DE604748C - Verfahren zur Reinigung von Wasser - Google Patents
Verfahren zur Reinigung von WasserInfo
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- DE604748C DE604748C DEC45938D DEC0045938D DE604748C DE 604748 C DE604748 C DE 604748C DE C45938 D DEC45938 D DE C45938D DE C0045938 D DEC0045938 D DE C0045938D DE 604748 C DE604748 C DE 604748C
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- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C02—TREATMENT OF WATER, WASTE WATER, SEWAGE, OR SLUDGE
- C02F—TREATMENT OF WATER, WASTE WATER, SEWAGE, OR SLUDGE
- C02F1/00—Treatment of water, waste water, or sewage
- C02F1/28—Treatment of water, waste water, or sewage by sorption
- C02F1/281—Treatment of water, waste water, or sewage by sorption using inorganic sorbents
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Description
C^
Die Reinigung von Wasser, wie Trink-, Abwasser o. dgl. von Verunreinigungen, wie
z. B. lästigen Geruchs- und Geschmacksstoffen, geschieht bekanntlich in der Weise, daß
das Wasser zunächst mit einem Fällungsmittel, wie z. B. Aluminiumsulfat, zur Ausflokkung
von Verunreinigungen behandelt wird, worauf ihm Adsorptionsstoffe, wie Aktivkohle
in pulverförmigem oder feinkörnigem Zustande, zugesetzt werden. Die Adsorptionsstoffe werden nach einer gewissen Einwirkungszeit
mittels Filter wieder von dem Wasser geschieden.
Die in dieser Weise ausgeführte Wasserreinigung besitzt verschiedene Nachteile. Ein
Nachteil liegt z. B. darin, daß die Ausflokkung und das nachfolgende Absitzenlassen
der ausgefällten = Stoffe erhebliche Zeit beansprucht. Als weiterer Nachteil wurde festgestellt,
daß die Adsorptionsmittel und die mit dem Wasser auf das Filter gelangenden
Verunreinigungen, wie Eisen-, Aluminium-, Manganhydroxyd ο. dgl., dieses schnell verstopfen,
so daß der auf dem Filter liegende Wasserdruck erhöht werden muß, will man den Durchsatz auf einer gewissen Höhe halten.
Durch die Erfindung werden die Nachteile
der bisherigen Arbeitsweise beseitigt. Nach der Erfindung werden die gebrauchten Ad-
Sorptionsstoffe z. B. durch Rückspülung aus dem Filter gewonnen und vor oder während
der Behandlung des Rohwassers mit Flokkungsmitteln mit diesem gemischt, und hierauf
nach Absitzenlassen, des entstehenden Niederschlags wird erst die eigentliche Adsorptionsmittelbehandlung
mit frischen Adsorptionsstoffen vorgenommen. Die Zugabe der Adsorptionsstoffe zu dem mit Fällungsmitteln
versetzten Rohwasser kann auch, durch unmittelbare Zuführung des bei der Rückspülung
der Filter anfallenden adsorptionsmittelhaltigen Wassers in den Rohwasserbehälter
oder auf irgendeine andere geeignete Art erfolgen.
Zur Entfärbung von Zuckerlösungen wurde bereits vorgeschlagen, Adsorptionsmittel stufenweise
derart auf die Flüssigkeit zur Einwirkung zu bringen, daß das wirksamste Mittel auf den am meisten gereinigten Teil der Flüssigkeitsmenge
und das am meisten verunreinigte Mittel auf den am meisten verunreinigten Teil der Flüssigkeit zur Einwirkung gelangt,
wobei nach jedesmaliger Einwirkung des Mittels auf die Flüssigkeit eine Trennung beider
bewirkt wird. Weiterhin ist ein anderer Vorschlag bekannt, der darin besteht, gechlortes
Wasser mit einem Gemisch von Kohle und Flockungsvtralzen zu entchloren und dessen
Sinn der ist, die Kohle nach erfolgter Entchlorungsleistung durch das inzwischen zur
Lösung gelangte Salz zum schnelleren Ausflocken zu bringen. Das erfindungsgemäße
Verfahren kann mit diesen bekannten Verfahren nicht verglichen werden, denn es handelt
sich nicht um eine stufenweise Anwendung gebrauchter Adsorptionsmittel zum
Zwecke schrittweiser Reinigung, noch soll lediglich die Absetzgeschwindigkeit der Kohle
beeinflußt werden. Erfindungsgemäß wird vielmehr eine mehrfache Wirkung erzielt.
