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Verfahren zur Herstellung eines aufgussfertigen, praktisch löslichen Kaffeekonzentrats
Es ist bekannt, dass jede Konzentrierung des Feststoffgehaltes in Aromastoffe enthaltenden Lösungen, wie Fruchtsäften und Kaffee-Extrakten, auch bei schonender Behandlung zu Einbussen an flüchtigen Aromen führt.
Eine Hauptursache für diese Aromaeinbusse kann das Erwärmen der Lösungen sein, weil sich die flüchtigen Aromabestandteile gerade bei Erwärmung in erhöhtem Masse verflüchtigen. Man hat versucht, durch Ausfrierkonzentration und durch Gefriertrocknung die Aromaverluste zu vermeiden oder mindestens stark herabzusetzen. Man hat weiter versucht, durch Auffangen der flüchtigen Aromen, ihre Destillation und anschliessende Rückführung dem Übel abzuhelfen, doch bleibt auch im günstigsten Falle eine gewisse Aromaverschiebung oder ein gewisser Aromaverlust bestehen.
In der Fruchtsaftindustrie hat sich in besonderem Masse ein Verfahren durchgesetzt, das als "Cut back" bezeichnet wird. Man versteht darunter die Beimengung eines relativ geringen, prozentualen Anteiles eines nicht durch Aufkonzentrieren irgendwie geschädigten Frischsaftes zu einem auf schonende Weise konzentrierten Produkt.
Schnellösliche Kaffee-Extrakte haben im Laufe der letzten Jahre eine erhebliche wirtschaftliche Bedeutung gewonnen. Es gibt zahlreiche Vorschläge zur Herstellung möglichst aromatischer Endprodukte.
Dabei wird in jüngerer Zeit insbesondere die Gefriertrocknung eingesetzt. Wenn auch die dabei auftretenden Aromaverluste relativ gering sind, so lassen sie sich doch nicht ganz vermeiden. Man hat den Vorschlag gemacht, Aromastoffe enthaltende Kaffee-Öl-Emulsionen dem Kaffeeprodukt beizumischen.
In jüngster Zeit ist der Vorschlag gemacht worden, das bei den Fruchtsäften entwickelte Cut-backVerfahren auch auf das Gebiet der schnellöslichen Kaffee-Extrakte anzuwenden. Danach soll ein mit den Aromastoffen des Kaffees versetztes Kaffee-Extraktpulver dadurch gewonnen werden, dass man aus einem gemahlenen Röstkaffee in einer Wasser-Batterie-Extraktion einen Dicksaft gewinnt, der mit einer Lösung von Röstkaffeearomastoffen in Öl, insbesondere Kaffeebohnenöl, emulgiert wird. Das besondere dieses Vorschlages liegt darin, dass zusätzlich eine kleine Menge, nämlich 2 bis 3%, bezogen auf den Feststoffgehalt des Dicksaftes eines kolloidfein zermahlenen Röstbohnenkaffeemehles dem Dicksaft vor der anschliessenden Gefriertrocknung zugesetzt wird.
Aus diesem Gemisch wird dann durch Gefriertrocknung ein pulverförmiger Kaffee-Extrakt gewonnen. Tatsächlich wird durch diese Massnahme eine gewisse Verbesserung des Aromas der Extraktfeststoffe im Sinne des Cut-back-Verfahrens erreicht. Gleichwohl hat sich herausgestellt, dass dieser Vorschlag für eine technisch wiederholbare Lehre ungeeignet ist. Der kolloidale Anteil dieses Mischproduktes neigt nämlich zu unkontrollierbaren Ausflockungen bei dem Aufgiessen mit Wasser, wodurch der Wert des Mischproduktes nicht nur gemindert wird, sondern in der Regel ein unbrauchbares Produkt anfällt.
