DE3413869C2 - - Google Patents
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- A—HUMAN NECESSITIES
- A23—FOODS OR FOODSTUFFS; TREATMENT THEREOF, NOT COVERED BY OTHER CLASSES
- A23F—COFFEE; TEA; THEIR SUBSTITUTES; MANUFACTURE, PREPARATION, OR INFUSION THEREOF
- A23F3/00—Tea; Tea substitutes; Preparations thereof
- A23F3/36—Reducing or removing alkaloid content; Preparations produced thereby; Extracts or infusions thereof
- A23F3/366—Reducing or removing alkaloid content; Preparations produced thereby; Extracts or infusions thereof by extraction of the leaves with selective solvents
-
- B—PERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
- B01—PHYSICAL OR CHEMICAL PROCESSES OR APPARATUS IN GENERAL
- B01D—SEPARATION
- B01D11/00—Solvent extraction
- B01D11/02—Solvent extraction of solids
- B01D11/0203—Solvent extraction of solids with a supercritical fluid
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- Polymers & Plastics (AREA)
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Entcoffeinierung
von fermentiertem, schwarzem Tee gemäß den Merkmalen des
Hauptanspruches.
Fermentierter, schwarzer Tee wird in einer Vielzahl von
Sorten in Form von Blätter-, Beutel- und Instanttee angeboten.
Die Auswahl an entcoffeiniertem Tee ist verglichen
damit sehr bescheiden. Die geringere Nachfrage erklärt
sich mindestens zum Teil durch die Qualitätseinbuße bei
der Entcoffeinierung. Hierzu wird - teilweise nach dem
Aufschluß - dem Blättertee oder einem wäßrigen Aufguß davon
mit organischen Lösungsmitteln das Coffein entzogen.
Die hierfür bislang übliche Verwendung von chlorierten Kohlenwasserstoffen
dürfte allerdings aus gesundheitlichen
und gesetzgeberischen Gründen immer mehr eingeschränkt
werden.
So ist es aus DE-PS 21 27 642 bekannt, fermentierten,
schwarzen Tee mit einem gesundheitlich unbedenklichen
Lösungsmittel zu entcoffeinieren, wobei Geschmack und
Aroma vollständig erhalten bleiben sollen. Dazu werden
in einem ersten Schritt mit einem trockenen, in bezug auf
Druck und Temperatur überkritischen Gas, vorzugsweise
Kohlendioxid, die Aromastoffe entzogen. In einem zweiten
Schritt wird dem angefeuchteten Tee mit ebenfalls überkritischem,
mit Wasser gesättigten Kohlendioxid das
Coffein entzogen. Schließlich wird dem getrockenten
Tee das in der ersten Stufe entzogene Aroma wieder aufimprägniert.
Als besonderes Merkmal wird hervorgehoben, daß
die geschmacks- und farbgebenden Inhaltsstoffe des Tees,
z. B. Gerbstoffe, Falvine und Rubigene, nicht mitextrahiert
werden, d. h. im entcoffeinierten Tee verbleiben.
Vergleichende Verkostungen zeigen allerdings, daß unbearbeiteter
und entcoffeinierter Tee sehr wohl unterscheidbar
sind. Es gelingt also nicht, die Aroma- und Geschmacksstoffe
vollständig und ungeschädigt zu extrahieren
und anschließend wieder zurückzuführen. (Es ist ja
auch nicht anzunehmen, daß Pflanzenteile entnommen und
in die frühere chemische Umgebung zurückgesetzt werden
können).
Durch das Anfeuchten und Entcoffeinieren bei höheren Temperaturen
im zweiten Schritt werden vermutlich die zurückgebliebenen
Aroma- und Geschmacksstoffe weiter zerstört
bzw. wegtransportiert und verbleiben im Coffein.
Gemäß einer aus DE-PS 26 37 197 bekannten Verbesserung
wird diese Entcoffeinierungsstufe abgeändert:
Das mit Coffein und weiteren Begleitstoffen beladene CO₂ wird nicht durch eine Druckabsenkung vom Coffein und den Begleitstoffen befreit, vielmehr strömt das beladene CO₂ über einen sauren Ionenaustauscher, wo das Coffein selektiv adsorbiert wird. Trotz der nun schonenderen Entcoffeinierung bleibt ein deutlich feststellbares Defizit an Aroma- und Geschmacksstoffen durch den vorangehenden Aromaentzug und die sich anschließende Aromarückführung.
