Adsorption der in dem überkritischen Fluid gelösten Wachsanteile und der darin enthaltenen "C-5-HT"-Stoffe können diese Substanzen auch durch Druckveränderung und/oder Temperaturveränderung abgeschieden werden. Diese Verfahrensvariante (siehe Fig. 2) erfordert ein überkritisches Fluid mit besonders hoher Selektivität für die Kaffeewachse, um eine gleichzeitige Verminderung des Coffein- und Wassergehaltes der Rohkaffeebohnen zu vermeiden.
Durch Eindosieren einer Coffeinlösung, z. B. mit einer Dosierpumpe (siehe 6 in Fig. 2), in den Kreislauf des überkritischen Fluids werden Gleichgewichtsbedingungen für Coffein eingestellt, sodaß damit eine Veränderung des Coffeingehaltes der Rohkaffeebohnen vermieden wird.
Durch das erfindungsgemäße Verfahren erhält man einen reizarmen Rohkaffee, dessen "C-5-HT"-Gehalt auf unter 200 ppm abgesenkt ist, wobei der Ausgangscoffeingehalt unverändert bleibt. Der Prozeß kann so durchgeführt werden, daß die reizarmen Rohkaffeebohnen keine Lösungsmittelspuren enthalten und ohne anschließende Dämpfung sofort in der üblichen Weise in der Trommel getrocknet werden können. Anschließend lassen sich die Bohne in üblicher Weise rösten. Es wird ein Röstkaffee erhalten, dessen Aussehen und Geschmack von besten naturmilden Sorten nicht unterscheidbar sind.
Fig. 1 zeigt eine Anlage für die kontinuierliche Entfernung von Reizstoffen aus Rohkaffee mit einem überkritischen Fluid. Der Extrakteur 1 enthält eine Schüttung von Rohkaffeebohnen, die vor dem Einbringen in den Extrakteur auf einen definierten Wassergehalt gebracht wurden. Das Fluid wird dem Extraktionskreislauf aus dem Vorratsbehälter 8 zugeführt. Die Umlaufpumpe 3 dient zur Umwälzung des Fluids im Extraktionskreislauf, der aus dem Extrakteur 1, dem Adsorber 2 und dem Heizer 5 besteht. Der Adsorber enthält ein Adsorptionsmittel, das mit Reizcoffein und/oder Schleppmittel vorbeladen wurde. Mit dem Heizer 5 wird das umlaufende Fluid auf die Arbeitstemperatur aufgeheizt, die oberhalb der kritischen Temperatur des Fluids liegt. Die Dosierpumpe 6 dient der Zugabe von Schleppmitteln und/oder von Coffeinlösung in den Kreislauf. Nach dem Aufheizen durchströmt das überkritische Fluid ständig den Extrakteur 1 und belädt sich dort mit Kaffeewachs und den darin enthaltenen Carbonsäure-5-hydroxytryptamiden. Diese Stoffe werden dem umlaufenden Fluid im Adsorber 2 wieder entzogen. Durch eine geeignete Vorbeladung des Adsorptionsmittels mit Reincoffein oder durch Eindosieren einer ausreichenden Menge von Coffeinlösung mit der Dosierpumpe 6 wird der Coffeingehalt und der Wassergehalt des dem Extrakteur 1 zuströmenden überkritischen Fluids stets so eingestellt, daß im Extrakteur den Rohkaffeebohnen kein Coffein und Wasser, sondern nur das Kaffeewachs entzogen wird.
Eine weitere Möglichkeit zur Abtrennung des Kaffeewachses aus dem umlaufenden überkritischen Fluid zeigt Fig. 2. Diese Arbeitsweise ist dadurch gekennzeichnet, daß das überkritische Fluid nach dem Austritt aus dem Extrakteur 1 im Kühler 7 auf eine Temperatur unterhalb der kritischen Temperatur abgekühlt wird. Dabei ändert es seine Lösungseigenschaften, so daß eine Mischung von Kaffeewachs, Coffein und Wasser sich als separate Phase aus dem überkritischen Fluid abtrennt und im Abscheider 4 vom Fluid separiert werden kann. Bei Verwendung eines Schleppmittels wird auch dieses im Abscheider 4 abgetrennt. Nach dem Wiederaufheizen des Fluids auf überkritische Temperatur im Heizer 5 wird mit der Dosierpumpe 6 soviel Coffeinlösung in das Fluid eindosiert, daß das dem Extrakteur 1 zuströmende Fluid den gleichen Coffeingehalt, Wassergehalt und gleichen Schleppmittelgehalt besitzt wie vor der Abscheidung des Kaffeewachses. Dann wird im Extrakteur den Rohbohnen kein Coffein und Wasser, sondern nur das Kaffeewachs entzogen.
