DE2720203C3 - Verfahren zum Entcoffeinieren von Rohkaffeebohnen - Google Patents
Verfahren zum Entcoffeinieren von RohkaffeebohnenInfo
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Description
15
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Entcoffeinieren von Rohkaffeebohnen.
Es ist bekannt, Rohkaffeebohnen zunächst mit Wasser oder mit Wasserdampf aufzuschließen und
anschiieSend das Cofiein mit einem organischen Lösungsmittel zu extrahieren. Extrahiert man mit einem
Halogenkohlenwasserstoff, wie Methylenchlorid oder Trichlorethylen, so muß man das Lösungsmittel
möglichst vollständig entfernen, damit nur sehr kleine Mengen Lösungsmittel hinterbleiben, die nach dem 2s
heutigen Stand des medizinischen Wissens gesundheitlich unbedenklich sind. Aus Chemiker-Zeitung, Jahrgang
61 (1937), Seite 2 weiß man, daß man Alkohol, Benzol, Essigester und chlorierte organische Lösungsmittel
einzeln oder in Mischungen miteinander einsetzen kann.
Verwendet man zur Extraktion Essigsäureester, z. B.
Essigsäureäthylester (vgl. z.B. DE-PS 5 88 644) oder Ester aus mehrwertigen Alkoholen und genießbaren
Carbonsäuren (vgl. DE-OS 21 25 994), so stellt man fest,
daß Röstkaffee, dsr aus nach diesem Verfahren
entcoffeinierten Rohkaffeebohnen hergestellt worden ist, einen Beigeschmack aufweist, der auch durch eine
intensive Dämpfung der entcoffeinierten Rohkaffeebohnen nicht beseitigt werden kann.
Verwendet man Ketone zum Entcoffeinieren (vgl. z.B. CH-PS 1 00 167 und US-PS 16 29 512), so weisen
die Kaffeebohnen nach der Röstung Flecken auf. Der Gehalt der Rohbohnen an wasserlöslichen Substanzen
wird in unerwünschter Weise verringert Außerdem bewirken vor allem die niedrigsiedenden Ketone
(Aceton, Butanon-2) einen Entzug von Wasser aus den Bohnen, wodurch die notwendige Entcoffeinierdauer
stark erhöht wird. Weiter weicht der geröstete Kaffee geschmacklich von einem unbehandelten Röstkaffee ab.
Aufgabe der Erfindung ist die Bereitstellung eines Verfahrens zum Entcoffeinieren von Rohkaffeebohnen
durch Behandeln von Rohkaffeebohnen, die 15 bis 55
Gew.-% Wasser enthalten, mit einem Ci- bis Oj-Alkanolester
der Ameisensäure oder der Essigsäure, bei welchem die vorstehend geschilderten Nachteile nicht
auftreten.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst daß man den Ester zusammen mit einem Cy bis
Q-Keton im Gewichtsverhältnis 50 bis 99,95 Teile Ester zu 50 bis 0,05 Teile Keton verwendet. μ
Überraschenderweise weist der aus erfindungsgemäß entcoffeinierten Rohkaffeebohnen hergestellte Röstkaffee-Aufguß
keinen unangenehmen Beigeschmack auf und weicht geschmacklich nicht von einem unbehandelten
Röstkaffee ab. b5
Als Ester verwendet man vorzugsweise solche Ester, die gesundheitlich unbedenklich sind, insbesondere
Ester, die im Rohkaffee oder im Röstkaffee natürlich vorkommen. Ester mit niedrigem Siedepunkt sind
günstig, insbesondere mit Siedepunkten unterhalb etwa 1000C bei Normaldruck. Als Beispiele seien genannt
Ameisensäuremethylester, -äthylester und -propylester und Essigsäuremethylester, -äthylester und -propylester.
Besondere bevorzugt sind der Methylester und der Äthylester der Essigsäure. Man kann auch Estergemische
einsetzen.
