DE2036672B2 - Verfahren zum behandeln und entfernen von verunreinigungen waessriger medien - Google Patents

Verfahren zum behandeln und entfernen von verunreinigungen waessriger medien

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DE2036672B2 DE19702036672 DE2036672A DE2036672B2 DE 2036672 B2 DE2036672 B2 DE 2036672B2 DE 19702036672 DE19702036672 DE 19702036672 DE 2036672 A DE2036672 A DE 2036672A DE 2036672 B2 DE2036672 B2 DE 2036672B2
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Description

3 4
Diese und andere Aufgaben und Vorteile der Erfin- beispielsweise 100 Teile Chitosan auf 1000 000 Teile
dung werden im folgenden im einzelnen erläutert. Lösung, zu verdünnen. Der pH-Wert der Chitosan-
Die für die Gewinnung von Chitin, Chitosan, teil- lösung liegt im Bereich von 4 bis 5.
weise desaminiertem Chitinderivat und teilweise des- Es wurde eine Anzahl von verunreinigten wäßrigen
aminiertem und teilweise desacetyliertem Chitinderivat 5 Medien bereitet, die mit Chitosan, desacetyliertem
verwendeten Crustaceenschalen stammten von in Chitin, behandelt wurden,, wobei das Chitosan als
Alaska gefangenen Königskrabben. An den Schalen Koaguliermittel diente. Eine Zusammenfassung der
der KLönigskrabben haftete noch etwas Krabbenfleisch. hierbei erhaltenen Ergebnisse ist in den folgenden
Die Schalen der Königskrabbe wurden zu kleinen Beispielen enthalten.
Schalenstücken von 6 · 6 mm, 12 · 12 mm und weniger io
zerkleinert. Zur Vorbereitung der Schalen wurde aus Beispiell
diesen das Calciumcarbonat durch Eintauchen der
Schalen in kalte verdünnte Salzsäure entfernt. Die Eine Infusion von Eichen-und Ahornblättern wurde Salzsäure war etwa 1-nonnal. Die Temperatur betrug durch Kochen des entsprechenden toten Laubes in Raumtemperatur, und die Schalen wurden 2 bis 15 destilliertem Wasser, Abkühlen und Filtrieren bereitet 3 Stunden getaucht, um das Calciumcarbonat reagie- Es zeigte sich, daß die Infusion 1024 ppm an gelösten ren zu lassen. Dann wurden die Schalen aus der Salz- Feststoffen enthielt 18% der gelösten Feststoffe säure herausgenommen und gründlich mit Wasser waren anorganischer Natur. Der Gehalt an Tannin gespült. Die Schalen enthielten nach der Salzsäure- und polyphenolischen Substanzen wurde photobehandlung noch etwas Protein, das mit dem Chitin 20 metrisch nach Umsetzung mit Eisen(lII)-chlorid und der Schalen zusammenhing. Das Protein wurde durch unter Verwendung von auf gleiche Weise bereiteten Behandeln der Schalen mit Alkali entfernt. Das ver- Gallotanninsäurelösungen als Standard bestimmt Der wendete Alkali war etwa 3°/oige Natronlauge. Die Gehalt an Tannin und polyphenolischen Substanzen Schalen wurden etwa 2 Stunden lang bei etwa 1000C der Infusion, berechnet als Gallotanninsäure, wurde und Atmosphärendruck in dieser 3°'oigen Natrium- 25 zu 20,1 ppm gefunden. Eine Reihe von Verdünnungen hydroxidlösung gekocht. Dann wurden sie zur Ent- der Infusion mit destilliertem Wasser wurde mit verfernung jeglicher Spuren an Natriumhydroxid und schiedenen Mengen an Chitosan behandelt. Die Koarestlichem Fleisch gründlich mit Wasser gespült. Dann gulierung, das Absitzen und die Entfärbung