Das Verfahren wird anhand der folgenden Beispiele in Verbindung mit den Zeichnungen näher erläutert.
Beispiel 1
In eine Anlage gemäß Fig. 1 wurden 30 kg Rohkaffee mit einer Feuchte von 33 Gew.-% 4 Stunden lang bei einer Temperatur von 80°C und einem Druck von 250 bar mit feuchtem, überkritischem CO₂ bearbeitet. Der feuchte Rohkaffee befand sich dabei als feste Schüttung in einem Extrakteur 1. Als Adsorptionsmittel wurde Aktivkohle verwendet, die mit wäßriger, gesättigter Coffeinlösung beladen und durch anschließende Trocknung auf einen Wassergehalt von 16 Gew.-% eingestellt war. Das Adsorptionsmittel befang sich als feste Schüttung im Adsorber 2. Nach Füllung der Anlage mit CO₂ aus dem Vorratsbehälter 8 wurde das CO₂ mit der Umlaufpumpe 3 im Kreislauf gepumpt und im Heizer 5 auf die gewünschte überkritische Temperatur aufgeheizt. Die CO₂-Füllmenge wurde so gewählt, daß sich nach Aufheizen des CO₂ der gewünschte Druck einstellte. Der umlaufende Massenstrom des überkritischen CO₂ betrug das 150fache des Rohkaffeegewichtes. Die Trocknung des bearbeiteten Rohkaffees erfolgte in einem Vakuum-Trommeltrockner bei einer Temperatur von 75°C und einem Druck von 0,2 bar. Anschließend wurde der Kaffee in einem konventionellen Trommelröster geröstet.
Die nach der Trocknung und Röstung ermittelten Analysenergebnisse sind in Tabelle 1 zusammengestellt.
Tabelle 1
Analysenergebnisse für Beispiel 1
Beispiel 2
In einer Anlage gemäß Fig. 1 wurden 30 kg Rohkaffee mit einer Feuchte von 10,5% 6 Stunden lang bei 70°C und 300 bar mit trockenem, überkritischen CO₂ bearbeitet. Der Rohkaffee befand sich im Extrakteur 1, als Adsorptionsmittel wurde Aktivkohle im Adsorber 2 verwendet, die zuvor mit 2,4 Gew.-% Aceton imprägniert worden war. Nach Füllung der Anlage mit CO₂ wurde das Gas im Kreislauf gepumpt und auf die oben angegebenen überkritischen Bedingungen gebracht. Nach Ende der Bearbeitungszeit wurde das CO₂ so aus der Anlage entnommen, daß keine Veränderungen des Rohkaffee-Schüttgewichts erfolgten. Der Kaffee wurde unmittelbar nach Entnahme geröstet.
Tabelle 2
Analysenergebnisse für Beispiel 2
Beispiel 3
In einer Anlage gemäß Fig. 2 wurden 30 kg Rohkaffee mit einer Feuchte von 45 Gew.-% 8 Stunden lang bei einer Temperatur von 90°C und 200 bar mit feuchtem überkritischen CO₂ bearbeitet. Der feuchte Rohkaffee befand sich dabei im Extrakteur 1. Im Kühler 7 wurde das umlaufende CO₂ von 90°C auf 25°C abgekühlt und dabei verflüssigt. Im Abscheider 4 wurde aus dem flüssigen CO₂ ständig eine Mischung aus Kaffeewachs, Coffein und Wasser als separate Phase abgetrennt und aus dem Abscheider abgezogen. Dem im Heizer 5 auf 90°C aufgeheizten überkritischen Fluid wurde mit der Dosierpumpe 6 ständig eine wäßrige Coffeinlösung zugeführt, deren Menge und Coffeingehalt der im Abscheider 4 abgezogenen Wasser- und Coffeinmenge entsprach. Die Trocknung und Röstung des bearbeiteten Rohkaffees erfolgte wie im Beispiel 1. Die nach der Röstung ermittelten Analysenergebnisse sind in Tabelle 3 zusammengestellt.
Tabelle 3
Analysenergebnisse für Beispiel 3

