DE2036672B2 - Verfahren zum behandeln und entfernen von verunreinigungen waessriger medien - Google Patents
Verfahren zum behandeln und entfernen von verunreinigungen waessriger medienInfo
- Publication number
- DE2036672B2 DE2036672B2 DE19702036672 DE2036672A DE2036672B2 DE 2036672 B2 DE2036672 B2 DE 2036672B2 DE 19702036672 DE19702036672 DE 19702036672 DE 2036672 A DE2036672 A DE 2036672A DE 2036672 B2 DE2036672 B2 DE 2036672B2
- Authority
- DE
- Germany
- Prior art keywords
- chitin
- chitosan
- derivative
- partially
- deaminated
- Prior art date
- Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
- Granted
Links
Classifications
-
- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C12—BIOCHEMISTRY; BEER; SPIRITS; WINE; VINEGAR; MICROBIOLOGY; ENZYMOLOGY; MUTATION OR GENETIC ENGINEERING
- C12H—PASTEURISATION, STERILISATION, PRESERVATION, PURIFICATION, CLARIFICATION OR AGEING OF ALCOHOLIC BEVERAGES; METHODS FOR ALTERING THE ALCOHOL CONTENT OF FERMENTED SOLUTIONS OR ALCOHOLIC BEVERAGES
- C12H1/00—Pasteurisation, sterilisation, preservation, purification, clarification, or ageing of alcoholic beverages
- C12H1/02—Pasteurisation, sterilisation, preservation, purification, clarification, or ageing of alcoholic beverages combined with removal of precipitate or added materials, e.g. adsorption material
- C12H1/04—Pasteurisation, sterilisation, preservation, purification, clarification, or ageing of alcoholic beverages combined with removal of precipitate or added materials, e.g. adsorption material with the aid of ion-exchange material or inert clarification material, e.g. adsorption material
- C12H1/0416—Pasteurisation, sterilisation, preservation, purification, clarification, or ageing of alcoholic beverages combined with removal of precipitate or added materials, e.g. adsorption material with the aid of ion-exchange material or inert clarification material, e.g. adsorption material with the aid of organic added material
-
- A—HUMAN NECESSITIES
- A23—FOODS OR FOODSTUFFS; TREATMENT THEREOF, NOT COVERED BY OTHER CLASSES
- A23F—COFFEE; TEA; THEIR SUBSTITUTES; MANUFACTURE, PREPARATION, OR INFUSION THEREOF
- A23F3/00—Tea; Tea substitutes; Preparations thereof
- A23F3/16—Tea extraction; Tea extracts; Treating tea extract; Making instant tea
- A23F3/20—Removing unwanted substances
- A23F3/205—Using flocculating or adsorbing agents
-
- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C02—TREATMENT OF WATER, WASTE WATER, SEWAGE, OR SLUDGE
- C02F—TREATMENT OF WATER, WASTE WATER, SEWAGE, OR SLUDGE
- C02F1/00—Treatment of water, waste water, or sewage
- C02F1/52—Treatment of water, waste water, or sewage by flocculation or precipitation of suspended impurities
-
- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C02—TREATMENT OF WATER, WASTE WATER, SEWAGE, OR SLUDGE
- C02F—TREATMENT OF WATER, WASTE WATER, SEWAGE, OR SLUDGE
- C02F1/00—Treatment of water, waste water, or sewage
- C02F1/52—Treatment of water, waste water, or sewage by flocculation or precipitation of suspended impurities
- C02F1/5263—Treatment of water, waste water, or sewage by flocculation or precipitation of suspended impurities using natural chemical compounds
Landscapes
- Chemical & Material Sciences (AREA)
- Engineering & Computer Science (AREA)
- Organic Chemistry (AREA)
- Life Sciences & Earth Sciences (AREA)
- Environmental & Geological Engineering (AREA)
- Food Science & Technology (AREA)
- Water Supply & Treatment (AREA)
- Hydrology & Water Resources (AREA)
- Chemical Kinetics & Catalysis (AREA)
- General Chemical & Material Sciences (AREA)
- Polymers & Plastics (AREA)
- Health & Medical Sciences (AREA)
- Biochemistry (AREA)
- Bioinformatics & Cheminformatics (AREA)
- General Engineering & Computer Science (AREA)
- General Health & Medical Sciences (AREA)
- Genetics & Genomics (AREA)
- Wood Science & Technology (AREA)
- Zoology (AREA)
- Separation Of Suspended Particles By Flocculating Agents (AREA)
- Polysaccharides And Polysaccharide Derivatives (AREA)
Description
3 4
Diese und andere Aufgaben und Vorteile der Erfin- beispielsweise 100 Teile Chitosan auf 1000 000 Teile
dung werden im folgenden im einzelnen erläutert. Lösung, zu verdünnen. Der pH-Wert der Chitosan-
Die für die Gewinnung von Chitin, Chitosan, teil- lösung liegt im Bereich von 4 bis 5.