wurden wurden die Schalen mit Kaliumpermanganatlösung bestimmt Bei Konzentrationen an Tannin und polygebleicht. Sie wurden abermals gründlich mit Wasser 30 phenolischer Substanz in der Lösung in der Größencewaschen und zur Entfernung von verbliebener Per- Ordnung von 800 bis 1000 ppm wurden etwa 46°/0 des manganatlösung mit Oxalsäure behandelt. Es wurden Tannins und der polyphenolischen Substanz durch nur weiße, praktisch reine Schalen mit relativ kleiner 75 ppm Chitosan entfernt, das gelöst in Carbonsäure. Teilchengröße erhalten. Die kleinen Teilchen hatten wie Essigsäure, zugesetzt wurde. Diese Tanninentferein etwas lederartiges Aussehen. 35 nung ist äußerst wirksam bei Tee, Weinen und malz-
Dann wurden die Schalen mit 40°/0iger Natronlauge- haltigen Erfrischungsgetränken,
lösung bei 1500C zur Entfernung einiger der Acetylgruppen aus dem Chitin behandelt Diese Behandlung
führte zu teilweise desacetyliertem Chitin oder Chitosan. Beispiel 2
Ausgehend von der Formel des Chitins und unter 40
Verwendung des Stickstoffs als Bezugselement ist es Abwasser einer üblichen Kieswäscherei wurde möglich, die prozentuale Desacetylierung des Chitins 24 Stunden absitzen gelassen. Das hochgradig trübe zu berechnen. Beispielsweise beträgt bei nicht des- überstehende Wasser wurde dann mit verschiedenen acetyliertem Chitin, d. h. bei Vorhandensein sämtlicher Mengen an Alaun (Aluminiumsulfat) und Chitosan Acetylgruppen, der prozentuale Stickstoffgehalt etwa 45 behandelt. Der Gesamtfeststoffgehalt in der über-6,9 °,0. Bei 100°/„iger Desacetylierung oder vollständi- stehenden Flüssigkeit wurde dann bestimmt, nachdem ger Abwesenheit von Acetylgruppen steigt der Pro- die überstehende Flüssigkeit mit dem Alaun und dem zentsatz an Stickstoff auf etwa 8,7 °/0 an. Durch Auf- Chitosan 20 Stunden absitzen gelassen wurde. Bei tragen einer Geraden in einem Diagramm zwischen Chitosan, das in einer Konzentration a/iOppm zugediesen beiden Punkten ist es möglich, die prozentuale 50 setzt wurde, wurde nach 20 Stunden kein restlicher Desacetylierung zu bestimmen, wenn der Prozentsatz Feststoff in der überstehenden Flüssigkeit beobachtet, an Stickstoff in dem Chitinderivat ermittelt worden ist. Es war somit wirksamer als 40 ppm Alaun, die zum Diese prozentuale Desacetylierung kann leicht und Absitzen dieses restlichen Feststoffes in dem Waschschnell aus dem Diagramm abgelesen werden. wasser einer Kiesgrube erforderlich waren. Es zeigt
Das desacetylierte Chitin oder Chitosan wurde zur 55 sich deutlich die Überlegenheit des Chitosans als
Behandlung von Verunreinigungen wäßriger Medien Koaguliermittel gegenüber Alaun,
verwendet, wobei das Chitosan als Koaguliermittel
diente. Um das Chitosan anwenden zu können, ist es
erforderlich, daß es gelöst vorliegt. Das Chitosan Beispiel 3
wurde in einer Carbonsäurelösung gelöst. Beispiels- 60
weise wurde hierzu einer 10°/0igen (Gewichtsprozent) Es wurden Proben des Kieswaschwassers nach Bei-
Essigsäurelösung das Chitosan lediglich zugesetzt und spiel 2 verwendet. Es wurde eine Lösung A bereitet,
verrührt. In gleicher Weise wurde Chitosan in einer die 100 ppm Alaun plus 0,5 ppm Chitosan enthielt.