Die Erfindung hat sich die Aufgabe gestellt, auf ganz neuen Wegen die Herstellung eines aufgussfertigen Kaffee-Trockenkonzentrats zu ermöglichen, das sich durch eine in dieser Produktenklasse bisher nicht bekannte Aromafülle auszeichnet. Hiebei ist es ein weiteres Ziel der Erfindung, Kaffee-Trok- kenextrakte zu gewinnen, die nach dem Aufgiessen in ihrer Geschmacksfülle dem frischen Kaffeeaufguss so ähnlich sind, dass Unterschiede zwischen diesen Getränken nicht oder kaum mehr festzustellen sind.
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Auch die Erfindung benutzt dabei einen Mahlvorgang, bei dem Kaffeefeststoffbestandteile auf kolloide Teilchengrössen zermahlen werden, die dann in das Fertigprodukt eingehen. Hiebei wird jedoch nicht etwa frisch gerösteter Kaffee auf kolloidale Teilchengrösse vermahlen, es wird vielmehr ein durch Extraktion vorbehandeltes Kaffeepulver in die Kolloidmahlung eingebracht, wie es im folgenden geschildert wird. Es hat sich dabei in völlig überraschender Weise gezeigt, dass auf diese Weise nicht nur eine sichere Stabilisierung des kolloidalen Anteiles im Fertigprodukt und bei der Wiederverwendung des Fertigproduktes erreichtwird, sondern dass gerade die Verwendung der im erfindungsgemässen Sinne vorbehandelten Kaffeepulver zur Kolloidvermahlung zu einer einzigartigen Geschmacksfülle und Erhaltung des Ursprungaromas im Fertigprodukt führt.
Gegenstand der Erfindung ist dementsprechend ein Verfahren zur Herstellung eines aufgussfertigen, praktisch löslichen Kaffeekonzentrats mit verbesserter Geschmacksfülle unter Mitverwendung von konventionellem, insbesondere gefriergetrocknetem Kaffee-Extrakt, das dadurch gekennzeichnet ist, dass man möglichst feingemahlenen Röstkaffee einer wässerigen Extraktion unterwirft, die dabei anfallende Feststoffphase in Gegenwart wenigstens eines Teiles der flüssigen Extraktphase einer Kolloidmahlung unterwirft, aus dem Mahlprodukt vorzugsweise den nicht kolloiden Rückstand abtrennt, die kolloidhaltige Flüssigphase auf einen p-Wert von etwa 4, 7 einstellt, die Phase dann zu einem Trockenprodukt auftrocknet und dieses anschliessend mit in üblicher Weise gewonnenem Kaffee-Extraktpulver vermischt.
Das Besondere und Überraschende des neuen Verfahrens ist dementsprechend, als Kolloidanteil nicht etwa kolloidfein gemahlenen, frischen Röstkaffee einzusetzen, sondern ein entsprechendes Produkt, das zunächst durch eine wässerige Vorextraktion gelaufen ist. Es hat sich gezeigt-und dafür lässt sich bis heute keine Erklärung geben-dass ein solches extrahiertes Kaffeemehl in einzigartigerweise in der Lage ist, Aromastoffe so zu stabilisieren und auch zur geschmacklichen Auswirkung zu bringen, dass trotz Verarbeitung im konventionellen Verfahren, beispielsweise im Verfahren der Gefriertrocknung, keine oder praktisch keine geschmacklichen Verschiebungen gegenüber dem Röstkaffee-Frischaufguss eintreten.
Es hat sich weiterhin gezeigt, dass es im Rahmen des erfindungsgemässen Vorschlages, ein vorextrahiertes Kaffeemehl kolloidfein zu vermahlen, leicht möglich ist, eine sichere Stabilisierung des kolloidalen Anteiles auch für die spätere Verwendung des Trockenproduktes zu schaffen, so dass Ausflockungen bei dem Wiederaufgiessen mit heissem oder kaltem Wasser nicht mehr eintreten. Hierauf wird noch im einzelnen eingegangen.
Der Schlüsselpunkt für die erfindungsgemässe Herstellung des Kaffeekonzentrats ist die Gewinnung des kolloidhaltigen Kaffee-Extraktanteiles. Dessen Herstellung wird im folgenden geschildert.
