DE2212281C3 - Verfahren zur entcoffeinierung von rohkaffee - Google Patents
Verfahren zur entcoffeinierung von rohkaffeeInfo
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Description
10 Endwerte von 035%
^ —t^erd™. so
Aschen LebensmitteWerorderhwerw
egender Nachteil ist
SÄe WS SS«.'«Μ *r Kaffee mit
Alkalien und außerdem bei sehr hohen Temperaturen
f™i .uch ein Verfahren bekannt
entzieht Der hier in bezug auf die STera^urbevo zugte Arbeitsbereich liegt zwischen
Io und 80:C, die untere Grenze bildet d.e kntische
Temperatur von CO2. Die Bearbe.tung von Rohkaffee m
dieTem Temperaturbereich führt unter anderem dazu
S der daraus hergestellte Röstkaffee geschmackheh
festgeste.lt, daß das Coffein dem
auch bei Temperaturen unterhalb der KÄTeniinUur. also mit flüssigem Kohlendioxid,
entzogen werden kann. Eine Entcoffeinierung des <
RohSfees ist dabei sowohl mit einem ^e.phasigen
Gemisch von flüssigem und gasförmigem Kohlendioxid
Ils auch einphasig mit flüssigem Kohlendioxid dh,
etwas oberhalb des Gleichgewichtsdrucks des Kohlendoxids
bzw. seiner Lösungen bei der betreffenden „ Temperatur möglich. Es hat sich jedoch gezeigt, daß
untT diesen Bedingungen die Löse ah.gkeitdes
Ξ gen Kohlendioxids nicht sehr selektiv ist und daß
dem Rohkaffee außer dem Coffein auch Extraktstoffe Sogen werden, welche für die Aromabildung beim
In den letzten Jahrzehnten ist eine größere Anzahl ^0
von Verfahren bekanntgeworden, die die Entcoffeinierung von Kaffee zum Inhalt haben. Die meisten dieser
Verfahren entziehen dem mit Wasser aufgeschlossenen Rohkaffee das Coffein durch Behandlung mit Lösungsmitteln,
die das Alkaloid möglichst selektiv extrahieren. Hier kommen in Betracht unter anderem Ester,
aromatische Kohlenwasserstoffe sowie insbesondere halogenierte Kohlenwasserstoffe allein oder in Mischung.
Ferner wurde auch wäßrigen Rohkaffee- und Röstkaffee-Extrakten in Gegenstromapparaten das
Coffein z. B. mit Trichloräthylen entzogen und die verbleibende coffeinfreie wäßrige Phase den extrahierten
Bohnen im Kreislauf wieder zugeführt.
Ein Hauptnach'.eil dieser Verfahren ist, daß die verwendeten Lösungsmittel aus den Bohnen bzw.
Extrakten bei erhöhten Temperaturen vollständig wieder entfernt werden müssen. Dies geschieht durch
Ausdampfen mit gespanntem Wasserdampf im Anschluß an die Coffeinentfernung, was einen erheblichen
technischen und analytischen Prüfaufwand erforderlich ^t
macht. Es wurden daher Versuche unternommen, dem Rohkaffee das Coffein mit anderen als den oben
angegebenen Mitteln zu entziehen. So wurde z. B. im US-PS 16 40 648 die Eigenschaft des Coffeins, bei 173°C
zu sublimieren, dadurch ausgenutzt, daß man den Rohkaffee zur Freisetzung des Coffeins in der Bohne
zuvor mit Alkalien behandelte, ihn dann auf 178°C erhitzte und einen Inertgasstrom, der aus H2, N2 oder
"Aligning von flüssigem Kohlendioxid als Lösungsmiuel
ist in der Literatur an mehreren Stellen beschrieben worden, so vor allem bei der Gewinnung
von Kaffee-Aromaöl, siehe M. S,vetz »Coffee
Processing Technology«, Bd. 2, S. 21 bis 23, ferner bnt.