10°/oigen (Gewichtsprozent) Zitronensäurelösung ge- Daneben wurde eine Lösung B bereitet, die 100 ppm löst, indem das Chitosan lediglich zugesetzt und ver- 65 Alaun plus 0,5 ppm Separan (hochmolekulares Acryl-
rührt wurde. Auf diese Weise ist es möglich, eine amidpolymerisat) enthielt Nach vier Minuten hatte
Chitosanlösung bekannter Konzentration herzustellen die Lösung von Alaun und Chitosan fast zweimal so
und diese dann auf H;e gewünschte Konzentration, schnell geklärt als die Lösung von Alaun und Separan.
Nach acht Minuten war die Wirksamkeit der Lösung gungen in der überstehenden Flüssigkeit bei etwa dervon Alaun und Chitosan etwa viermil so groß wie die selben Geschwindigkeit und in demselben Maße, der Lösung von Alaun und Separan.
_,.... 5 Beispiel 6
Beispiel 4 a
•Manche Industrie- und Hauswasserzuleitungen zei- Ein natürlich gefärbtes Wasser mit 38 Chloro-
gen hohi Niveaus an temporärer Wasserhärte. Diese platinafarbeinheiten wurde mit Natriumbicarbonat, besteht aus Calcium- oder Magnesiumbicarbonat oder Alaun und entweder Chitosan oder Separan behandelt, aus Gemischen aus beiden. Eine übliche Aufbereitungs- io Die Gemische aus Wasser und Koaguliermitteln wurtechnik besteht darin, daß diese Bicarbonate durch Zu- den 15 Minuten lang gerührt und dann 17 Stunden satz von Ätzkalk (CaO) in die unlöslichen Carbonate lang absitzen gelassen. Die Farbe der überstehenden umgewandelt und die Carbonatniederschläge durch Flüssigkeit wurde mit einem Spektrophotometer bei Absitzen und/oder Filtrieren entfernt werden. Die 420 Millimikron gemessen. Die mit dem Spektrophoto-Niederschläge haben im allgemeinen eine sehr kleine 15 meter bestimmten optischen Dichten wurden durch Teilchengröße, und die Klärung ist mi*, Schwierigkeiten Standardisierung mit Chloroplatinatlösungen in ChIoverbunden. Wirksame Klärhilfsmittel sind von Wert, roplatinatfarbeinheiten übertragen. Die Verwendung indem sie die Absitzzeit vermindern und die Filtrier- von Natriumbicarbonat und Alaun allein war wenig barkeit verbessern. Ein calciumharter Wasserstandard wirksam im Hinblick auf die Bildung eines Niederwurde durch Zusetzen von 62 ml einer 1-molaren Na- so Schlages. Der Zusatz von Chitosan mit Natriumtriumbicarbonatlösung und von 30 ml einer 1-molaren bicarbonat und Alaun ergab einen Niederschlag, was Calciumchloridlösung zu 101 destilliertem Wasser und zeigt, daß die Verwendung von Chitosan mit Alaun Verdünnen auf 151 mit destilliertem Wasser bereitet. eine gute Entfärbung ergibt. Anteile von je 11 dieses härten Standardwassers wurden durch Zusatz von Ätzkalk und verschiedenen 25
Kombinationen von Alaun und Chitosan und Alaun Beispiel 7
und handelsüblichem Klärhilfsmittel, wie Separan,
»weichgemacht«. Die Proben wurden unter V«;rwen- Eine Suspension von Montmorillonitton wurde
