DE893180C - Verfahren zum Reinigen von Fluessigkeiten, insbesondere von waessrigen Loesungen organischer Stoffe, wie Zuckerloesungen od. dgl. - Google Patents

Verfahren zum Reinigen von Fluessigkeiten, insbesondere von waessrigen Loesungen organischer Stoffe, wie Zuckerloesungen od. dgl.

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DE893180C
DE893180C DEN1991D DEN0001991D DE893180C DE 893180 C DE893180 C DE 893180C DE N1991 D DEN1991 D DE N1991D DE N0001991 D DEN0001991 D DE N0001991D DE 893180 C DE893180 C DE 893180C
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liquid
coal
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DEN1991D
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Willem Cornelis Bokhoven
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ALGEMEENE NORIT MIJ NV
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    • BPERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
    • B01PHYSICAL OR CHEMICAL PROCESSES OR APPARATUS IN GENERAL
    • B01DSEPARATION
    • B01D15/00Separating processes involving the treatment of liquids with solid sorbents; Apparatus therefor
    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C13SUGAR INDUSTRY
    • C13BPRODUCTION OF SUCROSE; APPARATUS SPECIALLY ADAPTED THEREFOR
    • C13B20/00Purification of sugar juices
    • C13B20/12Purification of sugar juices using adsorption agents, e.g. active carbon
    • C13B20/123Inorganic agents, e.g. active carbon

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  • Solid-Sorbent Or Filter-Aiding Compositions (AREA)
  • Treatment Of Liquids With Adsorbents In General (AREA)

Description

  • Verfahren zum Reinigen von Flüssigkeiten, insbesondere von wäßrigen Lösungen organischer Stoffe, wie Zuckerlösungen od. dgl.
  • Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Reinigung, z.B. zur Verbesserung der Farbe, des Geschmacks und des Geruchs von Flüssigkeiten, insbesondere -wäßrigen Lösungen organischer Stoffe, wie z. B. Rüben- und Rohrzuckersäften bzw.
  • -lösungen, Lösungen von Glucose, Dextrose, Stärkezucker und ähnlichen aus Stärke hergestellten Produkten, Maltose, Milchzucker u. dgl., und Lösungen von organischen Säuren und deren Salzen mittels AktivkohIe-in Kornform.
  • Bei der Reinigung derartiger Flüssigkeiten mit Aktivkohle wurde dieses Produkt bis jetzt ion Pulyerform angewendet. Bei dieser Benutzungsweise wird die Behandlung der Flüssigkeit mit der Kohle oft im Gegenstrom durchgeführt, wobei bekanntlich die Reinigung meistens in zwei oder mehr Stufen stattfindet, und zwar zunächst mit einem schon einmal oder mehrere Male benutzten Produkt und daraufhin mit frischer Aktivkohle, wodurch eine Ersparnis bei den Entfärbungskosten erzielt wird. In einigen Fällen wird noch eine Regeneration der benutzten Pulverkohle durchgeführt, entweder allein durch Kochen einer Aufschlämmung der Kohle mit Lauge und/oder Säure oder durch eine Kombination dieser chemischen Mittel mit einer thermischen Behandlung, nämlich einer Erhitzung des Materials auf etwa 6000 unter Luftabschluß.
  • Gegenüber den Nachteilen dieses einigermaßen umständlichen Verfahrens und der ziemlich um fangreichen Apparatur in Form von Rührbottichen, Filterpressen, Nachfiltern und gegebenenfalls noch einer Regenerationsvorrichtung stehen aber erheblicbe Vorteile. Die zu verwendende Kohlellmenge ist nämlich gering, und es ist möglich, durch kleine Änderungen dieser Menge fidie Schwankongen in der Qualität der zu behandelnden Säfte erheblich auszugleichen. Diese letzteren Vorteile gegenüber der Kolonnenfiltration mit Knochenkohle in Kornform sind so bedeutend, daß ,das Verfahren mit Aktivkohle in Pulverform in den letzten 25 Jahren immer mehr Eingang gefunden hat, obgleich die Kolonnenfiltration an und für sich gewisse Verdienste aufweist, besonders weil während des Filtrierens weniger Manipulationen erforderlich sind und man Filtrate verschiedenen Reinheitsgrades erhält, was bei der Herstellung verschiedener Assortimente, wie dies in Zuckerraffiserien der Fall ist, oft erwünscht ist. Bei der Verwendung von Knochenkohle sind aber große Mengen (z. B. 206/o und mehr) erforderlich, so daß die Entfärbungsapparatur sehr umfangreich sein muß und aus wirtschaftlichen Gründen daher eine Regeneration der erschöpften Kohle vorgenommen werden muß. Das Herausnehmen aus - den Filtern und die thermische Regenerierung dieser großen Kohienmengen bedeutet aber eine beträchtliche Komplikation. Die Knochenkohlefilter und Regenerationsöfen bilden dementsprechend in großen Zuckerraffinerien, wo dieses Verfahren durchgeführt wird, einen sehr umfangreichen Nebenbetrieb.