Der eingesetzte Ester soll eine gute Löslichkeit für Coffein haben. Außerdem ist es günstig, wenn der
eingesetzte Ester unter den Verfahrensbedingungen keine anderen Stoffe als Coffein löst d. h. eine hohe
Selektivität für Coffein aufweist Je nach Lösungsvermögen des Esters für Coffein liegt das Gewichtsverhältnis
von Ester zu trockenem Rohkaffee zwischen 0,5 :1 und 50 :1, vorzugsweise zwischen 2 bis 15 :;
Als Ketone werden für das erfindungsgemäße Verfahren die gesundheitlich unbedenklichen Ketone
bevorzugt insbesondere Ketone, die im Rohkaffee oder Röstkaffee natürlich vorkommen. Niedrig siedende
Ketone, besonders mit Siedepunkten unter 1000C, sind
günstig. Vorteilhaft ist es auch, wenn das Keton die gleiche Siedekurve wie der Ester hat mit welchem das
Keton zusammen verwendet wird. Brauchbare Ketone sind Aceton, Butanon-2, Pentanon-2, Pentanon-3 und
Methylisopropylketon. Wenn ein bestimmter Ester verhältnismäßig hohe Ketonkonzentrationen erfordert
so soll das Keton vorzugsweise ein Lösungsvermögen für Coffein aufweisen.
Man kann auch Ketongemische verwenden.
Bevorzugte Gewichtsverhältnis-Bereiche von Ester zu Keton sind für
Essigsäuremethylester: Aceton
Essigsäuremethylester: Butanon-2
Essigsäureäthylester: Aceton
Essigsäureäthylester: Butanon-2
Essigsäuremethylester: Butanon-2
Essigsäureäthylester: Aceton
Essigsäureäthylester: Butanon-2
85:15bis97:3 75:25 bis 90 .10
65:35 bis 93:7 50:50 bis 80:20
Bevorzugt ist die Ketonkonzentration in der Lösungsmittelkombination
verhältnismäßig gering, sie muß aber so hoch sein, daß das Ziel des erfindungsgemäßen
Verfahrens, nämlich eine Entcoffeinierung, ohne daß der Röstkaffee einen Beigeschmack aufweist oder
die Röstbohnen Flecken zeigen, erreicht wird.
Für das erfindungsgemäße Verfahren setzt man Bohnen ein, deren Wassergehalt 15 bis 55, vorzugsweise
25 bis 45 Gew.-%, bezogen auf trockenen Rohkaffee, beträgt Hierzu werden die Rohkaffeebohnen in
üblicher Weise mit flüssigem Wasser c-Ier Wasserdampf
behandelt Der im einzelnen gewählte Wassergehalt ist abhängig von der Zusammensetzung der eingesetzten
LösungsmittelVambination und der Dauer und Art des Extraktionsverfahrens.
Die Extraktion der wasserhaltigen Rohkaffeebohnen erfolgt in üblicher Weise. Die Extraktion kann nach
allen bekannten Verfahren der Fest-Flüssig-Extraktion durchgeführt werden. Man kann sowohl kontinuierlich
als auch diskontinuierlich arbeiten.
Um zu verhindern, daß sich während der Extraktion der Wassergehalt der aufgeschlossenen Rohkaffeebohnen
ändert und damit der Entcoffeinierungsvorgang behindert wird, kann man zu der Ester-Keton-Kombination
gegebenenfalls geringe Mengen Wasser zugeben. Bevorzugt beträgt der Wassergehalt im Lösungsmittelgemisch
1 bis 10 Gew.-%, bezogen auf das Lösungsmittelgemisch, besonders setzt man so viel Wasser zu, daß
sich zwischen dem Wassergehalt der Rohkaffeebohnen und dem Wassergehalt des Lösungsmittelgemisches ein
dynamisches Gleichgewich», einstellt.
Die Extraktionstemperatur liegt vorzugsweise zwischen etwa 20 und 1200C, bevorzugt 60 bis 85° C Der
Druck wird so eingestellt, daß das Lösungsmittelgemisch bei der gewählten Extraktionstemperatur nicht
siedet Die Extraktionsdauer wird möglichst kurz gehalten.