weise desaminiertem Chitinderivat und teilweise des- Es wurde eine Anzahl von verunreinigten wäßrigen
aminiertem und teilweise desacetyliertem Chitinderivat 5 Medien bereitet, die mit Chitosan, desacetyliertem
verwendeten Crustaceenschalen stammten von in Chitin, behandelt wurden,, wobei das Chitosan als
Alaska gefangenen Königskrabben. An den Schalen Koaguliermittel diente. Eine Zusammenfassung der
der KLönigskrabben haftete noch etwas Krabbenfleisch. hierbei erhaltenen Ergebnisse ist in den folgenden
Die Schalen der Königskrabbe wurden zu kleinen Beispielen enthalten.
Schalenstücken von 6 · 6 mm, 12 · 12 mm und weniger io
Schalenstücken von 6 · 6 mm, 12 · 12 mm und weniger io
zerkleinert. Zur Vorbereitung der Schalen wurde aus Beispiell
diesen das Calciumcarbonat durch Eintauchen der
diesen das Calciumcarbonat durch Eintauchen der
Schalen in kalte verdünnte Salzsäure entfernt. Die Eine Infusion von Eichen-und Ahornblättern wurde
Salzsäure war etwa 1-nonnal. Die Temperatur betrug durch Kochen des entsprechenden toten Laubes in
Raumtemperatur, und die Schalen wurden 2 bis 15 destilliertem Wasser, Abkühlen und Filtrieren bereitet
3 Stunden getaucht, um das Calciumcarbonat reagie- Es zeigte sich, daß die Infusion 1024 ppm an gelösten
ren zu lassen. Dann wurden die Schalen aus der Salz- Feststoffen enthielt 18% der gelösten Feststoffe
säure herausgenommen und gründlich mit Wasser waren anorganischer Natur. Der Gehalt an Tannin
gespült. Die Schalen enthielten nach der Salzsäure- und polyphenolischen Substanzen wurde photobehandlung
noch etwas Protein, das mit dem Chitin 20 metrisch nach Umsetzung mit Eisen(lII)-chlorid und
der Schalen zusammenhing. Das Protein wurde durch unter Verwendung von auf gleiche Weise bereiteten
Behandeln der Schalen mit Alkali entfernt. Das ver- Gallotanninsäurelösungen als Standard bestimmt Der
wendete Alkali war etwa 3°/oige Natronlauge. Die Gehalt an Tannin und polyphenolischen Substanzen
Schalen wurden etwa 2 Stunden lang bei etwa 1000C der Infusion, berechnet als Gallotanninsäure, wurde
und Atmosphärendruck in dieser 3°'oigen Natrium- 25 zu 20,1 ppm gefunden. Eine Reihe von Verdünnungen
hydroxidlösung gekocht. Dann wurden sie zur Ent- der Infusion mit destilliertem Wasser wurde mit verfernung
jeglicher Spuren an Natriumhydroxid und schiedenen Mengen an Chitosan behandelt. Die Koarestlichem
Fleisch gründlich mit Wasser gespült. Dann gulierung, das Absitzen und die Entfärbung wurden
wurden die Schalen mit Kaliumpermanganatlösung bestimmt Bei Konzentrationen an Tannin und polygebleicht.
Sie wurden abermals gründlich mit Wasser 30 phenolischer Substanz in der Lösung in der Größencewaschen
und zur Entfernung von verbliebener Per- Ordnung von 800 bis 1000 ppm wurden etwa 46°/0 des
manganatlösung mit Oxalsäure behandelt. Es wurden Tannins und der polyphenolischen Substanz durch nur
weiße, praktisch reine Schalen mit relativ kleiner 75 ppm Chitosan entfernt, das gelöst in Carbonsäure.