Claims (4)

1. Verfahren zur Herstellung eines reizarmen Kaffees durch Entfernung der im Kaffeewachs enthaltenen Carbonsäure-5- (hydroxy)-tryptamide aus ungerösteten Kaffeebohnen unter Erhaltung des ursprünglichen Coffeingehalts, wobei die Kaffeebohnen mit einem gesundheitlich unbedenklichen Lösungsmittel behandelt werden, dadurch gekennzeichnet, daß
  • a) im Rohkaffee ein Feuchtigkeitsgehalt zwischen 2 bis 60 Gew.-% eingestellt wird,
  • b) als gesundheitlich unbedenkliches Lösungsmittel feuchtes CO₂ unter überkritischen Temperatur- und Druckbedingungen verwendet wird,
  • c) als Schleppmittel Inhaltsstoffe des Roh- und Röstkaffees eingesetzt werden und
  • d) das Lösungsmittel im Kreislauf geführt wird, wonach man das extrahierte Kaffeewachs entweder an einem Adsorptionsmittel oder durch Druck- und Temperaturänderungen aus dem Lösungsmittel abscheidet,
wobei Gleichgewichtsbedingungen hinsichtlich des Wasser- und Coffeingehaltes im System Lösungsmittel - Adsorptionsmittel - Rohkaffee eingehalten werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man bei Drücken zwischen etwa 20 und 800 bar arbeitet und die Feuchte des Rohkaffees zwischen 20 bis 35 Gew.-% einstellt.
3. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Adsorptionsmittel Aktivkohle ist.
DE19762639066 1976-08-30 1976-08-30 Verfahren zur entfernung von reizstoffen aus kaffee Granted DE2639066A1 (de)

Priority Applications (5)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DE19762639066 DE2639066A1 (de) 1976-08-30 1976-08-30 Verfahren zur entfernung von reizstoffen aus kaffee
CH1357876A CH622682A5 (de) 1976-08-30 1976-10-28
FR7633075A FR2362592A1 (fr) 1976-08-30 1976-11-03 Procede pour l'elimination des substances irritantes du cafe
DD195612A DD127467A5 (de) 1976-08-30 1976-11-04
US05/772,365 US4168324A (en) 1976-08-30 1977-02-25 Process of extracting stimulants from coffee

Applications Claiming Priority (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DE19762639066 DE2639066A1 (de) 1976-08-30 1976-08-30 Verfahren zur entfernung von reizstoffen aus kaffee

Publications (2)

Publication Number Publication Date
DE2639066A1 DE2639066A1 (de) 1978-03-02
DE2639066C2 true DE2639066C2 (de) 1989-07-13

Family

ID=5986739

Family Applications (1)

Application Number Title Priority Date Filing Date
DE19762639066 Granted DE2639066A1 (de) 1976-08-30 1976-08-30 Verfahren zur entfernung von reizstoffen aus kaffee

Country Status (5)

Country Link
US (1) US4168324A (de)
CH (1) CH622682A5 (de)
DD (1) DD127467A5 (de)
DE (1) DE2639066A1 (de)
FR (1) FR2362592A1 (de)