J 06 468, bzw. österr. Pat. 2 85 307 und von anderen Aromakonzentraten, z. B. Food Technology 23.
11 50(1969) d h also von Extrakten, die Gemische aus einer sehr großen Zahl von Komponenten darstellen.
Daraus ergab sich, daß bei der Extraktion von Rohkaffee mit flüssigem Kohlendioxid mit dem Coffein
gleichzeitig Extraktstoffe entzogen werden und daß dadurch einerseits das extrahierte Coffein in stark
verunreinigter Form anfällt, während andererseits dem Kaffee für die Aromabildung wichtige Komponenten
^überraschenderweise wurde nunmehr festgestellt,
daß bei der Erhöhung des Drucks im Extraktionssystem die Selektivität des flüssigen Kohlendioxids fur Coffein
auffallend zunimmt und insbesondere oberhalb des kritischen Drucks dem Kaffee praktisch reines Coffein
entzogen wird, ohne daß der Gehalt an aromab.ldenden Extraktstoffen abnimmt.
Gegenstand der Erfindung ist daher ein Verfahren zur
Entcoffeinierung von Rohkaffee durch Extraktion mit
, flüssigem Kohlendioxid, welches dadurch gekennze.ch-
5 net ist daß man Rohkaffee zunächst mit Wasser auf
einen Feuchtigkeitsgehalt von 10 bis 60% bringt und das
Coffein selektiv mit wasserhaltigem flüssigem Kohlen-
dioxid bei einem Druck oberhalb des kritischen Drucks extrahiert
Das mit dem vorliegenden Verfahren extrahierte Coffein fällt in einer Reinheit von über 98% als weißes
Pulver an. Dieser Reinheitsgrad wurde mit den bisher s bekannten Entcoffeinierungsverfahren noch nicht erzielt.
Die hohe Selektivität des flüssigen CO2 in bt zug auf Coffein war daher auf Grund des bisher Bekannten
in keiner Wece zu erwarten.
Vorzugsweise wird die Extraktion im Temperaturbereich zwischen 0cC und der kritischen Temperatur des
Kohlendioxids (etwa 31,4° C) und bei Drücken im Bereich von 80 atü aufwärts ausgeführt, wobei sich aus
wirtschaftlichen Erwägungen eine Obergrenze des anzuwendenden Drucks im Bereich von etwa 400 atü
ergeben wird.
Es ist ferner bevorzugt, daß mit Wasser gesättigtes, flössiges Kohlendioxid für die Extraktion verwendet
wird.
Die Einteilung der Feucht» des Rohkaffees erfolgt in
zweckmäßiger Weise durch eine der Extraktion vorangehende Dämpfung; dabei werden die Bohnen
aufgeschlossen.
Eine besonders bevorzugte Ausführungsform des Verfahrens (siehe Skizze 1) arbeitet so, daß man den
Rohkaffee zunächst so befeuchtet, daß er 50% Wasser enthält. Man pumpt nun flüssiges CO2 bei einer
Temperatur von 20°C und einem Systemdruck von 80 atü und darüber durch die Rohkaffeefüllung hindurch
und entfernt das hier gelöste Coffein in einem nachgeschalteten Aktivkohle-Adsorber. Die Aktivkohle
wurde vorher mit Wasser völlig gesättigt und adsorbiert das gelöste Coffein quantitativ. Das so gereinigte
Lösungsmittel wird durch die Pumpe weiterhin im Druckkreislauf gefördert.
Es ist auch möglich, den Rohkaffee mit einer geringeren Wassermenge als 60% zu befeuchten,
allerdings muß dann der Wasseranteil in der Sorptionsschicht in entsprechendem Maße gesenkt werden.
