AT106220B - Verfahren zur Gewinnung der Aromastoffe aus geröstetem Kaffee. - Google Patents

Verfahren zur Gewinnung der Aromastoffe aus geröstetem Kaffee.

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  Verfahren zur Gewinnung der Aromastoffe aus geröstetem Kaffee. 



   Es ist bereits bekannt, dass man, um die Aromastoffe des gerösteten Kaffees zu gewinnen, denselben im Vakuum erhitzt. Die sich dabei verflüchtigenden Aromastoffe wurden in Vorlagen aufgefangen, die man in der üblichen Weise mit Eis oder   auf # 20  C,   also mit Eiskochsalzmischung, kühlte. Eine Notwendigkeit, bessere Kühlmittel anzuwenden, lag nach den früheren Erfahrungen über die Natur des Kaffee-Aromas nicht vor, denn man hielt den für das Kaffeearoma wesentlichen Riechstoff für relativ schwerflüchtig. 



   Neue umfangreiche Untersuchungen zeigten   aber, dass diese   Auffassung nicht stimmt. 



  Das Kaffeearoma ist nicht einheitlich, sondern ein Gemisch, von dem wesentliche Bestandteile, z. B. aliphatische   o-Diketone,   wie das Diazetyl, aliphatische Aldehyde, wie Azetaldehyd und Methyläthylazetaldehyd, viel leichter flüssig-sind, als dass sie nach der früheren Arbeitsweise hätten gewonnen werden können. 



   Erst wenn man zum Abkühlen der ausgetriebenen Aromastoffe tiefere Temperaturen anwendet, so gelingt es, diese wertvollen flüchtigen Produkte zu kondensieren und schon bei   - 250 C   ist die Kondensation eine vollkommenere als   bei - 200 C. Die. Resultate   werden jedoch günstiger, wenn noch tiefere Temperaturen,   zweckmässig     von - 80 und - 1800 C   zum Verdichten der Aromastoffe angewandt werden. 



   Beim Erhitzen des gerösteten Kaffees im   Vakuum entweichen   die Aromastoffe mit 
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   wird natürlich   in der ersten mit Eis gekühlten Vorlage kondensiert, während die   flüchtigeren   Aromastoffe grösstenteils in die weit stärker   gekühlten   Vorlagen übergehen und dort   zurück-   gehalten werden. Durch Zusammenmischen sämtlicher Kondensate kann dann ein Produkt gewonnen werden, das völlig dem Kaffeearoma gleicht, da es alle Bestandteile desselben enthält. Diese Wirkung war mit der früheren Arbeitsweise nicht zu erreichen, da hiebei die leichtflüchtigen Bestandteile, die für das Aroma wesentlich sind, verloren gingen. 



   Zur völligen Austreibung der Aromastoffe aus   geröstetem   Kaffee können während des Evakuierens geringe Mengen Wasserdampf eingeleitet werden, auch kann man in die Destillationsanlage Wasser unter geeigneter   Durchmischung   zuführen. Es ist aber auch möglich, so vorzugehen, dass man vor-dem Erhitzen den Kaffee etwas befeuchtet, ihm also beispielsweise   1-5"/o Wasser zusetzt.   Wird dieser feuchte Kaffee im   Vakuum   erhitzt, so werden die Aromastoffe abgetrieben und können in den gekühlten Vorlagen aufgefangen werden.

   Aber auch hier muss zur   vollständigen Kondensation   der   leichtflüchtigen   Aromastoffe wieder stärker gekühlt werden als nach den früheren Angaben, es müssen also Kühlvorlagen, die   auf   und darunter abgekühlt sind, vorgeschaltet werden. 



   Schliesslich ist es auch möglich, so vorzugehen, dass man nach dem Abtreiben der ersten,   leichtflüchtigen Aromastoffe   im Vakuum den nun völlig getrockneten Kaffee von neuem 
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   Die Höhe der Temperatur, auf die der geröstete Kaffee erhitzt werden muss, um die Aromastoffe zu entfernen, richtet sich nach dem Vakuum. Ausbeute und Qualität der Aromastoffe sind bei dem Arbeiten bei tiefer Temperatur und gutem Vakuum besonders günstig. Wenn beispielsweise ein Vakuum   von 2-5 111m   in der Apparatur herrscht, genügt ein Erhitzen auf   100-110 C,   um die Aromastoffe abzudestillieren. 



   Die weitere Isolierung der in den Kühlvorlagen kondensierten Aromastoffe ist leicht   durchzuführen,   z. B. lassen sie sich von dem Wasser durcll Abheben trennen, besser werden sie in geringen Mengen von Lösungsmitteln, wie Äther, Benzol, Petroläther, Chloroform, Methylchlorid, Äthylchlorid aufgenommen und dann erst von dem Wasser abgetrennt. Dabei lassen sich für das Aroma schädliche Beimengungen auf physikalischem oder chemischem Wege abscheiden, z. B. werden durch öfteres Schütteln mit Wasser oder durch Behandeln 
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 Geruch beeinträchtigen und auch beim Stehen zerstörend auf das Kaffeearoma einwirken. 



   Die Aromastoffe können auch in bekannter Weise durch Aufnehmen in Fetten oder Ölen von dem Wasser abgeschieden werden. Die mit dem   Aromastoff imprägnierten Fette   und Öle können dann sofort für die später angegebenen Zwecke Verwendung finden. 