Teilchengröße erhalten. Die kleinen Teilchen hatten wie Essigsäure, zugesetzt wurde. Diese Tanninentferein
etwas lederartiges Aussehen. 35 nung ist äußerst wirksam bei Tee, Weinen und malz-
Dann wurden die Schalen mit 40°/0iger Natronlauge- haltigen Erfrischungsgetränken,
lösung bei 1500C zur Entfernung einiger der Acetylgruppen aus dem Chitin behandelt Diese Behandlung
lösung bei 1500C zur Entfernung einiger der Acetylgruppen aus dem Chitin behandelt Diese Behandlung
führte zu teilweise desacetyliertem Chitin oder Chitosan. Beispiel 2
Ausgehend von der Formel des Chitins und unter 40
Verwendung des Stickstoffs als Bezugselement ist es Abwasser einer üblichen Kieswäscherei wurde
möglich, die prozentuale Desacetylierung des Chitins 24 Stunden absitzen gelassen. Das hochgradig trübe
zu berechnen. Beispielsweise beträgt bei nicht des- überstehende Wasser wurde dann mit verschiedenen
acetyliertem Chitin, d. h. bei Vorhandensein sämtlicher Mengen an Alaun (Aluminiumsulfat) und Chitosan
Acetylgruppen, der prozentuale Stickstoffgehalt etwa 45 behandelt. Der Gesamtfeststoffgehalt in der über-6,9
°,0. Bei 100°/„iger Desacetylierung oder vollständi- stehenden Flüssigkeit wurde dann bestimmt, nachdem
ger Abwesenheit von Acetylgruppen steigt der Pro- die überstehende Flüssigkeit mit dem Alaun und dem
zentsatz an Stickstoff auf etwa 8,7 °/0 an. Durch Auf- Chitosan 20 Stunden absitzen gelassen wurde. Bei
tragen einer Geraden in einem Diagramm zwischen Chitosan, das in einer Konzentration a/iOppm zugediesen
beiden Punkten ist es möglich, die prozentuale 50 setzt wurde, wurde nach 20 Stunden kein restlicher
Desacetylierung zu bestimmen, wenn der Prozentsatz Feststoff in der überstehenden Flüssigkeit beobachtet,
an Stickstoff in dem Chitinderivat ermittelt worden ist. Es war somit wirksamer als 40 ppm Alaun, die zum
Diese prozentuale Desacetylierung kann leicht und Absitzen dieses restlichen Feststoffes in dem Waschschnell
aus dem Diagramm abgelesen werden. wasser einer Kiesgrube erforderlich waren. Es zeigt
Das desacetylierte Chitin oder Chitosan wurde zur 55 sich deutlich die Überlegenheit des Chitosans als
Behandlung von Verunreinigungen wäßriger Medien Koaguliermittel gegenüber Alaun,
verwendet, wobei das Chitosan als Koaguliermittel
diente. Um das Chitosan anwenden zu können, ist es
verwendet, wobei das Chitosan als Koaguliermittel
diente. Um das Chitosan anwenden zu können, ist es
erforderlich, daß es gelöst vorliegt. Das Chitosan Beispiel 3
wurde in einer Carbonsäurelösung gelöst. Beispiels- 60
wurde in einer Carbonsäurelösung gelöst. Beispiels- 60
weise wurde hierzu einer 10°/0igen (Gewichtsprozent) Es wurden Proben des Kieswaschwassers nach Bei-
Essigsäurelösung das Chitosan lediglich zugesetzt und spiel 2 verwendet. Es wurde eine Lösung A bereitet,
verrührt. In gleicher Weise wurde Chitosan in einer die 100 ppm Alaun plus 0,5 ppm Chitosan enthielt.
10°/oigen (Gewichtsprozent) Zitronensäurelösung ge- Daneben wurde eine Lösung B bereitet, die 100 ppm
löst, indem das Chitosan lediglich zugesetzt und ver- 65 Alaun plus 0,5 ppm Separan (hochmolekulares Acryl-
rührt wurde. Auf diese Weise ist es möglich, eine amidpolymerisat) enthielt Nach vier Minuten hatte
Chitosanlösung bekannter Konzentration herzustellen die Lösung von Alaun und Chitosan fast zweimal so
und diese dann auf H;e gewünschte Konzentration, schnell geklärt als die Lösung von Alaun und Separan.
Nach acht Minuten war die Wirksamkeit der Lösung gungen in der überstehenden Flüssigkeit bei etwa dervon
Alaun und Chitosan etwa viermil so groß wie die selben Geschwindigkeit und in demselben Maße,
der Lösung von Alaun und Separan.