Das Gewichtsverhältnis von Lösungsmittel zu Rohkaffee soll einerseits so groß sein, daß die Extraktionsdauer möglichst kurz ist Andererseits soll man
unwirtschaftlich große Lösungsmittelmengen vermeiden.
Das Gewichtsverhältnis von Lösungsmittel zu trockenen Rohkaffeebohnen beträgt vorzugsweise 1:1 bis
100 :1, bevorzugt 4:1 bis 30 :1. Unter trockenen Rohkaffeebohnen sind dabei die Bohnen mit ihrer
natürlichen Feuchte zu verstehen.
Nach Beendigung des erfindungsgemäßen Verfahrens wird das Lö5>ingsmittel vom Rohkaffee abgetrennt
Dies kann in fibScher Weise unter Verwendung von Erhitzen, Vakuumverdampfung, mechanischem Abtrennen,
Dämpfen mit Sattdampf oder mit überhitztem Dampf oder Zugabe von flüssigem Wasser und
anschließender Wärmezufuhr im Vakuum erfolgen. Wenn die Extraktion mit einem Lösungsmittelgemisch
vorgenommen worden ist, deren Bestandteile im Rohkaffee oder Röstkaffee natürlich vorkommen, so
braucht das Lösungsmittel nur so weit entfernt zu werden, daß nach der Röstung im Kaffee keine
Lösungsmittelmengen vorhanden sind, die größer sind als in einem unbehandelten Röstkaffee.
Nach Entfernung des Lösungsmittels wird der Rohkaffee in bekannter Weist getrocknet
Die durch das erfindungsgemäße V .-rfahren entcoffeinierten
und anschließend gerösteten Bohnen weisen keinen Beigeschmack auf und zeigen keine Flecken. Das
verwendete Lösungsmittel kann zum größten Teile zurückgewonnen werden. Dies zeigen die nachstehenden
Versuchsergebnisse.
500 g Rohkaffee, bestehend aus einer Mischung verschiedener Arabicas, wurden im rotierenden Kolben
mit 180 g Wasser bei 700C befeuchtet Danach betrug
der Wassergehalt der aufgeschlossenen Rohbohner 34,5
Gew.-%. Extrahiert wurde im rotierenden Kolben mit 1000 ml des angegebenen Lösungsmittels bei der
angegebenen Temperatur. Die Lösungsmittelcharge wurde erstmals nach 3 Stunden und dann jeweils
stündlich gewechselt Es wurde so lange extrahiert, bis der Coff eingehalt des Kaffees von anfänglich 1,2% auf
einen Wert unter 0,08% gesunken war. Die Gesamtextraktionsdauer ist angegeben. Nach der Extraktion
wurde der Kaffee 10 Stunden lang im rotierenden Kolben bei 95° C unter Vakuum gedämpft Der
Restlösungsmittelgehalt betrug nach der Behandlung stets weniger als 20 ppm. Der Extraktgehalt (Gehalt des
Rohkaffees an wasserlöslichen Substanzen) betrug vor der Behandlung 28,4 Gew.-%. Der Extraktgehalt der
entcoffeinierten Bohnen ist angegeben. Nach der Entcoffeinierung wurde der Kaffee in einem Probenröster
geröstet und daraufhin beurteilt, ob oberflächlich auf den Röstkaffeebohpsn helle Flecken auftraten.
Der Tassenaufguß dieser Röstung wurde im Triangeltestverfahren mit dem unbehandelten Kaffee auf
Beigeschmack verglichen. Die Ergebnisse dieser Untersuchungen sind in der Tabelle angegeben.
