DE2607997A1 - Verfahren zur umkehrosmose mit hohlfasermembranen - Google Patents
Verfahren zur umkehrosmose mit hohlfasermembranenInfo
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Description
Zentralbereich Patente. Marken und Lizenzen
509 Leverkusen. Bayerwerk
Verfahren zur Umkehrosmose mit Hohlfasermembranen
Die Erfindung betrifft ein verbessertes Verfahren zur Umkehrosmose,
in dem als semipermeable Membranen Hohlfasern eingesetzt werden.
Es ist bekannt, in der Umkehrosmose als semipermeable Membranen
Hohlfasern einzusetzen. Diese Hohlfasern weisen gegenüber den flächenförmigen Membranen den Vorteil auf, daß bei ihnen die
Membranoberfläche, bezogen auf den Raumbedarf, erheblich vergrößert
ist. Der Nachteil mit Hohlfasern arbeitender Umkehrosmose-Einheiten besteht jedoch darin, daß diese allzu leicht
durch im Rohwasser oder der zu behandelnden Flüssigkeit enthaltene suspendierte Teilchen verstopft werden, indem sich
diese Teilchen auf den Hohlfasern oder in den zwischen den Hohlfasern befindlichen Zwischenräumen abscheiden oder in den
Poren der Membranen festsetzen.
Zur Behebung dieses Nachteils sind bereits verschiedene Maßnahmen vorgeschlagen worden:
1.) Das zu behandelnde Rohwasser bzw. die zu behandelnden· Lösungen durch eine Vorfiltration über ein Feinfilter von suspendierten Partikeln zu befreien.
1.) Das zu behandelnde Rohwasser bzw. die zu behandelnden· Lösungen durch eine Vorfiltration über ein Feinfilter von suspendierten Partikeln zu befreien.
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7 0 9 r :i ^ / Π U L 1
2.) Das Hohlfaserbünde1 von Zeit zu Zeit durch einen der normalen
Fließrichtung entgegengesetzten Wasserstrom, gegebenenfalls unter Zusatz lösender oder emulgierende Substanzen
durchzuspülen.
Beide Maßnahmen weisen aber schwerwiegende Nachteile auf. Der
Nachteil der Maßnahme 1.) besteht darin, daß sie einen zusätzlichen Filtriertehälter erfordert und daß man mit ihrer Hilfe
die Abscheidung von solchen Niederschlagen nicht verhindern kann, die durch chemische Umwandlungen zunächst gelöster Stoffe
in der Osmose-Einheit selbst entstehen und die sich erst im Verlauf des Osmose-Vorganges im Bereich der Fasern oder innerhalb
der Membranporen abscheiden. Der Nachteil der Maßnahme (2.) liegt darin, daß mit ihrer Hilfe eine gleichmäßige
Durchströmung nicht sichergestellt ist, da eine Ablösung der die Blockierung der Hohlfasern verursachenden Niederschläge
nur in ganz begrenztem Umfang möglich ist.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Maßnahme zu
finden, mit einfachen, technisch gut zugänglichen Mitteln die Oberfläche der Hohlfasern vor nicht mehr entfernbaren,
die Wirksamkeit der Hohlfasern beeinträchtigenden Ablagerungen zu schützen.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß man die für die Umkehrosmose verwendeten Hohlfasern, vorzugsweise
in Bündel- oder Gewebeform, auf flüssigkeitsdurchlässigen Stützelementen anordnet und auf die Hohlfasern vor oder während
des Osmose-Vorganges ein feinteiliges Filtermaterial anschwemmt.
Die mit Hilfe der erfindungsgemäßen Maßnahmen erzielten Vorteile bestehen insbesondere darin, daß bei der Umkehrosmose
unter Verwendung von Hohlfasern keine Vorfiltration mehr erforderlich ist; daß auch bei der Behandlung von Rohwassern
und Lösungen, aus denen sich erst während der Umkehrosmose Niederschläge abscheiden, keine Störungen durch die Blockie-
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7 üb
rung der Hohlfasern auftreten. Da sich das feinteilige
Filtermaterial zudem den jeweils zu entfernenden Schwebstoffen bzw. Abscheidungen anpassen läßt, ist es bei Auswahl geeigneter
Filtermaterialien nicht nur möglich, solche Stoffe aus der zu behandelnden Flüssigkeit zu adsorbieren, die die Hohlfasermembranen
mechanisch blockieren oder durch Verstopfen der Poren undurchlässig machen, sondern auch solche Stoffe zu entfernen,
die die Membranen durch chemische Einwirkung schädigen oder die unverändert durch die Membran hindurchtreten und so die
Reinheit der aufbereiteten Flüssigkeit herabsetzten. Durch die Verwendung von Ionenaustauscherpulvern als Filtermaterialien
läßt sich beispielsweise gleichzeitig mit der mechanischen Klärung der pH-Wert der zu behandelnden Flüssigkeit so korrigieren,
daß pH-Wert empfindliche Hohlfasern nicht mehr angegriffen werden.
