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Verfahren zur kontinuierlichen Herstellung eines pulverförmigen
Extraktes aus pflanzlichem Material
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur kontinuierlichen Herstellung eines pulverförmi- gen Extraktes aus pflanzlichem Material, welches flüchtige Aromastoffe enthält, wie Kaffee, Tee u. dgl.
Bei den bisher bekannten Verfahren zur Herstellung pulverförmiger Extrakte aus pflanzlichen Mate- rialien erfolgte die Extraktion im allgemeinen in der Weise, dass man das Ausgangsmaterial in mehr oder weniger zerkleinerter Form chargenweise in einem Satz von mehreren Extraktionszellen oder kontinuier- lich nach dem Gegenstromprinzip mit Wasser bei erhöhter Temperatur extrahierte. Bei pflanzlichen Ma- terialien, welche flüchtige Aromastoffe enthielten, wurden letztere oft entweder vor der Extraktion aus dem Ausgangsmaterial oder nach der Extraktion aus dem Extrakt entfernt und später dem konzentrierten Extrakt oder dem trockenen Pulver wieder zugesetzt.
Sosind beispielsweise in dem Buch"Rösten und Röstwaren"vonH. Trillich (München 1934), S. 388 ff., verschiedene Verfahren zur Herstellung von Kaffee-Extrakten beschrieben, bei welchen man den gerösteten Kaffee beliebig zerkleinert einer Extraktion mittels Wasser durch Überbrühen, Kochen, Perkolieren, Durchsickern, Durchsaugen, Durchpressen oder Dämpfen unterwirft, wobei die Aromastoffe aus dem Extrakt vor oder im Verlaufe seiner Konzentration abgetrennt und die kondensierten Aromastoffe zum konzentrierten Extrakt wieder zugesetzt werden.
Aus der schweizerischen Patentschrift Nr. 343767, der brit. Patentschrift Nr. 855,423 und der USAPatentschrift Nr. 2, 912, 334 ist sodann ein Verfahren zur Herstellung löslicher Tee-Extrakte bekannt, bei welchem man Teeblätter kontinuierlich mittels heissem Wasser extrahiert, danach aus dem Extrakt die flüchtigen Aromastoffe entfernt und diese dem konzentrierten Extrakt wieder zusetzt.
Weiters ist aus der USA-Patentschrift Nr. 2, 927. 860 ein Verfahren zur Herstellung eines Teeproduktes aus einem wässerigen Extrakt von gegebenenfalls zerkleinerten Teeblattern bekannt, bei welchem die Aromastoffe aus dem Extrakt bei niedriger Temperatur unter Vakuum abdestilliert werden, anschliessend einerseits der desaromatisierte Extrakt konzentriert wird, anderseits die kondensierten Aromastoffe fraktioniert werden, und anschliessend eine konzentrierte Aromafraktion zum konzentrierten desaromatisierten Extrakt zugegeben wird, wobei die erhaltene Mischung gegebenenfalls in ein trockenes Pulver überführt wird.
Schliesslich ist aus der brit. Patentschrift Nr. 22,590/1898 ein Verfahren zur Herstellung von Tee-Extrakten bekannt, bei welchem man grob zerkleinerte Teeblätter wiederholt in Wasser einweicht und dann jeweils den Extrakt abpresst. Der so gewonnene Extrakt wird sodann unter Vakuum destilliert ; aus der ersten aromahaltigen Fraktion werden die aromatischen Öle mittels eines Lösungsmittels extrahiert und dem inzwischen konzentrierten Extrakt später wieder zugesetzt.
Bei den erwähnten Verfahren wurden z. B. Kaffeebohnen im allgemeinen entweder ganz oder in schwach zerkleinerter Form, Teeblätter meist "ganz", d. h. in der Form, wie sie beim Rollprozess anfallen, extrahiert.
Die erwähnten Arbeitsweisen wiesen verschiedene Nachteile auf. Erstens konnten bei der chargenweisen Extraktion in Extraktionszellen Materialien kleiner Teilchengrösse, wie etwa Bruchtee oder Teestaub nicht verwendet werden, da sie rasch zu einer Verstopfung der Zellen und der Leitungen führten. Zweitens bedingte die verhältnismässig bedeutende Teilchengrösse lange Extraktionszeiten bei relativ hohen
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Extraktionstemperaturen und ergab relativ niedrige Extraktionsausbeuten.
