DE1126227B - Verfahren zum Abtrennen einer leicht fluechtigen Saeurefraktion - Google Patents
Verfahren zum Abtrennen einer leicht fluechtigen SaeurefraktionInfo
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Description
DEUTSCHES
PATENTAMT
B56628IVa/53d
BEKANNTMACHUNG
DER ANMELDUNG
UNDAUSGABE DER
AUSLEGESCHRIFT: 22. MÄRZ 1962
Die Erfindung bezieht sich auf die Behandlung von Kaffee und betrifft insbesondere die Herstellung von
Kaffee-Extrakterzeugnissen und die Abtrennung von aromatischen Fraktionen aus geröstetem Kaffee
mittels trockenem Sattdampf.
Es lassen sich zahlreiche chemische Wirkstoffe und Verbindungen als Grundlage des Geschmacks,
der Substanz bzw. des Gehalts, der Säure bzw. Herbheit und des Aromas von geröstetem Kaffee
und von Getränken aus geröstetem Kaffee abtrennen und bestimmen. Die quantitative und qualitative
Analyse dieser Bestandteile schwankt natürlich etwas mit der Sorte des Rohkaffees, dem Grad der Röstung
und den Prüfmethoden.
Die Mehrzahl dieser chemischen Verbindungen hat hohen Dampfdruck, d. h. niedrigen Siedepunkt;
dies gilt besonders für die Stoffe, denen allgemein zugeschrieben wird, daß sie dem Kaffee sein Aroma,
seine Säure bzw. Bitterkeit und seine Substanz bzw. Stärke verleihen. Andererseits hat sich herausgestellt,
daß die chemischen Verbindungen, die den geschmack- und farbgebenden Anteil von Kaffee und Kaffeeaufgüssen
darstellen, stabiler und höhersiedend sind. Die Bestimmung dieser chemischen Verbindungen
in den aromatischen Grundstoffen des Kaffees ist jedoch für die Hersteller von Kaffee-Extrakt nur von
untergeordneter Bedeutung.
Das Fehlen dieser Bestandteile mit niedrigem Siedepunkt macht sich hingegen beim Trinken von
Kaffee bemerkbar, der aus einem Kaffee-Extrakterzeugnis zubereitet ist. Der Unterschied im Genuß
zwischen einer Tasse Kaffee, die aus regulärem gemahlenem Kaffee gebrüht ist, und dem Aufguß, der
durch Auflösen eines Kaffee-Extraktes in Wasser zubereitet ist, beruht insbesondere auf den Verlust
der aromatischen Grundstoffe, die für Geschmack, Substanz, Säure und Aroma verantwortlich sind.
Im folgenden wird ein Kaffee-Extrakt, der in Pulverform etwa durch Sprühtrocknung oder auf
ähnliche Weise hergestellt ist, kurz als trockener Schnellkaffee oder als fester Extrakt und ein Kaffee-Extrakt,
der in flüssiger konzentrierter Form vorliegt, als flüssiger Schnellkaffee bzw. flüssiger Extrakt
bezeichnet. Außerdem werden, wie unten näher erläutert, bei den aromatischen Grundstoffen des
Kaffees zwei Fraktionen unterschieden: diejenigen Verbindungen in dem Komplex, die das dem gerösteten
Kaffee eigene Aroma ausmachen, werden als »Kaffeok-Fraktion bezeichnet, und die Bestandteile
in dem Komplex, jie Träger der Substanz und der Säure sind, die dem aufgebrühten Kaffee eigen
sind, aber dem Kaffee-Extrakt abgehen, werden als Verfahren zum Abtrennen
einer leicht flüchtigen Säurefraktion
einer leicht flüchtigen Säurefraktion
Anmelder:
Michele Bonotto, Princeton, N. J. (V. St. A.)
Vertreter: Dr.-Ing. W. Reichel, Patentanwalt,
ίο Frankfurt/M. 1, Parkstr. 13
ίο Frankfurt/M. 1, Parkstr. 13
Michele Bonotto, Princeton, N. J. (V. St. Α.),
ist als Erfinder genannt worden
ist als Erfinder genannt worden
»Säuresubstanzfraktion« bezeichnet. Die die »Kaffe-
ao ol«-Fraktion charakterisierenden Stoffe sind dabei im wesentlichen Diacetyl, 2-Methylbutyraldehyd,
3-Methylbutyraldehyd, Methylfuran, Propionaldehyd, Methylformat, Kohlenstoffdioxyd, Furan, Isobutyraldehyd,
Pentadien, Methyl-Äthylketon, C4-
s5 bis C7-Paraffine und -Olefine, Methylacetat, daneben
noch in kleinen Mengen n-Butyraldehyde, Äthylformat, Methylalkohol und Tiophen. Die Säuresubstanzfraktion
wird hauptsächlich durch Acetaldehyd, Aceton, n-Valeraldehyd, in kleineren Mengen
auch durch Dimethylsulfid, Kohlenstoffdisulfid und Methylmercaptan gekennzeichnet.
In letzter Zeit sind die Verfahren zur Herstellung von Kaffee-Extrakten so verbessert worden, daß der
Verlust der »Kaffeok-Fraktion beträchtlich verringert werden konnte. Dabei hat der durch sorgfältige
Sprühtrocknung hergestellte feste Extrakt, der in heißem Wasser gelöst wird, den dem gerösteten
Kaffee eigenen Duft, wenn auch nicht in dem Maße wie frisch gebrühter Kaffee. Solche Proben zeigen,
daß zwar ein Teil der ursprünglichen »Kaffeok-Fraktion verlorengegangen ist, jedoch nicht so viel,
daß der Genuß der Tasse Kaffee beeinträchtigt wird; der dem gerösteten Kaffee eigene Duft, der dieser
»Kaffeok-Fraktion zugeschrieben wird, ist dabei noch vorhanden. Wenn also ein aus dem Extrakt
zubereitetes Kaffeegetränk mit einem in der üblichen Weise aus gemahlenem, frisch geröstetem Kaffee
hergestellten Aufguß verglichen wird, so liegt für den Verbraucher der Unterschied nicht im Fehlen des
Aromas, sondern eher in der etwas dünneren Substanz bzw. dem dünneren Gehalt, der dem Aufguß
aus Kaffee-Extrakt einen faden wäßrigen Geschmack
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gibt. Dieser Unterschied wird nicht nur von berufsmäßigen Kaffeeprüfern, sondern auch vom durchschnittlichen
Verbraucher festgestellt.
