DE1692238A1 - Verfahren zur Herstellung eines aufgussfertigen Kaffee-Granulats mit erhoehter Aromakraft - Google Patents
Verfahren zur Herstellung eines aufgussfertigen Kaffee-Granulats mit erhoehter AromakraftInfo
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Description
CV.-!ng. VcJ Kräder Dr.-fog. Schönwaid ifiQ^^Qß
Drying. Th. Mey.r Dr, Fues ' ° Ό * * 3
Köln, Deichmannhaui
Köln, den IL Januar I968
, - - Fu/'bz . - - -
2ur_Herstellung eines_ aufgußfertigen^ Kaffee^-
Granulats mit erhöhter Arcmakraft
Es ist bekannt, daß jede Konzentrierung des Feststoffgehaltes
in Arcmastoffe enthaltenden Lösungen, V7ie Fruchtsäfte und Kaffee-Extrakte, auch bei schonender Behandlung
zu Einbußen an flüchtigen Arenen führt. Im allgemeinen ist Erwärmung der Lösungen Hauptursache für diese
Aronjaeinbuße, weil naturgemäß die flüchtigen Aroir.abestondteile
gerade bei Erwärmung sich in erhöhtem Maße verflüchtigen. Man hat daher versucht, 2, B. durch
Ausfrier-Kcnzentration und durch Gefriertrocknung die
Aroir.averluste zu vermeiden oder mindestens stark herabzusetzen.
Man hat weiter versucht, durch Auffangen der flüchtigen Aromen, ihre Destillation und anschließende
Rückführung dem Übel abzuhelfen, doch bleibt auch im gunstigsten Falle eine gewisse Arcir.averschiebung oder
ein gewisser Aromaverlust bestehen. In der Fruchtsaft-Industrie
hat sich in besonderem Maße ein 'Verfahren durchgesetzt, das von den Amerikanern als "cut back"
bezeichnet wird. Man^versteht darunter die Beimengung
eines relativ geringen prozentualen Anteils eines nicht durch Aufkcnzentrieren irgendwie geschädigten Frischsaftes
zu einem auf schonende Weise (beispielsweise im Vakuum)'kenzentrierten Produkt. '
Eei der? wirtschaftliehen Bedeutung, den der schnell lösliche
Kaffee-Extrakt im Laufe der letzten Jahre-gewonnen
hat, hat man ebenfalls versucht, ein möglichst aromatisches
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Endprodukt zu erhalten und dabei in jüngerer Zeit die
"Gefriertrocknung-eingesetzt. Der fertig zubereitete
Kaffee-Extrakt, der natürlich sinnvollerweise unter
schcnendsten Bedingungen hergestellt wird, wird dann —«-;.\s,y„.Gefriertrocknung im Hochvakuum ausgesetzt. Datei
auftretende Arcmaverluste sind relativ geringe sie
lassen sich aber trotzdem nicht ganz vermeiden. Einer-"'
seits wirkt das Vakuum auf die in· Lösung befindlichen
•Arcirastoffe mit ihrer Tendenz zur Verflüchtigung zusammen
mit dem Wasserdampf ein (trotz des als Sublimation
bezeichneten Verdunstungsprozesses in gefrorenem Zustand), andererseits ist es bei der Endtrocknung trotzt großer Vorsichtsmaßnahmen schwer
möglich .zu verhindern, daß gewisse Prcdüktteile, die
schneller getrocknet sind als andere, sich in uner- ■'.;
wünschter Weise erwärmen. " ■ ""
In jüngster Zeit ist der Vorschlag gemacht worden,
das bei den Fruchtsäften entwickelte "cut back"-Ver-~
fahren auch auf das Gebiet der schneilöslichen Kaffee- ·
Extrakte anzuwenden. Nach diesem Vorschlag aus dem
Stand der Technik soll ein mit den Aromastoffen des Kaffees versetztes Kaffee-Extrakt-Pulver dadurch gewonnen
werden, daß man aus einem gemahlenen Röstkaffee
in einer Wasser-Batterie-Extrakticn einen Dicksaft gexvinnt,
der mit einer Lösung von Röstkaffee-Aromastoffen - in öl, insbesondere Kaffeebchnenöl, emulgiert wijc.dj
derart, daß zu 100 % Dicksaftemulsicn 0,1 bis O3J $
Aromastoffe, gelöst in 0,5 bis 1 % Öl, insbesondere.