Das mit Coffein und weiteren Begleitstoffen beladene CO₂ wird nicht durch eine Druckabsenkung vom Coffein und den Begleitstoffen befreit, vielmehr strömt das beladene CO₂ über einen sauren Ionenaustauscher, wo das Coffein selektiv adsorbiert wird. Trotz der nun schonenderen Entcoffeinierung bleibt ein deutlich feststellbares Defizit an Aroma- und Geschmacksstoffen durch den vorangehenden Aromaentzug und die sich anschließende Aromarückführung.
Aus DE-AS 27 27 191 ist die Entcoffeinierung von Kaffee, Tee oder Colablättern
mit einem flüssigen Gemisch aus einer flüssigen und einer bei
den angewandten Druck- und Temperaturbedingungen an sich gasförmigen
Komponente, beispielsweise mit einem flüssigen Gemisch aus Aceton und
Kohlendioxid, bekannt. Die Extraktionstemperaturen erstrecken sich bis
100°C, der Extraktionsdruck liegt gemäß den Beispielen bei 90 bis 250
bar. Die Mitverwendung des organischen Lösungsmittels kompliziert jedoch
das Verfahren. Außerdem läßt sich das organische Lösungsmittel nicht
wieder vollständig aus dem extrahierten Gut entfernen. Die Entcoffeinierungsdauer,
die nur für Kaffee angegeben ist, beträgt bis zu einer nur
92prozentigen Coffein-Entfernung 8 Stunden. Schließlich ist auch hier angegeben,
daß bei der Extraktion von Materialien mit empfindlichem Aroma
das Aroma bevorzugt vor der Entcoffeinierung entzogen und danach wieder
zugesetzt wird.
Erfindungsgemäß wird nun ein qualitativ hochwertiger entcoffeinierter
Tee hergestellt, indem in nur einem Schritt
und bei niedrigeren Temperaturen angefeuchtetem, schwarzen
Tee das Coffein selektiv mit flüssigem CO₂ entzogen
wird.
Flüssiges CO₂ bedeutet hierbei, daß die Temperatur des
Lösungsmittels im Bereich zwischen der Tripelpunktstemperatur
(-57°C) und der kritischen Temperatur (31°C), vorzugsweise
zwischen 5 und 30°C liegt. Der Systemdruck muß
mindestens so groß sein wie der Dampfdruck der CO₂ bei der
gewählten Temperatur. Vorzugsweise ist der Druck höher
als der Dampfdruck, um Blasenbildungen zu vermeiden. Eine
aus apparativen (und damit wirtschaftlichen) Gründen
obere Grenze liegt bei 400 bar.
Die Verwendung von flüssigem CO₂ zur Extraktion von z. B. Aromastoffen ist bekannt:
Die Verwendung von flüssigem CO₂ zur Extraktion von z. B. Aromastoffen ist bekannt:
Aus JA-PS 44 864/1973 ist es bekannt, neben einer
Reihe von weiteren Stoffen, schwarzen und grünen Tee
mit einer Ausbeute von 0,9 bzw. 0,6% mit flüssigem
Kohlendioxid zu extrahieren. Die Zusammensetzung des
Extraktes ist allerdings unbekannt.
In SU-PS 1 67 798 wird die Gewinnung aromatischer und
"anderer" Stoffe aus Tee und Kaffee als bekannt vorausgesetzt.
Die Patentschrift bezieht sich sodann jedoch
ausschließlich auf die Extraktion bitterer und aromatischer
Stoffe des Hopfens mit flüssiger Kohlensäure.
Die Gewinnung der extrahierbaren Anteile des Hopfens mit
flüssiger Kohlensäure ist auch aus DE-PS 28 18 852, DE-OS
28 01 843 und DE-AS 28 27 002 bekannt.
In einer Reihe weiterer Schriften wird die Extraktion
von Gewürzen und sonstigen Aromaträgern mit flüssiger
und überkritischer Kohlensäure beschrieben.
Flüssiges CO₂ wurde bereits auch zur Entcoffeinierung
von Rohkaffee verwendet.