Die weitgehende Erhaltung der »Kaffeok-Fraktion im festen oder flüssigen Kaffee-Extrakt ist also nicht
sehr schwierig. Andererseits geht die Säuresubstanzfraktion, die für die Säure und die Substanz bzw. den
Gehalt des Kaffeegetränkes maßgebend ist, bei dieser Herstellung von Kaffee-Extrakten verloren, und es
Form zu erhalten, was für ein späteres Wiederzusetzen zu dem extrahierten Kaffee zweckmäßig
ist, wobei diese Behandlung sehr genaue Fraktionier-, Rektifizier- und Konzentrierapparate erfordert. Selbst
in diesen Fällen geht die Säuresubstanzfraktion noch verloren'.
Zwar läßt sich auf Grund der bekannten Verfahren Kaffee herstellen, der frisch gebrühtem Kaffee nahekommt,
doch die relativ hohen Kosten haben die
schien bisher nicht möglich, diesen Verlust zu ver- io geringe Qualitätssteigerung nicht gerechtfertigt, und
meiden. Aufgabe vorliegender Erfindung ist es, diese die dem Kaffee die Substanz bzw. den Gehalt ver-
Säuresubstanzfraktion wiederzugewinnen und sie leihende Säuresubstanzfraktion blieb als Bestandteil
zur Herstellung eines höherwertigen und verbesserten verloren. Es zeigt sich, daß die bisherigen Verfahren
Kaffee-Extraktes zu verwenden. vorwiegend nach dem Grundsatz arbeiten, sämtliche
In der Praxis und in der Literatur finden sich 15 aromatischen Fraktionen zu entfernen und rück
Beispiele von Verfahren für die Wiedergewinnung aller vom gerösteten Kaffee abgegebenen flüchtigen
aromatischen Bestandteile, die dann dem festen oder flüssigen Extrakt wieder einverleibt werden. Beispielsweise
sind Versuche gemacht worden, um die flüchtigen Aromastoffe aus geröstetem Kaffee mit
verschiedenen Lösungsmitteln zu extrahieren, anschließend diese Lösungsmittel aus dem Kaffee und
aus dem Extrakt zu entfernen und rückzugewinnen
Es ist auch bereits bekannt, eine Trockendestillationsbehandlung
anzuwenden, bei der die flüchtigen Bestandteile dem Kaffee entzogen werden, ohne daß
zugewmnen. Dies ist jedoch heute nicht mehr das erstrebte Ziel, da die »Kaffeok-Fraktion in dem
Kaffee-Extrakt ohne besondere Abtrennung und Wiedereinbringung zurückgehalten werden kann.
Gemäß der Erfindung wird eine Wiedergewinnung der Säuresubstanzfraktion dadurch erreicht, daß
trockener überhitzter Dampf durch den Kaffee unter vermindertem Druck von höchstens 46 mm Hg geleitet
wird, wobei die Temperatur· des Dampfes in
und dann die gewonnenen flüchtigen Stoffe dem 25 Abhängigkeit vom Vakuum so hoch gehalten wird,
fertigen Produkt wieder zuzuführen. daß eine Dampfkondensation nicht erfolgt und daß
nach Durchleiten des Dampfes dieser in bekannter Weise kondensiert wird. Bei einem derartigen
Verfahren wird die Säuresubstanzfraktion aus den die Kaffeesubstanz feucht wird und ohne daß Gerb- 30 gemahlenen gerösteten Kaffeebohnen durch eine
säure u. dgl. gelöst wird. Der trockene Dampf ent- Zweiphasendampfbehandlung unter vermindertem
hält dann nach dem Kondensieren die wesentlichen Druck rückgewonnen, bei der nur die Säuresubstanz-Öle
in Lösung. Diese Öle werden anschließend mit fraktion entfernt wird, während die »Kaffeol«-
Hilfe eines geeigneten Lösungsmittels, z. B. Äther, Fraktion weitgehend im Kaffee verbleibt. Nach dem
Chloroform usw., aus der wäßrigen Lösung extrahiert, 35 erfindungsgemäßen Verfahren werden z.B. mittels
und die Öle werden durch allmähliche Verdampfung eines durch Röstkaffee geleiteten Inertgases die
dieser Lösungsmittel erhalten, oder aber die Äther- Aromastoffe abgetrieben, an Silikagel adsorbiert und
lösung kann dem Extrakt zugeführt werden, der hieraus mit Hilfe von überhitztem trockenem Dampf
Äther verdampft und das Aroma oder die Öle im die leicht flüchtige Säurefraktion ausgetrieben und
Extrakt belassen werden. Die so erhaltenen Öle 40 kondensiert. Beispielsweise erfolgt das in der Form,
enthalten das Aroma des Kaffees, jedoch nur die daß grüne Kaffeebohnen geröstet, gemahlen und zu
Bestandteile, die flüchtig sind und die in vorliegender einem wäßrigen Aufguß extrahiert werden, daß dieser
Erfindung als »Kaffeok-Fraktion bezeichnet werden. Aufguß durch Anwendung von vermindertem Druck
Es ist ferner bekannt, daß man zur Gewinnung der konzentriert wird, die beim Konzentrieren befreiten
Aromastoffe des gerösteten Kaffees diesen in Vakuum 45 Dämpfe unter vermindertem Druck durch Silikagel
erhitzt. Die sich dabei verflüchtigenden Aromastoffe geleitet werden und die von dem Silikagel absorbierte
werden in Vorlagen aufgefangen, die gekühlt sind. Säuresubstanzfraktion entfernt wird, indem trockener
Um auch die leicht flüchtigen Bestandteile konden- Satzdampf unter vermindertem Druck von etwa
sieren zu können und um die Aromastoffe zu ver- 25 bis 100 mm Hg abs. hindurchgeleitet wird, während
dichten, werden hierbei Temperaturen von ^80 bis 50 die Temperatur über der Kondensationstemperatur
— 1800C angewandt. Zur völligen Austreibung der des Dampfes gehalten wird und der Dampf nach
Aromastoffe aus geröstetem Kaffee werden während
des Evakuierens geringe Mengen Wasserdampf
zugesetzt. Alle diese vorerwähnten Verfahren dienen
im wesentlichen dem Zweck, die »Kaffeok-Fraktion 55
und unter Umständen das Koffein zu gewinnen, aber
in jedem Fall werden dem Kaffee allgemein seine
aromatischen Grundstoffe entzogen.
des Evakuierens geringe Mengen Wasserdampf
zugesetzt. Alle diese vorerwähnten Verfahren dienen
im wesentlichen dem Zweck, die »Kaffeok-Fraktion 55
und unter Umständen das Koffein zu gewinnen, aber
in jedem Fall werden dem Kaffee allgemein seine
aromatischen Grundstoffe entzogen.