Kaffeebohnenöl, zugesetzt werden. Das besondere dieses Vorschlages liegt darin, daß zusätzlich eine kleine
Menge, nämlich 2 bis 3 %, bezogen auf den Feststoffge- ;
halt des Dicksaftes, eines kolloidfein zermahienen "
Röstbchnenkaffeeroehles dem Dicksaft vor der anschließenden
Gefriertrocknung zugesetzt wird. Aus diesem Gemisch wird
dann durch Gefriertrocknung ein pulverförmiger Kaffee-Extrakt
gewonnen„,Tatsächlich kann durch diese Maßnahme
BADORIGINAL -| Q 9 8 4 4 / 0 2^9 Q ; ; . ; . r f.
_5_ 1892238
schon, eine gewisse Verbesserung des Äronias des Extraktfeststoffes erreicht werden.. Gleichwohl ist das aus dem
Stand der Technik bekannte GemisEh noch als ein typisches
Produkt für die Klasse der durch Extraktion von Frischkaffee
und anschließende Eintrocknung- des gewonnenen Extraktes erhältlichen Kaffeepulver anzusehen. !Das wird
nicht nur aus der sehr geringen Menge von 2. bis 3 % des
raitverrcendeten Frischkaffees ersichtlich, sondern insbesondere
auch aus der Notwendigkeit,, die -Bearcmatisierung
des durch Extraktion gewonnenen Materials durch Einarbeiten τοη Kaffeebchnenöl vornehmen zu müssen.
Die vorliegende Erfindung geht von einer demgegenüber
neuen Zielsetzung aus. Es ist keine Frage,- naß für den
Verbraueher nach wie vor von der Geschmacksrichtung her
gesehen der durch Frischaufguß des frisch gerösteten, gemahlenen Kaffeepulvers erhaltene Kaffee das .am
meisten gewünschte Produkt ist. Sein Naehteil ist
die umständliche Herstellung, die in der Begel einen
Filtervorgang einschließt. Ziel der vorliegenden Erfindung
ist, die Vorzüge des durch Frischaufguß zu erhaltenden Filterkaffees mit der einfachen Zubereitung
des instant-löslichen Kaffee-Extraktes zu
vereinigen. Für die rurchführung dieses Gedankens stehen jedoch die' folgenden Schwierigkeiten entgegen,
die bisher nicht überwindbar schienen:
1} Der normalverniahlenej frische Röstkaffee,, der auch
als Handelsprcdukt bekannt ist, liefert beim einfachen
Aufgießen mit heißem Masser in der Tasse
einen, unlöslichen Satz, der den Genußwert herabsetztv
ras Aufgießen mit kaltem Wasser liefert
nur eine unzureichende Extraktion der Kaf„feefestunö-aromastoffe.
2) JEs ist bekannt,, daß bei der iagerung,
bsi Zutritt ;iröi I,uft5 göiEahleD.er Kaffee
sehr sßiina:il'abgefcaufc masä. So ist ^beiBpielsweise jge-
®AD®*lGiNAt 109^44/Uäfl
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mahlener Röstkaffee nur sehr kurze Zeit qualitativ hochwertig. Diese Schwierigkeit wird umso größer,
je feiner die Vermahlung des Röstkaffees ist.
Wenn man also zunächst auch daran denken könnte, den Nachteil zu 1) dadurch zu beseitigen, daß man auf
kolloidal feinstvermahlenen Kaffee zurückgreift, der bei dem Übergießen mit heißem oder kaltem Wasser weitgehend
kolloidal in Suspension geht, dann steht dem doch die Erfahrung zu 2) entgegen, daß der geschmackliche
Abbau umso schneller vonstatten geht, je feiner der Kaffee gemahlen ist. Eine Lagerung von kolloidal-felnst'/ermahlenem
Kaffee über einen längeren Zeitraum kommt nach bisherigen Erkenntnissen nicht in Betracht.