  • Zu einer Verwendung von Aktivkohle in Kornform zur Reinigung von Flüssigkeiten, worauf die vorliegende Erfindung sich bezieht, ist man in Ider Praxis nicht gelangt, und zwar aus zudem Grunde, daß mangels einer guten Regenerierungsmethode dieses Verfahren mit Aktivkohle in Kornform wegen der größeren dabei zu verwendenden Menge und des höheren Preises der Kornkohle im Vergleich mit der Verwendung von Aktivkohle in Pulverform unwirtschaftlich sein werden; ,die bei Knochenkohle angewendete Regeneration in Glühöfen bringt wegen der weicheren Beschaffenheit des Korns der pflanzlichen Aktivkohle viel mehr Schwierigkeiten mit sich als die Regeneration der Knochenkohle.
  • Die einzige praktische Anwendung der Aktivkohle in Kornform im obengenannten Sinn ist diejenige bei der Reinigung von Wasser zwecks Entfernung von Geschmack- und Geruchstoffen, Spuren Öl oder überschüssigem Chlor, wobei es sich nicht um die Entfernung von Farbstoffen handelt, und in kleinerem Maßstab auch zur Verbesserung der Farbe. Im letzteren Falle findet jedoch keine Regeneration statt.
  • Es wurde nun gefunden, daß es auch in bezug auf die anfangs erwähnten Flüssigkeiten möglich ist, die Kolonneuflitration für Aktivkohle in Kornform erfolgreich anzuwenden, falls man eine Aktivkohle in Kornform mit bestimmten Eigenschaften verwendet, die es gestattet, bei der Regeneration des erschöpften Produktes ,eine thermische Behandlung in besonderen Öfen zu vermeiden. Dabei können die Filter bei gleicher Entfärbungskapazität wegen der größeren Entfärbungskraft der Kohle viel kleiner sein als bei der Verwendung von Knochenkohle. Das Verfahren nach der Erfindung besteht darin, daß man die zu reinigende Flüssigkeit, insbesondere eine wäßrige Lösung eines organischen Stoffes, wie Rüben- und Rohrzuckersäfte bzw. -lösungen, Lösungen anderer Zucker und Lösungen organischer Säuren oder deren Salze durch eine oder mehrere Kolonnen führt, die mit einer Aktivkohle in Kornform gefüllt sind, welche in trockenem Zustande I. ein Litergewicht von höchstens 250 besitzt, 2. eine -Benetzungswärme für Benzol von wenigstens 23 Kalorien pro Gramm Trockenkohle besitzt, 3. eine Benzoladsorption bei 200 aus einem bei dieser Temperatur zu 92,7 °/o mit Benzol gesättigten Luftstrom von wenigstens 6o g pro Ioo g Trockenkohle aufweist und die völlig oder teilweise erschöpfte Kohle in situ durch eine Behandlung mit einer alkalischen Flüssigkeit, gegebenenfalls unter Nachbehandlung mit Säure, regeneriert.
  • Im allgemeinen ist eine Korngröße von l/2 bis It/2 mm zweckmäßig.
  • Durch die -Anwendung einer aktiven Korukohle von der angegebenen Struktur wird überraschenderweise beim erfindungsgemäßen Verfahren an erster Stelle erreicht, daß eine Ibestimmte Entfärbungswirkung mit einer Kohlenmenge erzielt wird, ebenso groß oder kleiner als diejenige, welche von der üblichen pulverförmigen. Entfärbungskohle erforderlich ist, während es sich ferner herausgestellt hat, daß diese Korn;kohle auf rein chemischem Wege regeneriert werden kann, ohne daß die Kohle aus den Filtern herausgenommen zu werden braucht.