In einigen Fällen ist das Kondensat, das bei der
Konzentration des Kaffeeaufgusses vor der Her- 60 Gas zusammen mit einem Inertgas durch die gestellung
eines festen Extraktes dienenden Sprüh- mahlenen Kaffeebohnen zu leiten,
trocknung anfiel, dazu verwendet worden, die nächste Gemäß der Erfindung ist es auch möglich, die nach
oder die folgenden Kaffeechargen als Vorbereitung dem vorliegenden Verfahren gesondert abgetrennte
für ihre Konzentration einer Extraktion zu unter- und hergestellte Säuresubstanzfraktion in festen
ziehen. Dies geschah, um die Konzentrations- und/ 65 Kaffee-Extrakt einzuführen, indem die Fraktion als
dem Durchgang durch das Silikagel kondensiert wird, derart, daß ein Kondensat der Säuresubstanzfraktion
erhalten wird.
Nach einer weiteren vorteilhaften Ausbildung des erfindungsgemäßen Verfahrens wird ein reduzierendes
Gas zusammen mit dem Sattdampf durch das Silikagel oder durch die gemahlenen Kaffeebohnen
geleitet. Es ist aber auch möglich, ein reduzierendes
oder Rektifikationsbehandlung des Kondensats zu vermeiden, die notwendig ist, um die gewonnenen
flüchtigen Säuren und Aromastoffe in konzentrierter
feinverteilter Nebel über dem festen Kaffee-Extrakt versprüht wird. Dies wird durch die sehr hohe
Konzentration der Säuresubstanzfraktion ermöglicht,
die ein Wiederzusetzen zu festen Kaffee-Extrakten gestattet, ohne daß der Feuchtigkeitsgehalt derselben
merklich erhöht wird.
Es ist ferner möglich, das wäßrige Kondensat der Säuresubstanzfraktion einer Flüssig-Flüssig-Extraktion
mit einem geeigneten flüchtigen Lösungsmittel, wie einem Alkohol, z. B. Äthylalkohol, oder einem
Äther, z. B. Methyläther oder Äthyläther, zu unterziehen. Diese Lösung kann dann auf den festen
Kaffee-Extrakt gesprüht werden.
Zum besseren Verständnis der Erfindung dienen die Zeichnungen, die in schematischer Darstellung
eine Anlage für die Durchführung des Verfahrens gemäß der Erfindung zeigen.
Fig. 1 veranschaulicht ein allgemeines Schema des Verfahrens der Erfindung und zeigt eine für dieses
verwendbare Anlage, wobei jedoch nicht alle Einzelteile derselben für jede Arbeitsphase notwendig sind;
Fig. 2 ist eine andere Ausführungsform der Anlage, die zur Durchführung des Verfahrens der Erfindung
geeignet ist, wenn die Säuresubstanzfraktion aus einem Kaffeeaufguß während der Konzentrationsstufe bei der Herstellung eines Kaffee-Extraktes
zurückgewonnen wird;
Fig. 3 stellt das Schema einer Kaffeeverarbeitungsanlage
dar, und zeigt eine mögliche Einordnung von für die Durchführung der Erfindung verwendbaren
Apparaten in das Gesamtschema einer Fertigungsanlage für die Herstellung von festen und flüssigen
Kaffee-Extrakten.
Die Beschreibung der Einzelteile der dargestellten Ausführungsbeispiele von Anlagen und ihre Verwendung
bei der Durchführung der Erfindung in ihren verschiedenen Ausführungsformen ergibt sich
aus den folgenden darauf bezüglichen Beispielen.
Dieses Beispiel soll diejenige Arbeitsweise nach dem Verfahren der Erfindung erläutern, bei der ein
Inertgas dazu dient, die Säuresubstanzfraktion aus geröstetem Kaffee auszutreiben, und dann eine
Kolonne mit Silikagel für ihre Adsorption und Dampf für ihre Desorption verwendet wird. Das der Erfindung
zugrunde liegende theoretische Prinzip wird ebenfalls in diesem Beispiel erläutert. Diese Ausführungsform
der Erfindung wird mit Bezug auf Fig. 1 besprochen, die schematisch eine Anordnung
von Apparaten zeigt, die hier verwendbar ist, obwohl aus der folgenden Beschreibung hervorgeht, daß
nicht alle Teile dieser Anordnung erforderlich sind, wobei die verschiedenen nicht benutzten Teile aus
Zweckmäßigkeit dargestellt sind, um die vorliegende Ausführungsform mit den Ausführungsformen der
späteren Beispiele in Beziehung zu bringen.
In der Anlage nach Fig. 1, in der zu Beginn alle Ventile geschlossen waren, wurden etwa 8 kg frisch
gerösteter (mittlere Röstung) und filtergerecht gemahlener Kaffee in Kolonne 10 eingebracht, deren
Innenabmessungen etwa 20 cm Durchmesser und etwa 61 cm Höhe betrugen. Die Ventile 112, 114,
136, 118, 120, 132 und 128 wurden geöffnet, und Stickstoffgas wurde aus Behälter 22 durch Leitungen
52 und 54 in Kolonne 10 eingeleitet, und zwar in einer Menge von etwa 1,6 m3/h, gemessen am
Strömungsmesser 106. Dieses Gas, das die aromatischen Grundstoffe mitführt, wurde durch Leitungen
62, 70 und 68 in Kolonne 12 geleitet, die ein Fassungsvermögen von etwa 200 cm3 hat und etwa 175 g
Silikagel von 6 bis 16 Maschen Korngröße hatte. Dieser Vorgang wurde fortgesetzt, bis ein Geruch
von geröstetem Kaffee an der Ausgangsleitung festgestellt wurde. Der Kolonneninhalt war nach dem
Durchgang von etwa 24 m3 der Mischung aus Stickstoff und flüchtigen Stoffen gesättigt.
Der Kaffee wurde dann aus Kolonne 10 entfernt, ein Aufguß davon gemacht und dieser wiederum
konzentriert unter einem Druck von etwa 25 mm Hg bis auf etwa 64% Feststoffgehalt. Das in Kolonne 12
enthaltene Silikagel wurde dann durch äußere Mittel (nicht dargestellt) erhitzt, bis die Temperatur
am Thermometer 48 auf 60° C gestiegen war. Dann wurden die Ventile 120 und 128 geschlossen und die
Ventile 142, 122 und 126 geöffnet. Wasserdampf wurde durch Leitung 74 mit einem Druck von etwa
4,2 at, gemessen am Gerät 100, eingeleitet und durch den Dampfüberhitzer 28, Leitungen 72 und 68 in
Kolonne 12 und weiter durch Leitungen 66, 76 und 78 in den Kondensator 14 und durch Leitung 82 in den
Sammelbehälter 16 geleitet. Der Dampfdurchgang wurde mit einer solchen Geschwindigkeit und Menge
fortgesetzt, daß 30 cm3 Kondensat in 30 Sekunden in dem Behälter 16 aufgefangen wurden. Dieses
Kondensat enthielt das gewünschte Endprodukt, nämlich die Säuresubstanzfraktion. Es ist zu beachten,
daß eine wesentliche Menge des Stoffes im'Behälter 16
in kurzer Zeit anfiel, obwohl eine sehr kleine Kolonne 12 verwendet wurde.