Einmal wird durch die Adsorptionsmittelzugabe zum Rohwasser vor oder während der
Behandlung mit Flockungsmitteln der Ausflockungsvorgang erheblich, beschleunigt. Sodann
geht auch das Absitzenlassen schneller
ίο und quantitativ mit größerer Ausbeute vor
sich. Weiterhin findet eine adsorptive Vorreinigung des Rollwassers statt. Die Folge
von alledem ist, daß der ganze Reinigungsvorgang wesentlich schneller durchgeführt und
langer in Gang gehalten werden kann, da Verstopfungen der Filter im weitesten) Maße
hintan gehalten· werden und demzufolge ein Druckanstieg beim Abfiltrieren der Adsorptionsstoffe
oder beim Filtrieren des Wassers über Adsorptionsstoffe nicht so rasch eintritt,
wie es ohne Einhaltung der erfindungsgeimäßen Maßnahmen· der Fall ist. Eine Entlastung
der zur eigentlichen Reinigung verwandten Adsorptionsmittel ist die weitere natürliche Folge des Verfahrens ■ der Erfindung, so daß es möglich ist, bei gegebener
Wassermenge mit einer geringeren Menge Adsorptionsmittel als bisher auszukommen.
Zur weiteren Erläuterung der Erfindung mögen nachfolgende Beispiele dienen.
Zu einem phenolhaltigen Wasser, das durch eine Vorchlorung einen starken widerwärtigen
Geschmack nach Chlorphenol angenommen wurde, wurden beim Einlauf in das Absetzbecken
etwa 60 g Aluminiumsulfat/cbm zugesetzt. Die Aufenthaltsdauer des Wassers
in dem Absetzbecken betrug etwa 3 Stunden. Nach Ausflockung und Abklärung des sich bildenden
Aluminiumhydroxydes gelangte das noch nach Chlorphenol schmeckende Wasser auf ein Schnellsandfilter üblicher Bauart,
in das vor der Filtration, zwischen den einzelnen Sandkörnern gelagert, 1,6 kg pulverförmige
Aktivkohle eingebracht waren. Das Filter hatte eine Filterfläche von etwa 1 qm.
Die Höhe der Sandschicht betrug etwa 80 cm.
Die Strömungsgeschwindigkeit des zu filtrierenden Wassers .war etwa 4m/Std. Die
eingelagerte Kohlemenge reichte aus, um während 65 Stunden ein vollkommen geschmack-
und geruchfreies Filtrat zu erhalten.
Die während dieser Zeit durchgesetzte Wassermenge betrug etwa 260 cbm, so daß
also für die Herausnahme des Chlorphenols etwa 6,2g/cbm Aktivkohle erforderlich waren.
Nach osstündiger Filtrierzeit wurde das
Sandfilier in üblicher Weise zurückgespult. Die hierbei anfallende, noch nicht vollkommen
ausgebrauchte pulverförmige Aktivkohle ■ wurde dem -zu reinigenden Wasser am Einlauf
des Klärbeckens zusammen mit dem Aluminiumgehalt so zugegeben, daß auf 1 cbm
Wasser etwa 5 g der zurückgespülten Kohle kamen. Die Kohle setzte sich im Klärbecken
mit dem ausgeflockten Aluminiumhydroxyd und den anderen Schwebestoffen ab.
Von dem so vorbehandelten Wasser konnten durch Verwendung von 1,6 kg Kohle in
dem nachgeschalteten Sandfilter nunmehr 370 cbm Wasser filtriert werden, ehe ein Geschmack
oder Geruch von Chlorphenol in dem Filtrat auftrat. Durch die Vorbehandlung im Sinne der Erfindung waren somit
zur Geschmacksbefreiung des Wassers nur noch 4,3 g Kohle/cbm erforderlich, was einer
Kohleersparnis von etwa 30 o/o entspricht.
80 Beispiel 2
Zu einem gefärbten, stark muffig riechenden und moorig schmeckenden Wasser wurden
beim Einlauf in das Absetzbecken 70 g Aluminiumsulfat/m3 zugesetzt. Die Aufenthaltsdauer
des Wassers in dem Absetzbecken betrug 4 Stunden. Nach dieser Zeit wurde das so behandelte Wasser, das immer noch einen
unangenehmen Geschmack und Geruch hatte, über ein mit Aktivkohle beschicktes Schnellsandfilter
üblicher Bauart filtriert. Die Menge der in dem Sandfilter verteilten! pulverförmigen
Aktivkohle betrug 0,8 kg. Das Filter hatte eine Filterfläche von 1 m2. Die Filtriergeschwindigkeit
des Wassers betrug 3,5 m/Std. Nach Verlassen des Filters waren der unangenehme
Geschmack und der Geruch des Wassers vollkommen beseitigt.