_,.... 5 Beispiel 6
•Manche Industrie- und Hauswasserzuleitungen zei- Ein natürlich gefärbtes Wasser mit 38 Chloro-
gen hohi Niveaus an temporärer Wasserhärte. Diese platinafarbeinheiten wurde mit Natriumbicarbonat,
besteht aus Calcium- oder Magnesiumbicarbonat oder Alaun und entweder Chitosan oder Separan behandelt,
aus Gemischen aus beiden. Eine übliche Aufbereitungs- io Die Gemische aus Wasser und Koaguliermitteln wurtechnik
besteht darin, daß diese Bicarbonate durch Zu- den 15 Minuten lang gerührt und dann 17 Stunden
satz von Ätzkalk (CaO) in die unlöslichen Carbonate lang absitzen gelassen. Die Farbe der überstehenden
umgewandelt und die Carbonatniederschläge durch Flüssigkeit wurde mit einem Spektrophotometer bei
Absitzen und/oder Filtrieren entfernt werden. Die 420 Millimikron gemessen. Die mit dem Spektrophoto-Niederschläge
haben im allgemeinen eine sehr kleine 15 meter bestimmten optischen Dichten wurden durch
Teilchengröße, und die Klärung ist mi*, Schwierigkeiten Standardisierung mit Chloroplatinatlösungen in ChIoverbunden.
Wirksame Klärhilfsmittel sind von Wert, roplatinatfarbeinheiten übertragen. Die Verwendung
indem sie die Absitzzeit vermindern und die Filtrier- von Natriumbicarbonat und Alaun allein war wenig
barkeit verbessern. Ein calciumharter Wasserstandard wirksam im Hinblick auf die Bildung eines Niederwurde
durch Zusetzen von 62 ml einer 1-molaren Na- so Schlages. Der Zusatz von Chitosan mit Natriumtriumbicarbonatlösung
und von 30 ml einer 1-molaren bicarbonat und Alaun ergab einen Niederschlag, was
Calciumchloridlösung zu 101 destilliertem Wasser und zeigt, daß die Verwendung von Chitosan mit Alaun
Verdünnen auf 151 mit destilliertem Wasser bereitet. eine gute Entfärbung ergibt.
Anteile von je 11 dieses härten Standardwassers wurden
durch Zusatz von Ätzkalk und verschiedenen 25
Kombinationen von Alaun und Chitosan und Alaun Beispiel 7
und handelsüblichem Klärhilfsmittel, wie Separan,
»weichgemacht«. Die Proben wurden unter V«;rwen- Eine Suspension von Montmorillonitton wurde
dung eines ganggenauen Rührers bei 100 UpM 5 Mi- durch Zusetzen von 10 g gesiebtem Ton zu 11 destilnuten
lang und dann bei 20 UpM 15 Minuten lang 30 liertem Wasser und Absitzenlassen der Suspension für
gerührt und dann zum Absitzen stehengelassen. Nach 24 Stunden bereitet. Es wurde festgestellt, daß die
2,4 und 20 Stunden wurden Proben der überstehenden trübe überstehende Flüssigkeit 244 ppm an suspendier
Flüssigkeit zur Trübungsmessung mit einem Umkehr- ten Feststoffen enthielt. Die Ablesung in Jacksonvakuumsiphonapparat
entnommen. DieTrübungwurde turbidimetereinheiten ergab 350. 1-1-Anteile diese
photoelektrisch mit 100 ml-Nesslerrohren (lichter 35 trüben Standardwassers wurden mit verschiedenen
Durchlaß 29,4 mm) bestimmt. Das Photometer war Mengen an Ätzkalk, Alaun und Chitosan behandelt,
mit einem Jacksonkerzenturbidimeter kalibriert. Bei Die Proben wurden 15 Minuten gerührt und dann
Zusatz von Alaun und Chitosan fand das wesentliche absitzen gelassen. Es zeigte sich, daß die Verwendung
Absitzen innerhalb der ersten 2 bis 4 Stunden statt. von Chitosan in Verbindung mit Alaun ohne Zusatz
Bei Zusatz von Alaun und Separan wurde jedoch 40 von Ätzkalk die Turbidität nicht unter 4 verminderte,
innerhalb der ersten 4 Stunden fast kein Absitzen Die gleichzeitige Verwendung von Chitosan mit Alaun
beobachtet. Bei Zusatz von Chitosan allein (ohne und Ätzkalk verminderte die Turbidität jedoch auf
Alaun) setzte sich fast alles innerhalb der ersten weniger als 1. 2 Stunden ab. Der Zusatz von Chitosan allein führt . .