Ausserdem schwankte die Kon- zentration und die Zusammensetzung des Extraktes im Verlaufe eines Extraktionszyklus verhältnismässig stark, so dass man, um den Extrakt gleichmässig verarbeiten zu können und vor allem um ein Produkt kon- stanter Qualität zu erhalten, den Extrakt mindestens eines ganzen Extraktionszyklus sammeln und vor der
Weiterverarbeitung gut mischen musste. Die daraus resultierenden langen Haltezeiten wirkten sich auf die
Qualität des Produktes nachteilig aus und trugen dazu bei, dass die aus den erhaltenen Produkten durch
Auflösen in Wasser erhaltenen Getränke im allgemeinen hinter frisch hergestellten Aufgüssen in bezug auf
Geschmack, Geruch und Ansehen zurückstanden.
Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist nun ein Verfahren zur Herstellung eines pulverförmigen
Extraktes aus flüchtige Aromastoffe enthaltendem pflanzlichem Material, wie Kaffee, Tee u. dgl. mittels kontinuierlicher Extraktion von zerkleinertem, befeuchtetem Ausgangsmaterial, Abdestillicren, Konden- sieren und Wiederzusetzen der Aromastoffe zum konzentrierten Extrakt und Überführen des so erhaltenen
Gemisches in ein trockenes Pulver, welches Verfahren dadurch gekennzeichnet ist, dass man das pflanz- liche Material in feinpulverigem Zustand kontinuierlich mit Wasser zu einem Schlamm verrührt, diesen bei erhöhter Temperatur durch eine kontinuierlich arbeitende Extraktionsvorrichtung schickt, derart, dass dabei gleichzeitig die Extraktion der löslichen Anteile der Pflanzemeilchen und das Abdestillieren mindestens eines Teiles der flüchtigen Aromastoffe stattfindet,
und nach Abtrennung der festen Bestandteile vom flüssigen Extrakt diesen in an und für sich bekannter Weise in ein trockenes Pulver überführt.
Je nach dem zu extrahierenden Material kann es zweckmässig sein, für die Extraktion Wasser zu verwenden, das kationen- und/oder anionenfrei ist. Bei sauerstoffempfindlichen Stoffen verwendet man vorteilhaft sauerstofffreies Wasser und führt das ganze Verfahren unter Sauerstoffausschluss durch.
Das beschriebene Verfahren ist frei von den eingangs erwähnten Nachteilen ; insbesondere zeichnen sich die durch Auflösen der Verfahrensprodukte in Wasser erhaltenen Getränke durch einen vorzüglichen Geschmack und ein gutes Aroma aus und stehen frisch hergestellten Aufgüssen auch bezüglich Farbe in keiner Weise nach.
Die Extraktionsaüsbeuten sind beim vorliegenden Verfahren beträchtlich höher und die Extraktionszeiten bedeutend kürzer als bei der Extraktion gröberteiliger Materialien nach den bekannten Verfahren.
Mit kleiner werdender Teilchengrösse nimmt die Extraktionsausbeute zu, während die chemische Zusammensetzung des Extraktes annähernd konstant bleibt. Eine untere Grenze der Teilchengrösse ist einzig indirekt durch das Trennvermögen der für die Abtrennung der festen Bestandteile vom flüssigen Extrakt verwendeten Zentrifugen oder Filter gegeben.
Gegenüber den bekannten Verfahren, bei welchen die flüchtigen Aromastoffe vor der Extraktion aus dem Ausgangsmaterial oder nach der Extraktion aus dem Extrakt entfernt werden, weist das erwähnte Ver- fahren weiterhin den Vorteil aus, dass bei einer Abtrennung der Aromastoffe während der Extraktion nicht nur leicht flüchtige und gut lösliche Aromastoffe entfernt werden, sondern auch die starkhaftenden, welche einen wesentlichen Bestandteil guter frischer Aufgüsse bilden.
Für die Schlammbereitung kann man frisches, gegebenenfalls entkationisiertes und/oder entanionisiertes und/oder entlüftetes Wasser verwenden. Die Gesamtausbeute des Verfahrens wird jedoch erhöht, wenn man so vorgeht, dass man die festen Bestandteile nach Abtrennung des flüssigen Extraktes in Zentrifugen oder mittels Filtern mit Wasser erneut extrahiert und für die Schlammbereitung diesen zweiten Extrakt verwendet.
