DE2427697B1 - Ionenaustausch-Verfahren zum Entfernen organischer Verunreinigungen aus waessrigen Loesungen - Google Patents
Ionenaustausch-Verfahren zum Entfernen organischer Verunreinigungen aus waessrigen LoesungenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Entfernen organischer Verunreinigungen aus wäßrigen Lösungen
mittels Ionenaustauscher-Harzen; das Verfahren ist dadurch gekennzeichnet, daß man die wäßrigen Lösungen
mit einer Kombination aus makroporösen, schwach- bis mittelbasischen, in der Salzform vorliegenden
Anionenaustauscher-Harzen und makroporösen, schwach sauren, in der Η-Form vorliegenden
Kationenaustauscher-Harzen behandelt.
Unter Kombination von Kationen- und Anionenaustauschern wird die gemeinsame Anwendung der
beiden Ionenaustauscher-Arten verstanden. Diese gemeinsame Anwendung kann in der Weise geschehen,
daß man die beiden Harze in den Filtern in getrennten Schichten übereinander anordnet oder daß man die
beiden Harze miteinander mischt und in Form eines Mischbettes einsetzt. Bei Anwendung in getrennten
Schichten hat es sich als vorteilhaft erwiesen, die Ionenaustauscher so anzuordnen, daß zuerst der Anionenaustauscher
und dann der Kationenaustauscher von der zu reinigenden Lösung durchflossen wird.
Das Gewichtsverhältnis von Anionenaustauschern zu Kationenaustauschern sollte in den erfindungsgemäßen
Kombinationen zwischen 9:1 und 1:9 liegen;
vorzugsweise beträgt es 2:1 bis 1:2.
Die in den erfindungsgemäßen Filtern zu verwendenden makroporösen Ionenaustauscher sollten eine
durch BET meßbare innere Oberfläche von mindestens 3 m2/g Trockensubstanz aufweisen.
Makroporöse, schwach- bis mittelbasische Anionenaustauscher und makroporöse, schwach saure
Kationenaustauscher sind an sich bekannt. Unter schwach- bis mittelbasischen Anionenaustauschern
werden vornehmlich Polykondensations- und Polymerisationsharze verstanden, die entweder nur primäre,
sekundäre oder tertiäre Aminogruppen in aliphatischer Bindung aufweisen oder die neben diesen
Aminogruppen höchstens 25% quartäre Aminogruppen, bezogen auf die Menge der insgesamt im Harz
enthaltenen basischen Aminogruppen, enthalten.
Unter schwach sauren Kationenaustauschern werden üblicherweise Carboxylgruppen aufweisende Polymerisationsharze,
z. B. mit Polyvinylverbindungen, wie Divinylbenzol oder Trivinylcyclohexan, vernetzte
Acrylsäure- oder Methacrylsäure-Polymerisate verstanden.
Mit Hilfe der erfindungsgemäßen Kombination aus schwach- bis mittelbasischen Anionenaustauschern in
der Salzform und schwach sauren Kationenaustauschern in der Η-Form lassen sich gleichzeitig die
verschiedensten Stoffklassen aus Wasser, Abwasser . und wäßrigen Lösungen entfernen, z. B. Huminsäuren,
Huminstoffe, Ligninsulfonsäuren, Phenole, basische und saure Farbstoffe, .anionische, kationische und
nichtionische Tenside, polymere Acrylsäurederivate und Textilhilfsmittel.
Das erfindungsgemäße Verfahren eignet sich insbesondere zur Reinigung wäßriger Lösungen, z. B. Oberflächenwassern
oder gegebenenfalls durch eine biologische, chemische und/oder mechanische Behandlung
vorgeklärte Abwässer, wie sie in chemischen Betrieben, Textilfabriken, Papierfabriken und Lederfabriken
anfallen.