Vor und während dieses Arbeitsvorganges zeigte der Druckmesser 102 einen Druck von etwa 25 mm
Hg abs., und die Temperatur am Thermometer 48 fiel auf etwa 52° C. Unter diesen Umständen fand
keine Wasserkondensation in dem in Kolonne 12 enthaltenen Silikagel statt. Die verminderten Vakuumdrücke
wurden durch die Vakuumpumpe 20 erzeugt, mit dsr das System über Leitung 86 sowie Leitung 84,
die die Trockeneisvorlage an Behälter 16 anschließt, evakuiert wurde. Es ist beachtenswert, daß kein
Kondensat in der Trockeneisvorlage 18 anfiel, woraus hervorgeht, daß keine »Kaffeok-Fraktion aus der
Silikagel-Kolonne 12 unter den obigen Bedingungen entfernt wurde.
Die in der beschriebenen Weise erhaltenen 30 cm3 Kondensat wurden dann organolytisch geprüft.
Kaffeolgeruch wurde nicht beobachtet, aber ein sehr spezifischer hochkonzentrierter Säuregeschmack. Um
die Eigenschaften dieses Konzentrats weiter zu untersuchen, wurden zwei getrennte Tassen Kaffee
von etwa 170 g aus gleichen Mengen des 64%igen flüssigen Extraktes, der in der oben beschriebenen
Weise erhalten wurde, durch Verdünnen mit Wasser bei etwa 93° C zubereitet. Einer dieser Tassen wurden
weitere zwei Tropfen Kondensat, nachstehend als Säuresubstanzfraktion bezeichnet, zugesetzt. Beide
Tassen Kaffee hatten das Aroma von »Kaffeol«, aber die Tasse, der keine Säuresubstanzfraktion mehr
zugesetzt worden war, hatte auch den dem Kaffee-Extrakt eigenen faden wäßrigen Geschmack. Im
Gegenteil besaß die Tasse Kaffee, der die Säuresubstanzfraktion zugesetzt worden war, in vollem
Maße den Geschmack, die Substanz und das Aroma, wie sie mit frisch geröstetem Kaffee verbunden sind.
Dieses Beispiel veranschaulicht die unmittelbare Entfernung der Säuresubstanzfraktion aus dem
Kaffee ohne Verwendung einer Silikagel-Kolonne.
In der Anlage nach Fig. 1, in der wiederum nicht alle Elemente gebraucht werden und in der zu Beginn
wiederum alle Ventile geschlossen waren, wurde eine kleinere Kolonne 10 von 200 cm3 Fassungsvermögen
und mit einem Inhalt von 70 g gemahlenem Kaffee mittlerer Röstung verwendet. Die Ventile 142, 116,
136,124 und 126 wurden geöffnet, und Wasserdampf von etwa 4,2 at Druck, am Gerät 100 gemessen,
wurde durch Leitung 74 in den Überhitzer 28 und
gegeben ist (einschließlich einer flüssigen Phase), so
wird »Kaffeol« aus dem Kaffee abdestilliert.
Unter solchen Arbeitsbedingungen ist mehr Dampf erforderlich, um die Säuresubstanzfraktion abzustreifen,
daher wird im Behälter 15 ein Konzentrat von viel größerer Verdünnung aufgefangen. Es wird
ferner ein Kondensat in der Trockeneisvorlage 18 aufgefangen. Es ist klar, daß bei einem verdünnteren
Produkt im Behälter 16 und Zusatz der gewünschten
durch Leitungen 72 und 92 in Kolonne 10 eingeführt. io Menge der Säuresubstanzfraktion zu festem oder
Vor der Dampfzufuhr wurde der Kolonne 10 von flüssigem Kaffee-Extrakt notwendigerweise auch eine
außen Wärme zugeführt, bis Thermometer 46 eine größere Menge Wasser zuzusetzen ist.
Temperatur von 60° C zeigte, und Vakuumpumpe 20 Weitere Versuche nach dem Verfahren dieses
in Gang gesetzt, so daß der Vakuummesser einen Beispiels, jedoch mit zunehmender Geschwindigkeit
Druck von etwa 25 mm Hg zeigte. Die Dampfzufuhr 15 oder längerer Dauer der Dampfbehandlung, ergeben,
durch Leitung 92 erfolgte mit solcher Geschwindig- daß bei diesen Veränderungen nichts zu gewinnen ist.
keit, daß 10 cm3 Kondensat in 30 Sekunden im
Kondensator 14 anfielen, nachdem der Dampf und
die flüchtigen Stoffe durch Leitungen 62,64,76 und 78
Kondensator 14 anfielen, nachdem der Dampf und
die flüchtigen Stoffe durch Leitungen 62,64,76 und 78
Der Ertrag an Säuresubstanzfraktion wird nicht gesteigert, und die einzige Änderung im Ergebnis ist
eine unerwünschte Verdünnung der im Behälter 16
in den Behälter 16 gelangt waren. Unter diesen 20 anfallenden Säuresubstanzfraktion. Wenn· ferner die
Umständen fiel während des Vorgangs das Thermometer 46 auf etwa 52° C, doch, wie ersichtlich,
wurde die Temperatur so hoch gehalten, daß keine Dampfkondensation in dem gemahlenen Kaffee in
Kolonne 10 eintrat. Ferner wurde kein Kondensat in der Trockeneisvorlage 18 aufgefangen, was beweist,
daß kein »Kaffeol« aus dem Kaffee entfernt worden ist.
Wie auch im Beispiel! festgestellt, hatten die
Wie auch im Beispiel! festgestellt, hatten die
Behandlung über eine längere Dauer erstreckt wird, wird die »Kaffeok-Fraktion in beachtlichen Mengen
entfernt und die Güte des Kaffee-Endproduktes dadurch beeinträchtigt.
bedeutenden Maße.
Der übliche Aufguß wurde wie in den vorangehenden Fällen aus dem Kaffeesatz, der mit
Bei diesem Beispiel wurden die Verfahrenseinzelheiten und die Apparate wie im Beispiel II
verwendet, mit der Ausnahme, daß das durch die
10 cm3 Kondensat einen spezifischen sehr konzen- 3° Pumpe 20 im System erzeugte Vakuum auf etwa
trierten Säuregeschmack mit einem brandigen Bei- 46 mm Hg abs. und die Temperatur am Thermogeschmack,
doch fehlte ein »Kaffeok-Geruch. meter 46 auf etwa 85° C gehalten wurde. Diese
Wie zuvor wurde der behandelte Kaffeesatz mit Bedingungen wiederum vermeiden die Kondensation
Wasser extrahiert und der Auszug zu einem flüssigen von Dampf in der Masse der Kaffee-Kolonne 10.