Die für die Schlammbereitung verwendete Wassermenge muss mindestens so gross sein, dass ein pumpfähiger Schlamm entsteht. Mit wachsendem Verhältnis von Wasser zu pflanzlichem Material nimmt im allgemeinen auch die Extraktionsausbeute zu.
Die Extraktion und das gleichzeitige Abdestillieren der Aromastoffe können bei vermindertem, normalem oder erhöhtem Druck durchgeführt werden, je nachdem, ob die Extraktionstemperatur unterhalb, bei oder oberhalb 100 C liegen soll. Desgleichen kann die Ausgestaltung der Extraktionsvorrichtung verschieden sein, je nachdem, ob das Abdestillieren der flüchtigen Aromastoffe mitteis'W asserdampf und/ode. inertem Gas oder durch Verdampfen eines Teiles des Extraktionswassers erfolgt.
Im ersten Falle wird die Extraktion vorteilhaft in der in der Figur schematisch dargestellten Extraktionsvorrichtung durchgeführt, welche dadurch gekennzeichnet ist, dass sie aus einem senkrechten Rohr 1 mit in gleichmässigem Abstand senkrecht zur Rohrachse angeordneten Platten 2. welche gegeneinander versetzte Öffnungen 3 aufweisen, besteht und am oberen Ende eine Schlammeintrittsöffnung 4 und eine Dampfaustrittsöffnung 5 und am unteren Ende eine Wasserdampf- oder Gaseintrittsöffnung 6 und eine Schlammaustrittsöffnung 7 aufweist.
Vorzugsweise weist die Extraktionsvorrichtung ausserdem eine konzentrisch angeordnete sich drehen-
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de Welle 8, welche pro Platte mit mindestens einem senkrecht zur Achse stehenden Kratzer 9 versehen ist, auf.
Dabei erfolgt die Extraktion wie folgt : Der auf die Extraktionstemperatur erhitzte Schlamm wird durch die Öffnung 4 zugegeben, wobei man die Menge des durch die Öffnung 7 entfernten Schlammes so reguliert, dass die ganze Extraktionsvorrichtung bis nahe an ihr oberes Ende damit gefüllt bleibt. Der
Schlamm fliesst unter dem Einfluss der Schwerkraft von Platte zu Platte. Ist eine. Rührvorrichtung vorhan- den, so werden die Feststoffe durch die sich drehenden Kratzer 9 jeweils schnell zur Plattenöffnung 3 be- fördert, wodurch die Durchlaufzeit gegenüber der Ausführungsform ohne Rührvorrichtung stark herabge- setzt wird. Gleichzeitig werden durch die Öffnung 6 Wasserdampf oder ein inertes Gas oder eine Mischung von Wasserdampf mit einem inerten Gas eingeleitet und durch die Öffnung 5 die die flüchtigen Aroma- stoffe enthaltenden Dämpfe laufend entfernt.
Die Durchlaufzeit des Schlammes ist dabei bei der Ausfüh- rungform mit Rührvorrichtung je nach dem zu extrahierenden Material von der Grössenordnung 2 bis 7 min.
Erfolgt das Abdestillieren der flüchtigen Aromastoffe durch Verdampfen eines Teiles des Extraktion- wassers (sogenanntes"EvaporativeStripping"), so kann als Extraktionsvorrichtung grundsätzlich jeder i Durchlaufverdampfer verwendet werden, welcher den Durchsatz eines Schlammes erlaubt und bei welchem die Durchlaufzeit von der Grössenordnung 0,5 bis 2 min ist.
Als besonders geeignet haben sich Durchlaufverdampfer erwiesen, die einen senkrechten, langrohri- gen Heizraum aufweisen, welcher an seinem oberen oder unteren Ende mit einem als Zyklon wirkenden
Verdampfungsraum verbunden ist (sogenannter"Climbing"bzw."FallingFilmEvaporators"). Beiden
Durchlaufverdampfern dieser Art wird der Schlamm am unteren bzw. am oberen Ende des Heizraumes aufgegeben, wird beim Aufsteigen bzw. beim Fallen erhitzt, wobei die Extraktion der Teilchen statt- findet, und trennt sich im Verdampfungsraum vom verdampften Wasser und den flüchtigen Aromastoffen.