Es ist bekannt, organische Stoffe aus Wasser, Abwasser oder wäßrigen Lösungen mit Hilfe von Adsorbentien
zu entfernen. In steigendem Maße werden als Adsorbentien Ionenaustauscher-Harze eingesetzt, da
diese in spezifischer Weise bestimmte Stoffgruppen adsorbieren, die sie durch eine Behandlung mit geeigneten
Elutionsmitteln wieder abgeben. So hat man z. B. Huminsäuren an stark basischen makroporösen
Anionenaustauschern adsorbiert und von diesen durch eine Behandlung mit alkalischer Kochsalzlösung wieder
abgelöst. Ferner hat man bereits nichtionische Tenside an schwach saure, makroporöse Kationenaustauscher adsorbiert und von diesen mit Natronlauge
eluiert. Es ist ebenfalls bekannt, Anionen- und
Kationenaustauscher ih hintereinandergeschalteten Schichten oder gemischten Schüttungen (Mischbettfiltern)
anzuwenden. Zur Regenerierung der Ionenaustauscher-Harze wurden diese bislang getrennt mit den
für sie geeigneten Elutionsmitteln behandelt und auch getrennt ausgewaschen. Erst danach wurden die einzelnen
Schichten bzw. die Mischungen wieder hergestellt und die zu reinigende Lösung über die Mehrschichtfilter
bzw. Mischbettfilter geleitet.
Es wurde überraschenderweise gefunden, daß man bei der Regenerierung von aus Anionenaustauscher-
und Kationenaustauscher-Harzen bestehenden Mehrschicht- oder Mischbettfiltern auf die aufwendige
Trennung der Ionenaustauscherarten verzichten kann, wenn man die Anionenaustauscher in ihrer Salzform
und die Kationenaustauscher in ihrer Η-Form einsetzt. Auf diese Weise gelangt man zu Mischfiltern, die
sich mit einer einzigen Elutionslösung regenerieren lassen. Als Elutionsflüssigkeiten dienen
a) wäßrige Basen, insbesondere die wäßrigen Lösungen
von Alkali- und Erdalkalimetallhydroxyden, -oxyden oder -carbonaten, vorzugsweise Natronlauge
oder wäßriger Ammoniak;
b) hydrophile organische Lösungsmittel, z. B. wasserlösliche aliphatische Alkohole und Ketone,
wie Methanol, Äthanol, Isopropanol und Aceton;
c) Mischungen von a) und b);
d) Mischungen von b) mit Mineralsäuren, z. B. Salzsäure oder Schwefelsäure.
Besonders bewährt haben sich als Elutionsmittel folgende Mischungen:
Gegebenenfalls bis zu 30 Gewichtsprozent Wasser enthaltende 0,2- bis 3normale Lösungen von
Chlorwasserstoff oder Schwefelsäure in Methanol; gegebenenfalls bis zu 30 Gewichtsprozent
Wasser enthaltende 0,1- bis 2normale Lösungen von Natriumhydroxid in Methanol.
Der Behandlung mit einem alkalisch wirkenden Elutionsmittel und dem Auswaschen des Elutionsmittels
schließt sich eine Nachbehandlung (Konditionierung) der Ionenaustauscher mit Säuren, vorzugsweise
verdünnten wäßrigen Mineralsäuren, z. B. 1- bis 8 %iger Salzsäure oder 0,5-bis 10%iger Schwefelsäure
an. Zur Konditionierung sind aber auch andere Säuren anwendbar, wenn sie einen pK-Wert
<3 aufweisen.
Der Vorteil des erfindungsgemäßen Verfahrens gegenüber den bislang bekannten Verfahren zum Entfernen
organischer Verbindungen aus wäßrigen Lösungen mittels Ionenaustauschern besteht darin, daß
in ihm gleichzeitig kationische, anionische und nichtionische organische Verbindungen aus den wäßrigen
Lösungen adsorbiert werden; die adsorbierten organischen Verbindungen von der Ionenaustauscherkombination
mit einem einzigen Elutionsmittel entfernt werden können; die aufwendige Trennung der Anionen-
und Kationenaustauscher vor der Elution und der gegebenenfalls nachfolgenden Konditionierung
fortfallt. Erfindungsgemäß lassen sich daher auch solche Harz-Kombinationen anwenden, deren Komponenten
z. B. wegen gleicher Dichte und/oder Korngröße nicht getrennt werden können; daß sich die
Volumenänderung der beiden Harzarten bei Beladung, Elution und gegebenenfalls nachfolgender Konditionierung
nahezu aufheben, so daß sich das Gesamtvolumen beider Harzarten und der Durchflußwiderstand
durch das Filterbett nur geringfügig während Elution, Konditionierung und Beladung ändern; daß
bei Anwendung einer alkalischen Elutionslösung der Gesamtablauf durch die darauffolgende saure Konditionierlösung
auf einfache Weise neutralisiert wird. Ferner puffert die beschriebene Ionenaustauscherkombination
eine zu stark alkalisch reagierende, zu reinigende Lösung ab und arbeitet dadurch immer in
dem für die Adsorption an die Austauscherkombination günstigen pH-Bereich 7 oder
<7.