Ein frischer Röstkaffee beliebiger Proveniez wird in einer ersten Verfahrensstufe einer trockenen Mahlung unterworfen. Es wird dabei bevorzugt, auf vergleichsweise feine Teilchengrössen zu mahlen, beispielsweise auf Teilchengrössen im Bereich von 70 bis 500 j, insbesondere 100 bis 200 J. Es ist selbstverständlich, dass hier zweckmässigerweise aromaschonende Bedingungen, also beispielsweise eine Mahlung bei nicht zu hohen Temperaturen, empfehlenswert ist. Dieses Kaffeebohnenmehl wird dann, zur Gewinnung eines Produktes, das in einer zweiten Mahlstufe, nämlich der Kolloidmahlung, in den wesentlichen, geschmackschaffenden und geschmackbewahrenden Anteil des neuen Fertigproduktes umgewandelt werden kann, einer wässerigen Extraktion unterworfen.
Hiebei wird es erfindungsgemäss bevorzugt, diese wässerige Extraktion des feinstgemahlenen Röstkaffees in zwei Stufen derartig durchzuführen, dass in einer ersten Stufe, die im folgenden als"Vorextraktion"bezeichnet wird, bei Temperaturen von höchstens etwa 1000C und zweckmässigerweise unter etwa Normaldruck gearbeitet wird, während in einer zweiten Stufe, der"Nachextraktion", bei Temperaturen über IOOOC, vorzugsweise im Bereich von 110 bis 130 C, und entsprechend erhöhten Drucken extrahiert wird. Die Vorextraktion wird bevorzugt bei Normaldruck mit beinahe siedendem Wasser, insbesondere im Temperaturbereich von 90 bis 95 C, durchgeführt. In beiden Extraktionsstufen wird mit nur beschränkten Wassermengen extrahiert.
Geeignet sind insbesondere Gewichtsverhältnisse von Wasser zu Kaffeepulver im Bereich von 2 : 1 bis 4 : 1, wobei ganz besonders das Arbeiten mit etwa 3 Gew.-Teilen Wasser auf 1 Gew.-Teil des Röstkaffeepulvers zweckmässig ist. Die hier angegebenen Gewichtsverhältnisse beziehen sich dabei jeweils auf das Gewicht des Trockenkaffees, was in der Nachextraktionsstufe zu beachten ist.
Es wird im Rahmen der Erfindung weiterhin bevorzugt, nach der VorextraktioneineTrennungzwischen flüssiger Extraktphase und dem feuchten Kaffeepulver vorzunehmen. Die flüssige Extraktphase wird gekühlt und für die weitere Verarbeitung im Rahmen des Gesamtverfahrens aufbewahrt. Das feuchte Kaffeemehl aus der Vorextraktion wird dann unter den angegebenen Bedingungen in der Nachextraktion einer zweiten Behandlung unterworfen. Auch hiebei fällt wieder eine flüssige Extraktphase und die Feststoffphase des feuchtenKaffeemehles an. Nach einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung werden
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diese beiden Phasen aus der Nachextraktion jetzt aber nicht mehr getrennt, sondern gemeinsam der anschliessenden Kolloidmahlung zugeführt.
Die vorher genannten Gewichtsverhältnisse von Wasser zu Kaffeemehl in den beiden Stufen der Extraktion sind aus Gründen der Zweckmässigkeit gewählt worden. Sie können insbesondere nach der Seite grösserer Wassermengen hin auch überschritten werden. Hierin liegt jedoch kein Vorteil, weil dieses Wasser ja doch nur zu einem späteren Zeitpunkt wieder eingedampft werden muss. Eine besonders geeignete Extraktionstemperatur in der Nachextraktion ist beispielsweise etwa 1200C. Die Kolloidvermahlung des Gesamtproduktes aus der Nachextraktion erfolgt in an sich bekannter Weise, u.. zw. zweckmässiger- weise wieder unter aromaschonenden Bedingungen, insbesondere also bei nicht oder nur schwach erhöhten Temperaturen.