Kaffee-Extrakt mit 64% Festteilen konzentriert und 35 Bei diesem Beispiel war die im Behälter 16 anfallende
dann die gleiche Prüfung mit den zwei Tassen an- Säuresubstanzfraktio... innerorganisch etwas vergestellt.
In diesem Fall hatten beide Tassen ein viel schieden von der im Beispiel II anfallenden, und es
stärkeres »Kaffeok-Aroma als im früheren Fall, wurde eine etwas stärkere Brandnuance festgestellt,
wonach im Beispiel I ein kleiner Anteil des »Kaffeols« Geringe Spuren von »Kaffeok-Geruch wurden ebenaus
dem Kaffee in Kolonne 10 ausgetrieben und durch 40 falls in der im Behälter 16 und in der Vorlage 18
das Silikagel adsorbiert und trotz der Abstreif- anfallenden Fraktion festgestellt, doch in einem unbehandlung
mit Dampf zurücksehalten worden war.
Der Kaffee, dem die zwei Tropfen Kondensat
zugesetzt worden waren, zeigte wieder die volle
Der Kaffee, dem die zwei Tropfen Kondensat
zugesetzt worden waren, zeigte wieder die volle
Substanz und den Nachgeschmack sowie das Aroma 45 Dampf bei etwa 46 mm Hg Druck abgestreift wurde,
einer frisch aufgegossenen Tasse Kaffee. zubereitet und die gleiche Zweitassenprüfung an-
In diesem Beispiel ist als wichtiger Punkt zu gestellt. Der Kaffeeaufguß, dem ein Tropfen des
beachten, daß bei den angewendeten Bedingungen Säuresubstanzkondensats zugesetzt wurde, zeigte
die »Kaffeok-Fraktion in dem Kaffeesatz belassen wiederum die vollen Geschmacks- und Substanzwurde.
Offensichtlich wurden nur saure und aroma- 5° eigenschaften von frisch gebrühtem Kaffee, doch von
tische Bestandteile außer denen, die eine »Kaffeol«- etwas geringerer Qualität als bei demjenigen nach
Fraktion bilden, aus dem gerösteten Kaffee während
der 30 Sekunden Dauer ausgetrieben. In Verbindung
mit dieser Beobachtung ist wichtig, daß die Behandlung in Gegenwart von nur zwei Phasen durch- 55
geführt wurde, nämlich der festen Phase in Form des
Kaffeesatzes und der Gasphase in Form des unkondensierten Dampfes und der flüchtigen Stoffe
in dem System. Dies trifft selbst dann zu, wenn eine
der 30 Sekunden Dauer ausgetrieben. In Verbindung
mit dieser Beobachtung ist wichtig, daß die Behandlung in Gegenwart von nur zwei Phasen durch- 55
geführt wurde, nämlich der festen Phase in Form des
Kaffeesatzes und der Gasphase in Form des unkondensierten Dampfes und der flüchtigen Stoffe
in dem System. Dies trifft selbst dann zu, wenn eine
geringe Menge Wasser in dem gerösteten Kaffee 60 etwa 104° C gehalten, wiederum ohne eine Konden-(im
allgemeinen bis zu 3%) in an die physikalische sation in Kolonne 10 stattfinden zu lassen.
Struktur des gerösteten Kaffees chemisch gebundener Wieder wurde eine Säuresubstanzfraktion im BeForm
vorhanden ist. hälter 16 aufgefangen, aber im Vergleich mit BeiWenn
dieses Beispiel unter solchen Bedingungen spiel II wurde ein etwas stärkerer »Kaffeok-Geruch
wiederholt wird, daß eine Dampf kondensation in der 65 festgestellt. Nach Herstellung des Aufgusses von 64%-Masse
des Kaffeesatzes in Kolonne 10 stattfinden igem flüssigem Extrakt aus diesem bei atmosphäkann,
wie z.B. durch eine Behandlung bei atmo- rischem Druck abgestreiften Kaffeesatz wurde die
sphärischem Druck, wodurch ein Dreiphasensystem Zweitassenprobe wiederholt und dabei beobachtet,
Bei diesem Beispiel, das zu Vergleichszwecken angegeben ist, wurde die Arbeitsweise nach Beispiel II
und III eingehalten, aber die Dampfzufuhr durch Leitung 74 erfolgte bei atmosphärischem Druck,
und die Temperatur am Thermometer 46 wurde auf
daß der Kaifee mit der zugesetzten »Kaffeol«- Fraktion von eindeutig geringerer Qualität als derjenige
in den Beispielen II und III war.
Der in allen vier obigen Beispielen verwendete Kaffee war' eine ergiebige Santossorte. Die gleiche
Versuchsreihe wurde mit einer Guatemala-Kaffeesorte durchgeführt, wobei beide Sorten bis zu einem Grad
geröstet wurden, der einer mittleren Röstung entspricht.
Eine ebensolche Versuchsreihe wurde an einer starken, sogenannten europäischen Röstung eines
handelsüblichen Mischkaffees durchgeführt. Bei diesem Kaffee waren die innerorganischen Qualitäten
der Säuresubstanzfraktion von derselben relativen Größenordnung wie diejenigen, die mit mittlerer oder
schwacher Röstung erzielt wurden, jedoch bei unterschiedlichen individuellen Eigenschaften. Ein etwas
höherer Anteil an »Kaffeol« konnte ebenfalls festgestellt werden, und Spuren von Kondensat wurden
in der Vorlage 18 gefunden. Dieser kaffeolartige Geruch war jedoch völlig verschieden von dem
»Kaffeok-Geruch des Kaffees mit leichter oder mittlerer Röstung. Dagegen waren wiederum bei
Zubereitung des Kaffee-Extraktes und Durchführung der Tassenprobe die gleichen Ergebnisse wie zuvor
festzustellen, d. h., in der Tasse mit dem Zusatz von Säuresubstanzfraktion wurde eine vollere Blume und
Substanz entsprechend den Eigenschaften von frisch gebrühtem Kaffee festgestellt.
Die Ergebnisse dieser letzten Proben beweisen den Wert der Erfindung für die Herstellung von neuen
eigenartigen Kaffee-Extraktmischungen für den Handel. So kann die Säuresubstanzfraktion aus stark
geröstetem Kaffee dem Extrakt zugesetzt werden, der aus leicht oder mittel geröstetem Kaffee gewonnen
ist, um neue Kombinationen von Aroma und Geschmack zu schaffen, die gegenwärtig bei der
Herstellung von Kaffee-Extrakt nicht möglich sind.
Dieses Beispiel veranschaulicht die Anwendung der Grundgedanken der vorliegenden Erfindung für
die Rückgewinnung der Säuresubstanzfraktion aus den Aromastoffen, die bei der gebräuchlichen
Herstellungsweise von Kaffee-Extrakt verlorengehen.