also zu besseren Absitzergebnissen, als wenn ein Koa- 45 Beispiele
guliermittel wie Alaun verwendet wird. Ein Absitzvergleich
zwischen der Verwendung von Chitosan und Eine Suspension von Kaolinitton wurde bereitet
von Separan zeigt ebenfalls, daß Chitosan die Fest- und mit verschiedenen Chitinderivaten oder versch.estoffe
in der überstehenden Flüssigkeit wesentlich denen Chitosanformen behandelt. Die Suspensionen
wirksamer zum Absitzen bringt als Separan. 50 wurden 5 Minuten bei 100 UpM und dann 15 Minuten
bei 20 UpM gerührt und absitzen gelassen. Die Turbi-Beispiel
5 ditäten der überstehenden Flüssigkeiten wurden nach
unterschiedlichen Zeitintervallen bestimmt. Es wurde
Ein magnesiumhartes Standardwasser wurde durch festgestellt, daß die überstehende Flüssigkeit, die kein
Zusetzen von 62 ml einer 1-molaren Natriumbicarbo- 55 zugesetztes Chitosan enthielt, die größte Turbidität
natlösung und von 112 ml einer 1-molaren Magnesium- hatte. Teilweise desaminiertes Chitosan verminderte
chloridlösung zu 101 destilliertem Wasser und an- die Trübung der überstehenden Flüssigkeit. Bei höheschließendes
Verdünnen auf 151 bereitet. 1-1-Anteile ren Desacetylierungsgraden wurde die Turbidität für
des magnesiumharten Wassers wurden mit Ätzkalk entsprechende Teile pro Million an zugesetztem Chisowie
mit Chitosan oder Separan wie im Beispiel 4 60 tosan stärker vermindert als bei teilweise desaminierbehandelt.
Mit zuerst zugesetztem Ätzkalk koagulierte tem Chitosan. Die Proben mit kleinerem Desacetylie-Chitosan
bei einer Ko&zentration von 1 ppm die Ver- rungsgrad des Chitosans vermindern die Turbidität in
unreinigungen in der überstehenden Flüssigkeit schnei- größerem Maße als teilweise desaminiertes und desler
und gründlicher als Separan bei derselben Konzen- acetyliertes Chitosan. In allen Fällen wurde gefunden,
tration. Wenn die Konzentration an Chitosan und 65 daß kleinere Mengen an zugesetztem Chitosan und
Separan auf 2 ppm_ erhöht wird und wenn beide desaminiertem Chitosan wirksamer waren als größere
jeweils nach dem Ätzkalk zugesetzt werden, dann Konzentrationen an Chitosan und desaminiertem
koagulieren Chitosan und Separan die Verunreini- Chitosan.
7 8
B e i s ρ i e 1 9 Desacetylierungsgraden bei gleicher Konzentration.
Es wurde festgestellt, daß das teilweise desaminierte
Ein Montmorillonitton wurde auf die im Beispiel 7 Chitosan eine mindestens zehnmal so große Viskosität
beschriebene Weise bereitet. Es wurde eine Tonlösung hatte als Chitosan. Daraus kann geschlossen werden,
hergestellt, und die überstehende Flüssigkeit wurde 5 daß teilweise desaminiertes Chitosan oder teilweise
mit Chitosan und desaminiertem Chitosan behandelt desaminiertes und teilweise desacetyliertes Chitin als
Diese überstehenden Flüssigkeiten wurden 15 Minuten Viskositätsvergrößerer einer Lösung verwendet werden
bei 20 UpM gerührt und absitzen gelassen. Hierbei können.
wurde gefunden, daß die höhere Konzentration an Aus den vorstehenden Erläuterungen wird klar, daß
zugesetztem Chitosan und teilweise desaminiertem io erfindungsgemäß ein Anwendungsgebiet für Chitosan
Chitosan eine wirksamere Verminderung der suspen- und für teilweise desaminiertes und teilweise desacetydierten
Feststoffteilchen in der überstehenden Flüssig- liertes Chitin erschlossen wird, indem diese zur Bekeit
ergaben. handlung von Trübstoffen in einer wäßrigen Lösung
Beispiel 10 zum Zwecke der Entfernung dieser Trübstoffe einge-
15 setzt werden. Der Wert der Erfindung für diese Ent-
Das aus Chitin hergestellte Chitosan, wobei das fernung von Trübstoffen aus wäßrigen Lösungen ist
Chitin durch Behandeln von Krabbenschalen mit beträchtlich. Beispielsweise können die Aufbereitung
Salzsäure und anschließendes Entfernen des Proteins von Abwasser, wie solchem aus dem Bergbau, und
mit Natronlauge bereitet ist, wird als Normalchitin die Reinigung von Gangmineral im Bergbau beschleubezeichnet.