Es hat sich gezeigt, dass, gegenüber der Vermahlung des trockenen Röstkaffees, die erfindungsgemässe Vermahlung eines durch und durch feuchten Materials, das schon bei erhöhten Temperaturen mit Wasser behandelt worden ist, erhebliche, insbesondere aromaschützende Vorteile ergibt. Es ist einleuchtend, dass die Vermahlung der Feststoffbestandteile im erfindungsgemässen Sinne leichter erfolgt als beim trockenen Röstkaffee. In dieser KQlloidmahlung wird zweckmässigerweise ein möglichst grosser Anteil des Festproduktes aus der Nachextraktion auf kolloidale Teilchengrösse vermahlen. Vorzugsweise liegt dieser Anteil über 501o des festen Einsatzgutes. Für die Praxis hat es sich als brauchbar erwiesen, zirka 8cp/o des festen Ausgangsgutes auf Teilchengrössen von 2 bis 5 u zu vermahlen.
Das Mahlprodukt ist dementsprechend eine Flüssigphase, die nach der bevorzugten Ausführungsform der Erfindung aus dem Flüssigextrakt der Nachextraktion gebildet wird, in der der kolloidal vermahlene Anteil suspendiert bzw. kolloidal gelöst ist. Daneben liegen in der Regel geringe, noch nicht auf kollo-
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trennte Festgut, das unter den geschilderten Verfahrensbedingungen z. B. zu 20 bis 30 Gew.- (bezogen auf Frischkaffee) extrahiert ist, enthält noch wesentliche Mengen löslicher Kaffeebestandteile und wird infolgedessen zweckmässigerweise nicht verworfen, sondern der konventionellen Kaffee-Extraktion zugeschlagen, die zur Gewinnung des andern Teilproduktes für den neuen Mischextrakt vorgesehen ist, wie es später noch geschildert wird.
Istnachder Vorextraktion eine flüssige Extraktphase abgetrennt worden, dann liegen nach der kolloidalen Mahlung jetzt zwei Flüssigphasen vor, nämlich die flüssige Extraktphase aus der Vorextraktion und die den kolloidalen Anteil enthaltende Flüssigphase aus der Nachextraktion.
Der nächste Schritt der Erfindung befasst sich mit der Stabilisierung des kolloidalen Anteiles zum Ausschluss der geschilderten Ausflockungen bei der Wiederverwendung des Produktes. Hier ist festgestellt
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pH-Wert re -schend ähnlich sieht. Er besitzt die leichte und beispielsweise für den Filterkaffee typische schwache kolloidale Trübung, ohne dass Ausflockungen des Kolloidanteiles zu befürchten wären.
Bei den Untersuchungen zur Stabilisierung durch p-Wertregelung hat es sich als besonders zweckmässig herausgestellt, die kolloidhaltige Lösung auf einen p-Wert von etwa 4, 7 einzustellen. Nach unten kann dieser p -Wert eher unterschritten werden als nach oben. So können beispielsweise p-Werte bis hinunter zu 4, eingestellt werden. Von dem Prinzip der Kolloidstabilisierung her gesehen, könnte wohl auch noch dieser Wert unterschritten werden. Es treten jedoch dann zusätzliche Komplikationen auf, weil damit der Säuregehalt des Gesamtproduktes zu niedrig wird. Das würde sich verhängnisvoll bei dem Gebrauch des Kaffeepulvers zusammen mit Milch oder Obers bemerkbar machen.
Es würde dann nämlich im fertigen Kaffeeaufguss ein p-Wertbereich eingestellt werden, in dem die Milch zur Ausflockung neigt, so dass ein, von dieser Seite her gesehen, ungeniessbares Produkt anfallen würde. Bei
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ausreichend abgepuffert, so dass keine störenden Sekundärerscheinungen zu befürchten sind.