  • Die für das erfindungsgemäße Verfahren zu verwendende Aktivkohle in Kornform soll neben einer großen inneren Oberfläche, welche das Entfär -bungsvermögen bestimmt, eine große Anzahl Poren kleinerer oder größerer Abmessungen besitzen, welche letztere als Zugangswege zu der.inneren Oberfläche dienen.
  • Durch ,die Anwesenheit dieser großen Anzahl Zugangsporen, deren Abmessungen nicht zu gering sein sollen, können auch die in der zu reinigenden Flüssigkeit in Form von Molekülkomplexen vorhandenen Verunreinigungen die ganze innere Kohlenoberfläche erreichen. In verschiedenen zucker- und glucosehaltigen Flüssigkeiten ist der Farbstoff oft in dieser Form vorhanden, und man erzieltSdann gemäß dem vorliegenden Verfahren eine ebenso gute Entfärbungswirkung als mit stark aktiver Pulverkohle, deren innere Oberfläche wegen der geringen Abmessungen feder Teilchen an sich rascher und leichter für die besagten Verunreinigungen zugänglich ist.
  • Eine ferner für die Praxis sehr wichtige Wirkung dieser besonderen Struktur besteht darin, daß die an der Kohleoberfläche adsorbierten Verunreineigungen besser durch die zu verwendendenJtegenerierungsflüssigkeiten entfernt werden können als bei - -kornförmiger Aktivkohle einer dichteren Struktur.
  • - Es hat sich herausgestellt, daß diese Regeneration, die mit Lauge bei höherer Temperatur durchgeführt und gegebenenfalls mit einer Nach- oder Vorbehandlung mit Säure kombiniert werden kann bei der erfindungsgemäß angewendeten Aktivkohle in Kornform so leicht und mit so gutem Erfolg verläuft, daß sie in situ stattfinden und auf eine thermische Regeneration verzichtet werden kann.
  • Es hat sich bei den diesbezüglichen Untersuchungen ferner herausgestellt, daß die Anwesenheit lyophiler Kolloide und im allgemeinen von Stoffen, welche in der zu behandelnden Flüssigkeit einen starken Tyndall-Effekt hervorrufen, vermieden werden soll. Als solche sind besonders Eiweißstoffe bzw. eiweißartige Stoffe, Pektin usw. zu betrachten. Es wurde festgestellt, daß diese Verunreinigungen, deren Teilchen beträchtlich größer sind als diejenigen der in entfernenden Farbstoffe, die Zugangsporen derart verstopfen und so schwer zu entfernen sind, daß eine weitgehende Regeneration mit Lauge in situ unter gewissen Umständen auch für die betreffende Kohle sehr schwierig war.
  • Es ist deshalb unter gewissen Umständen erforderlich, die Flüssigkeit vorzubehandeln mit hydrophilen Adsorbentien, wie z. B. Bentonit, Bleicherde usw., die gegebenenfalls vorher eine Behandlung bzw. Reinigung erfahren haben.
  • Uberdies können diese grobdispersen kolloidalen Verunreinigungen den Filterwiderstand auf die Dauer nicht unerheblich erhöhen.
  • Durch die obengenannten Erlçenntnisse ist es zu erklären, daß bei Verwendung einer dichteren und feiner porösen Kornkohfe gleicher Korngröße die innere Oberfläche zuwenig zugänglich ist oder wird und die Entfärbungswirkung dadurch zu schnell herabgesetzt wird. Außerdem können in diesem Falle die an der Kohlenstoffoberfläche adsorbierteii Verunreinigungen mit Lauge und Säure viel schwieriger bzw. viel weniger vollständig entfernt werden.
  • Zur Durchführung des erfindungsgemäßen Ver fahrens wird die zu entfärbende Flüssigkeit, nachdem sie nötigenfalls mit Bentonit od. dgl. vorgereinigt worden ist, durch eine oder mehrere Kolonnen der aktiven Kornkohle geführt, bis das Adsorptionsvermögen der Kohle größtenteils erschöpft ist. Zur Regeneration der Kohle wird nach vorzugsweise möglichst vollständigem Auswaschen der zurückgebliebenen Flüssigkeit verdünnte Lauge bei erhöhter Temperatur langsam durch die Masse geführt. Gegebenenfalls kann im Anschluß daran nach Auswaschen der Lauge mit Wasser eine Behapdlung mit verdünnter Säure vorgenommen wer den, wonach gleichfalls mit Wasser nachgewaschen wird. Bei all diesen Behandlungen ist es also unnötig, die Kohle aus dem Apparat herauszunehmen.