In einem an seinem unteren Ende mit einem flüssigkeitsdurchlässigen
Abschluß versehenen Filterrohr von 70 mm Durchmesser und 1000 mm Höhe wird
eine 150 mm hohe Schicht eines makroporösen, schwach sauren Kationenaustauschers und darauf
eine 200 mm hohe Schicht eines makroporösen, schwach basischen Anionenaustauschers gefüllt. Bei
dem Kationenaustauscher handelt es sich um ein mit Divinylbenzol und Trivinylcyclohexan vernetztes
Acrylsäure-Polymerisat, bei dem Anionenaustauscher um ein mit Divinylbenzol und Trivinylcyclohexan vernetztes
und mit Dimethylaminopropylamin aminolysiertes Acrylsäureester-Polymerisat Die beiden Austauscherharze
werden durch Uberfiltrieren von 3 1 1 n-HCl und anschließendes Auswaschen mit Leitungswasser
bis zu einem pH-Wert von 4 im Ablauf konditioniert.
Über diese Austauschersäule wird Flußwasser mit einer Geschwindigkeit von 20 l/h geleitet, das zuvor
durch mechanische Filtration geklärt worden war. Es konnten 2300 1 Abwasser durchgesetzt werden, bevor
der chemische Sauerstoffbedarf im Ablauf der Ionenaustauschersäule auf 50% des Ausgangs wassers anstieg.
Die Durchschnittsanalysenwerte des rohen und des gereinigten Wassers sind in Tabelle 1 aufgeführt.
Zulauf Ablauf Adsorption
pH 7,2 6,0 —
Gesamthärte, mval/1 5,0 4,5 —
Gesamtsalzgehalt, mval/I 14,3 13,9 —
Chem. Sauerstoffbedarf 4,2 1,3 70
(KMnO4), mg O2/l
Extinktion, 5 cm, 260 nm 0,42 0,08 81
Tenside
anionisch, mg/1 1,25 0,04 97
nichtionisch, mg/I 0,55 nicht 100
nachweisbar
Phenole, mg/1 0,8 0,1 87
Bei der auf die Beladung folgenden Elution wurden 41 3%ige Natronlauge innerhalb einer Stunde über
die Austauscherkolonne filtriert. Anschließend wurde mit 8 1 enthärtetem Wasser nachgewaschen. Im ablaufenden
Eluat und dem Waschwasser fanden sich folgende Anteile der adsorbierten Verbindungen.
Chemischer Sauerstoffbedarf 87%
Tenside, anionisch 90%
Tenside, nichtionisch 60%
Phenole 95%
Nach dem Nachwaschen wurden die Ionenaustauscherharze durch Behandeln mit 3 1 n-HCl konditioniert.
Die Schichthöhen der Austauscherfüllung nach den einzelnen Behandlungen sind in Tabelle 2 angegeben.
der Restgehalt an Farbstoffen im Ablauf auf 30% des ursprünglichen Gehaltes angestiegen war. Zu- und
ablaufende Lösung wiesen im Durchschnitt die in Tabelle 3 angegebenen Eigenschaften und Analysenwerte auf.
