DE3719991A1 - Verfahren zur wiedergewinnung von als loesungsmittel fuer coffein verwendetem kohlendioxid - Google Patents
Verfahren zur wiedergewinnung von als loesungsmittel fuer coffein verwendetem kohlendioxidInfo
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- A23F3/36—Reducing or removing alkaloid content; Preparations produced thereby; Extracts or infusions thereof
- A23F3/366—Reducing or removing alkaloid content; Preparations produced thereby; Extracts or infusions thereof by extraction of the leaves with selective solvents
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- A23F5/20—Reducing or removing alkaloid content; Preparations produced thereby; Extracts or infusions thereof
- A23F5/206—Reducing or removing alkaloid content; Preparations produced thereby; Extracts or infusions thereof by extraction of the beans with selective solvents other than water or aqueous bean extracts, including supercritical gases
Description
Wegen gesundheitlicher Bedenken gegen die physiologische
Wirkung des Coffeins besteht schon lange ein Bedarf an
entcoffeiniertem Kaffee bzw. Tee. Insbesondere die Nach
frage nach entcoffeiniertem Tee steigt in jüngster Zeit
stark an.
Die Entcoffeinierung von Kaffee und Tee gelingt, indem das
Coffein z. B. einer wäßrigen Lösung aus Kaffee oder Tee
entzogen wird. Coffein kann auch direkt aus dem angefeuch
teten Ausgangsmaterial mit einem (organischen) Lösungsmit
tel extrahiert werden. Solche Lösungsmittel sind z. B.:
Methylenchlorid, Trichlorethylen, Chloroform und Benzol.
Wegen gesundheitlicher Risiken wird fast nur noch Ethyl
acetat verwendet. Die bisher beschriebenen Lösungsmittel
leiden unter dem Nachteil, zu wenig selektiv zu sein,
d. h. es gehen wichtige Aromapräkursoren aus dem Rohkaffee
oder Aromastoffe aus den an sich fertigen Produkten Röst
kaffee bzw. Tee verloren.
Eine wesentliche Verbesserung wird hier durch die Verwen
dung verdichteter Gase als Lösungsmittel erzielt. Beson
ders CO2 zeigt bevorzugte Eigenschaften.
Das Verfahren der Entcoffeinierung wird so durchgeführt,
daß das verdichtete oder verflüssigte Gas das vorgelegte,
befeuchtete Ausgangsmaterial durchströmt und sich mit Cof
fein belädt. Es ist auch möglich, das CO2 im Gegenstrom
gegen eine zugepumpte Lösung des zu zu entcoffeinierenden
Materials zu führen.
Um das Lösungsmittel wiederholt verwenden zu können, muß
es vom gelösten Coffein befreit werden. Da die Aufnahmefä
higkeit und -geschwindigkeit vom Unterschied der Coffein
konzentration zwischen Substrat und Lösungsmittel abhängt,
ist eine möglichst vollständige Abtrennung des Coffeins
vom Lösungsmittel anzustreben.
Die Abtrennung des Gelösten erfolgt dadurch, daß die Löse
fähigkeit durch z. B. folgende Maßnahmen erniedrigt wird:
- 1. Dichteerniedrigung durch Druckabsenkung und/oder (star ke) Temperaturerhöhung (DE-PS 21 27 642).
- 2. Filterung mit Adsorptionsmitteln, z. B. Aktivkohle (DE- PS 20 05 293) oder Ionenaustauscher (DE-PS 26 37 197).
- 3. Filterung mit Membranen (DE-OS 34 43 390).
- 4. Auswaschen mit Lösungsmitteln. Hierbei wird vorzugswei se Wasser im Gegenstrom zum beladenen CO2 geführt (DE- PS 22 21 560). Das Lösungsmittel könnte auch mit Kom plexbildnern für Coffein (z. B. Chlorogensäure) ange reichert sein.