  • Es hat sich gezeigt, daß das Adsorptionsvermögen der erfindungsgemäß verwendeten Kohle von besonderer Struktur in dieser Weise in vielen Fällen praktisch vollkommen wiederhergestellt werden kann, so daß der Kreislauf Entfärben-Regenerieren viele Male wiederholt werden kann. Falls nach der ersten Behandlung ein geringer Rückgang auftritt, so bleibt dieser darauf beschränkt.
  • Die zu verwendende Kohle soll zweckmäßig eine Korngröße von nicht über 2 mm besitzen. In bezug auf die obenerwähnten von der Kohle zu erfüllenden Bedingungen ist noch folgendes zu bemerken: I. Das Litergewicht, d. h. die Anzahl Gramm Trockenkohle pro Liter, soll bestimmt werden, nachdem die Kohlekörner zu einem konstanten Volumen eingeschüttet sind.
  • 2. Die Benetzungswärme für Benzol wird in der Weise ermittelt, daß man die Kornkohle, deren Poren mit Luft gefüllt sind, in flüssiges Benzol einführt. Es ist nämlich bekannt, daß man bei Aktivkohlen eine höhere Benetznngswärme findet, wenn man die Kohle vorher evakuiert.
  • 3. Die Benzoladsorption bei 20° aus einem für 92,70/0 mit Benzol gesättigten Luftstrom wird dadurch ermittelt, daß man ein Gemisch von Trockenluft und Benzol dampf, der 297 g Benzol pro Kubikmeter enthält, bei 200 so lange über 100 g Trockenkohte leitet, bis das Gewicht derselben nicht mehr zunimmt. Wenn die Kohle der Anforderung entspricht, daß diese Benzol adsorption mindestens 60 g pro 100 g Trockenkohle beträgt, so ist das Volumen der wirksamen Poren bis zu einem Querschnitt von 50 Millimikron mindestens 6Scms pro 100 g Kohle.
  • Wenn überdies das Volumen aller Poren, also einschließlich derjenigen, die größer als 50 Millimikron sind, 200 cm3 oder mehr pro 100 g Trockenkohle beträgt, so ist die Kohle besonders für das vorliegende Verfahren geeignet.
  • Insbesondere- für Glucose- und Saccharoselösungen empfiehlt es sich, die Flüssigkeit vor der Filtration vorzureinigen, weil dieselbe grobdisperse kolloidale Verunreinigungen enthält. Weil bei dem ,erfindungsgemäßen Verfahren ausschließlich chemisch regeneriert wird, findet keine Zerstörung der zurückgebliebenen Verunreinigungen durch Glühen statt. Ferner kann es empfehlenswert sein, Metallverbindungen, wie z. B. Eisenkomplexe, von vornherein zu entfernen.
  • Als Vorreinigungsinittel kann man außer den schon erwähnten hydrophilen Adsorbentien auch Aktivkohle in Pulverform, vorzugsweise mit einer großen Anzahl Poren größerer Abmessungen, und andere kohlenstoffhaltige Filtriermittel, wie z.B. bei niedriger Temperatur mit Chemikalien behandelte kohlenstoffhaltige Materialien, mineralische Reinigungsmittel, wie z. B. Präzipitäte von Calciumphosphat, Calciumsulfit, Calciumcarbonat, Aluminiumhydroxyd, vorzugsweise in Gelform, oder Kombinationen zweier oder mehrerer dieser Stoffe verwenden.
  • In besonderen Fällen kann man noch eine Nachbehandlung der erfindungsgemäß erhaltenen Filtrate mit Entfärbungskohle vornehmen, welche Nachbehandlung sowohl in Suspension wie in Nachfiltern durchgeführt werden kann.
  • Um die Durchschnittsbeladung der Korukohle zu steigern, kann man, wie dies bei der Knochenkohlefiltration üblich ist, zwei oder mehrere Filter hintereinanderschalten. Wenn das vorgeschaltete Filter praktisch erschöpft ist, so wird es mit Wasser ausgewaschen und anschließend regene- riert, während das zweite Filter als Vorfilter vor einer mit nenregenerierter Kohle gefüllten Kolonne eingeschaltet wird.
  • Gemäß einer weiteren Ausführungsform oder Erfindung kann man die Kohle bloß soweit belasten, daß diese durchschnittlich nur teilweise erschöpft ist.