Teilweise desaminiertes Chitin wurde auch *o nigt werden. Die Behandlung von hartem oder temdadurch
hergestellt, daß Krabbenschalen etwa eine porär hartem Wasser kann unter Verwendung von
Woche lang bei Raumtemperatur in einer feuchten Chitosan und teilweise desaminiertem Chitosan durchAtmosphäre
gehalten wurden, um die bakterielle geführt werden. Auch können mit Chitosan Tannin
Wirkung zur Zersetzung der Krabbenschalen zu und polyphenolische Substanzen aus wäßrigen Meermöglichen. Das Produkt wird als teilweise desaminier- 35 dien entfernt werden. Die Erfindung umfaßt ferner
tes Chitin bezeichnet (Chitosan wurde sowohl aus ein Verfahren zur Gewinnung von teilweise desaminier-Normalchitin
als auch aus teilweise desaminiertem tem und teilweise desacetyliertem Chitin. Diese können
Chitin bei unterschiedlichen Temperaturen im Bereich zur Erhöhung der Viskosität von Flüssigkeiten eingevon
132 bis 178° C während der Behandlung mit Na- setzt werden. Beispielsweise kann das teilweise destriumhydroxid
bereitet). 30 aminierte und teilweise desacetylierte Chitin zur Er-
Es wurde gefunden, daß die Viskosität von teilweise höhung der Viskosität von Salatdressings, Käsedesaminiertem
Chitosan in ^„-n-Essigsäure, wobei dressings u. dgl. verwendet werden. Außerdem können
die Konzentration an teilweise desaminiertem Chito- Chitosan und teilweise desaminiertes und teilweise
san 10Z0 betrug, mit 900 cP außerordentlich hoch war. desacetyliertes Chitin als gute Nahrungsmitteladditivi
Dies ist vergleichbar mit der Viskosität von Chitosan 35 und schließlich auch bei der Herstellung von Klebstof·
in Essigsäure und von Chitosan mit verschiedenen fen, wie Phenolharzen, eingesetzt werden.
Claims (5)
1. Verfahren zum Behandeln von Verunreinigun- daß petrefaktische Bakterien die Desaminierung des
gen wäßriger Medien, dadurch gekenn- 5 Chitins ohne wesentliche hydrolytische Spaltung der
zeichnet, daß eine Lösung eines zumindest Bindung zwischen den Glukoseeinheiten verursachen
teilweise desacetylierten Chitinderivates, wie Chi- können.
tosan, bereitet wird, daß diese Lösung mit oder Chitin wird im allgemeinen aus Crustaceensrhalen
ohne einem anderen Koaguliermittel zum Agglo- isoliert und gereinigt, indem zunächst durch Behandmerieren
der Verunreinigungen dem wäßrigen Me- io lung mit kalter verdünnter Salzsäure das anorganische
dium zugesetzt wird und daß das Agglomerat aus Calciumcarbonat herausgelöst wird. Dann werden
dem wäßrigen Medium abgetrennt wird. durch Digerieren in heißem verdünntem Alkali die
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch, gekenn- Proteinstoffe entfernt, wonach mit Pennanganat gezeichnet,
daß das Derivat außerdem zumindest bleicht und anschließend mit Oxalsäure behandelt
teilweise desaminiert ist 15 wird. Das Produkt ist ein weißes, lederartiges Material,
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch das noch die ursprüngliche Form der behandelten
gekennzeichnet, daß die Verunreinigung Tannin, Schalenfragmente hat. Die Ausbeute an Chitin
eine pol>ph.enolische Substanz, suspendierte Fest- schwankt zwischen etwa 20 Gewichtsprozent bei
stoffe, Verbindungen von Erdalkalimetallen, CaI- schweren Schalen, wie Krabbenscheren, bis zu etwa
cium. Magnesium, Strontium, Barium und Ge- ao 35 bis 40 Gewichtsprozent bei Garnelenschalen,
mischen daraus ist. Für unmodifiziertes Chitin sind nur wenige Ver-
mischen daraus ist. Für unmodifiziertes Chitin sind nur wenige Ver-
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, wendungszwecke bekannt, was auf seine Unlöslichkeit
dadurch gekennzeichnet, daß das gegebenenfalls und seine unzugänglichen physikalischen Eigenschaften
eingesetzte andere Koaguliermittel ein Aluminium- zurückzuführen ist. Im Rahmen der vorliegenden Er-
oder Eisen(III)-salz ist. as findung wurden nun neue Verwendungszwecke des
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, Chitins auf dem Gebiet der Fall- und Koaguliermittei
dadurch gekennzeichnet, daß das Derivat durch für die Wasserbehandlung und -reinigung und als
Aufbewahren von Crustaceenschalen u. dgl. in Entfärbungs- und Tanninentfernungsmittel erschloseiner
feuchten Atmosphäre und bei einer die sen. Chitinderivate sind auf diesen Gebieten ganz
bakterielle Einwirkung zum Umsetzen der Schalen 30 offensichtlich im besonderen und allgemeinen anausreichend
hohen Temperatur und für eine zur wendbar. Es wurde gefunden, daß das Verhalten der
Bildung eines Stickstoffproduktes und eines des- Chitinderivate bei diesen Verwendungen abhängig ist
aminierten Chitinderivates ausreichend lange Zeit von der Polymergröße (Ausmaß der hydrolytischen
und anschließendes Entfernen von Acetylgfuppen Spaltung), von dem Desacetylierungsgrad des Ausaus
dem Derivat erhalten ist. 35 gangschitins und von dem Amingehalt. Ein weiterer
Eigenschaftenbereich bei abgeleiteten Produkten kann durch Steuerung dieser Faktoren bei der Gewinnung
des Chitins und seiner nachfolgenden Modifizierungs-
behandlung erschlossen werden. Es wurde festgestellt.