Nach einer Laufzeit von 46 Stunden mußte das Filter abgestellt und zurückgespült werden,
da der Filtrierwiderstand auf über 1,5 m angestiegen war. Die Zurückspülung wurde
in üblicher Weise vorgenommen und das die Kohle und sonstige Verunreinigungen enthaltende
Spülwasser in einem Klärbehälter mit Bodenabzug gesammelt. Nach einigen Stunden
hatte sich die Hauptmenge der Aktivkohle, etwa 0,73 kg, auf dem Boden des Behälters
abgesetzt, so daß etwa 0,5 m3 eines tio die pulverförmige Aktivkohle enthaltenden
Wassers abgezogen werden konnte.
Im weiteren Verlauf des Verfahrens wurden nun dem anfangs erwähnten Rohwasser
beim Einlauf in das Klärbecken neben 70 g Aluminiumsulfat/m3 etwa 2,21 des kohlehaltigen
Wassers, enthaltend etwa 3 g pulverförmige Aktivkohle, zugesetzt, worauf das Wasser in der gleichen Weise, wie oben beschrieben,
durch ein mit 0,8 kg Aktivkohle ιαο beschicktes Sandfilter filtriert wurde. Das
Schnellsandfilter konnte jetzt 65 Stunden, ge-
Claims (1)
- gen vorher 46 Stunden, betrieben werden, ehe eine Rückspülung notwendig wurde bzw. der Filterwiderstand auf 1,5 m anstieg.Die Laufzeit des Filters wurde demnach um etwa 41 o.'0 verlängert, wodurch eine merkbare Mehrleistung je m2 Filterfläche eintrat und eine Einschränkung der Spül- bzw. Waschwassermenge von etwa 40 o:o erzielt wurde.[0 Die Versuche wurden noch mehrmals wiederholt, und es zeigte sich, daß auch bei mehrmaliger Wiederholung, d. h. also im Dauerbetrieb, stets eine Verlängerung der Filterperiode erzielt wurde.Patentansi'Ruch :Verfahren zur Reinigung von Wasser, wie Trink-, Abwasser o. dgl., durch Zugabe von Flockungsmitteln zum Rohwasser, Klärung, nachfolgende Behandlung mit Adsorptionsmitteln und anschließende Filtration, dadurch gekennzeichnet, daß man die gebrauchten, z. B. durch Rückspülung aus dem Filter wiedergewonnenen Adsorptioiisstoffe dem Rohwasser vor oder während der Zugabe der Flockungsmittel zugibt.IS- n::n HKionänüi r.i;EKi:t
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DEC45938D DE604748C (de) | 1932-01-26 | 1932-01-26 | Verfahren zur Reinigung von Wasser |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DEC45938D DE604748C (de) | 1932-01-26 | 1932-01-26 | Verfahren zur Reinigung von Wasser |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE604748C true DE604748C (de) | 1934-10-29 |
Family
ID=7026226
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DEC45938D Expired DE604748C (de) | 1932-01-26 | 1932-01-26 | Verfahren zur Reinigung von Wasser |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE604748C (de) |
Cited By (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE886130C (de) * | 1950-12-31 | 1953-08-10 | F Eugen Dr-Ing Paufler | Verfahren zur Reinigung von durch Truebungsstoffe verunreinigten Waessern, insbesondere von Moorwaessern |
DE1123265B (de) * | 1956-02-28 | 1962-02-01 | Metallgesellschaft Ag | Verfahren zum Reinigen alkalischer, hemicellulosehaltiger Abwaesser |
DE4131925A1 (de) * | 1990-10-09 | 1992-06-17 | Obst Gemueseverarb Forsch | Verfahren zur entsaeuerung von abwaessern |
-
1932
- 1932-01-26 DE DEC45938D patent/DE604748C/de not_active Expired
Cited By (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE886130C (de) * | 1950-12-31 | 1953-08-10 | F Eugen Dr-Ing Paufler | Verfahren zur Reinigung von durch Truebungsstoffe verunreinigten Waessern, insbesondere von Moorwaessern |
DE1123265B (de) * | 1956-02-28 | 1962-02-01 | Metallgesellschaft Ag | Verfahren zum Reinigen alkalischer, hemicellulosehaltiger Abwaesser |
DE4131925A1 (de) * | 1990-10-09 | 1992-06-17 | Obst Gemueseverarb Forsch | Verfahren zur entsaeuerung von abwaessern |
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