  • Wenn es z. B. möglich ist, ein Filter eine gewisse Anzahl Tage in Betrieb zu halten, bevor dasselbe völlig erschöpft ist, so setzt man dasselbe in diesem Fall außer Betrieb, nachdem es z. B. ein Drittel der Zeit gelaufen ist.
  • Die Filtration der zu behandelnden Flüssig,tkeiten durch die Kolonne kann sowohl von unten nach oben als von oben nach unten stattfinden.
  • Im allgemeinen empfiehlt es sich, Idie Kontaktdauer, die übrigens von der Art oder zu rbbehandelnden Flüssigkeiten (insbesondere von der Viskosität) und der angewendeten Temperatur abhängt, nicht zu kurz zu nehmen. In den meisten Fällen ist eine scheinbare Kontaktdauer von 1/2 Stunde oder länger erwünscht, was darauf hinauskommt, daß durch ein Filter nach der Erfindung pro Kubikmeter des Filterinhalts, nicht mehr als 2 m3 der zu behandelnden Flüssigkeit pro Stunde filtriert werden soll.
  • Die Regeneration wird vorzugsweise mit warmer Lauge durchgeführt. je nach der Art der von der Kornkohle entfärbten Flüssjgloeit, von welcher in der Praxis immer Spuren index Kohle zurückbleiben, und nach der Art der adsorbierten Stoffe wählt man die Temperatur bei der Laugeregenerierung z. B. zwischen 50 und 950. In gewissen Fällen empfiehlt es sich, Temperaturen von über roo0 anzuwenden, wobei die Regeneration unter Druck stattfindet. Die Regenerationsflüss igkeiten werden vorzugsweise im Gegenstrom zu der zu reinigenden Flüssigkeit durch die Kolonne geleitet.
  • Die Konzentration der für die Regeneration zu verwendenden Laugelösung kann z. B. etwa 0,05 bis 5 O/o, diejenige der Säurelösung etwa 0,05 bis 30/s betragen. Es wird Iz. B. für die Regeneration der Kornkohle, die zum Reinigen von Glucosedünnsaft verwendet worden ist, vorzugsweise keine höhere Laugekonzentration, als 0,5 0/o NU ROH entspricht, angewendet. Die alkalische Lösung kann gegebenenfalls auch Oxydationsmittel, z. B. Superoxyde, enthalten.
  • Bei der Regeneration wird meistens dreimal mit Wasser gewaschen, das erste Mal, um die Rückstände der sich in der Kohle befindenden Flüssigkeit gründlich zu entfernen, das zweite Mal, um die Lauge möglichst vollständig auszuspülen, und das dritte Mal, um die noch vorhandene Säure zu entfernen. In einigen Fällen ist eine schwachsaure Reaktion,der Korukohle in den Filtern erwünscht und kann die letzte Waschung ibeschränkt werden.
  • Falls die Kohle, z. B. für die Behandlung von Affinadelösungen, nach der Regeneration wieder vollkommen neutral sein soll, so kann mit einer Pufferlösung des erforderlichen pWertes nachgewaschen werden.
  • Gegebenenfalls kann der Laugebehandlung auch noch eine Säurebehandlung vorangehen.
  • Die Erfindung wird an Hand eines Beispieles nachstehend im einzelnen noch näher erläutert werden: Beispiel Der vom Konvertor kommende Glucosedünnsaft von etwa 300 Bx wird mit 0,5 0/o Bentonit, auf Trockensubstanz berechnet, versetzt; der Saft wird bis auf einen p-Wert von 5,7 neutralisiert und durch ein Filter filtriert. Der vorgereinigte Dünnsaft, der z. B. eine Farbe von I,5 St. pro 100 g Trockenstoff in 100 cms hat, wird auf ein pH von 4,2 eingestellt und mit einer Filtriergeschwindigkeit von I 1 pro Stunde von unten nach oben durch I 1 Aktivohle der obenerwähnten Eigenschaften bei einer Schichthöhe von 5'o cm geleitet. Die Temperatur bei der Perkolation beträgt 500. Die Filtration wird fortgesetzt, bis die Farbe des Filtrates o,IO St. ist; Idie Filtratmenge beträgt dann 33 1 mit einer Durchschnittsfarbe von 0,040.