Bei der Anlage nach Fig. 1, deren Ventile zu Anfang alle geschlossen sind, wurden die aromatischen
und flüchtigen Stoffe, die aus gewissen Einrichtungen, wie Rösteinrichtung 30, Kühleinrichtung 32, Mahleinrichtung
34, Fördereinrichtung 36 und Extraktionseinrichtung 38, entweichen, durch Leitungen
und mittels des vom Gebläse 44 erzeugten Luftstromes durch den Luftfilter 40 und dann durch die
Silikagelkolonne 12 geführt, nachdem die Ventile 140, 132, 120, 118 und 144 geöffnet worden sind. Dies
wurde fortgesetzt, bis das Silikagel in Kolonne 12 mit den absorbierten flüchtigen Stoffen gesättigt war,
worauf das Gebläse 44 abgestellt wurde. Nunmehr wurden die Ventile 140,120,118 und 144 geschlossen
und die Ventile 142, 122 und 126 geöffnet. Wasserdampf wurde dann über die Leitungen 74, 72 und 68
durch Kolonne 12 geleitet und wieder im Kondensator 14 kondensiert und im Behälter 16 aufgefangen.
Vor und während dieses Stadiums wurde das durch die Pumpe 20 erzielte Vakuum vorzugsweise auf
einem Druck von etwa 25 mm Hg abs., gemessen am Gerät 102, gehalten und die Temperatur des
Silikagels, gemessen am Thermometer 48, auf ungefähr 60° C durch geeignete Mittel erhöht, so daß
die Kondensation von Dampf in der Masse des Silikagels vermieden wurde. Im praktischen Betrieb
können zwei Kolonnen mit Silikagel abwechselnd herangezogen werden derart, daß sich eine Kolonne
in der Adsorption befindet, während die andere dem Abstreifvorgang durch Dampf und anschließend der
Reaktivierung des Silikagels unterworfen wird, um
ίο dann wieder der Adsorption zu dienen. Die Reaktivierung
von Silikagel durch Wärmebehandlung ist in der Technik an sich bekannt und allgemein üblich.
Aus der vorstehenden Beschreibung ist ersichtlich, daß in diesem Beispiel die aromatischen und flüchtigen
Stoffe von dem Silikagel in Kolonne 12 adsorbiert und während des Abstreifvorganges mit Dampf das
Kondensat der Säuresubstanzfraktion im Behälter 16 zurückgewonnen wird. Dieses Kondensat kann dann
nach Belieben für die spätere Herstellung von Kaffee-Extraktmischungen benutzt werden.
Es hat sich als vorteilhaft erwiesen, in einer reduzierenden Atmosphäre zu arbeiten, und zu diesem
Zweck kann SO2-GaS verwendet werden. So können durch öffnen der Ventile 134 und 138 etwa 3 cm3
SO2, gemessen am Strömungsmesser 108, aus dem Tank 24 durch Leitung 58 geleitet werden und jeder
Menge von etwa 0,027 m3 Luft, die durch Leitung 98 zur Kolonne 12 strömt, zugesetzt werden. Keine
Spuren von SO2 können in dem Säuresubstanzkondensat festgestellt werden. Vermutlich wird das
SO2 von dem Silikagel nicht adsorbiert oder von diesem durch die Säuresubstanzdämpfe verdrängt.
Für eine weitere Arbeitsweise kann die Silikagel-Kolonne zwischen dem Konzentrationsapparat und
dem Kondensator angeordnet werden. Um dieses Verfahren zu erläutern, wird auf die in Fig. 2
schematisch dargestellte Anlage Bezug genommen.
Hier wird ein aus dem Extraktionsapparat kommender Kaffeeaufguß in den Vakuumverdampfer 200
gepumpt. Unter dem Vakuum wird Wasser aus dem ursprünglichen Aufguß, der z. B. etwa 30% Festteile
enthalten kann, verdampft, und der Wasserdampf und die flüchtigen Stoffe werden durch die Silikagel-Kolonne
202 geleitet, in dem Kondensator 204 kondensiert und im Behälter 206 aufgefangen. Zu diesem
Zweck wird, in der Annahme, daß alle dargestellten
Ventile geschlossen sind, nach öffnen von Ventil 252
Wasserdampf von geeignetem Druck in den Ejektor 208 eingelassen, der das ganze System zu evakuieren
vermag, nachdem die Ventile 262 und 254 geöffnet wurden, und der stark genug ist, um die während
der Konzentration erzeugten unkondensierbaren Dämpfe zu evakuieren und das Vakuum am Druckmesser
210 auf einem Druck von etwa 25 mm Hg abs. zu halten.
Durch öffnen von Ventil 256 wird dann Wasserdampf in den Mantel 212 des Konzentrationsapparates eingeführt und der die Welle 214 antreibende Motor in Gang gesetzt. Dann wird Ventil 258 geöffnet, und der Druck im Behälter 216 wird mit dem Druck im Konzentrationsapparat 200 ausgeglichen. Das System ist damit bereit, den zu konzentrierenden Kaffee-Extrakt aufzunehmen. Ventil 260 wird geöffnet,, und die Fördergeschwindigkeit des Aufgusses durch Leitung 280 ist proportional dem
Durch öffnen von Ventil 256 wird dann Wasserdampf in den Mantel 212 des Konzentrationsapparates eingeführt und der die Welle 214 antreibende Motor in Gang gesetzt. Dann wird Ventil 258 geöffnet, und der Druck im Behälter 216 wird mit dem Druck im Konzentrationsapparat 200 ausgeglichen. Das System ist damit bereit, den zu konzentrierenden Kaffee-Extrakt aufzunehmen. Ventil 260 wird geöffnet,, und die Fördergeschwindigkeit des Aufgusses durch Leitung 280 ist proportional dem
209 520/268
Anfangsgehalt an Feststoffen in dem in den Konzentrationsapparat eintretenden Extrakt und dem
prozentualen Endgehalt an Festteilen, der für das Konzentrat im Behälter 216 angestrebt wird, für gegebene
Werte der Heizfläche des Konzentrationsapparates 200, der Temperatur im Mantel 212 und
des am Druckmesser 210 gemessenen Vakuums.
Die Dämpfe aus dem Konzentrationsapparat 200 werden dann zum Kondensator 204 durch Leitung 282
Beschickungsperiode kann der Kaffee auf etwa 60° C, gemessen am Thermometer 408, erhitzt werden.
Wenn die Beschickung beendet ist, werden Rost 406 und Deckel 404 wieder auf den Behälter
aufgebracht und auf diesem befestigt. Dieser Behälter kann mit einem Dampfmantel versehen und in
beliebiger Weise isoliert sein.