Kat- | An- | Summe |
ionen- | ionen- | |
aus- | aus- | |
tauscher | tauscher |
IO Zulauf
Ablauf
Adsorption
Vor Beladung
Nach Beladung
Nach Elution
Nach Konditionierung
Nach Beladung
Nach Elution
Nach Konditionierung
150
155
195
150
155
195
150
200
198
150
200
198
150
200
350 cm
353 cm
345 cm
350 cm
353 cm
345 cm
350 cm
Aussehen
Farbe Extinktion, 1 cm,
560 nm
560 nm
Wurde statt der übereinandergeschichteten Kat- 20 Tenside, mg/1 ionen- und Anionenaustauscher nur jeweils eine Korn- anionisch
ponente für sich angewendet, so wies das gereinigte Wasser durchschnittlich die in Tabelle 1 a angegebenen
Analysenwerte auf.
leicht trüb
schäumend
blau
1,05
schäumend
blau
1,05
klar, nicht
schäumend
fast farblos
0,1
schäumend
fast farblos
0,1
90
nichtionisch
Chem. Sauerstoff-,. bedarf (KMnO4),
mg O2/l
Chem. Sauerstoff-,. bedarf (KMnO4),
mg O2/l
0,7
18,3
6
18,3
6
unter 0,1
unter 1,0
unter 1,0
86
95
66
95
66
Kationen- Anionenaustauscher austauscher allein allein
30
pH | 6,8 | 6,0 |
Gesamthärte, mval/1 | 4,5 | 5,0 |
Gesamtsalzgehalt, mval/1 | 13,8 | 14,3 |
Chem. Sauerstoffbedarf | ||
(KMnO4), mg 02/l | ||
Extinktion, 5 cm, 260 nm | 0,42 | 0,15 |
Tenside, mg/1 | ||
anionisch | 13 | 0,04 |
nichtionische | 0,2 | 0,5 |
Phenole, mg/1 | 0,7 | 0,2 |
35
40
Die Änderung der Schichthöhen der einzelnen Harzbetten in den verschiedenen Behandlungsphasen
geht aus den in Tabelle 2 angegebenen Werten hervor.
In das in Beispiel 1 beschriebene Filterrohr wurde eine 100 mm hohe Schicht eines schwach sauren Kationenaustauschers
und darüber eine 250 mm hohe Schicht eines mittelbasischen Anionenaustauschers gefüllt.
Bei dem Kationenaustauscher handelt es sich um ein makroporöses, vernetztes Methacrylsäure-Polymerisat,
bei dem Anionenaustauscher um ein makroporöses, vernetztes Polystyrol, an welches über Methylenbrücken
tertiäre Aminogruppen und quartäre Aminogruppen gebunden waren. Das Molverhältnis
von tertiären zu quartären Aminogruppen betrug 75:25. i
Nach Konditionierung der Ionenaustauschermasse mit 2,5 1 1 n-H2SO4 und Auswaschen mit Leitungswasser
wurde ein durch Flockung und Filtration vorgeklärtes Abwasser aus einer Wollfärberei mit einer
Geschwindigkeit von 15 l/h überfiltriert. Insgesamt konnten 600 1 dieses Abwassers gereinigt werden, bis
Zur Elution wurden 3 1 wäßriges ammoniakhaltiges Methanol (Zusammensetzung: 900 ml Methanol,
100 ml Wasser, 20 g NH3) über die Austauscherkolonne filtriert. Anschließend wurde die Kolonne mit
5 1 enthärtetem Wasser nachgewaschen (pH-Wert des Ablaufs: 8).
Die vereinigten Abläufe enthielten die folgenden Bruchteile der vorher adsorbierten organischen Stoffe.
Farbe der Lösung tiefblau
Extinktion, 1 cm, 560 nm 54 (etwa 68%)
Tenside, mg/1
anionisch 75%
nichtionisch 92%
Nach dem Auswaschen wurde die Kolonne mit 3 1 In-H2SO4 konditioniert und mit 151 Leitungswasser
auf einen pH-Wert von 4 ausgewaschen.
Die Schichthöhen der Austauscherfüllung nach den einzelnen Behandlungen sind in Tabelle 4 angegeben.
Kat- | An- | Summe | |
ionen- | ionen- | ||
aus- | aus- | ||
tauscher | tauscher | ||
Vor Beladung | 100 | 250 | 350 |
Nach Beladung | 98 | 245 | 343 |
Nach Elution | 125 | 312 | 337 |
Nach Konditionierung | 98 | 251 | 349 |
Das in Beispiel 1 beschriebene Filterrohr wurde mit einer Mischung aus den in Beispiel 2 beschriebenen
Kationen- und Anionenaustauschem gefüllt, über das
so erhaltene Mischbettfilter wurde das in Beispiel 2 beschriebene Abwasser einer Wollfärberei mit einer Geschwindigkeit
von 15 l/h filtriert.