- 5. Verdünnen des Lösungsmittels mit Gasen mit schlechten Lösungseigenschaften (DE-OS 33 31 906).
Diese Verfahren haben aber verschiedene Nachteile. Eine
Druckabsenkung erfordert z. B. die Rekompression großer
Gasmengen. Bei der Verwendung von Adsorptionsmitteln kann
zwar energetisch günstig bei konstantem Druck für Extrak
tion und Abtrennung gearbeitet werden, die Mittel müssen
jedoch in einem weiteren Schritt wieder gereinigt werden.
Ähnliches trifft für die Verdünnung des Lösungsmittels mit
Gasen und für das Auswaschen des Coffeins mit Wasser zu.
Aufgabe der Erfindung ist daher die weitere Vereinfachung
der Abtrennung des als Lösungsmittel für Coffein verwende
ten Kohlendioxids, insbesondere durch Einsparung an Rea
genzien bzw. Verfahrensschritten.
Gegenstand der Erfindung ist das in Anspruch 1 angegebene
Verfahren.
Unter überkritischem Kohlendioxid ist Kohlendioxid bei
überkritischen Temperaturen und Drücken zu verstehen, bei
denen die Extraktion erfolgt, was in der Praxis bei Tempe
raturen von etwa 35 bis 100°C sowie bei Drücken von etwa
150 bis 400 bar und insbesondere etwa 250 bis 400 bar der
Fall ist.
Es wurde nämlich überraschend festgestellt, daß durch Tem
peraturabsenkung bei konstantem Druck das Coffein voll
ständig aus dem Lösungsmittel abgetrennt werden kann.
Überraschend ist dies deswegen, weil beim Extraktionsdruck
von z. B. 300 bar auch bei einer Temperatur von z. B.
40°C, die um einige Vielfache von 10°C tiefer als die Ex
traktionstemperatur (z. B. 80°C) liegt, an sich noch eine
beachtliche Löslichkeit anzutreffen ist, die eine sinnvol
le Weiterverwendung des CO2 ohne zusätzliche Reinigung un
möglich erscheinen läßt (siehe E. Stahl, K.W. Quirin, D.
Gerard, "Verdichtete Gase zur Extraktion und Raffination",
Springer Verlag 1987, Seite 198). Darüber hinaus wäre es
dem Fachmann nie in den Sinn gekommen, derartige Versuche
für aussichtsreich zu erachten. So werden auch gemäß DE-PS
20 05 293 neben der Temperaturabsenkung noch zusätzlich
Adsorptionsmittel eingesetzt.
Die Abkühlung erfolgt zweckmäßig um 10 bis 100 und insbe
sondere um 10 bis 80°C. Besonders bevorzugt ist eine Tem
peraturdifferenz von 30 bis 50°C.
Im folgenden Beispiel wird das erfindungsgemäße Verfahren
anhand der aus einer einzigen Figur bestehenden Zeichnung
näher erläutert, die ein Fließschema des Verfahrens gemäß
der Erfindung darstellt.
In einem Extraktionsbehälter 5 wurden 500 kg angefeuchte
ter schwarzer Tee bei einem Druck von 300 bar und einer
Temperatur von 80°C von CO2 durchströmt. In einem nachfol
genden Wärmetauscher 1 wurde die Temperatur des CO2 auf
30°C abgesenkt. Das dabei aus der Lösung abgetrennte Ge
misch aus Wasser und Coffein wurde in einem Abscheidebe
hälter 3 aufgefangen und aus diesem am Boden abgelassen.
Das gereinigte Lösungsmittel wurde einer Kreislaufpumpe 4
zugeführt, danach in einem weiteren Wärmetauscher 2 wieder
auf 80°C erwärmt und erneut durch die Schüttung geleitet.