Generell soll so gefahren werden, daß weder der feuchten Rohkaffee- noch der Adsorber-Füllung durch
das Lösungsmittel Wasser zugeführt oder entzogen wird, da anderenfalls zusätzliche Extraktverlusle (außer
Coffein) im Kaffee auftreten, die den Erfolg des Verfahrens in Frage stellen würden, da der Extraktgehalt
von Kaffee mit eine wertbestimmende Größe ist.
In einer weiteren Ausführungsform des Verfahrens (siehe Skizze 2) geschieht die Coffeinabscheidung aus
dem Lösungsmittel dadurch, daß der coffeinhaltige Lösungsmittelstrom zunächst in den Trennbehälter
geleitet, hier verdampft, im Wärmetauscher wieder kondensiert und durch die Flüssiggaspumpe weitergefördert
wird. Bei der Verdampfung verbleibt das Coffein quantitativ im Trennbehälter und kann Hier abgezogen
werden. Allerdings ist bei dieser Verfahrensweise der geringe Wasserverlust auszugleichen, der dadurch
zustande kommt, daß die in den Extraktionsbebälter
40
45
55 eintretende flüssige Kohlensaure durch die vorangegangene
Verdampfung im Trennbehälter wasserärmer ist als beim Verlassen der feuchten Rohkaffeefüllung. Dies
wird durch entsprechende Wasserzugabe im Wasserbehälter vermieden.
Je nach Strömungsgeschwindigkeit des Lösungsmittels im Extraktionsbehälter und Systerndruck liegt die
Bearbeitungszeit zur Erreichung eines Coffeinrestgehaltes in den Bohnen von 0,02 bis 0,08% i.T. zwischen 10
und 50 Stunden. Der Coffeingehalt des daraus gewonnenen Röstkaffees liegt im gleichen Bereich, der
Extraktgehalt zwischen 23 und 27%, je nach Art der Ausgangskaffeemischung.
Der entscheidende Vorteil dieses Verfahrens gegenüber sämtlichen anderen bisher bekannt gewordenen
Methoden zur Entcoffeinierung von Rohkaffee liegt darin, daß der hieraus gewonnene Röstkaffee sich selbst
bei einer Bearbeitungsdauer von 50 Stunden von einem unbehandelten Produkt geschmacklich und visuell nicht
mehr unterscheiden läßt, woran ohne Zweifel die niedrige Bearbeitungstemperatur einen wesentlichen
Anteil hat.
LJm dies zu belegen, wurde eine Rohkaffeemischung einmal nai_h dem Verfahren des Standes der Technik
(DT-OS 20 05 293) mit überkritischem CO2 bei 160 bar und 8O0C auf einen Restcoffeingehalt von 0,065%
gebracht, zum anderen die gleiche Rohkaffeemischung mit dem vorliegenden Verfahren mit flüssigem CO2 bei
80 bar und 27°C auf 0,070% Coffeingehalt. Die Differenz in den Restcoffeinwerten liegt innerhalb der
Meßfehler der Bestimmungsmethode.
Nach Röstung der beiden Chargen und Herstellung von trinkfertigen Aufgüssen unter gleichen Bedingungen
wurden die Kafffees in einem Triangeltest verglichen (Food Research 13, 503 bis 505 [1948]). Als
Auswahlkriterium wurde sowohl nach einem prinzipiellen Unterschied als auch nach der größeren Ähnlichkeit
mit unbearbeitetem Kaffee gefragt ( = Originalkaffee-Ähnlichkeit).
Bei der Auswertung von 20 Tests wurde zunächst ein hochsignifikanter Unterschied mit einer
statistischen Sicherheit der Aussage von 99% gefunden. Für die größere Originalkaffee-Ähnlichkeit der Probe
aus vorliegendem Verfahren ergab sich eine statistische Sicherheit der Aussage von 95%.
1. In einer Anlage gemäß Skizze 1 wurden 3 kg Rohkaffee mit einer eingestellten Feuchte von 50% 14
Stunden bei 200C und einem Druck von 350 atü mit flüssiger, wassergesättigter Kohlensäure im Kreislauf
bearbeitet. Die Adsorberfüllung hatte ebenfalls einen Wassergehalt von 50%. Nach Trocknung wurden der
Rohkaffee sowie auch eine Röstprobe hieraus analysiert.