Das auf die Hohlfasern angeschwemmte feinteilige Filtermaterial wirkt sowohl als mechanisches Filter und nimmt als solches
die Schwebstoffe und die sich während des Osmose-Vorganges bildenden Ausfällungen unmittelbar an den Hohlfasern auf,
kann aber außerdem, bei Wahl geeigneter Filtermaterialien, auch als chemisches Filter wirken.
Als feinteilige Filtermaterialien dienen in dem erfindungsge mäßen Verfahren vorzugsweise solche feinteiligen Produkte,
wie sich üblicherweise in der Anschwemmfiltration verwendet werden. Beispielsweise seien genannt:
Kieselgur, Aktivkohlepulver, Asbestfasern, Diatomeenerde, Zellulosefasern, Zellulosepulver, Kunstharzgranulate, Kunststoff-Fasern, Kunststoffpulver, feingemahlene Adsorberharze
und Ionenaustauscherpulver. Adsorberharze sind beispiels weise in der US-PS 3,531,463 beschrieben. Die Mengen, in
denen die feinteiligen Filterhilfsmittel angewendet werden,
entsprechen in etwa den Mengen, in denen die Filterhilfs-
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709835/0441
mittel in der Anschwemmfiltration eingesetzt werden. In Abhängigkeit von Filtermaterial haben sich die Mengen
von 200 bis 1000 g/m2 Hohlfaseroberfläche bewährt.
Es hat sich vielfach als vorteilhaft erwiesen, die Korngröße der feinteiligen Filtermaterialien so zu wählen, daß diese
größer ist als die Zwischenräume zwischen den Hohlfaserlagen.
Als Beispiel für flüssigkeitsdurchlässige Stützelemente seien die aus der Anschwemmfiltration bekannten perforierten Rohre
und Platten, Sinterkörper oder Netze genannt.
Die Hohlfasern werden vorteilhaft so angeordnet, daß das Fasörbündel
nach der Seite, auf welche die Anschwemmschicht aufgebracht wird, eine Oberfläche darbietet, von welcher das Filtermaterial
durch Rückspülen leicht zu entfernen ist. Dies wird beispielsweise erreicht durch Verwendung der Hohlfaserbündel
als Umwicklungen für Filterkerzen, wie sie aus der Anschwemmfiltration bekannt sind oder bei der Anordnung der Fasern in
Gewebeform. Die Gewebe können auch in mehreren Lagen überein.-ander um den Stützkörper gewickelt werden. Es sind aber auch
andere Anordnungen der Hohlfasern im Sinne der Erfindung möglich.
Die folgenden Beispiele dienen der Erläuterung des erfindungs gemäßen Verfahrens. Die in den Beispielen beschriebene Umkehr
osmose wurde in dem in der Figur 1 beschriebenen Apparatur ausgeführt. In der Figur 1 bedeuten:
1 Druckfester Behälter
2 perforiertes Rohr
3 Hohlfasern, die in mehreren Lagen über das perforierte Rohr 2 gewickelt sind
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7 0 9 i. C L- / 0 4 L 1
4 Abschlußplatte, durch welche das perforierte Rohr verschlossen ist und durch welche die Hohlfasern flüssigkeitsdicht
hindurchgeführt sind
5 offene Enden der Hohlfasern
6 Halterung für das perforierte Rohr mit flüssigkeitsdichtem
Sitz
7 Austritt der durch die Hohlfasermembranen permeierten
Flüssigkeit
8 Eintritt der Rohlösung und der Suspension des Filtermaterials
9 Austritt des Konzentrates
10 Differenzdruckmesser
11 Schicht des auf den gewickelten Hohlfasern angeschwemmten Filtermaterials
Bei Zulauf eine Lösung, die im Liter 1500 mg Kochsalz enthielt, unter einem Druck von 28 bar lieferte diese Apparatur etwa
100 1 Wasser/Stunde enthaltend 150 bis 200 mg Kochsalz je Liter bei 75 bis 80 %-iger Ausbeute, d.h. bei etwa 130 l/h Zulauf.
2 Die Oberfläche der Hohlfaserwicklung betrug etwa 0,15 m .
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709 Γ. 35/0441
Apparatur: wie in Figur 1 beschrieben Rohwasser: 5 mval/1 Calcium- und Magnesium-Salze
25 mval/l Natriumsalze 0,3 mg/1 Eisen
J-Wert etwa 6,5
J-Wert etwa 6,5
Filtermaterial zur Anschemmung: Zellulosepulver Verwendete Menge: 1000 g/m Kerzenoberfläche.