Bei den Durchflusserhitzern dieser Art ist bei fallendem Flüssigkeitsstrom ein Vorerhitzer notwendig, bei aufsteigendem Flüssigkeitsstrom ein solcher nicht unbedingt notwendig, aber zweckmässig.
Eine andere bewährte Ausführungsform der Extraktionsvorrichtung besteht aus einem senkrechten, aussen mit Dampf beheizten Rohr, welches in seinem Innern mit einem sich drehenden Rührer versehen ist. Der am oberen Ende aufgegebene Schlamm wird, während er unter der Wirkung der Schwerkraft nach unten fliesst, durch den Rührer über die ganze beheizte Rohroberfläche verteilt. Dabei findet gleichzeitig einerseits die Extraktion der Teilchen, anderseits eine Verdampfung eines Teiles des Wassers und der flüchtigen Aromastoffe statt. Die Dämpfe verlassen den Verdampfer am oberen Ende, während der
Schlamm unten abgeführt wird. Die Durchlaufzeit bei dieser Art Extraktionsvorrichtung liegt im allge- meinen unter l min.
Die abdestillierten Dämpfe werden bei allen Ausführungsformen der Extraktionsvorrichtung konden- siert und später dem konzentrierten Extrakt mindestens teilweise wieder zugesetzt. Gewünschtenfalls kön- nen die Dämpfe fraktioniert kondensiert oder das Destillat in anderer Weise einer Rektifikation unterwor- fen werden.
Die als zweckmässig erwähnte zweite Extraktion zur Erhöhung der Ausbeute kann je nach dem zu ex- trahierendenMaterial in verschiedener Weise erfolgen. Enthalten die vom Extrakt abgetrennten Feststoffe noch flüchtige Aromastoffe, so verrührt man zweckmässig die Feststoffe erneut zu einem Schlamm, ex- trahiert diesen in einer zweiten Extraktionsvorrichtung der beschriebenen Art, vereinigt die abdestillier- ten Aromastoffe mit denen der ersten Extraktion, zentrifugiert oder filtriert die festen Bestandteile vom flüssigen Extrakt ab und verwendet letzteren zur Schlammbildung mit dem frischen Pflanzenmaterial.
Im allgemeinen enthalten die extrahierten Feststoffe jedoch keine flüchtigen Aromastoffe mehr, so dass es genügt, den daraus hergestellten Schlamm in einem geschlossenen Durchlauferhitzer nochmals zu erhitzen und dann zu zentrifugieren. Bei leicht extrahierbaren Materialien genügt es sogar, die abge- trennten Feststoffe in einer mehrstufigen Zentrifuge mit getrenntem Ausgang für Extrakt und Waschwasser kurz zu waschen. Der zweite Extrakt bzw. das Waschwasser wird darauf wie oben zur Schlammbildung benutzt.
Man kann aber auch so vorgehen, dass man sowohl für die Schlammbereitung aus dem frischen pflanz- lichen Material als auch für die zweite Extraktion frisches Wasser verwendet und den ersten und zweiten
Extrakt vor der Konzentration vereinigt oder getrennt konzentriert und dann vereinigt.
Das beschriebene Verfahren eignet sich grundsätzlich für die Extraktion aller pflanzlichen Materia- lien, die flüchtige Aromastoffe enthalten, wie z. B. Kaffee, Zichorie, Mate, Hagebutten, Lindenblüten,
Pfefferminz. Ganz besonders geeignet ist es jedoch zur Herstellung von pulverförmigem Tee-Extrakt aus
Schwarztee, grünem Tee, unterfermentiertem Tee oder Mischungen dieser Teearten. Insbesondere ge- stattet es auch die Verwendung organoleptisch hochwertiger aber preislich günstiger Abfallprodukte der teeverarbeitenden Industrie, wie Bruchtee, Grustee (sogenannte"Fannings") oder Teestaub (sogenannter
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"Dust"). Dabei lassen sich bei Schwarztee Ausbeuten bis zu 400/0, bei unterfermentiertem Tee solche bis 44% erzielen.
Die Mahlung des Teematerials-erfolgt vorteilhaft kontinuierlich unmittelbar vor der Aufrührung zum Schlamm, z. B. in einer direkt auf das Schlammbereitungsgefäss aufgesetzten Mühle.