Ergebnis (die erhaltenen Werte sind in Spalte A angegeben; Spalte B enthält die Vergleichswerte für das
unbehandelte Ausgangsprxiukt):
Coffeingehalt
A B
A B
Exiraktgehalt A B
Feuchte
A
A
Rohkiffee
Röstkaffee
Röstkaffee
0,05%
0,06%
0,06%
0,99%
1,04%
1,04%
23,5% 25 % 24,6%
26,2%
26,2%
11%
10,2%
2. In einer Anlage gemäß Skizze 1 wurden 3 kg Rohkaffee mit einer eingestellten Feuchte von 30% 25
hei 250C und 90 atü mit flüssiger, wassergesättigter Kohlensäure im Kreislauf bearbeitet. Die
Adsorberfüilung hatte einen Wassergehalt von ebenfalls
30%.
Ergebnis nach Trocknung bzw. Röstung:
Coffeingehalt A B
Extraktgehalt A B
Rohkaffee
Röstkaffee
Röstkaffee
0,07% 0,08%
1,02% 1,11%
22,8% 24.5%
24,0% 25,7%
Feuchte A
10%
10,0%
3. In einer Anlage gemäß Skizze 2 wurde 1kg bearbeitet. Die Temperatur im Trennbehälter wurde auf
Rohkaffee mit einer eingestellten Feuchte von 45% 18 io 28°C gehalten, der hier herrschende CCte-Druck betrug
Stunden bei 25°C und einem Druck von 380 atü mit 70 atü.
flüssiger, wassergesättigter Kohlensäure im Kreislauf Ergebnis nach Trocknung bzw. Röstung:
Coffeingehalt A B
Extraktgehalt A B
Feuchte
Rohkaffee
Röstkaffee
Röstkaffee
0,05% 0,07%
1,01% 1,09%
24,2% 26,8%
25,0% 27,6%
9,5%
9,5%
Dem Trennbehälter wurde nach Abziehen des CO2 feuchtes Coffein entnommen, das einen Reinheitsgrad von
>98% aufwies.
Hierzu 2 Blatt Zeichnungen
Claims (6)
1. Verfahren zur Entcoffeinierung von Rohkaffee durch Extraktion mit flüssigem Kohlendioxid,
dadurch gekennzeichnet, daß man Rohkaffee zunächst mit Wasser auf einen Feuchtigkeitsgehalt
von 10 bis 60% bringt und das Coffein selektiv
mit wasserhaltigem flüssigem Kohlendioxid bei einem Druck oberhalb des kritischen Drucks
extrahiert:
2. Verfahrene nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet;
daß ruan zur Extraktion'wassergesättigtes
Kohlendioxid verwendet.
3. Verfahren nach Anspruch 1 und/oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß man den Rohkaffee vor der
Extraktion mit Wasser oder Wasserdampf aufschließt.
4. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß man
das Lösungsmittel im Kreislauf führt und das gelöste Coffein an feuchten Sorbentien adsorbiert, wobei die
Feuchtigkeitsgehalte so eingestellt werden, daß die Wassermengen in Rohkaffee, Adsorbens und Lösungsmittel
von vornherein miteinander im Gleichgewicht stehen.
5. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß man
die Coffeinabtrennung aus der Lösung durch Verdampfung des Lösungsmittels bewirkt.
6. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß man das Kohlendioxid nach der
Verdampfung wieder verflüssigt und vor dem Eintritt in den Extraktionsbehälter mit Wasser
sättigt.
im Rohkaffee
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Legal Events
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---|---|---|---|
C3 | Grant after two publication steps (3rd publication) | ||
E77 | Valid patent as to the heymanns-index 1977 |