  • Um die Kohle zu regenerieren, wird zunächst Wasser von einer Temperatur von 550 von. oben nach unten durch die Kohle geleitet, bis das Filtrat praktisch keine Reaktion mit Fehlingscher Lösung mehr aufweist. Daraufhin wird so lange in der gleichen Richtung mit seiner o,40/oigen Natronlauge bei 500 perkoliert, bis von der Kohle praktisch keine Farbe mehr abgegeben wird. Die Kohle wird mit Wasser gewaschen, bis das Filtrat eine schwach alkalische Reaktion aufweist, mit o,4°/aiger Salzsäure bei etwa 50° perkoliert, bis der p-Wert des Filtrates etwa 4 beträgt, und zum Entfernen der Salzsäure wieder mit warmem Wasser gewaschen.
  • Es zeigte sich, daß die Kohle, nachdem sie dreißigmal beladen und regeneriert worden war, noch immer fähig war, dieselbe Menge Filtrat mit einer Durchschnittsfarbe unterhalb o,IO St. abzugeben, und also keine nennenswerte Herabsetzung des Adsorptionsvermögens aufwies, woraus hervorgeht, daß die Regeneration immer sehr vollständig gewesen war.
  • Die in dieser Weise erhaltenen Säfte ergaben nach Eindickung im Vakuum bis zu etwa 80 bis 85" Bx einen blanken Sirup von besonders reinem Geschmack.
  • Bei der Behandlung von Zuckerraffinadelösungen erfolgt die Entfärbung vorzugsweise bei 80 bis 85" und die IRegeneration bei einer möglichst hohen Temperatur, z. B. bei 950 Bei der Behandlung von anderen Lösungen wird die Behandlungstemperatur sinngemäß an die Eigenschaften dieser Lösungen angepaßt.

Claims (6)

  1. PATENTANSPRÜCHE: I. Verfahren zum Reinigen von Flüssigkeiten, insbesondere wäßrigen Lösungen organischer Stoffe, wie Zucker; organische Säuren und deren Salze, dadurch gekennzeichnet, daß man die Flüssigkeit durch eine oder mehrere Kolonnen führt, die mit Aktivkohle in Kornform gefüllt sind, welche in trockenem Zustande ein Litergewicht von höchstens 250 g, eine Benetzungswärme für Benzol von wenigstens 23 Kalorien pro Gramm Trockenkohle und eine Benzoladsorption bei 200 aus einem bei dieser Temperatur um 92,7 0/o mit Benzol gesättigten Luftstrom von wenigstens 60 g pro 100 g Trockenkohle aufweist, und die vollständig oder teilweise erschöpfte Kohle in situ durch Behandlung mit einer alkalischen Flüssigkeit regeneriert.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch I, dadurch gekennzeich1let, daß die Flüssigkeit vorher möglichst von kolloidalen Verunreinigungen befreit wird.
  3. 3. Verfahren nach Ansprüchen I und 2, dadurch gekennzeichnet, daß bei der Reinigung die scheinbare Kontaktdauer zwischen Flüssigkeit und Kohle mindestens t/2 Stunde beträgt.
  4. 4. Verfahren nach Ansprüchen 1 bis 3 dadurch gekennzeichnet, daß die Regenerationsflüssigkeit im Gegenstrom zu der zu reinigenden Flüssigkeit durch die Kohle geleitet wird.
  5. 5. Verfahren nach Ansprüchen I bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß nach der Behandlung der völlig oder teilweise erschöpften Kohle mit einer alkalischen Flüssigkeit eine Nachbehandlung mit Säure vorgenommen wird.
  6. 6. Verfahren nach Ansprüchen I bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß bei der Behandlung von Glucosesäften die erschöpfte und mit Wasser möglichst vollständig ausgewaschene Kornkohle bei einer Temperatur unterhalb 650 mit Natronlauge behandelt wird, deren Konzentration I,50/o nicht übersteigt.
DEN1991D 1943-04-30 1944-06-30 Verfahren zum Reinigen von Fluessigkeiten, insbesondere von waessrigen Loesungen organischer Stoffe, wie Zuckerloesungen od. dgl. Expired DE893180C (de)

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Cited By (2)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE1074510B (de) * 1960-01-28 Metallgesellschaft Aktiengeseli schaft Frankfurt/M Verfahren zur Schonung von Wasser durch aufeinanderfolgende Behandlung mit pulverformiger und korniger Aktiv kohle
DE1172199B (de) * 1959-06-22 1964-06-11 American Sugar Verfahren zur Reinigung von rohen Zuckerloesungen in kontinuierlichen Gegenstromverfahren

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