40 daß die partielle Desacetylierung des Chitins durch
Die Erfindung bezieht sich auf Chitosan und Chitin- Behandlung mit konzentrierten Alkalilösungen bei
derivate. Sie betrifft ein Verfahren zur Gewinnung von 130 bis 1500C zu Produkten führt, die in verdünnter
teilweise desaminiertem Chitin und einem teilweise Essigsäure löslich sind, wobei sich nichniskose Lödesaminierten
und desacetylierten Chitinderivat. sungen ergeben, die gute Koaguliereigenschaften für
Schließlich bezieht sich die Erfindung noch auf Ver- 45 Toiisuspensionen haben. Desgleichen ergeben desfahren
zur Behandlung von Verunreinigungen wäßri- acetylierte Produkte des Chitins, die durch Bakterienger
Medien mit Chitosan und Chitinderivaten. wirkung vor der Isolierung partiell desaminiert wurden.
Chitin ist als organische Gerüstsubstanz der Schalen hochviskose Lösungen in verdünnter Essigsäure, die
von Crustaceen (Krabben, Hummer, Garnelen usw.) auf einigen Anwendungsgebieten weitaus bessere
und von Insekten und einigen Pilzen seit annähernd 50 Koaguliereigenschaften als die nichtdesaminierten
einhundert Jahren bekannt. Es wurde gefunden, daß Produkte haben, sich jedoch in anderer Hinsicht
es ein lineares Polymer der N-AcetyW-desoxy^-amino- schlechter verhalten.
glukose mit einer 1,4-0-Bindung zwischen den Mono- Deshalb ist Aufgabe der Erfindung die Schaffung
mereinheiten ist und somit der Struktur der Cellulose eines Chitinderivates, das als solches für die Behandanalog
ist. Chitin kann als ein lineares Polymerisat von 55 lung von Verunreinigungen wäßriger Medien ver-Cbitobiose,
einem Aminopolysaccharid, angenommen wendet werden kann, die Schaffung eines Chitinwerden.
Der Polymerisationsgrad des Polymerisates derivates, das gemeinsam mit Koaguliermitteln für
ist auch ähnlich dem der Cellulose mit Ketten von die Behandlung von Verunreinigungen wäßriger Mebis
3000 Grundeinheiten, also einem Molekular- dien verwendet werden kann, ein Verwendungsgebiet
gewicht von einigen Hunderttausend. 60 für die Schalen von Crustaceen zu erschließen, die ein
Es ist festgestellt worden, daß Chitin weitgehend Abfallprodukt sind und ein Verschmutzungsproblem
unlöslich in Wasser jH organischen Lösungsmitteln darstellen, ein Verfahren zur Gewinnung von teilweise
ist und daß es gegenüber hydrolytischer Spaltung hoch- desaminiertem Chitin zu schaffen, ein Verfahren zur
beständig ist. Es ist löslich in konzentrierten Mineral- Gewinnung eines teilweise desaminierten und teilweise
säuren, und in diesen Medien erfährt es Hydrolyse und 65 desacetylierten Chitins zu schaffen und ein Chitin-Desacetylierung
unter Bildung von 2-Desoxy-2-amino- derivat zu schaffen, das hochgradig viskos ist und das
glukose (Chitosamin). Bestimmte, in Schnecken und zur Steigerung der Viskosität einer Lösung verwendet
Meeresorganismen vorhandene Enzyme verursachen werden kann.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19702036672 DE2036672B2 (de) | 1970-07-23 | 1970-07-23 | Verfahren zum behandeln und entfernen von verunreinigungen waessriger medien |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19702036672 DE2036672B2 (de) | 1970-07-23 | 1970-07-23 | Verfahren zum behandeln und entfernen von verunreinigungen waessriger medien |
Publications (3)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE2036672A1 DE2036672A1 (en) | 1972-02-03 |
DE2036672B2 true DE2036672B2 (de) | 1973-02-08 |
DE2036672C DE2036672C (de) | 1973-09-06 |
Family
ID=5777693