Zur p -Wertsregulierung wird es in einer weiteren Ausführungsform der Erfindung bevorzugt, den Flüssigextrakt aus der Vorextraktionmit der kolloidhaltigen Flüssigphase aus der Kolloidmahlung zu ver- einigen und dann die p-Werteinstellung an diesen beiden vereinigten Flüssigkeiten durchzuführen.
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Der Gehalt dieser vereinigten Lösungen an löslichen Feststoffen ist wegen der milden Extraktionsbedingungen verhältnismässig gering. Das könnte zu Schwierigkeiten bei der späteren Auftrocknung dieser Flüssigkeitsanteile führen, die insbesondere im aufgeschäumten Zustand in der Gefriertrocknung erfolgt.
Es kann daher, nach einem weiteren Merkmal der Erfindung, jetzt zunächst eine Einengung der vereinigten Flüssigkeitsanteile aus der Vorextraktion und der Kolloidmahlung erfolgen. Geeignet ist hier insbesondere eine partielle Gefriertrocknung. Zweckmässigerweise wird dabei auf einen gelösten Feststoffgehalt im Bereich von 30 bis 50 Gew. lo gearbeitet. Solche Lösungen lassen sich später gut verschäumen und in dieser Form der Gefriertrocknung zuführen.
Wenn auch die jetzt folgende -Werteinstellung im Prinzip mit beliebigen, nichttoxischen Säuren durchgeführt werden könnte, so wirdeserfindungsgemässdoch insbesonderebevorzugt, auch hiezu kaffeeeigene Bestandteile einzusetzen. Die Erfindung macht sich dabei das bekannte Wissen zunutze, dass die Azidität eines Kaffee-Extraktes durch die Extraktionsbedingungen variiert werden kann. Je schärfer ein Kaffeepulver extrahiert wird, umso höher ist in der Regel sein Anteil an sauren Komponenten.
Getrennt von dem bisher geschilderten Verfahren zur Herstellung des kolloidhaltigen Produktanteiles wird dementsprechend im erfindungsgemässen Verfahren in üblicher Weise ein Kaffee-Extrakt unter vergleichsweise schärferen Bedingungen mit dementsprechend höherer Azidität hergestellt. Dieser Extrakt wird dann zur Einstellung des pH-Wertes verwendet, d. h. dem eingeengten Gemisch aus flüssiger Vorextraktphase und kolloidhaltiger Mahlflüssigkeit zugesetzt, bis der gewünschte PH-Wert von beispiels- weise 4, 7 erreicht ist.
Dabei ist es erfindungsgemäss bevorzugt, den Säuregrad und den Feststoffgehalt des zur p-Werteinstellung eingesetzten üblichen Kaffee-Extraktes auf den Feststoffgehalt und den Ausgangs-pH-Wert der kolloidhaltigen Flüssigkeit abzustimmen, so dass bei der p-Einstellung wenigstens etwa eine gleiche Gewichtsmenge an löslichen Kaffeefeststoffen, beispielsweise das ein-bis zweifache des Feststoffgehaltes der kolloidalen Flüssigkeit, zugefügt wird. Es hat sich gezeigt, dass hiedurch ein besonders sicherer Schutz des kolloidalen Anteiles erreicht werden kann, der sozusagen in einer grösseren Menge der löslichen Feststoffbestandteile eingebettet wird.
Eine Abstimmung des Säuregehaltes im üblichen Kaffee-Extrakt und damit eine Variation von Säurewert zu Feststoffgehalt kann auch in an sich bekannter Weise durch Behandlung dieses Extraktteiles mit Ionenaustauschern erfolgen.
Das auf den gewünschten p -Wert eingestellte Mischprodukt wird dann in konventioneller Weise in ein Trockenprodukt umgewandelt. Bevorzugt ist hier die Gefriertrocknung des aufgeschäumten Materials.