Untersuchungen haben dabei ergeben, daß bei Esterkombinationen mit Ketongehalten ab 0,05
Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht von Keton und Ester, für den Kaffee-Experten bereits eine
erkennbare Geschmacksverbesserung im Kaffeeaufguß wahrnehmbar ist
Versuch
Lösungsmittel
Tempe- Zeit ratur
(X)
(h)
Cofleingchall des behandelten
Kaffees Extraktgehalt des
behandelten Kaffees
behandelten Kaffees
(Gew.-%) (Gew.-%)
Beigeschmack
Helle Flecken
1 Methylacetat
2 Äthylacetat
3 Propylacetat
4 Methylformiat
5 Äthylformiat
6 Aceton
7 Butanon-2
8 Pentanon-2
9 Methylisopropylketon
10 90% Methylacetat
10% Aceton
11 70% Äthylacetat
+
30% Aceton
30% Aceton
12 80% Methylacetat
+
20% Butanon-2
20% Butanon-2
50 80 80 30 50
50 75
80 80
50 80 50
18
10
16
12 10
9 8
16 11 15
0,078 0,077 0,073 0,080 0,074
0,076 0,080
0,072 0,79
0,075 0,078 0,073 27,8
27,6
27,5
28,1
27,8
27,6
27,5
28,1
27,8
17,0
20,6
20,6
24,2
25,3
25,3
26,8
24,8
27,0
24,8
27,0
ja (sauer, faulig)
ja (stinkig)
ja (unangenehm)
ja (stechend)
ja (stinkig)
ja (stinkig)
ja (unangenehm)
ja (stechend)
ja (stinkig)
nein
nein
nein
nein
nein
nein
nein
nein
nein
aber Geschmacksabwei-
chung
chung
nein
nein
nein
nein
nein
nein
nein
nein
nein
ja (deutlich)
ja (gut
erkennbar)
ja (einige)
ja (wenige)
ja (wenige)
nein
nein
nein
Fortsetzung
Ver- Lösungsmittel
such
ratur gehalt des gehalt des behandel- behandelten Kaffees ten Kaffees
CQ
(h) (Gew.-%) (Gew.-%)
60% Athylacetat
+
40% Butanon-2
40% Butanon-2
62% Propylacetat
80
80
10
0,072 25,2 nein
38% Methylisopropylketon
90% Methylformiat 1
+ [ 30
10% Aceton J
90% ÄihylföiTniat ]
+ \ 50
10% Aceton
0,074 27,4
13
11
nein
0,079 28,2 nein
0,069 27,9 nein
nein
nein
nein
nein
Die Tabelle zeigt, daß die Ester dem Kaffee einen
Beigeschmack verleihen. Die Ketone verleihen dem Kaffee zwar keinen Beigeschmack, die hellen Flecken
besagen aber, daß keine vollständige Röstung erzielt wird, wodurch sich Geschmacksabweichungen im
fertigen Kaffee ergeben. Außerdem führen die Ketone zu einer Verminderung des erwünschten Gehalts Jes
Rohkaffees an wasserlöslichen Substanzen. Diese Verminderung des Extraktgehaltes bei Verwendung
von Ketonen ist zwar bei höhermolekularen Ketonen nicht so ausgeprägt wie bei den niedermolekularen,
dafür haben die höhermoiekuiaren Ketone den zusätzlichen Nachteil, daß sie sehr viel schwieriger aus dem
Rohkaffee wieder zu entfernen sind.
Bei geeigneter Zusammensetzung des erfindungsgemäß verwendeten Lösungsmittelgemisches kann man
außer Coffein auch solche Stoffe aus den Rohkaffeebohnen entfernen, die zum Vorhandensein von Reizstoffen
im Röstkaffee beitragen. Derartige Röstreizstoffe vermindern die Bekömmlichkeit des Kaffeegetränks.
Als Indikator für die erfolgreiche Entfernung von derartigen Bestandteilen, die nach dem Rösten zum
Vorhandensein von Reizstoffen beitragen, dienen die Carbonsäure-5-hydroxytryptamide (C-5-HT) (J. Wurziger, 5. ASIC-Kolloquium, Lissabon, 1971, »Carbonsäure
— Hydroxy-Tryptamide zur Beurteilung von frischen und bearbeiteten Kaffees«). Durch das erfindungsgemäße Verfahren kann bei geeigneter Wahl der Komponenten des Lösungsmittelgemisches der Gehalt an Bestandteilen, die nach dem Rösten zum Vorhandensein von
Reizstoffen beitragen, erheblich gesenkt werden, so daß man durch das erfindungsgemäße Verfahren nicht nur
einen coffeinfreien, sondern auch reizarmen Kaffee herstellen kann.