Zum Ausgleich des Wasserverlustes wird nach dem Wärmetau
scher 2 Wasser zugespritzt. Der Versuch wurde beendet,
nachdem 112,5 t CO2 in 7,5 Stunden durch die Schüttung ge
strömt waren. Der Restcoffeingehalt war kleiner als 0,1%
Aus dem Trennbehälter 3 wurden 145 kg Lösung abgelassen,
die einen Coffeinanteil von 9,1% hatte. Wegen des hohen
Gehalts wurde beim Abkühlen die Sättigungsgrenze über
schritten, und es bildete sich eine Aufschlämmung.
Zum Vergleich wurde das beladene CO2 durch einen Behälter
mit einer Aktivkohleschüttung geleitet. Bei gleichen Men
gen an Lösungsmittel und gleichen Zeiten wie beim obigen
Beispiel wurde der Restcoffeingehalt auf 0,1% reduziert.
Durch den Wegfall des Adsorptionsmittels lassen sich er
hebliche Kosteneinsparungen sowohl für Anschaffung als
auch für Reaktivierung erzielen. Es gelingt auf einfache
Weise, eine konzentrierte Coffeinlösung zu erhalten. Die
ser Umstand stellt auch eine wesentliche Verbesserung ge
genüber der Reinigung des beladenen CO2 durch Auswaschen
mit Wasser dar. Außerdem werden teure Trennkolonnen einge
spart. Es wird lediglich ein Abscheidebehälter benötigt,
der sogar kleiner sein kann als ein Behälter zur Aufnahme
des Adsorptionsmittels.
Diese Vorteile übertreffen bei weitem die zusätzlichen Ko
sten für eine Pumpe zum Einspritzen von Wasser und für die
benötigten Wärmetauscher.
Die Energiekosten für die Abkühlung und die nachfolgende
Wiederaufheizung können minimiert werden, wenn die beiden
Wärmetauscher in geeigneter Weise auf der Sekundärseite
zusammengeschaltet werden, eventuell unter Verwendung ei
ner Wärmepumpe.
Claims (5)
1. Verfahren zur Wiedergewinnung des bei Extraktionen
feuchten, coffeinhaltigen Materials als Lösungsmittel für
das Coffein verwendeten überkritischen Kohlendioxids unter
Abkühlung des mit Coffein beladenen Kohlendioxids beim Ex
traktionsdruck, dadurch gekennzeichnet, daß das beladene
Kohlendioxid ohne zusätzliche Anwendung einer weiteren,
seine Lösefähigkeit herabsetzenden Maßnahme abgekühlt und
von der sich abscheidenden coffeinhaltigen wäßrigen Phase
abgetrennt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Abkühlung um 10 bis 100°C, insbesondere um 30 bis
50°C, erfolgt.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß das vom Coffein befreite Kohlendioxid erneut auf Ex
traktionstemperatur gebracht und erneut durch coffeinhal
tiges Material geleitet wird.
4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die bei der Abkühlung auftretende coffeinhaltige wäß
rige Phase aufgefangen und die aufgefangene Phase por
tionsweise oder stetig abgezogen wird.
5. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet,
daß nach der Wiedererhitzung des Kohlendioxids diesem
Wasser zum Ausgleich der Wasserverluste bei der Abkühlung
zugeführt wird.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19873719991 DE3719991A1 (de) | 1987-06-15 | 1987-06-15 | Verfahren zur wiedergewinnung von als loesungsmittel fuer coffein verwendetem kohlendioxid |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE19873719991 DE3719991A1 (de) | 1987-06-15 | 1987-06-15 | Verfahren zur wiedergewinnung von als loesungsmittel fuer coffein verwendetem kohlendioxid |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE3719991A1 true DE3719991A1 (de) | 1988-12-29 |
Family
ID=6329767
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19873719991 Withdrawn DE3719991A1 (de) | 1987-06-15 | 1987-06-15 | Verfahren zur wiedergewinnung von als loesungsmittel fuer coffein verwendetem kohlendioxid |
Country Status (1)
Country | Link |
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DE (1) | DE3719991A1 (de) |
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