Die Extraktion des Teematerials erfolgt zweckmässig bei 75-100 C während höchstens 4 min, vorzugsweise 0, 5,. - 1 min, wobei man vorteilhaft so arbeitet, dass das Gewichtsverhältnis von Extrakt zu frischem Teematerial 8 - 16 : 1 und die Menge des aromahaitigen Destillates 10-40 Gew.-% des frischen Teematerials beträgt. Wenn die abdestillierten Aromastoffe rektifiziert werden, beträgt die Menge des aromahaltigenDestillates vor der Rektifikation vorzugsweise 20-100 Gew.-% des frischen Teemate- rials.
Beispiel l : Eine Kaffeemischung bestehend aus je 1 Teil Columbia Medellins Excelso, Mexiko, Salvador und Robusta Kamerun, von der jede Sorte einzeln bis zu einem Gewichtsverlust von 17 bis 19% geröstet worden ist, wird kontinuierlich zu einem Pulver mit einer mittleren Korngrösse von 0,5 mm vermahlen. Das Kaffeepulver wird in einem geschlossenen Gefäss kontinuierlich unter Kohlendioxydat- mosphäre mit dem Waschwasser derbei der ersten Extraktion anfallenden ungelösten Feststoffe (dem zweiten Extrakt) bei Raumtemperatur zu einem pumpbaren Schlamm verrührt. Dieser wird in einem Durchlaufverdampfer mit als Zyklon wirkendem Verdampfungsraum der beschriebenen Art bei Siedetemperatur extrahiert und unter Verdampfung eines Teiles des Extraktionswassers von den flüchtigen Aromastoffen befreit.
Der Wasserdampf und die darin enthaltenen Aromastoffe werden kondensiert und gekühlt ; die Menge des aromahaitigen Destillates beträgt 20 Grew.-%, bezogen auf das geröstete Kaffeematerial. Der
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stand getrennt.
Die ausgetragenen Feststoffe werden bei Raumtemperatur unter Luftausschluss mit frischem sauerstofffreiem Wasser erneut kontinuierlich zu einem Schlamm verrührt, wobei das Verhältnis von Wasser zu fri-
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und sofort nach Austritt unter Luftausschluss mittels einer zweiten kontinuierlich arbeitenden Schlammzen- trifuge in Extrakt und Extraktionsrückstand getrennt. Der klare Extrakt wird auf Raumtemperatur gekühlt und, wie erwähnt, zur Schlammbereitung aus dem frischen gerösteten Kaffeepulver verwendet.
Der bei der ersten Zentrifugation anfallende Extrakt wird kontinuierlich in einer hochtourigen Zentrifuge vonResten an feinen Feststoffen und einem kleinen Anteil Kaffeeöl befreit, auf etwa 30 C gekühlt
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und 700e531o konzentriert. Bei der Vereinigung mit dem aromahaitigen Destillat erhält man ein Gemisch mit 37% Feststoffgehalt, welches durch Sprühtrocknung in ein trockenes Pulver übergeführt wird. Die Gesamtausbeute beträgt 24, 5% bezogen auf das Gewicht des gerösteten Kaffees. Durch Variation der Mischung und der Röstung lassen sich Ausbeuten bis 26% erzielen.
In heissem Wasser gelöst'ergibt das erhaltene Produkt ein Getränk von hervorragendem Geschmack und Geruch.
Beispiel 2 : Geröstete und auf eine mittlere Korngrösse von etwa 0, 8mm gemahlene Zichorie wird in kontinuierlicher Weise in einem mit gutem Rührwerk versehenen Mischgefäss mit dem gekühlten Extrakt der zweiten Extraktion zu einem Schlamm verrührt und dieser mittels einer Schlammpumpe durch einen Röhrenvorerhitzer in einen kontinuierlichen Dünnschichtverdampfer (sogenannter"Film Evaporator") mit kurzer Haltezeit gepumpt. Im Vorerhitzer wird der durchfliessende Schlamm auf etwa 90 C erwärmt.
Der Heizdampfdruck im Dünnschichtverdampfer wird so geregelt, dass neben der weiteren Erhitzung des Schlammes auf den Siedepunkt eine Wasserverdampfung in der Grössenordnung von 50% des Feststoffgehaltes des durchfliessenden Schlammes stattfindet. Die entweichenden Dämpfe, welche den grössten Teil der flüchtigen Aromastoffe mit sich führen, werden fraktioniert kondensiert und gekühlt. Nach dem Durchfluss durch den Vorerhitzer und den Verdampfer, während welchem der Schlamm etwa 1 min erhöhter Temperatur ausgesetzt ist, trennt man sofort kontinuierlich die Feststoffe vom noch heissen Extrakt in einer Vollmantel-Trennzentrifuge mit kontinuierlicher Austragung der Rückstände.