500 g Rohkaff«e, bestehend aus einer Mischung
verschiedener Arabicas, wurden im rotierenden Kolben mit 130 g Wasser bei 700C befeuchtet Danach betrug
der Wassergehalt der aufgeschlossenen Rohkaffeebohnen 28,5 Gew.-'ro. Extrahiert wurde im rotierenden
Kolben mit 1000 nil iiner Mischung aus 68 Gew.-%
Äthylacetat, 30 Gew.-% Butanon-2 und 2 Gew.-% Wasser je Lösungsmittelcharge bei einer Temperatur voi. 70° C Die Lösungsmittelcharge wurde erstmals nach 3 Stunden und dann jeweils stündlich gewechselt.
Die gesamte Extraktionsdauer betrug 10 Stunden. Das
Gewichtsverhältnis der gesamten eingesetzten Lösungsmittelmenge zur trockenen Rohkaffeemenge war 14,0 :1. Nach der Extraktion wurde der Rohkaffee 10 Stunden lang im rotierenden Kolben bei 95° C unter
Vakuum gedämpft Vor Beginn der Dämpfung wurden dem entcoffeinierten Rohkaffee 50 ml Wasser zugegeben
und der Kolben dann unter Vakuum gesetzt Die Menge des durch Verdampfung entfernten Kondensats
wurde danach diskontinuierlich im Abstand von 30 Minuten durch Wasser ergänzt Nach dem Dämpfen
wurden die Bohnen im rotierenden Kolben unter Vakuum bei einer Temperatur von 800C getrocknet Die
Analyse der getrockneten, entcoffeinierten Rohkaffeebohnen ergab einen Coffeingehalt von 0,072 Gew.-%,
bezogen auf Trockengewicht, und einen Entcoffeinierungsgrad von 93,5%. Der Restlösungsmittelgehalt der
Rohkaffeebohnen betrug 26 ppm als Summe von Äthylacetat und Butanon-2. Im gerösteten Kaffee wurde
kein erhöhter Gehalt an Äthylacetat und Butanon-2 festgestellt Der Aufguß des gerösteten Kaffees zeigte
keinen feststellbaren Beigeschmack. Im verwendeten Lösungsmittelgemisch wurde als Gesamttrockensubstanz
eine Menge von 12,71 g ermittelt Davon bestand 4,65 aus Coffein, der Rest aus Nicht-Coffein-Substan^en.
22 kg Rohkaffee, bestehend aus e:ner Mijchung
verschiedener Arabicas, wurden in einer wassergekühlten Drehtrommel mit Sattdampf bei einer Temperatur
von 800C 2 Stunden lang befeuchtet Danach betrug der
Wassergehalt des aufgeschlossenen Rohkaffees 40,0
Gew.-%. Die feuchten Rohkaffeebohnen wurden in einen Extrakteur gefüllt und darin bei einer Temperatur
von 800C und einem Druck von 1,7 bar 9,5 Stunden lang
extrahiert Das Lösungsmittelgemisch bestand aus 85,0 Vol.-% Äthylacetat und 15,0 Vol.-% Aceton. Der erste
Lösungsmittelwe.-hsel erfolgte nach 33 Stunden, die
weiteren Wechsel im Abstand von 1,5 Stunden. Das Gewichtsverhältnis der gesamten eingesetzten Lösungsmittelmenge
zur trockenen Rohkaffeemenge betrug 8,0 :1. Im Anschluß an die Extraktion wurde der
Extrakteur bei einer Temperatur von 800C 1 Stunde
lang unter ein Vakuum mit 35 Torr Absolutdruck gesetzt, um oberflächlich am Kaffee anhaftende
Lösungsmittelreste zu entfernen. Die Dämpfung erfolgte in einer beheizten Drehtrommel bei 80° C mit