Eigenschaften und Analysenwerte des zu- und abfließenden Wassers sind in Tabelle 5 zusammengestellt.
Es konnten 560 1 des zu reinigenden Abwassers über das Mischbett filtriert werden, bis der Farbstoffgehalt
des Ablaufs auf 30% des Wertes im Zulauf angestiegen war.
Zulauf
Ablauf
Adsorption
Aussehen | leicht trüb | klar, nicht | — |
schäumend | schäumend | 87 | |
Farbe | blau | fast farblos | |
Extinktion, 1 cm, | 1,05 | 0,13 | |
560 nm | 86 | ||
Tenside, mg/1 | 92 | ||
anionisch | 0,7 | unter 0,1 | 75 |
nichtionisch | 18,3 | 1,4 | |
Chem. Sauerstoff | 6 | 1,5 | |
bedarf (KMnO4), | |||
mgO2/l | |||
Das Mischbett wurde mit wäßrig-ammoniakalischem Methanol regeneriert (Zusammensetzung:
900 ml Methanol, 100 ml Wasser, 20 g NH3). Die Konditionierung
wurde mit 3 1 1 n-HCl vorgenommen.
Die Schichthöhen des Mischbettes bei den verschiedenen Behandlungen sind in Tabelle 6 angegeben.
Schichthöhe des | |
gemischten | |
Bettes 40 | |
Vor Beladung | 355 |
Nach Beladung | 348 |
Nach Elution | 335 45 |
Nach Konditionierung | 350 |
Beispiel 4 |
bedarf im Ablauf wieder auf 50% des Wertes im Zulauf angestiegen war. Die Eigenschaften und Analysen wer te
des zu- und ablaufenden Abwassers sind in Tabelle 7 angegeben.
Zulauf
Ablauf
Adsorption
IO
Aussehen | 15 | Farbe | leicht trüb | klar, nicht | — |
etwas | schäumend | ||||
Extinktion, 1 cm, | schäumend | ||||
420 nm | hellgelb | nahezu | — | ||
Tenside gesamt, | braun | farblos | |||
mg/1 | 0,83 | 0,12 | 85 | ||
Phenole, mg/1 | |||||
Chem. Sauerstoff- | 0,7 | unter 0,1 | 86 | ||
25 bedarf (KMnO4), | |||||
mg O2/! | 0,8 | 0,21 | 74 | ||
123 | 43 | 65 | |||
In das in Beispiel 1 beschriebene Filterrohr wurde zunächst eine 100 mm hohe Schicht eines schwach
sauren Kationenaustauschers und darüber eine 250 mm hohe Schicht eines schwach basischen Anionenaustauschers
gefüllt.
Beim Kationenaustauscher handelte es sich um ein mit Divinylbenzol vernetztes, makroporöses Acrylsäure-Polymerisat;
bei dem Anionenaustauscher um ein makroporöses, mit Divinylbenzol vernetztes Polystyrol,
das über Methylenbrücken gebundene tertiäre Aminogruppen enthält.
Das Filter wurde mit 3 1 1 n-HCl konditioniert und anschließend mit Leitungswasser säurefrei gewaschen.
Anschließend wurde das biologisch und mechanisch geklärte, aus einem Chemiewerk und einer Stadt
stammende Abwasser über die Ionenaustauscher filtriert.
Es konnten innerhalb von 50 Stunden 900 1 Abwasser gereinigt werden, ehe der chemische Sauerstoff-Die
von den Ionenaustauschern aufgenommenen organischen Substanzen wurden mit 3 1 wäßrig-salzsaurem
Methanol, das im Liter 36 g HCl und 80 g Wasser enthielt, innerhalb 1 Stunde eluiert. Danach
wurde mit 61 Leitungswasser nachgewaschen. Die vereinigten Abläufe waren dunkelbraun gefärbt und
wiesen die in Tabelle 8 angegebenen Eigenschaften und Analysenwerte auf.