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19702036672 Granted DE2036672B2 (de) | 1970-07-23 | 1970-07-23 | Verfahren zum behandeln und entfernen von verunreinigungen waessriger medien |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE2036672B2 (de) |
Families Citing this family (5)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
CH633167A5 (en) * | 1978-09-14 | 1982-11-30 | Nestle Sa | Method for deacidifying a fruit or vegetable extract and deacidified extract obtained |
CH633165A5 (fr) * | 1978-09-14 | 1982-11-30 | Nestle Sa | Procede de desacidification d'un extrait de cafe et extrait desacidifie obtenu. |
CH637809A5 (fr) * | 1979-04-18 | 1983-08-31 | Nestle Sa | Procede de desacidification d'un extrait de cafe et extrait desacidifie obtenu. |
IT1215002B (it) * | 1986-05-26 | 1990-01-31 | Cesarin Emilia Rosa E Pifferi | Metodo di trattamento di liquidi alimentari di origine vegetale per stabilizzare gli stessi particolarmente nel loro colore |
DE4018287A1 (de) * | 1990-06-07 | 1991-12-12 | Sued Chemie Ag | Flockungsmittel |
-
1970
- 1970-07-23 DE DE19702036672 patent/DE2036672B2/de active Granted
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
DE2036672A1 (en) | 1972-02-03 |
Similar Documents
Publication | Publication Date | Title |
---|---|---|
US3533940A (en) | Method for treating an aqueous medium with chitosan and derivatives of chitin to remove an impurity | |
DE1517398A1 (de) | Reinigung von Frisch- und Abwasser | |
DE2521814A1 (de) | Verfahren zum hydrolysieren von proteinen | |
DE2219639B2 (de) | Verfahren zur abtrennung einer im wesentlichen aus hochmolekularen verbindungen bestehenden fraktion bei der reinigung von zuckersaft | |
FI102620B (fi) | Menetelmä liuosten värin poistamiseksi | |
DE2808703C2 (de) | Verfahren zur Abwasserreinigung unter Rückgewinnung der Fett- und Eiweißstoffe in wiederverwendbarer Form | |
DE2036672B2 (de) | Verfahren zum behandeln und entfernen von verunreinigungen waessriger medien | |
DE1907359B2 (de) | Flockungsmittellösungen und Verfahren zu ihrer Herstellung | |
DE2036672C (de) | ||
DE69109485T2 (de) | Verfahren zum entfärben von wasser. | |
CN1128813C (zh) | 果胶的生产方法 | |
CN109370446B (zh) | 一种废渣综合利用澄清明胶溶液的方法 | |
DE2727324A1 (de) | Verfahren zur reinigung von rohzuckerloesungen | |
KR870000106B1 (ko) | 물처리용 석출응집제 | |
DE69324654T2 (de) | Konservierung von Orthophosphat, enthaltenden Abfallstoffen | |
DE3614656C1 (de) | Verfahren zum Schoenen und/oder Klaeren von aus Pflanzenteilen hergestellten Fluessigkeiten | |
DE69114884T3 (de) | Verwendung von Mischungen von Mannich-Acrylamid-Polymeren und Dimethyldiallylammoniumhalidpolymeren zur Ausflockung von Enzymbrühen. | |
DE1015764B (de) | Verfahren zum Klaeren pflanzlicher Presssaefte oder Extrakte | |
DE69011856T2 (de) | Herstellung von hefeextrakt. | |
DE2803039A1 (de) | Verfahren zur entfernung von eisenverbindungen aus einem waessrigen bluthydrolysat | |
DE69729652T2 (de) | Verfahren zur klärung von zuckerrübensaft | |
RU2244740C1 (ru) | Способ деметаллизации вин | |
DE2161131A1 (de) | Verfahren zur Reinigung von Abwasser | |
JPS62292802A (ja) | キトサンの精製法 | |
DE1658043C3 (de) | Verfahren zum Reinigen von proteinhaltigem Abwasser unter Ausnützung der darin vorliegenden, stickstoffhaltigen Verunreinigungen |
Legal Events
Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
C3 | Grant after two publication steps (3rd publication) | ||
E77 | Valid patent as to the heymanns-index 1977 | ||
EHJ | Ceased/non-payment of the annual fee |