Vakuumdampf. Die Dämpfzeit betrug 10 Stunden. Anschließend wurde der Rohkaffee 5 Stunden lang bei
80° C in einem Vakuumtrockner auf einer Endfeuchte von 7,2 Gew.-% getrocknet Die entcoffeinierten
Rohkaffeebohnen hatten einen Coffeingehalt von 0,054 Gew.-%, bezogen auf Trockengewicht, und einen
Entcoffeinierungsgrad von 95,5%. Der Restlösungsmittelgehalt der Rohkaffeebohnen lag unter 10 ppm
Aceton und unter 10 ppm Äthylacetat. Der Gehalt des Rohkaffees an wasserlöslichen Substanzen wurde
während des Entcoffeinierens von 28,4 Gew.-%, bezogen auf Trockengewicht, auf 25,6 Gew.-%, bezogen
~..r τ ι
aUI I I l/^IM
feinierte Kaffee zeigte keinen erhöhten Gehalt an Aceton und Äthylacetat. Im Tassenaufguß des geröstei:n,
entcoffeinierten Kaffees konnte durch Fachleute kein Beigeschmack festgestellt werden.
40 kg Rohkaffee, bestehend aus einer Mischung verschiedener Arabicas, wurden mit einer Mischung aus
68,2 Gew.-% Methylacetat. 3,8 Gew.-% Aceton und 28 Gew.-% Wasser aufgeschlossen. Danach betrug der
Wassergehalt der Rohkaffeebohnen 273 Gew.-%. Die Extraktion erfolgte im gleichen Apparat bei einer
Temperatur von 60° C und einem Druck von 1,4 bar. Die gesamte Extraktionsdauer betrug 13 Stunden. Das
j Lösungsmittelgemisch bestand aus 90,9 Gew.-% Methylacetat, 5,0 Gew.-% Aceton und 4,1 Gew.-% Wasser.
Das Gewichtsverhältnis der gesamten eingesetzten Lösungsmittelmenge einschließlich Wasser zur Rohkaffeemenge betrug 6,25 :1. Im Anschluß an die Extraktion
ίο wurde der Rohkaffee 5 Stunden lang mit Sattdampf bei
einer Temperatur von 105° C gedämpft. Die Trocknung
erfolgte in einem Vakuum-Trommeltrockner bei 70° C auf eine Endfeuchte von 10,2 Gew.-°/o. Als Endcoffeingehalt
der Rohkaffeebohnen wurde ein Wert von 0,052 Gew.-Vo, bezogen auf Trockengewicht, bei einem
Anfangscoffeingehalt von 1,05 Gew.-%, bezogen auf Trockengewicht, ermittelt. Während des Entcoffeinie-
Gew.-Vo, bezogen auf das trockene Rohkaffeegewicht,
auf. Der Restlösungsmittelgehalt des entcoffeinierten Rohkaffees betrug weniger als 10 ppm Aceton und
weniger als 10 ppm Methylacetat. Der C-5-HT-Gehalt des Rohkaffees wurde während des Entcoffeinierens
von 680 ppm auf unter 100 ppm herabgesetzt Der geröstete entcoffeinierte Kaffee zeigte keine merklichen
Abweichungen im Aceton- und Methylacetatgehalt Der Aufguß des gerösteten entcoffeinierten
Kaffees wurde von Fachleuten als besonders wohlschmeckend und frei von Beigeschmack beurteilt
Claims (1)
- Patentanspruch:Verfahren zum Entcoffeinieren von Rohkaffeebohnen durch Behandeln von Rohkaffeebohnen, die 15 bis 55 Gew.-% Wasser enthalten, mit einem Cibis CrAlkanolester der Ameisensäure oder der Essigsäure, dadurch gekennzeichnet, daß man den Ester zusammen mit einem Cr bis Q-Keton im Gewichtsverhältnis 50 bis 9935 Teile Ester zu 50 bis 0,05 Teile Keton verwendet10
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