Die kontinuierlich anfallenden Feststoffe, die einen Wassergehalt von 80 + Wo aufweisen, werden mit
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hitzer, in welchem er während der etwa einminutigen Durchflusszeit bis etwa 900C erwärmt wird, in eine zweite kontinuierlich arbeitende Schlammzentrifuge. Die hier anfallenden Feststoffe werden verworfen, der zweite Extrakt wird unmittelbar nach dem Austritt aus der Zentrifuge auf Raumtemperatur gekühlt und, wie erwähnt, zur Schlammbereitung aus dem frischen Zichorienpulver verwendet.
Der bei der ersten Zentrifugation anfallende Extrakt wird unmittelbar nach dem Verlassen der Zentrifuge auf 30 10 OC gekühlt, in einer hochtourigen Klärzentrifuge kontinuierlich von den mitgerissenen feinen Feststoffen befreit und in einem kontinuierlich arbeitenden Durchlaufverdampfer unter vermindertem Druck auf einen Feststoffgehalt von etwa 60% konzentriert. Nach Zugabe eines Teiles der rektifizierten Aromastoffe trocknet man das erhaltene Gemisch auf einem kontinuierlich arbeitenden Vakuumwalzentrockner. Die Gesamtausbeute liegen je nach Herkunft und Rötung der verwendeten Zichorie zwischen 58 und 66%.
Beispiel 3 : Eine Teemischung, bestehend aus 2 Teilen Kenya Kaimosi, 1 Teil Assam Rajmai,
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mittleren Korngrösse von 0,35 mm vermahlen und unmittelbar anschliessend in einem geschlossenen Ge- fäss unter Kohlendioxydatmosphäre kontinuierlich mit dem Waschwasser der bei der ersten Extraktion an- fallenden ungelösten Feststoffe (dem zweiten Extrakt) u einem pumpbaren Schlamm verrührt. Dieser wird in einem Durchlaufverdampfer mit als Zyklon wirkendem Verdampfungsraum der beschriebenen Art bei einer Endtemperatur von ungefähr 95 bis 1000C extrahiert und unter Verdampfung eines Teiles des Ex- traktionswassers von denflüchtigen Aromastoffen befreit.
Der Wasserdampf und die darin enthaltenen Aro- mastoffe werden kondensiert und gekühlt ; die Menge des aromahaitigen Destillates beträgt 30 Gew.-% bezogen auf das frische Teematerial. Der von den flüchtigen Aromastoffen befreite heisse Schlamm, in welchem das Verhältnis von Extrakt zu frischem Teematerial etwa 10 : 1 beträgt, entsprechend einer Ex- traktionsausbeute von etwa 36%, wird sofort nach dem Austritt aus dem Durchlaufverdampfer in einer
Zentrifuge mit kontinuierlichem Austrag unter Kohlendioxydatmosphäre in Extrakt und Extraktionsrück- stand getrennt.
Die ausgetragenen Feststoffe werden unter Luftausschluss bei 200C mit frischem, kationen- und sau- erstofffreiem Wasser erneut kontinuierlich zu einem Schlamm verrührt, wobei das Verhältnis von Wasser zu frischem Teematerial 14 : 1 beträgt. Dieser zweite Schlamm wird in einem röhrenförmigen Durchlauf erhitzer kurz auf 800C erwärmt und sofort nach Austritt unter Kohlendioxydatmosphäre mittels einer zweiten kontinuierlich arbeitenden Schlammzentrifuge in Extrakt und Extraktionsrückstand getrennt. Der klare Extrakt wird auf Raumtemperatur gekühlt und, wie erwähnt, zur Schlammbereitung aus dem frischen Teematerial verwendet.
Der bei der ersten Zentrifugation anfallende Extrakt wird in drei hintereinandergeschalteten einstu- figen Durchlaufverdampfern unter vermindertem Druck bei 350C Extrakt- und 700C Heissdampftempera- tur kontinuierlich auf einen Feststoffgehalt von 60, 7% konzentriert. Bei der Vereinigung mit dem aromahaltigen Destillat erhält man ein Gemisch mit 40, 40 Feststoffgehalt, welches durch Sprühtrocknung in ein trockenes Pulver übergeführt wird.