dung eines ganggenauen Rührers bei 100 UpM 5 Mi- durch Zusetzen von 10 g gesiebtem Ton zu 11 destilnuten lang und dann bei 20 UpM 15 Minuten lang 30 liertem Wasser und Absitzenlassen der Suspension für gerührt und dann zum Absitzen stehengelassen. Nach 24 Stunden bereitet. Es wurde festgestellt, daß die 2,4 und 20 Stunden wurden Proben der überstehenden trübe überstehende Flüssigkeit 244 ppm an suspendier Flüssigkeit zur Trübungsmessung mit einem Umkehr- ten Feststoffen enthielt. Die Ablesung in Jacksonvakuumsiphonapparat entnommen. DieTrübungwurde turbidimetereinheiten ergab 350. 1-1-Anteile diese photoelektrisch mit 100 ml-Nesslerrohren (lichter 35 trüben Standardwassers wurden mit verschiedenen Durchlaß 29,4 mm) bestimmt. Das Photometer war Mengen an Ätzkalk, Alaun und Chitosan behandelt, mit einem Jacksonkerzenturbidimeter kalibriert. Bei Die Proben wurden 15 Minuten gerührt und dann Zusatz von Alaun und Chitosan fand das wesentliche absitzen gelassen. Es zeigte sich, daß die Verwendung Absitzen innerhalb der ersten 2 bis 4 Stunden statt. von Chitosan in Verbindung mit Alaun ohne Zusatz Bei Zusatz von Alaun und Separan wurde jedoch 40 von Ätzkalk die Turbidität nicht unter 4 verminderte, innerhalb der ersten 4 Stunden fast kein Absitzen Die gleichzeitige Verwendung von Chitosan mit Alaun beobachtet. Bei Zusatz von Chitosan allein (ohne und Ätzkalk verminderte die Turbidität jedoch auf Alaun) setzte sich fast alles innerhalb der ersten weniger als 1. 2 Stunden ab. Der Zusatz von Chitosan allein führt . .
also zu besseren Absitzergebnissen, als wenn ein Koa- 45 Beispiele
guliermittel wie Alaun verwendet wird. Ein Absitzvergleich zwischen der Verwendung von Chitosan und Eine Suspension von Kaolinitton wurde bereitet von Separan zeigt ebenfalls, daß Chitosan die Fest- und mit verschiedenen Chitinderivaten oder versch.estoffe in der überstehenden Flüssigkeit wesentlich denen Chitosanformen behandelt. Die Suspensionen wirksamer zum Absitzen bringt als Separan. 50 wurden 5 Minuten bei 100 UpM und dann 15 Minuten
bei 20 UpM gerührt und absitzen gelassen. Die Turbi-Beispiel 5 ditäten der überstehenden Flüssigkeiten wurden nach
unterschiedlichen Zeitintervallen bestimmt. Es wurde
Ein magnesiumhartes Standardwasser wurde durch festgestellt, daß die überstehende Flüssigkeit, die kein Zusetzen von 62 ml einer 1-molaren Natriumbicarbo- 55 zugesetztes Chitosan enthielt, die größte Turbidität natlösung und von 112 ml einer 1-molaren Magnesium- hatte. Teilweise desaminiertes Chitosan verminderte chloridlösung zu 101 destilliertem Wasser und an- die Trübung der überstehenden Flüssigkeit. Bei höheschließendes Verdünnen auf 151 bereitet. 1-1-Anteile ren Desacetylierungsgraden wurde die Turbidität für des magnesiumharten Wassers wurden mit Ätzkalk entsprechende Teile pro Million an zugesetztem Chisowie mit Chitosan oder Separan wie im Beispiel 4 60 tosan stärker vermindert als bei teilweise desaminierbehandelt. Mit zuerst zugesetztem Ätzkalk koagulierte tem Chitosan. Die Proben mit kleinerem Desacetylie-Chitosan bei einer Ko&zentration von 1 ppm die Ver- rungsgrad des Chitosans vermindern die Turbidität in unreinigungen in der überstehenden Flüssigkeit schnei- größerem Maße als teilweise desaminiertes und desler und gründlicher als Separan bei derselben Konzen- acetyliertes Chitosan. In allen Fällen wurde gefunden, tration. Wenn die Konzentration an Chitosan und 65 daß kleinere Mengen an zugesetztem Chitosan und Separan auf 2 ppm_ erhöht wird und wenn beide desaminiertem Chitosan wirksamer waren als größere jeweils nach dem Ätzkalk zugesetzt werden, dann Konzentrationen an Chitosan und desaminiertem koagulieren Chitosan und Separan die Verunreini- Chitosan.