Aus DE-PS 22 12 281 ist es bekannt, feuchten Rohkaffee
mit flüssigem CO₂ bei 20 bzw. 25°C das Coffein zu entziehen.
Die zitierten drei Beispiele seien zusammengefaßt:
Bei einer aus DE-PS 20 05 293 bekannten Entcoffeinierung
von Rohkaffee mit überkritischem CO₂, d. h. bei einer
Temperatur von 40 bis 80°C, ergeben sich Bearbeitungszeiten
von nur 5 bis 15 h.
Weiter wird in DE-PS 22 12 281 erwähnt, daß die Verwendung
von flüssigem CO₂ als Lösungsmittel, z. B. zur Gewinnung
von Kaffee-Aromaöl, bekannt ist. Somit können
bei der Entcoffeinierung mit flüssigem CO₂ weitere Extraktstoffe
entzogen werden. Überraschend war dort
festgestellt worden, daß bei zunehmenden Druck das flüssige
CO₂ für Coffein selektiv wird.
Aus den aufgeführten Schriften kann zusammenfassend entnommen
werden, daß
- a) schwarzer Tee mit überkritischem CO₂ entaromatisiert,
- b) angefeuchteter, schwarzer Tee mit überkritischem CO₂ entcoffeiniert,
- c) feuchter Rohkaffee mit flüssigem CO₂ entcoffeiniert werden kann, wobei mit zunehmendem Druck CO₂ für Coffein selektiv wird, und
- d) Aroma- und Geschmacksstoffe mit flüssiger und überkritischer Kohlensäure extrahiert werden können.
In diesem Zusammenhang ist es für die Extraktion von
Hopfen bekannt (DE-PS 21 27 618, Spalte 2, Zeile 58 ff),
daß das Lösungsvermögen des flüssigen CO₂ geringer als
das des überkritischen Gases ist, was z. B. die lange
Entcoffeinierungszeit für Rohkaffee bei Verwendung von
flüssigem CO₂ erklärt.
Es wurde nun gefunden, daß angefeuchteter, schwarzer
Tee - entgegen den Erfahrungen mit Rohkaffee - in außergewöhnlich
kurzer Zeit entcoffeiniert werden kann,
wobei durch die schonende Temperatur und die einstufige
Verfahrensweise die Geschmacks- und Aromastoffe
voll erhalten bleiben.
In vergleichenden Verkostungen wurden die erfindungsgemäß
entcoffeinierten Teeproben den im Handel befindlichen
bzw. den nach DE-PS 21 27 642 entcoffeinierten
Proben vorgezogen.
Die Versuche zur Entcoffeinierung wurden mit der nachfolgend
beschriebenen Anordnung durchgeführt:
Verdichtetes und temperiertes Kohlendioxid durchströmt
in einem Druckbehälter vorgelegten angefeuchteten,
schwarzen Tee und beläßt sich mit den extrahierbaren
Bestandteilen. In einem Abscheidebehälter wird die Mischung
getrennt, damit das gereinigte Lösungsmittel
im Kreislauf geführt werden kann. Dazu wird die Lösefähigkeit
des CO₂ durch Druckermäßigung und bzw. oder Temperaturerhöhung
vermindert.
Energetisch günstiger ist es, das beladene CO₂ bei gleichen
Bedingungen von Druck und Temperatur wie bei der
Extraktion über ein Adsorbens zu leiten, wo das Coffein
selektiv adsorbiert wird. In diesem Fall müssen Tee und
Adsorbens nicht in getrennten Behältern vorliegen, sondern
brauchen lediglich durch eine gasdurchlässige Wand
getrennt zu sein. Der Kreislauf des Lösungsmittels wird
hierbei durch eine Umwälzpumpe aufrechterhalten.
Als Adsorbentien können alle Stoffe verwendet werden, die
den Tee nicht verunreinigen und eine möglichst große
Kapazität und Selektivität für Coffein aufweisen, z. B.
Aktivkohle, Harze, Tonerden, Zeolithe, anionische und
kationische Ionenaustauscher.
Um jeglichen Aroma- und Geschmacksverlust zu vermeiden,
kann auch das Kreislaufgas mit Teeinhaltestoffen (außer
Coffein) gesättigt werden, bzw. das Adsorbens kann entsprechend
belegt werden. Eine derartige Sättigung mit Aromastoffen
ist aus EP 50 482 für halogenierte Kohlenwasserstoffe zur Tee-Entcoffeinierung
bekannt.