Während zu Beginn alle Ventile geschlossen sind, wird durch Öffnen von Ventil 450 Wasserdampf in
Li 500 d i d j
und die Silikagel-Kolonne 202 geleitet, die in diesem io Leitung 500 und in den Dampfejektor eingeblasen
Fll f R bl id Z id d di Eki d
Fall auf Raumtemperatur belassen wird. Zuerst wird die Temperatur des Silikagels in Kolonne 202 wegen
der Adsorption der Wasserdämpfe ansteigen, aber diese werden anschließend durch die Säuresubstanz-
und so die Evakuierung des Systems eingeleitet, sobald Ventil 452 geöffnet ist. Wenn ein Druck von
etwa 25 mm Hg abs. am Druckmesser 440 erreicht ist, wird Ventil 454 geöffnet und Dampf durch
g p
fraktion verdrängt, die an dem Silikagel in Kolonne 15 Leitungen 502 und 504 in den Boden des Extraktors
202 zurückgehalten wird, so daß nur destilliertes 400 mit der gewünschten Geschwindigkeit eingeblasen.
Wasser und gewisse Spuren von 'flüchtigen Stoffen Die bei 60° C liegende Temperatur der Kaffeemasse
i Bhl 206 ff d W d Silik
30
35
im Behälter 206 aufgefangen werden. Wenn das Silikagel in Kolonne 202 mit der Säuresubstanzfraktion
gesättigt ist, wird Ventil 260 geschlossen, um den Zustrom von Kaffeeaufguß zum Konzentrationsapparat
200 zu sperren. Alsdann wird Ventil 262 geschlossen, Ventil 264 zur Aufhebung des Vakuums
geöffnet. Ventil 266 geschlossen und das Wasser im Behälter 206 durch Leitung 284 abgezogen, um den
Behälter zu leeren. Darauf werden Ventile 266 sowie 254 und 264 geschlossen und Wasserdampf durch
Öffnen von Ventil 268 in Leitung 286 eingelassen, und die Säuresubstanzfraktion wird aus Kolonne 202
durch Leitung 288 und Kondensator 204 sowie durch Leitungen 290 und 292 in den Behälter 206 abgeführt.
wobei die Rückgewinnung grundsätzlich dieselbe wie im Beispiel I ist, jedoch bei atmosphärischem
Druck ausgeführt wird. Die Säuresubstanzfraktion kann aus dem Behälter 206 abgezogen werden.
Durch Schließen der Ventile 266, 264 und 268 und Öffnen der Ventile 262 und 254 wird das Ursprungliehe
Vakuum im ganzen System wiederhergestellt. Alsdann kann Ventil 260 geöffnet und der Vorgang
von neuem eingeleitet und fortgesetzt werden, bis Kolonne 202 wieder gesättigt ist. Bei Aufstellung von
zwei parallelen Kolonnen kann der Verdampfer ohne Unterbrechung betrieben werden.
Entsprechend wird, um das durch Leitung 294 dem Behälter 216 zugeführte Kondensat abzuziehen,
Ventil 258 geschlossen und Entlüftungsventil 270 geöffhet, so daß das Vakuum aufgehoben wird und
der konzentrierte Kaffee-Extrakt durch Öffnen von Ventil 272 entleert. Wasserdampf wird in den Mantel
des Konzentrationsapparates 200 durch Ventil 256 und Wasser in den Kondensator 204 durch Ventil 274
eingelassen.
B eisοiel VII
schließt die Konzentration von Wasserdampf in dem Extraktor aus. Wasserdampf und flüchtige Stoffe
werden vom Kopf der Kolonne 400 durch Leitungen 506 und 508 in den Kondensator 412 abgeführt, und
das die Säuresubstanzfraktion enthaltende Kondensat wird im Behälter 414 gesammelt. Die Dauer des
Abstreifens hängt von der Masse und Feinheit des behandelten Kaffees ab. Nachdem die gewünschte
Menge Kondensat im Behälter 414 angefallen ist, wird der Wasserdampf durch Schließen von Ventil 454
abgesperrt. Nach Aufheben des Vakuums im System durch Öffnen von Ventil 456 wird der Dampfdurchtritt
durch Ejektor 410 durch Schließen von Ventil 450 gesperrt, und das Produkt kann dann
durch Öffnen von Ventil 458 über Leitung 510 aus dem Behälter 414 entnommen werden.
Nunmehr kann der Extraktionsvorgang des Kaffees eingeleitet werden. Ventil 452 wird geschlossen und
Wasser von der richtigen Temperatur am Boden des Extraktors 400 durch Leitung 512 nach Öffnen von
Ventil 460 eingeleitet. Wenn der Extraktor 400 mit Flüssigkeit gefüllt ist, wird Entlüftungsventil 456
geschlossen und die Flüssigkeit nach Öffnen von Ventil 462 durch den Kaffeesatz hindurchlaufen und
durch Leitung 514 abfließen. An Stelle von Wasser kann ein Extrakt, der aus vorangehenden Elementen
einer Batterie von Extraktoren kommt, durch Ventil 460 und Leitungen 512 und 504 in den Extraktor 400 eingeleitet werden, um einen konzentrierten
Extrakt in einem Behälter 416, der ein Sprühtrockner zur Herstellung von festem Kaffee-Extrakt
sein kann, oder in einem Behälter 418 für flüssigen Kaffee-Extrakt zu erhalten.
Am Ende dieses Vorgangs können der Boden 420 und der Bodenrost 422 entfernt werden, um den
Extraktor 400 zu leeren, der durch Leitung 516 nach Öffnen von Ventil 464 entwässert werden kann.
Um die vorliegende Erfindung in einer Vorhände- 55 Zusätzlich können die Leitungen durch Leitung 518
d Ö l d d
nen Anlage für die Herstellung von festem und flüssigem Kaffee-Extrakt zu berücksichtigen, sind als
zusätzliche Ausrüstungsteile nur ein Kondensator, ein Auffangbehälter und eine Vorrichtung zur
Vakuumerzeugung, z. B. ein Ejektor, sowie zügehörige Rohre und Leitungsverbindungen notwendig.