7 8
B e i s ρ i e 1 9 Desacetylierungsgraden bei gleicher Konzentration.
Es wurde festgestellt, daß das teilweise desaminierte
Ein Montmorillonitton wurde auf die im Beispiel 7 Chitosan eine mindestens zehnmal so große Viskosität beschriebene Weise bereitet. Es wurde eine Tonlösung hatte als Chitosan. Daraus kann geschlossen werden, hergestellt, und die überstehende Flüssigkeit wurde 5 daß teilweise desaminiertes Chitosan oder teilweise mit Chitosan und desaminiertem Chitosan behandelt desaminiertes und teilweise desacetyliertes Chitin als Diese überstehenden Flüssigkeiten wurden 15 Minuten Viskositätsvergrößerer einer Lösung verwendet werden bei 20 UpM gerührt und absitzen gelassen. Hierbei können.
wurde gefunden, daß die höhere Konzentration an Aus den vorstehenden Erläuterungen wird klar, daß
zugesetztem Chitosan und teilweise desaminiertem io erfindungsgemäß ein Anwendungsgebiet für Chitosan Chitosan eine wirksamere Verminderung der suspen- und für teilweise desaminiertes und teilweise desacetydierten Feststoffteilchen in der überstehenden Flüssig- liertes Chitin erschlossen wird, indem diese zur Bekeit ergaben. handlung von Trübstoffen in einer wäßrigen Lösung
Beispiel 10 zum Zwecke der Entfernung dieser Trübstoffe einge-
15 setzt werden. Der Wert der Erfindung für diese Ent-
Das aus Chitin hergestellte Chitosan, wobei das fernung von Trübstoffen aus wäßrigen Lösungen ist Chitin durch Behandeln von Krabbenschalen mit beträchtlich. Beispielsweise können die Aufbereitung Salzsäure und anschließendes Entfernen des Proteins von Abwasser, wie solchem aus dem Bergbau, und mit Natronlauge bereitet ist, wird als Normalchitin die Reinigung von Gangmineral im Bergbau beschleubezeichnet. Teilweise desaminiertes Chitin wurde auch *o nigt werden. Die Behandlung von hartem oder temdadurch hergestellt, daß Krabbenschalen etwa eine porär hartem Wasser kann unter Verwendung von Woche lang bei Raumtemperatur in einer feuchten Chitosan und teilweise desaminiertem Chitosan durchAtmosphäre gehalten wurden, um die bakterielle geführt werden. Auch können mit Chitosan Tannin Wirkung zur Zersetzung der Krabbenschalen zu und polyphenolische Substanzen aus wäßrigen Meermöglichen. Das Produkt wird als teilweise desaminier- 35 dien entfernt werden. Die Erfindung umfaßt ferner tes Chitin bezeichnet (Chitosan wurde sowohl aus ein Verfahren zur Gewinnung von teilweise desaminier-Normalchitin als auch aus teilweise desaminiertem tem und teilweise desacetyliertem Chitin. Diese können Chitin bei unterschiedlichen Temperaturen im Bereich zur Erhöhung der Viskosität von Flüssigkeiten eingevon 132 bis 178° C während der Behandlung mit Na- setzt werden. Beispielsweise kann das teilweise destriumhydroxid bereitet). 30 aminierte und teilweise desacetylierte Chitin zur Er-
Es wurde gefunden, daß die Viskosität von teilweise höhung der Viskosität von Salatdressings, Käsedesaminiertem Chitosan in ^„-n-Essigsäure, wobei dressings u. dgl. verwendet werden. Außerdem können die Konzentration an teilweise desaminiertem Chito- Chitosan und teilweise desaminiertes und teilweise san 10Z0 betrug, mit 900 cP außerordentlich hoch war. desacetyliertes Chitin als gute Nahrungsmitteladditivi Dies ist vergleichbar mit der Viskosität von Chitosan 35 und schließlich auch bei der Herstellung von Klebstof· in Essigsäure und von Chitosan mit verschiedenen fen, wie Phenolharzen, eingesetzt werden.