Es fällt ein sofort lösliches Kaffeepulver an, das einen hohen Gehalt an kolloidfein vermahlenen Feststoffen aufweist. Die aromabewahrende und geschmacksentfaltende Wirkung dieses Bestandteiles ist so gross, dass damit erhebliche Mengen an normalem Kaffee-Extraktpulver veredelt werden können.
Erfindungsgemäss wird also dieses kolloidhaltige Trockenprodukt mit einem weiteren Anteil eines in konventioneller Weise gewonnenen Kaffee-Extraktpulvers zum Endprodukt vermischt. Diese konventionelle Herstellung des Kaffee-Extraktes besteht in der Regel aus einer mehrstufigen Extraktion bis auf hohe Extraktionswerte mit anschliessender Gefriertrocknung des Flüssigkeitextraktes. Wenn der kolloidale Anteil seine geschmacklichen Einflüsse auch in sehr weiter Spanne des Mischungsverhältnisses entwickeln kann, so hat es sich doch gezeigt, dass bestimmte Mischungsbereiche gute oder gar optimale Ergebnisse liefern. So wird in der Regel im Endprodukt der Anteil an kolloidalen Kaffee nicht mehr als etwa 40 Gew. lo betragen.
Unter Berücksichtigung aller Faktoren, beispielsweise nämlich der Wirtschaftlichkeit, dem Aussehen des Kaffees, der geschmacklichen Wirkung und zusätzlichen Problemen aus der schwachsauren Einstellung des einen Kaffeepulveranteiles und weiteren Einflüssen hat sich gezeigt, dass besondere Bedeutung Fertigtrockenprodukten zukommt, die den Kolloidanteil in Mengen von etwa 10 bis 25 Gew. o des Trockengemisches enthalten. Der restliche Anteil des Fertigproduktes sind die löslichen Kaffee-Extraktanteile, die aus der Vor- und der Nachextraktion, der Stufe der p. Werteinstellung mit üblichem Kaffee-Extrakt und schliesslich der Abmischung des kolloidhaltigen Anteiles mit üblichem Kaffee-Extrakttrockenpulver herstammen.
Bei einer besonders bevorzugten Mischung sind im Endprodukt etwa 20 Gew.-lo Kolloidanteil, weitere, etwa 30le, stammen aus der Aufarbeitung und p -Werteinstellung des Kolloidanteiles, während die verbleibenden 50 Gew.- auf die Abmischung des kolloidhaltigen Trockenproduktes mit üblichem Kaffee-Extraktpulver zurückgehen.
Für die Herstellung des kolloidhaltigenAnteiles wird es im erfindungsgemässen Verfahren bevorzugt, von Metallionen befreites Wasser einzusetzen. Solches entsalztes Wasser kann leicht in konventioneller Weise gewonnen werden.
Zu einer gegebenenfalls gewünschten weiteren geschmacklichen Variation des Endproduktes können in an sich bekannter Weise aus Röstkaffee isolierte Aromabestandteile dem Produkt zugegeben werden.
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Hier können z. B. in Kaffeebohnenöl oder Emulsionen der Aromastoffe eingesetzt werden.
Im folgenden wird in einem Fliessschema das vollständige System der geschilderten Verfahrensstufen gezeigt :
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verwerfenBeispiel : 225 kg frischer Röstkaffee werden in zwei Chargen von 25 und 200 kg geteilt. Die
Charge mit 200 kgwird in üblicher Weise am besten im Kolonnensystem extrahiert, u. zw. auf eine Aus- beute von etwa 40%, bezogen auf Röstkaffeegewicht, so dass sich insgesamt ein Extrakt von zirka 270 kg mit einem Feststoffgehalt von 80 kg ergibt. Um auf den durchschnittlichen Feststoffgehalt von 300to zu kommen, kann man gegebenenfalls eine Ausfrierkonzentration oder einen Dünnschichtverdampfer da- zwischenschalten. Von diesen 270 kg Extrakt werden 100 kg abgezweigt und bis zu einer späteren Ver- mischung mit dem Kolloidanteil gekühlt aufbewahrt.