Families Citing this family (25)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE2634535C3 (de) * 1976-07-31 1982-04-22 Kaffee-Veredelungs-Werk Koffeinfrei Kaffee Gmbh & Co, 2000 Hamburg Verfahren zur Entcoffeinierung von Rohkaffee
DE2737793A1 (de) * 1977-08-22 1979-03-08 Peter Siegfried Verfahren zur entcoffeinierung von rohkaffee
US5208056A (en) * 1978-08-22 1993-05-04 Chocolat Suchard Societe Anonyme Process for decaffeinating raw coffee
DE2846976C3 (de) * 1978-10-28 1982-05-06 Fried. Krupp Gmbh, 4300 Essen Verfahren zur Entcoffeinierung von Rohkaffee
US4255461A (en) * 1979-11-13 1981-03-10 General Foods Corporation Preparation of a decaffeinated roasted coffee blend
US4861607A (en) * 1981-03-20 1989-08-29 Nestec S. A. Removal of xanthine stimulants from cocoa
DE3114783A1 (de) 1981-04-11 1982-10-28 Henkel KGaA, 4000 Düsseldorf "verfahren zur herstellung von geschmacksverbessertem johannisbrotschoten-, johannisbrotkern- oder guarmehl"
US4466923A (en) * 1982-04-01 1984-08-21 The United States Of America As Represented By The Secretary Of Agriculture Supercritical CO2 extraction of lipids from lipid-containing materials
DE3239219A1 (de) * 1982-10-22 1984-04-26 Coffex AG, 8201 Schaffhausen Verfahren zur verminderung des chlorogensaeuregehalts von rohkaffee
DE3415844C2 (de) * 1984-04-27 1994-02-03 Sueddeutsche Kalkstickstoff Verfahren zur Herstellung von entkoffeiniertem Tee
JPS6259697A (ja) * 1985-09-10 1987-03-16 昭和炭酸株式会社 植物種子から油状成分を抽出・精製・分離する方法
US5290959A (en) * 1985-09-10 1994-03-01 Vitamins, Inc. Mass separation of materials
US4820537A (en) * 1987-03-13 1989-04-11 General Foods Corporation Method for decaffeinating coffee with a supercritical fluid
JP2612576B2 (ja) * 1987-09-07 1997-05-21 クロリンエンジニアズ株式会社 いちょう葉の抽出物の精製方法
US4911941A (en) * 1988-08-05 1990-03-27 General Foods Corporation Method for decaffeinating coffee with a supercritical fluid
US5322626A (en) * 1990-03-02 1994-06-21 Hewlett-Packard Company Decoupled flow and pressure setpoints in an extraction instrument using compressible fluids
US5133859A (en) * 1990-03-02 1992-07-28 Hewlett-Packard Company Decoupled flow and pressure setpoints in an extraction instrument using compressible fluids
US5094741A (en) * 1990-03-02 1992-03-10 Hewlett-Packard Company Decoupled flow and pressure setpoints in an extraction instrument using compressible fluids
US5240603A (en) * 1990-03-02 1993-08-31 Hewlett-Packard Company Decoupled flow and pressure setpoints in an extraction instrument using compressible fluids
CN1038274C (zh) * 1993-04-26 1998-05-06 中国科学院安徽光学精密机械研究所 多重标准具游标法及激光波长计
DE4316654A1 (de) * 1993-05-12 1995-01-12 Inst Technologie Und Umweltsch Verfahren zur Abreicherung von Coffein und Chlorogensäuren aus Rohkaffee
DE69519963T2 (de) * 1994-07-23 2001-06-21 Nestle Sa Antioxidantzusammensetzung und Verfahren zu ihrer Herstellung
IT1282998B1 (it) * 1996-05-13 1998-04-03 Demus S P A Procedimento per rimuovere micotossine da una partita di caffe' verde:
IT1296083B1 (it) 1997-11-07 1999-06-09 Demus S P A Perfezionamenti di un procedimento per rimuovere micotossine da una partita di caffe' verde
TW201630882A (zh) * 2014-10-15 2016-09-01 辛格納生物科學公司 色醯胺組合物及使用方法