Claims (5)

Hydrolyse ohne Desacetylierung unter Bildung von Patentansprüche: SOesoxy^-acetylaminoglukose. Im Rahmen der Er findung durchgefühlte Studien haben auch ergeben,
1. Verfahren zum Behandeln von Verunreinigun- daß petrefaktische Bakterien die Desaminierung des gen wäßriger Medien, dadurch gekenn- 5 Chitins ohne wesentliche hydrolytische Spaltung der zeichnet, daß eine Lösung eines zumindest Bindung zwischen den Glukoseeinheiten verursachen teilweise desacetylierten Chitinderivates, wie Chi- können.
tosan, bereitet wird, daß diese Lösung mit oder Chitin wird im allgemeinen aus Crustaceensrhalen ohne einem anderen Koaguliermittel zum Agglo- isoliert und gereinigt, indem zunächst durch Behandmerieren der Verunreinigungen dem wäßrigen Me- io lung mit kalter verdünnter Salzsäure das anorganische dium zugesetzt wird und daß das Agglomerat aus Calciumcarbonat herausgelöst wird. Dann werden dem wäßrigen Medium abgetrennt wird. durch Digerieren in heißem verdünntem Alkali die
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch, gekenn- Proteinstoffe entfernt, wonach mit Pennanganat gezeichnet, daß das Derivat außerdem zumindest bleicht und anschließend mit Oxalsäure behandelt teilweise desaminiert ist 15 wird. Das Produkt ist ein weißes, lederartiges Material,
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch das noch die ursprüngliche Form der behandelten gekennzeichnet, daß die Verunreinigung Tannin, Schalenfragmente hat. Die Ausbeute an Chitin eine pol>ph.enolische Substanz, suspendierte Fest- schwankt zwischen etwa 20 Gewichtsprozent bei stoffe, Verbindungen von Erdalkalimetallen, CaI- schweren Schalen, wie Krabbenscheren, bis zu etwa cium. Magnesium, Strontium, Barium und Ge- ao 35 bis 40 Gewichtsprozent bei Garnelenschalen,
mischen daraus ist. Für unmodifiziertes Chitin sind nur wenige Ver-
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, wendungszwecke bekannt, was auf seine Unlöslichkeit dadurch gekennzeichnet, daß das gegebenenfalls und seine unzugänglichen physikalischen Eigenschaften eingesetzte andere Koaguliermittel ein Aluminium- zurückzuführen ist. Im Rahmen der vorliegenden Er- oder Eisen(III)-salz ist. as findung wurden nun neue Verwendungszwecke des
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, Chitins auf dem Gebiet der Fall- und Koaguliermittei dadurch gekennzeichnet, daß das Derivat durch für die Wasserbehandlung und -reinigung und als Aufbewahren von Crustaceenschalen u. dgl. in Entfärbungs- und Tanninentfernungsmittel erschloseiner feuchten Atmosphäre und bei einer die sen. Chitinderivate sind auf diesen Gebieten ganz bakterielle Einwirkung zum Umsetzen der Schalen 30 offensichtlich im besonderen und allgemeinen anausreichend hohen Temperatur und für eine zur wendbar. Es wurde gefunden, daß das Verhalten der Bildung eines Stickstoffproduktes und eines des- Chitinderivate bei diesen Verwendungen abhängig ist aminierten Chitinderivates ausreichend lange Zeit von der Polymergröße (Ausmaß der hydrolytischen und anschließendes Entfernen von Acetylgfuppen Spaltung), von dem Desacetylierungsgrad des Ausaus dem Derivat erhalten ist. 35 gangschitins und von dem Amingehalt. Ein weiterer