Es wurde solange Rohwasser durch die Apparatur geleitet, bis die Menge an entsalzter Lösung (Permeat) auf 75 % der Anfangsleistung abgesunken war. Dann wurde rückgespült und anschließend
erneut Rohwasser durch die Apparatur geleitet. Der Verlauf des Umkehrosmose-Vorganges geht aus der nachstehenden Tabelle hervor:
Zahl der Laufzeit /ötunden_7
Rückspülungen ohne Anschwemmung mit Anschwemmung
1. 115 150
2. 105 145
3. 90 150
4. 90 143
5. 75 135
6. 60 135
Zur Kontrolle wurde der Eisengehalt der Fasern vor und nach
dem Betrieb untersucht.
Eisengehalt vor dem Versuch: 0,05 g/kg Eisengehalt nach dem Versuch:
a) ohne Anschwemmung 5,1 g/kg
b) mit Anschwemmung 0,15 g/kg
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0 9 0 :■: ο / 0 A 4 1
26Q7997
Beispiel 2 *£·
Apparatur: wie in Figur 1 beschrieben Rohwasser: 5 mval/1 Calcium- und Magnesium-Salze
20 mval/1 Natriumsalze 0,02 mg/1 Eisen
7-10 mg/1 Kieselsäure als Maß für den Trübungsgrad des Rohwassers PjT-Wert etwa 5,5
Filtermaterial zur Anschwemmung: Polyamidfaser-Pulver Verwendete Menge: 500 g/m Kerzenoberfläche
Es wurde solange Rohwasser durch die Apparatur geleitet, bis die Menge an Permeat auf 75 % der AnfangsIeistung abgesunken
war. Dann wurde rückgespült und anschließend erneut Rohwasser durch die Apparatur geleitet.
Der Verlauf des Umkehrosmose-Vorganges geht aus der nachstehenden
Tabelle hervor:
Tabelle 2 | Laufzeit ^ | £i?tunden_7 |
Zahl der | ohne Anschwemmung | mit Anschwemmung |
Rückspülungen | 210 | 270 |
1. | 205 | 275 |
2. | 210 | 270 |
3. | 200 | 260 |
4. | 190 | 255 |
5. | 170 | 230 |
6. | ||
Zur Kontrolle wurde der Aschegehalt der Fasern vor und nach dem Betrieb verglichen.
Aschegehalt vor dem Versuch: 0,015 %
Aschegehalt nach dem Versuch:
a) ohne Anschwemmjung 0,87 %
b) mit Anschwemmung 0,32 %
Le A 17 029 - 7 -
709835/0441
Apparatur:
Rohwasser:
Rohwasser:
•5.
wie in Figur 1 beschrieben Farbstoffhaltiges Abwasser Aussehen:
Farbe:
suspendierte Stoffe:
pH-Wert:
Leitfähigkeit:
Chemischer Sauerstoffbedarf:
Salzgehalt:
Extinktion(i cm,420nm):
klar bis schwach trüb rötlich-gelb 10 nig/1
7,2
1860 /US
"38 mg 0/1 (KMnO4) 14,7 mval/1
0,6
Filtermaterial zur Anschwemmung: 2 Schichten
1. Schicht, an der Hohlfaserwicklung 300 g/m Polystyrol
granulat (0,08 - 0,12 mm Korngröße)
2. Schicht 800 g/m2 Aktivkohlepulver (0,06 - 0,1 mm Korn
größe)
Verlauf des Umkehrösmose-Vorganges:
ohne Anschwemmung:
Nach 72 -stündiger Betriebszeit war der Permeatfluß auf 45 % der Anfangsleistung abgefallen. Die Hohlfasern waren
irreversibel blockiert. Durch Rückspülen ließ sich keine Verbesserung des Permeatflusses erreichen.
mit Anschwemmung:
Nach 72 stündiger Betriebszeit betrug der Permeatfluß noch 70 % der Ausgangsleistung. Durch Rückspülen und frische
Anschwemmung von Polystyrolgranulat und Aktivkohle wurde eine Steigerung des Permeatflusses auf 90 % der Ausgangsleistung erreicht.
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709035/0441
, JO Leerseite
Claims (7)
- Patentansprüche;;1\ Verfahren zur Umkehrosmose mit Hohlfasermembranen, dadurch gekennzeichnet, daß man die Hohlfasern auf flüssigkeitsdurchlässigen Stützelementen anordnet und auf die Hohlfasern vor oder während des Umkehrosmose-Vorganges feinteilige Filtermaterialien anschwemmt.
- 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man die Hohlfasern in Bündelform um ein als Stütze dienendes perforiertes Rohr wickelt.
- 3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man die Hohlfasern in Gewebeform um ein als Stütze dienendes perforiertes Rohr wickelt.
- 4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man die Hohlfasern in Gewebeform auf perforierte Platten oder Netze legt.
- 5. Verfahren nach Anspruch 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß man als feinteilige Filtermaterialien feingemahlene Adsorberharze und/oder Ionenaustauscherpulver verwendet.
- Le A 17 029 - 9 -
- 7 0 9 < '■■ Γ> / 0 4
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