DE1074510B

DE1074510B - Verfahren zur Schonung von Wasser durch aufeinanderfolgende Behandlung mit pulverformiger und korniger Aktiv kohle

Info

Publication number: DE1074510B
Application number: DENDAT1074510D
Authority: DE
Inventors: Kratz und Dr Gustav Bailleul Fiankfurt/M Alfred
Original assignee: Metallgesellschaft AG
Current assignee: GEA Group AG
Publication date: 1960-01-28

Description

Verfahren zur Schönung von Wasser durch aufeinanderfolgende Behandlung mit pulverförmiger und körniger Aktivkohle Für die Schönung, z. B. Geschmacks- und Geruchsverbesserung von Wasser, insbesondere Trinkwasser, ist die Anwendung von Aktivkohle bekannt. Es sind zu diesem Zweck sowohl pulverförmige als auch körnige Aktivkohlen eingesetzt worden. Bei der Anwendung von pulverförmiger Aktivkohle benutzt man zu deren Abtrennung rückspülbare Sandschnellfilter. Dabei dürfen aber die übliche lineare Filtriergeschwindigkeit von 4 bis 5 m/h und eine Sandkörnung von 0,5 bis 1 mm nicht überschritten werden, da sonst die pulverförmige Aktivkohle durchschlägt. Bei diesem Filtervorgang wird die pulverförmige Aktivkohle an der Oberfläche der Sandschicht zurückgehalten.
Körnige Aktivkohle wird in Form von Filtern benutzt, welche die Aktivkohle in größerer Schicht enthalten. Diese Filter werden beispielsweise mit linearen Filtriergeschwindigkeiten von 5 bis 50 m/h, vorzugsweise von 10 bis 25 m/h, betrieben.
Es ist auch schon vorgeschlagen worden, für spezielle Aufgaben sowohl pulverförmige als auch körnige Aktivkohle anzuwenden. Jedoch wird bei dieser besonders in der Zuckerindustrie üblichen Arbeitsweise die pulverförmige Aktivkohle auf besonderen Filtern aus der Flüssigkeit abgetrennt, ehe die weitere Behandlung mit körniger Aktivkohle vorgenommen wird.
Eine solche Filtration stellt den langsamsten Verfahrensschritt dar. Da in der Wasserreinigungstechnik große Flüssigkeitsmengen zu bewältigen sind, bedeutete dies eine für die Behandlung von Trinkwasser mit mehreren Aktivkohlesorten bisher für unüberwindbar gehaltene außerordentliche Schwierigkeit.
Es wurde nun gefunden, daß eine solche Behandlung ohne Beeinträchtigung der Durchsatzleistung möglich ist, wenn aus dem zunächst mit pulverförmiger Aktivkohle behandelten Wasser diese dann über körnige Aktivkohle direkt abfiltriert wird. Dabei kann die Einwirkungszeit der pulverförmigen Aktivkohle kurz gehalten werden, und die mit körniger Aktivkohle gefüllten Filter können mit den hohen, im vorstehenden genannten Filtriergeschwindigkeiten für körnige Aktivkohle betrieben werden. Es hat sich nämlich überraschenderweise gezeigt, daß die pulverförmige Aktivkohle sich in der hohen Kohleschicht ziemlich gleichmäßig verteilt absetzt und nicht auf der Oberfläche der Filterschicht liegenbleibt, wie es bei einem Sandfilter der Fall ist. Es ist, wie weiter erkannt wurde, notwendig, daß die Schicht körniger Aktivkohle bei dieser Arbeitsweise mindestens 2 m, z. B. 3 bis 4 m, hoch gehalten wird.
Es hat sich gezeigt, daß bei einer Zugabemenge von pulverförmiger Aktivkohle von 2 bis 10 g/m3, vorzugsweise 5 g/m3, Wasser, die Laufzeiten des Kornkohlefilters sehr lang gehalten werden können, beispielsweise 2 bis 3 Wochen. Die allmählich im Filter angesammelte pulverförmige Aktivkohle wird wieder entfernt.

Claims

PATENTANSPRUCH: Verfahren zur Schönung von Wasser, insbesondere Trinkwasser, durch aufeinanderfolgende Behandlung mit eingemischter pulverförmiger Aktivkohle und mit aus körniger Aktivkohle bestehenden Filtern, dadurch gekennzeichnet, daß die in dem zu behandelnden Wasser suspendierte pulverförmige Kohle in einem Kornkohlefilter von mindestens 2 m Schichthöhe mit einer linearen Filtriergeschwindigkeit zwischen 5 und 50 m/h, vorzugsweise 10 bis 25 m/h, abfiltriert und aus dem Filter durch zeitweiliges Rückspülen wieder entfernt wird. In Betracht gezogene Druckschriften: Deutsche Patentschriften Nr. 893 180, 897 996.