In heissem Wasser gelöst ergibt das erhaltene Produkt ein Getränk, das einem frisch hergestellten Aufguss aus derselben Teemischung in keiner Weise nachsteht.
Beispiel 4 : Ceylon-Teestaub ("Sandy Dust") einer mittleren Korngrösse von 0,35 mm wird in einem geschlossenen Gefäss mit frischem Wasser zu einem pumpbaren Schlamm verrührt, wobei das Verhältnis von Wasser zu frischem Teematerial 12, l : 1 beträgt. Der Schlamm wird, auf 950C vorgewärmt, in einer Extraktionsvorrichtung der in der Zeichnung beschriebenen Art extrahiert, wobei die flüchtigen Aromastoffe mittels Dampf abdestilliert werden. Die Menge des kondensierten, aromahaitigen Destillates beträgt 34,8 Gel.-%, bezogen auf das frische Teematerial.
Der von den flüchtigen Aromastoffen befreite heisse Schlamm, in welchem das Verhältnis von Extrakt zu frischem Teematerial 11, 0 : 1 beträgt, entsprechend einer Extraktionsausbeute von 29, 8%, wird sofort nach dem Austritt aus dem Durchlaufverdampfer in einer Zentrifuge mit kontinuierlichem Austrag in Extrakt und Extraktionsrückstand getrennt.
Die ausgetragenen Feststoffe werden bei Raumtemperatur mit frischem Wasser erneut zu einem Schlamm verrührt. Dieser wird kurz auf 900C erwärmt und nach Kühlung auf 20-30 C in einer kleinen Extraktionsvorrichtung derselben Art, wie sie für die erste Extraktion verwendet worden ist, jedoch ohne Dampfeinleitung und Aromaentfernung mit kurzer Haltezeit extrahiert und darauf erneut zentrifugiert. Man erhält dabei einen zweiten Extrakt mit einem Feststoffgehalt von 0,67 Gew. -0 ; 0. Das Verhältnis von zweitem Extrakt zu frischem Teematerial beträgt 6, 9 : 1. entsprechend einer Extraktionsausbeute von weiteren 4, 6%. Die Gesamtausbeute beider Extraktionen beträgt somit 34, 4%.
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Die beiden Extrakte werden vereinigt und in einem Dünnschichtverdampfer der nachstehend beschrie- benen Art in zwei Durchgängen auf einen Feststoffgehalt von 56,3 Gew. -% konzentriert. Der Verdampfer besteht aus einem senkrechten, aussen mit Dampf beheizten Rohr, welches in seinem Inneren mit einem sich drehenden Rührer versehen ist. Der am oberen Ende aufgegebene Extrakt wird, während er unter der
Wirkung der Schwerkraft nach unten fliesst, durch denRührer über die ganze beheizte Rohroberfläche ver- teilt. Bei der Vereinigung des Konzentrates mit dem aromahaitigen Destillat erhält man ein Gemisch mit
35,9 Ge"". -0/0 Feststoffgehalt, welches durch Sprühtrockung in ein trockenes Pulver übergeführt wird.
In heissem Wasser gelöst ergibt das erhaltene Produkt ein Getränk von hervorragendem Geschmack und
Geruch.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Verfahren zur. Herstellung eines pulverförmigen Extraktes aus flüchtige Aromastoffe enthaltendem pflanzlichem Material, wie Kaffee, Tee u. dgl. mittels kontinuierlicher Extraktion von zerkleinertem, befeuchtetem Ausgangsmaterial, Abdestillieren, Kondensieren und Wiederzusetzen der Aromastoffe zum konzentrierten Extrakt und Überführen des so erhaltenen Gemisches in ein trockenes Pulver, dadurch gekennzeichnet, dass man das pflanzliche Material in feinpulverigem Zustand kontinuierlich mit Wasser zu einem Schlamm verrührt, diesen bei erhöhter Temperatur durch eine nach dem Gleichstromprinzip kontinuierlich arbeitende Extraktionsvorrichtung schickt, derart, dass dabei gleichzeitig die Extraktion der löslichen Anteile der Pflanzenteilchen und das Abdestillieren mindestens eines Teiles der flüchtigen Aromastoffe stattfindet,
und nach Abtrennung der festen Bestandteile vom flüssigen Extrakt diesen in an und für sich bekannter Weise in ein trockenes Pulver überführt.