In Fig. 3 bedeutet der Apparat 400 einen aus einer Batterie von Extraktoren beliebiger Zahl, der verwendet
werden kann. Der geröstete Kaffee, zu geeigneter Feinheit gemahlen, wird in den Extraktor
mittels eines mit Dampfmantel versehenen Förderers 402 eingebracht, nachdem der Deckel 404 und
der Rost 406 entfernt wurden. Während dieser nach Öffnen von Ventil 466 entleert werden, und
zwar nach dem Extraktionsvorgang und vor Beginn des Abstreifvorgangs. Es ist zu beachten, daß der
etwa beobachtete Unterschied in der Anzeige der Druckmesser 440 und 442 den Reibungs- bzw. Druckverlust
durch den Kaffee im Extraktor 400 darstellt. Das oben beschriebene Verfahren kann im wesentliehen
in derselben Weise, aber unter Verwendung eines Vakuums im System von etwa 46 mm Hg abs.,
wie zuvor für Beispiel IH beschrieben, durchgeführt werden. Das Verfahren kann auch bei Drücken unter
mm Hg abs. betrieben werden und wird zweckmäßig und vorzugsweise bei dem tiefsten Druck, der
wirtschaftlich anwendbar ist, ausgeführt. In allen Fällen wird jedoch die Temperatur des Kaffeesatzes
im Extraktor 400 über der Kondensationstemperatur des Wasserdampfes bei den verwendeten Arbeitsdrücken gehalten. Vorzugsweise wird überhitzter
Dampf verwendet, indem ein Überhitzer 28 wie in Fig. 1 in irgendeine der anderen dargestellten Ausführungsformen
der Anlage eingebaut wird. Die Temperatur des Ablaufs des Kondensators wird vorzugsweise um etwa 22 bis 44° C unter der Kondensationstemperatur
des Wasserdampfes bei den Arbeitsdrücken, aber nicht unter etwa 0,5° C gehalten.
Wie obige Beschreibung zeigt, gehört zu den wichtigen Kennzeichen des Verfahrens der Erfindung
auch der verminderte Druck, der nicht größer als etwa 46 mm Hg abs. ist, für die Wasserdampfbehandlung
bei Temperaturen über dem Kondensationspunkt des Wasserdampfes bei dem verwendeten
Druck, d. h. über den Kondensationstemperatüren, wie sie den Dampftabellen zu entnehmen sind.
Der Druck kann beliebig tief sein, aber nach den gegenwärtig bevorzugten wirtschaftlichen Überlegungen
sollte die untere Grenze mehr oder weniger um etwa 25 mm Hg abs. herum liegen. Unter diesen
Umständen hat das Säuresubstanzdampf-Kondensat eine verhältnismäßig hohe Konzentration und eine
nützliche Zusammensetzung. Der günstigste Wert für den Zusatz von reduzierendem Gas ist etwa
1 Volumprozent vom Strom des Abstreifgases, kann jedoch vorzugsweise zwischen etwa 0,3 und etwa
2,5% schwanken. Bei Einhaltung dieser günstigsten Werte wird die Güte des später erzeugten Extraktkonzentrats
verbessert. Es ist bemerkenswert, daß die unter diesen Bedingungen vorgenommene selektive
Desorption der Säuresubstanzstoffe aus dem Silikagel (die »Kaffeol«-Fraktion kann nicht ohne
Verwendung von besonderen Lösungsmitteln entfernt werden) mit anderen Adsorbentien nicht erreicht
wird.
Selbstverständlich können die offenbarten Grundgedanken der Erfindung mit den verschiedensten
Apparaten, Anordnungen und Arbeitsweisen für die Durchführung der einzelnen Verfahrensstufen verwirklicht
werden, sowohl den besonders angegebenen als auch anderen, die dem Fachmann auf Grund der
obigen Beschreibung zugänglich sind.
Claims (5)
1. Verfahren zum Abtrennen einer leicht flüchtigen
Säurefraktion aus geröstetem Kaffee mittels trockenem Sattdampf, dadurch gekennzeichnet,
daß der trockene überhitzte Dampf durch den Kaffee unter vermindertem Druck von höchstens
46 mm Hg geleitet wird, wobei die Temperatur des Dampfes in Abhängigkeit vom Vakuum so hoch
gehalten wird, daß eine Dampfkondensation nicht erfolgt, und daß nach Durchleiten des Dampfes
dieser in bekannter Weise kondensiert wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß zunächst mittels eines durch
Röstkaffee geleiteten Inertgases die Aromastoffe abgetrieben, an Silikagel adsorbiert und hieraus
mit Hilfe von überhitztem trockenem Dampf die leicht flüchtige Säurefraktion ausgetrieben und
kondensiert wird.
3. Verfahren nach Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß grüne Kaffeebohnen
geröstet, gemahlen und zu einem wäßrigen Aufguß extrahiert werden, daß dieser Aufguß durch
Anwendung von vermindertem Druck konzentriert wird, die beim Konzentrieren befreiten
Dämpfe unter vermindertem Druck durch Silikagel geleitet werden und die von dem Silikagel
absorbierte Säuresubstanzfraktion entfernt wird, indem trockener Sattdampf unter vermindertem
Druck von etwa 25 bis 100 mm Hg abs. hindurchgeleitet wird, während die Temperatur über der
Kondensationstemperatur des Dampfes gehalten wird und der Dampf nach dem Durchgang durch
das Silikagel kondensiert wird, derart, daß ein Kondensat der Säuresubstanzfraktion erhalten wird.
4. Verfahren nach Anspruch 1 oder einem der folgenden, dadurch gekennzeichnet, daß ein reduzierendes
Gas zusammen mit dem Sattdampf durch das Silikagel oder durch die gemahlenen Kaffeebohnen geleitet wird.
5. Verfahren nach Ansprüchen 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß ein reduzierendes Gas
zusammen mit einem Inertgas durch die gemahlenen Kaffeebohnen geleitet wird.
In Betracht gezogene Druckschriften:
Deutsche Patentschrift Nr. 457 266;
USA.-Patentschrift Nr. 1 123 828.
Deutsche Patentschrift Nr. 457 266;
USA.-Patentschrift Nr. 1 123 828.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
O 209 520/268 3.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DEB56628A DE1126227B (de) | 1960-02-12 | 1960-02-12 | Verfahren zum Abtrennen einer leicht fluechtigen Saeurefraktion |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DEB56628A DE1126227B (de) | 1960-02-12 | 1960-02-12 | Verfahren zum Abtrennen einer leicht fluechtigen Saeurefraktion |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE1126227B true DE1126227B (de) | 1962-03-22 |
Family
ID=6971402
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DEB56628A Pending DE1126227B (de) | 1960-02-12 | 1960-02-12 | Verfahren zum Abtrennen einer leicht fluechtigen Saeurefraktion |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE1126227B (de) |
Citations (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
US1123828A (en) * | 1912-07-19 | 1915-01-05 | Milton C Whitaker | Coffee extract. |
DE457266C (de) * | 1925-01-24 | 1928-03-09 | Int Nahrungs Und Genussmittel | Verfahren zur Gewinnung der Aromastoffe aus geroestetem Kaffee |
-
1960
- 1960-02-12 DE DEB56628A patent/DE1126227B/de active Pending
Patent Citations (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
US1123828A (en) * | 1912-07-19 | 1915-01-05 | Milton C Whitaker | Coffee extract. |
DE457266C (de) * | 1925-01-24 | 1928-03-09 | Int Nahrungs Und Genussmittel | Verfahren zur Gewinnung der Aromastoffe aus geroestetem Kaffee |
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