Die Erfindung wird im folgenden durch Beispiele erläutert.
Verwendet wurde ein schwarzer Tee (Flowery Broken Orange
Pekoe) aus dem Anbaugebiet Assam mit einem Feuchtegehalt
von 6% und einem Coffeinanteil von 3,4%, bezogen auf
Trockensubstanz. Als Adsorptionsmittel wurde ein saurer
Ionenaustauscher verwendet.
400 g schwarzer Tee wurden mit 226 g Wasser befeuchtet,
so daß der Feuchtegehalt, bezogen auf die Trockensubstanz,
40% betrug. Der feuchte Tee wurde in einen Extraktionsbehälter,
das Adsorptionsmittel für Coffein in einem
zweiten Behälter eingefüllt. Anschließend wurde 4 h lang
CO₂ bei 300 bar und 20°C (Dichte 0,99 gcm-3) durch die
beiden Autoklaven im Kreislauf geleitet. Nach dem Trocknen
des Tees wurde festgestellt, daß der Coffeingehalt
des Tees um 97% reduziert worden war.
Die vom Adsorptionsmittel abgelöste Substanz bestand zu
98% aus Coffein, d. h. die CO₂-Extraktion war sehr selektiv
gewesen. Das wurde auch durch weitere Analysen
von Ausgangstee und entcoffeiniertem Tee auf wäßrigen
Extrakt, Gerbstoffe, Teeflavin und Teerubigene und nicht
zuletzt durch den hervorragenden sensorischen Eindruck
bestätigt.
Analog Beispiel 1 wurden 400 g Tee vorbereitet und eingefüllt,
diesesmal aber bei 150 bar und 25°C entcoffeiniert.
Eine Verminderung des Coffeins um 97% wurde in
3,5 h erreicht. Bei der sensorischen Verkostung war ein
leichter Unterschied zwischen Ausgangstee und behandeltem
Tee festzustellen. Dagegen zeigten die übrigen
Analysenwerte keinen (über die Fehlergrenzen hinausgehenden)
Unterschied.
40 kg schwarzer Tee wurden befeuchtet und in einen Autoklaven
gefüllt. Das Adsorptionsmittel befand sich diesesmal
in demselben Behälter in einem Einsatz. Die Extraktion
wurde nach den Bedingungen des Beispiels 1 durchgeführt
und dauerte 4 h. Der Coffeingehalt war um 97%
vermindert worden.
Claims (3)
1. Verfahren zur Entcoffeinierung von schwarzem, fermentiertem Tee durch
Extraktion des angefeuchteten Tees mit Kohlendioxid, Abscheiden des in dem
Kohlendioxid gelösten Coffeins durch Druckermäßigung und bzw. oder Temperaturerhöhung
oder durch Adsorption sowie Rückführung des von Coffein befreiten
Kohlendioxids, dadurch gekennzeichnet, daß
man das Tee-Coffein mit flüssigem Kohlendioxid bei einer Temperatur von
-57 bis 31°C und in einem Druckbereich zwischen dem Dampfdruck des
Kohlendioxids bei der gewählten Temperatur und 400 bar selektiv extrahiert.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man das extrahierte
Coffein aus dem flüssigen Kohlendioxid durch Adsorption an Aktivkohle
oder an einen Ionenaustauscher abscheidet.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet,
daß man die Extraktion des Tees und die Adsorption des
Coffeins in demselben Behälter durchführt.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE19843413869 DE3413869A1 (de) | 1984-04-12 | 1984-04-12 | Verfahren zur entcoffeinierung von schwarzem tee |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19843413869 DE3413869A1 (de) | 1984-04-12 | 1984-04-12 | Verfahren zur entcoffeinierung von schwarzem tee |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
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DE3413869A1 DE3413869A1 (de) | 1985-10-17 |
DE3413869C2 true DE3413869C2 (de) | 1989-08-31 |
Family
ID=6233427
Family Applications (1)
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DE19843413869 Granted DE3413869A1 (de) | 1984-04-12 | 1984-04-12 | Verfahren zur entcoffeinierung von schwarzem tee |
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