Ausgangspunkt der Erfindung ist die Überlegung, durch
eine sinnvolle "Passivierung" des kolloidal-feinstver-'
mahlenen frischen Röstkaffees gegenüber Einflüssen von
außen nun doch zu einem Produkt zu gelangen, das einerseits
einen größeren Anteil an diesem feinstvermahlenen Frischkaffee enthält, andererseits aber ausreichend
lagerstabil ist, so daß sich das begehrte Aroma des
Frischkaffees auch über einen längeren Zeitraum hinv/eg
in gleichbleibender Güte erhält. Es wurde dabei überraschenderweise gefunden, daß es möglich-1st* gegenüber
dem Stand der Technik sehr große Mengen an kolloidal feinvermahlenem frischen Röstkaffee in ein durch Gefriertrocknung
gewonnenes übliches Extrakttrockenprodukt so
einzubetten, daß keine' aromaschädigenden Einflüsse selbst
bei längerer Lagerung zu befürchten sind. Das Ergebnis ist ein neues, instant-lösliches Kaffeemischprodukt, dessen
Geschrr.acksfülle durch die vergleichsweise großen Mengen
an frischem Röstkaffeepulver bestimmt wird. Dieser Anteil geht aber gleichzeitig beim einfachen Wasseraufguß in
kolloidale Lösung, so daß man lediglich eine leichte
Trübung des Kaffees in Kauf zu nehmen hat, ansonsten aber
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die Vorteile der instant-löslichen Kaffeeprodukte be-'
nutzt ο Diese leichte Trübung ist dabei nicht einmal . ' ein Nachteil, denn auch sie erinnert an das Bild
des üblichen Filterkaffees.
Gegenstand der Erfindung ist dementsprechend ein Verfahren
zur Herstellung eines aufgußfertigen, praktisch
löslichen Kaffeekonzentrats unter Mitverwendung' von
gefriergetrocknetem Kaffee-Extrakt, das dadurch gekennzeichnet ist, daß einem.in üblicher Weise hergestellten
Kaffee-Extrakt einer Konzentration von 20 bis 45$ Feststoffgehalt eine größere Menge kolloidalfeinvermahlenen
Röstkaffees bei einer im Bereich des Null-Punktes liegenden Temperatur unmittelbar vor der
Gefriertrocknung zugesetzt und das Gemisch dann durch Gefriertrocknung in ein Feststoffgranulat umgewandelt
wird. Die dem Kaffee-Extrakt zugesetzte Menge an kolloidalfeinstvermahlenem
Kaffee beträgt vorzugsweise 10 bis 25 % der Feststoffmenge des Extraktes.
Es hat sich überraschenderweise gezeigt, daß die Beimischung
des kolloidalen Kaffeepulvers selbst in
hohen Mengen in ein Kaffee-Extrakt zu einem Mischprodukt führt, in dem das kolloidale Frischkaffeepulver
gleichsam in die Feststoffanteile aus dem Extrakt eingebettet und damit vor den Aroma zerstörenden
Angriffen von außen geschützt ist. Insbesondere hat sich für die Herstellung des neuen Produktes gezeigt, daß
die Beimischung kolloidal-feinstgemahlenen Kaffeepulvers
in einen höherkonzentrierten Kaffee-Extrakt, der auf Temperaturen um O0C herum gekühlt ist und anschließend
unmittelbar zur Gefriertrocknung kommt, dazu führt, daß dieses zugesetzte Kaffepulver gar nicht oder nur
in geringem Maße extrahiert wird, so daß die Arcmastoffe
nicht den gleichen, physikalisch bedingten /erlusten bei der Trocknung ausgesetzt sind, wie die
Aromastoffe des flüssigen Kaffee-Extraktes. Im Rahmen
öHimHAi. 109844/029 0
des erfindungsgemäßen Verfahrens wird datei die Beständigkeit gegen Lagerveränderungen dadurch verbessert
und erhöht, daß das fertige Trockenprodukt nicht in Pulverform, sondern als Granulat gewonnen
wird. Bevorzugt werden dabei Granulate einer Größenordnung über 1 mm^Durchmesser..
Für die Herstellung des erfindungsgemäßen Produktes hat sich weiterhin besonders bewährt die kolloidale
Feinvermahlung nicht trocken, sondern in einer Flüssigkeit vorzunehmen. Auf diese Weise wird eine Erwärmung
des Kaffees beim Mahlen verhindert. Da es für die Erreichung des erfindungsgemäßen Zieles wesentlich darauf
ankommt, das kolloidale, feinverrnahlene Pulver nicht zu extrahieren, sondern wenigstens zum überwiegenden
Teil als möglichst unverändertes Pulver in den zu
trocknenden Extrakt einzubetten, wird erfindungsgemäß
zusätzlich für diese Feuchtvermahlung das folgende)? =
vorgeschlagen: - '
1) Man verwendet am besten statt Wasser bereits einen
Kaffee-Extrakt als Flüssigphase mit einem nicht zu niedrigen Feststoffgehalt (beispielsweise 20 %),
dessen Extraktionskraft gegenüber dem kolloidalen
= Kaffeepulver geringer ist.