Family Cites Families (9)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE1493190C3 (de) * 1963-04-16 1980-10-16 Studiengesellschaft Kohle Mbh, 4330 Muelheim Verfahren zur Trennung von Stoffgemischen
CH535543A (de) * 1970-02-05 1973-04-15 Studiengesellschaft Kohle Mbh Verfahren zur Entcoffeinierung von Rohkaffee
DE2005293C3 (de) * 1970-02-05 1974-01-10 Studiengesellschaft Kohle Mbh, 4330 Muelheim Verfahren zur Entcoffeinierung von Rohkaffee
DE2031830C3 (de) * 1970-06-26 1980-06-04 Hag Ag, 2800 Bremen Verfahren zur Entfernung von wachsartigen Stoffen und Carbonsäure-5-(hydroxy)tryptamiden aus Kaffee ohne wesentliche Verminderung des Coffeingehaltes
DE2119678C3 (de) * 1971-04-22 1975-10-30 Studiengesellschaft Kohle Mbh, 4330 Muelheim Verfahren zur Herstellung von coffeinfreiem Kaffee-Extrakt
AT313039B (de) * 1971-05-07 1974-01-25 Studiengesellschaft Kohle Mbh Verfahren zur Gewinnung von Coffein aus Rohkaffee
DE2212281C3 (de) * 1972-03-14 1978-11-18 Hag Ag Verfahren zur entcoffeinierung von rohkaffee
DE2337201A1 (de) * 1973-07-21 1975-02-13 Inge Inst Fuer Genussmittelfor Verfahren zur herstellung von roestreizstoffarmen roest- und extraktkaffee
DE2340566C2 (de) * 1973-08-10 1985-11-07 Peter, Siegfried, Prof.Dr., 8520 Erlangen Verfahren zur Trennung von Komponenten von Stoffgemischen mit niedrigem Dampfdruck mit Hilfe eines komprimierten Gases unter überkritischen Bedingungen und einer weiteren, den Trenneffekt beeinflussenden Substanz

Also Published As

Publication number Publication date
DE2639066A1 (de) 1978-03-02
US4168324A (en) 1979-09-18
DD127467A5 (de) 1977-09-28
FR2362592A1 (fr) 1978-03-24
FR2362592B1 (de) 1981-05-22
CH622682A5 (de) 1981-04-30

Similar Documents

Publication Publication Date Title
DE2639066C2 (de)
DE2826466C2 (de) Verfahren zur Behandlung eines wäßrigen Extrakts eines pflanzlichen Stoffs zwecks Verringerung des Gehalts an Kaffein und/oder Chlorogensäure
DE3148335C2 (de) Verfahren zur Gewinnung von Aromastoffen aus Tabak und deren Verwendung
DE2727191B2 (de) Verfahren zur selektiven Extraktion von Coffein aus pflanzlichen Materialien
DE3119277C2 (de)
DE2905078C2 (de)
CH635485A5 (de) Verfahren zum entcoffeinieren von rohkaffee.
EP0107171A1 (de) Verfahren zur Verminderung des Chlorogensäuregehalts von Rohkaffee
EP0156374B1 (de) Verfahren zur Gewinnung von Lecithin, vorzugsweise zur kontinulierlichen Gewinnung von Rein-Leicithin (entölt)
DE3445502C2 (de)
DE3640333C2 (de)
DE69121206T2 (de) Eintkaffeinierungsverfahren von kaffee durch eine säurebehandlung
DE3229041A1 (de) Verfahren zur gewinnung von lecithin
DE2720203C3 (de) Verfahren zum Entcoffeinieren von Rohkaffeebohnen
DE2813147A1 (de) Verfahren zur herstellung von dekoffeiniertem kaffee
DE2846976A1 (de) Verfahren zur entcoffeinierung von rohkaffee
DE4400096C2 (de) Verfahren zur Entcoffeinierung von schwarzem Tee
DE2641146A1 (de) Verfahren zum entfernen von koffein aus kaffee
EP0269104B1 (de) Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung von entcoffeiniertem Tee
DE2462504C3 (de) Instantprodukte aus Tee, Kaffee, Bonitos oder Shiitake-Pilzen sowie ein Verfahren zu deren Herstellung
DE3429083A1 (de) Verfahren zum entfernen von koffein aus gruenen kaffeebohnen
CH634722A5 (de) Verfahren zur entfernung von bestandteilen, die zum vorhandensein von reizstoffen im roestkaffee beitragen, aus rohkaffeebohnen.
DE2722119A1 (de) Verfahren zur koffeinentfernung aus gruenem kaffee
DE2114136A1 (de) Halbkontinuierliches Verfahren zur Herstellung von loeslichem Kaffee
DE1126227B (de) Verfahren zum Abtrennen einer leicht fluechtigen Saeurefraktion

Legal Events

Date Code Title Description
8110 Request for examination paragraph 44
Q176 The application caused the suspense of an application

Ref document number: 2737793

Country of ref document: DE

D2 Grant after examination
8364 No opposition during term of opposition