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   Weiter ist es möglich, zur Isolierung der Aromastoffe derart vorzugehen, dass   man   das Gemisch derselben mit Wasser destilliert, eventuell unter Durchleiten von Wasserdampf, wobei 
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 densation der flüchtigen Teile gut gekühlte Vorlagen vorgelegt werden. Nach dieser erneuten Destillation lässt sich das Aroma, das als gelbes Öl auf dem Wasser schwimmt. entweder leicht direkt abtrennen oder es kann nach Zusatz von Lösungsmitteln, Fetten oder Ölen abgeschieden werden. 



   Man kann auch beide Verfahren kombinieren und nur die leichtflüchtigen Aromastoffe mit Wasserdampf eventuell im Vakuum   übertreiben und   in gekühlten Vorlagen auffangen, die schwerflüchtigen in Lösungsmitteln oder Fetten oder Ölen aufnehmen und so von dem Wasser trennen. 



   Die nach dem einen oder anderen Verfahren erhaltenen Aromastoffe stellen, je nach der Art der Darstellung ein gelbliches bis hraun gefärbtes Öl dar, das sehr intensiv nach   gerösteten   Kaffee riecht. Die Aromastoffe werden in bekannter Weise entweder rein oder nach Vermischen mit organischen   Lösungsmitteln   festen oder flüssigen Nahrungs- und Genussmitteln zugesetzt, um diesen das Aroma des gebrannten Kaffees   zn   verleihen. Dazu können auch die Kondensate samt dem Wasser ohne vorherige Trennung angewandt werden. Endlich 
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   Genussmitteln   zugesetzt werden. 



   Beispiel :
In einem mit einem Rührwerk versehenen zylindrischen Vakuumkessel, der derart elektrisch erhitzt werden kann, dass die Innentemperatur bis auf   j 0 genan zn   regeln ist, werden 80-100 kg gemahlener. gerösteter Kaffee eingebracht. Dann werden einige Kiihlvorlagen vorgeschaltet, deren erste auf   0",   eine oder weitere   auf-20', schliesslich   weitere (z.   B.   mittels flüssiger   Luft) auf-80  und-180  C abgekühlt werden.   Der Apparat wird dann mit einer   Hochvakuumpumpe   evakuiert und die Heizung eingeschaltet. Bei etwa   60-80    destilliert bei einem Vakuum von 20   mu   der Hauptteil des Wassers und ein grosser Teil der Aromastoffe über, die in den Kühlvorlagen kondensiert werden.

   Nachdem die Hauptdestillation beendet ist. wird auf   100-105''C erhitzt.   Das Vakuum erhöht sich schliesslich auf   2-3 111111.   



  Die Gesamtdestillation dauert in der Regel   7-8   Stunden.   Während des   ganzen Prozesses wird das Kaffeepulver durch das   Rührwerk,   das mit einer   Stopfbüchse   gut abgedichtet sein muss, ab und zu durchgerührt. 



   Nach Beendigung der Destillation hat das Kaffeepulver seine Aromastoffe fast völlig ver-   loren,   dieselben sind in den Vorlagen kondensiert, u. zw. haben sich in den ersten auf   00     und #20  C gekühlten Vorlagen   neben geringen Mengen Koffein und höhersiedenden Teilen, hauptsächlich Wasser und. schwerflüchtige Aromastoffe kondensiert, während in den weiteren   auf-80"und-180"C gekiihlten   Vorlagen gerade die für das Zustandekommen des feinen Aromas wertvollen, leichtflüchtigen Substanzen sieh befinden. Der Inhalt   sämtlicher   Vorlagen kann. vereinigt, direkt verwendet werden.

   Günstiger ist es, die leichtflüchtigen Anteile durch   nochmalige Destillation im Vakuum abzutrennen, wobei   zur   völligen Kondensation wieder     stark abgekühlt werden muss. z. B. auf #80  oder # 180  C.   



   Das. Aroma schwimmt als gelbes Öl auf   der wässerigen Schicht und   lässt sich von derselben durch Abheben trennen. Es kann aber auch in organischen Lösungsmitteln aufgenommen werden. Die   schwerflüchtigen Aromastoffe   werden ebenfalls in organischen   Lösungsmitteln   gelöst und so von dem Wasser getrennt und die   Petrolätherlnsungen   vereinigt. 



   PATENT-ANSPRÜCHE :
1. Verfahren zur   Gewinnung   der Aromastoffe aus gerösteten Kaffee durch Erhitzen desselben im Vakuum und Kondensation der entweichenden Aromastoffe durch Kühlung, dadurch gekennzeichnet, dass die Kondensation der ausgetriebenen Aromastoffe bei einer   Temperatur   
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 erfolgt.

Claims (1)

  1. 2. Ausführungsform des Verfahrens nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Erhitzen im Vakuum in bekannter Weise unter gleichzeitiger Durchleitung von Wasserdampf erfolgt.
    3. Ausführungsform des Verfahrens nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass dem gerösteten Kaffee vor dem Erhitzen im Vakuum in an sich bekannter Weise eine geringe Menge Wasser zugesetzt wird.
AT106220D 1925-01-23 1925-12-28 Verfahren zur Gewinnung der Aromastoffe aus geröstetem Kaffee. AT106220B (de)

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Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE1032077B (de) * 1957-01-26 1958-06-12 Hermann Stosius Verfahren zur Aromatisierung von festen oder fluessigen Stoffen mit reinem Bohnenkaffee-Aroma

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* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE1032077B (de) * 1957-01-26 1958-06-12 Hermann Stosius Verfahren zur Aromatisierung von festen oder fluessigen Stoffen mit reinem Bohnenkaffee-Aroma

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