2) Man arbeitet bei möglichst niedrigen Temperaturen, d. h. in der Nähe des ^/i-Punktes.
3) Der Mahlprczess soll unmittelbar vor der Zugabe des
kolloidalen verir.ahlenen Kaffees in die Haupt-Extrakticns-IUSi
menge erfolgen.
Überraschenderweise führt dabei das Verfahren der Erfindung
nicht nur zu einer Qualitätssteigerung, sondern auch zu einer erheblichen Verbilligung des Produktes.
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Im Rahmen "des 'erfindungsgemäßen Verfahrens kann zur
Verhinderungjeglichen Bodensatzes nach dem Aufgießen des fertig getrockneten Extraktes vorgesehen
sein, die aus"der kolloidalen Vermahlung erhaltene,
mit feinstverm'ahlenem Röstkaffee beladene Flüssigkeit durch einen Filter zu geben. Vorzugsweise wird
dessen Porengröße so gewählt, daß sie den üblicherweise bei der haushaltsmäßigen Zubereitung von Filterkaffee
gebrauchten Filtern entspricht.
Die Herstellung des neuen Mischprcduktes wird in dem
folgenden Beispiel geschildert:
Eine Menge von 100 kg gemahlenem Röstkaffee wird in
üblicher Weise extrahiert und auf eine Gesamtausbeute vcn ca. 40 ^ Feststoff gebracht. Nach Konzentrieren
dieses Extraktes auf einen Feststoffgehalt vcn ca. 35 % erhält man 40 kg extrahierte Kaffee-Trockensubstanz
in e-ia. 113 bis 114 1 Flüssigkeit gelöst.
In diesen Extrakt wird unmittelbar vor dem Einfrieren zum Zwecke der anschließenden Gefriertrocknung eine
Menge von 8 kg kolloidal feinstgemahlenem Röstkaffee
gegeben und gründlich eingemischt. Nach der Trocknung hat man damit 48 kg Fertigprodukt gewonnen. Beim Aufgießen
mit Wasser bildet sich ein kolloidal getrübter Kaffee-Aufguß dunkler Färbung, der auch bei langem
Stehen keinen Bedensatz bildet. Das Produkt ist ferner auch in kaltem Wasser löslich und zeichnet sich dadurch
aus, daß beim Aufgießen deutlich typisches Kaffeearoma
entwickelt wird und genußmäßig wahrzunehmen ist. Das Produkt ist geschmacklich einem Frischaufguß so
ähnlich, daß es vcm Frischkaffeeaufguß praktisch nicht
unterschieden werden kann.
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Claims (5)
1) Verfahren zur Herstellung eines aufgußfertigen,
praktisch löslichen Kaffee-Konzentrats unter Mitverwendung
vcn gefriergetrocknetem Kaffee-Extrakt, dadurch gekennzeichnet, daß einem in üblicher
Weise hergestellten Kaffee-Extrakt einer Konzentration "cn 20 Ibis ^5 % Feststoff gehalt eine größere
Menge kolloidal feinvermahlenen Röstkaffees bei
Nulleiner im Bereich des f/Funktes liegenden Temperatur unmittelbar vor der Gefriertrocknung zugesetzt und das Gemisch dann durch Gefriertrccknung
in ein" Feststoffgranulat umgewandelt wird.
2) Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet,
daß der kolloidal feinstvermahlene Röstkaffee in einer Menge vcn iO bis 25 % der. Feststoffir.eng.e-. :
des Extraktes eingesetzt wird.
3) Verfahren nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet,
daß der frische Röstkaffee in Gegenwart einer'Flüssigkeit kolloidfein gemahlen wird, wobei als Flüssigphase
.vorzugsweise ein A"crkcnzentrierter Kaffee-Extrakt
eingesetzt und die Mahlung bei möglichst niedrigen Temperaturen durchgeführt wird=
4) Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß
die bei der Kcllcidmahlung erhaltene Flüssigphase vor dem Einmischen in den Kaffee-Extrakt durch ein Filter
gegeben wird, dessen Porengröße vorzugsweise- derjenigen entspricht, die üblicherweise bei der haushaltsmäßigen Zubereitung vcn Kaffee-Extrakt eingesetzt
wird. -
5) Verfahren nacli Anspruch 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet,
daß man das fertige Granulat in einer Teilchengröße vcn
1 ium ,Gf und mehr gewinnt,
109 844/0 290
Applications Claiming Priority (1)
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