Aussehen klar schäumend
Farbe dunkelbraun
Extinktion, 1 cm, 420 nm 47,3
Tenside gesamt, mg/1 etwa 60
Phenole, mg/1 etwa 73
Aus dem Ablauf der methanolischen Elutionslösungen ließ sich durch Destillation etwa % des
Methanols als salzsaure Lösung zurückgewinnen.
Eine Konditionierung der Filtersäule nach dem Auswaschen war nicht erforderlich, da die beiden
Harze bereits bei der Elution mit Säure behandelt worden waren.
Die Schichthöhen der Austauscherfüllung nach den einzelnen Behandlungen sind in Tabelle 9 angegeben.
Kationen- Anionen- Summe austauscher austauscher
Vor Beladung | 100 | 250 | 350 |
Nach Beladung | 96 | 245 | 341 |
Nach Elution | 102 | 249 | 351 |
Eine gleichwertige Reinigungswirkung wurde ebenfalls erreicht, wenn die Kationen- und Anionenaustauscher
statt in getrennten Schichten in Form eines Mischbettes angewendet wurden.
509 523/330
Claims (8)
1. Verfahren zum Entfernen organischer Verunreinigungen
aus wäßrigen Lösungen mittels Ionenaustauscher - Harzen, dadurch gekennzeichnet,
daß man die wäßrigen Lösungen mit Kombinationen aus makroporösen, schwachbis mittelbasischen, in der Salzform vorliegenden
Anionenaustauscher-Harzen und makroporösen, schwach sauren, in der Η-Form vorliegenden
Kationenaustauscher-Harzen behandelt.
2. Verfahren gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Anionen- und Kationenaustauscher in den Kombinationen im Gewichtsverhältnis 9 :1 bis 1:9 vorliegen.
3. Verfahren gemäß Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Anionenaustauscher und
Kationenaustauscher in den Kombinationen im Gewichtsverhältnis 2:1 bis 1: 2 vorliegen.
4. Verfahren gemäß Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Ionenaustauscher-Kombinationen
durch eine Behandlung mit einem alkalisch reagierenden Elutionsmittel und anschließende
Konditionierung mit wäßrigen Mineralsäuren oder durch eine Behandlung mit einem gegebenenfalls
Säuren und/oder Wasser enthaltenden hydrophilen organischen Lösungsmittel regeneriert
werden.
5. Verfahren gemäß Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß man als alkalisch reagierende
Elutionsmittel wäßrige Lösungen von Alkali- oder Erdalkalimetall - hydroxyden oder - carbonaten,
wäßrigen Ammoniak oder alkoholische bzw. alkoholisch-wäßrige Lösungen von Alkalihydroxiden
oder Ammoniak verwendet.
6. Verfahren gemäß Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß man als alkoholische bzw. alkoholisch-wäßrige
Lösungen von Alkalihydroxiden oder Ammoniak 0,1- bis 2normale Natriumhydroxid-
oder Ammoniaklösungen in Methanol verwendet, die gegebenenfalls bis zu 30 Gewichtsprozent
Wasser enthalten.
7. Verfahren gemäß Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß man als hydrophile organische
Lösungsmittel mit Wasser mischbare Alkohole oder Ketone verwendet.
8. Verfahren gemäß Anspruch 4 und 6, dadurch gekennzeichnet, daß man als säure- und gegebenenfalls
wasserhaltige hydrophile organische Lösungsmittel 0,2- bis 3normale Lösungen von Salzsäure
oder Schwefelsäure in Methanol verwendet, die gegebenenfalls bis zu 30 Gewichtsprozent Wasser
enthalten.
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DE2427697B1 true DE2427697B1 (de) | 1975-06-05 |
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Family Applications (1)
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---|---|---|---|---|
DE19509821C1 (de) * | 1995-03-17 | 1996-09-12 | Ioncontract Umwelttechnik Gmbh | Verfahren zur Entfernung von Phenolen und anderen organischen Verbindungen und zur Wiedergewinnung von Phenolen aus Abwässern |
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FR2273771A1 (fr) | 1976-01-02 |
FR2273771B1 (de) | 1979-04-13 |
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BHV | Refusal |