Eigenschaftenbereich bei abgeleiteten Produkten kann durch Steuerung dieser Faktoren bei der Gewinnung
des Chitins und seiner nachfolgenden Modifizierungs-
behandlung erschlossen werden. Es wurde festgestellt. 40 daß die partielle Desacetylierung des Chitins durch
Die Erfindung bezieht sich auf Chitosan und Chitin- Behandlung mit konzentrierten Alkalilösungen bei derivate. Sie betrifft ein Verfahren zur Gewinnung von 130 bis 1500C zu Produkten führt, die in verdünnter teilweise desaminiertem Chitin und einem teilweise Essigsäure löslich sind, wobei sich nichniskose Lödesaminierten und desacetylierten Chitinderivat. sungen ergeben, die gute Koaguliereigenschaften für Schließlich bezieht sich die Erfindung noch auf Ver- 45 Toiisuspensionen haben. Desgleichen ergeben desfahren zur Behandlung von Verunreinigungen wäßri- acetylierte Produkte des Chitins, die durch Bakterienger Medien mit Chitosan und Chitinderivaten. wirkung vor der Isolierung partiell desaminiert wurden.
Chitin ist als organische Gerüstsubstanz der Schalen hochviskose Lösungen in verdünnter Essigsäure, die von Crustaceen (Krabben, Hummer, Garnelen usw.) auf einigen Anwendungsgebieten weitaus bessere und von Insekten und einigen Pilzen seit annähernd 50 Koaguliereigenschaften als die nichtdesaminierten einhundert Jahren bekannt. Es wurde gefunden, daß Produkte haben, sich jedoch in anderer Hinsicht es ein lineares Polymer der N-AcetyW-desoxy^-amino- schlechter verhalten.
glukose mit einer 1,4-0-Bindung zwischen den Mono- Deshalb ist Aufgabe der Erfindung die Schaffung
mereinheiten ist und somit der Struktur der Cellulose eines Chitinderivates, das als solches für die Behandanalog ist. Chitin kann als ein lineares Polymerisat von 55 lung von Verunreinigungen wäßriger Medien ver-Cbitobiose, einem Aminopolysaccharid, angenommen wendet werden kann, die Schaffung eines Chitinwerden. Der Polymerisationsgrad des Polymerisates derivates, das gemeinsam mit Koaguliermitteln für ist auch ähnlich dem der Cellulose mit Ketten von die Behandlung von Verunreinigungen wäßriger Mebis 3000 Grundeinheiten, also einem Molekular- dien verwendet werden kann, ein Verwendungsgebiet gewicht von einigen Hunderttausend. 60 für die Schalen von Crustaceen zu erschließen, die ein
Es ist festgestellt worden, daß Chitin weitgehend Abfallprodukt sind und ein Verschmutzungsproblem unlöslich in Wasser jH organischen Lösungsmitteln darstellen, ein Verfahren zur Gewinnung von teilweise ist und daß es gegenüber hydrolytischer Spaltung hoch- desaminiertem Chitin zu schaffen, ein Verfahren zur beständig ist. Es ist löslich in konzentrierten Mineral- Gewinnung eines teilweise desaminierten und teilweise säuren, und in diesen Medien erfährt es Hydrolyse und 65 desacetylierten Chitins zu schaffen und ein Chitin-Desacetylierung unter Bildung von 2-Desoxy-2-amino- derivat zu schaffen, das hochgradig viskos ist und das glukose (Chitosamin). Bestimmte, in Schnecken und zur Steigerung der Viskosität einer Lösung verwendet Meeresorganismen vorhandene Enzyme verursachen werden kann.
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