Die restlichen 170 kg werden über Ionenaustauscher auf einen pH-Wert von ungefähr 5, 2 eingestellt, und, bei zirka 50 kg Feststoffgehalt, in üblicher Weise gefriergetrocknet, gegebenenfalls unter Zwischenschaltung von Schäumung und Granulierung, falls das
Endprodukt in dieser Form angeboten werden soll.
Die 25 kg Röstkaffee, die vom Gesamteinsatzgewicht von 225 kg zunächst abgezweigt worden sind, werden einer trockenen Feinstmahlung im geeigneten Gerät zugeführt und anschliessend einer Vorextrak- tion mit 3 kg Wasser auf 1 kg Einsatzgewicht von Kaffee bei mässigen Temperaturen unterzogen. Da- bei ergibt sich ein Vorextrakt von beispielsweise 25 kg mit zirka 14 bis 151o Feststoffgehalt = zirka 3, 7 kg
Gesamt-Trockensubstanz. Der vorextrahierte, feinstgemahleneKaffee wird erneut mit 50 kg Wasser versetzt und gelangt so in eine Kolloidmühle. In dieser wird er gegebenenfalls in zweimaligem Durchgang so fein vermahlen, dass die durchschnittliche Grösse der Einzelteilchen im Bereich von 3 bis 5/l liegt.
Über Dekantierung lassen sich die gröberen Bestandteile entfernen, sie werden einer gewöhnlichen Nach-
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extraktion unterworfen. Der Hauptanteil mit etwa 105 kg und einem durchschnittlichen Feststoffgehalt von 150/0, zusammen also zirka 16,3 kg Trockensubstanz, wird mit dem zunächst abgezogenen Vorextrakt vereinigt und vorzugsweise über Ausfrierkonzentrationkonzentriert, beispielsweiseauf einen Feststoffgehalt von 3rP/o. Insgesamt erhält man 70 kg Extrakt mit einem Feststoffgehalt von 20 kg.
Durch Zufügung der 100 kg Flüssigextrakt, die zunächst aus der Extraktion der 200 kg Röstkaffee beiseitegestellt worden sind, wird dieser Flüssigkeitsansatz auf einen p-Wert von ungefähr 4, 7 einge- stellt. Er enthält, wie aus den vorher angegebenen Werten ersichtlich, eine hohe Menge kolloidaler Bestandteile. Der Extrakt wird der Gefriertrocknung zugeführt, gegebenenfalls wieder über vorherige Schäumung und Granulation. Man erhält 50 kg gefriergetrocknetes Produkt. Der p -Wert dieses Produktes liegt zu niedrig, so dass der so gewonnene getrocknete Kaffee-Extrakt von durchschnittlichen Ver- brauchern als zu sauer empfunden wird ; auch besteht die Gefahr der Milchkoagulierung.
Das Produkt wird daher mit dem üblicherweise extrahierten und gefriergetrockneten Kaffee-Extrakt, dessen Herstellung eingangs beschrieben wurde, gemischt. Die Produkte werden normalerweise im Verhältnis 1 : 1 gemischt. Es ergeben sich aus den insgesamt zur Extraktion gekommenen 225 kg Röstkaffee 100 kg gefriergetrockneter Kaffee-Extrakt. Das Endprodukt zeichnet sich durch einen besonderen Aromareichtum aus.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Verfahren zur Herstellung eines aufgussfertigen, praktisch löslichen Kaffeekonzentrats mit verbesserter Geschmacksfülle unter Mitverwendung von konventionellen, insbesondere gefriergetrockne- tem Kaffee-Extrakt, dadurch gekennzeichnet, dass man möglichst feingemahlenen Röstkaffee einer wässerigen Extraktion unterwirft, die dabei anfallende Feststoffphase in Gegenwart wenigstens eines Teiles der flüssigen Extraktphase einer Kolloidmahlung unterwirft, aus dem Mahlprodukt vorzugsweise
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Weise gewonnenem Kaffee-Extraktpulver vermischt.