DE2427696A1 - Verfahren zum entfernen von geloesten stoffen aus fluessigkeiten - Google Patents
Verfahren zum entfernen von geloesten stoffen aus fluessigkeitenInfo
- Publication number
- DE2427696A1 DE2427696A1 DE19742427696 DE2427696A DE2427696A1 DE 2427696 A1 DE2427696 A1 DE 2427696A1 DE 19742427696 DE19742427696 DE 19742427696 DE 2427696 A DE2427696 A DE 2427696A DE 2427696 A1 DE2427696 A1 DE 2427696A1
- Authority
- DE
- Germany
- Prior art keywords
- finely divided
- adsorbents
- filter
- coarse
- ion exchangers
- Prior art date
- Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
- Pending
Links
Classifications
-
- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C02—TREATMENT OF WATER, WASTE WATER, SEWAGE, OR SLUDGE
- C02F—TREATMENT OF WATER, WASTE WATER, SEWAGE, OR SLUDGE
- C02F1/00—Treatment of water, waste water, or sewage
- C02F1/52—Treatment of water, waste water, or sewage by flocculation or precipitation of suspended impurities
- C02F1/5281—Installations for water purification using chemical agents
-
- B—PERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
- B01—PHYSICAL OR CHEMICAL PROCESSES OR APPARATUS IN GENERAL
- B01D—SEPARATION
- B01D15/00—Separating processes involving the treatment of liquids with solid sorbents; Apparatus therefor
-
- B—PERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
- B01—PHYSICAL OR CHEMICAL PROCESSES OR APPARATUS IN GENERAL
- B01J—CHEMICAL OR PHYSICAL PROCESSES, e.g. CATALYSIS OR COLLOID CHEMISTRY; THEIR RELEVANT APPARATUS
- B01J47/00—Ion-exchange processes in general; Apparatus therefor
- B01J47/011—Ion-exchange processes in general; Apparatus therefor using batch processes
-
- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C02—TREATMENT OF WATER, WASTE WATER, SEWAGE, OR SLUDGE
- C02F—TREATMENT OF WATER, WASTE WATER, SEWAGE, OR SLUDGE
- C02F1/00—Treatment of water, waste water, or sewage
- C02F1/28—Treatment of water, waste water, or sewage by sorption
- C02F1/288—Treatment of water, waste water, or sewage by sorption using composite sorbents, e.g. coated, impregnated, multi-layered
Landscapes
- Chemical & Material Sciences (AREA)
- Organic Chemistry (AREA)
- Chemical Kinetics & Catalysis (AREA)
- Engineering & Computer Science (AREA)
- Life Sciences & Earth Sciences (AREA)
- Hydrology & Water Resources (AREA)
- Environmental & Geological Engineering (AREA)
- Water Supply & Treatment (AREA)
- Analytical Chemistry (AREA)
- General Chemical & Material Sciences (AREA)
- Treatment Of Water By Ion Exchange (AREA)
- Solid-Sorbent Or Filter-Aiding Compositions (AREA)
- Treatment Of Liquids With Adsorbents In General (AREA)
- Water Treatment By Sorption (AREA)
Description
Verfahren zum Entfernen von gelösten Stoffen aus Flüssigkeiten
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Entfernen von gelösten Stoffen aus Flüssigkeiten durch Adsorption und/oder
Ionenaustausch dieser gelösten Stoffe an feinteiligen Adsorbentien und/oder Ionenaustauschern; das Verfahren ist
dadurch gekennzeichnet, daß man die Flüssigkeiten durch Filter leitet, die aus grobkörnigen Trägermaterialien und
feinteiligen Adsorbentien und/oder Ionenaustauschern aufgebaut sind.
Die Erfindung betrifft ferner Filter zum Entfernen von gelösten
Stoffen aus Flüssigkeiten durch Adsorption und/oder Ionenaustausch dieser gelösten Stoffe an feinteiligen
Adsorbentien und/oder Ionenaustauschern; die Filter sind dadurch gekennzeichnet, daß sie aus grobkörnigen Trägermaterialien
und feinteiligen Adsorbentien und/oder Ionenaustauschern aufgebaut sind.
Als feinteilige Adsorbentien seien beispielsweise genannt:
Anorganische Adsorptionsmittel, wie Kieselgur, Kaolin, Bentonit, Braunkohlenasche, Kalziumphosphatgel, Magnesiumsilikat und
Le A-15 696 - 1 -
509882/0U4
unter dem Handelsnamen "Bentone" erhältliche aminmodifizierte
Tone; organische Adsorptionsmittel, wie Aktivkohle-Pulver, Cellulosepulver, Sägemehl und pulverförmige synthetische
Adsorberharze, z. B. nicht-ionogene, makroporöse Adsorberharze,
wie sie z. B. in der deutschen Patentschrift 1.274.128 beschrieben sind, ferner pulverförmige makroporöse Adsorberharze, die
aus einer Matrix auf Basis eines vernetztten, aromatische Kerne enthaltenden Polymers bestehen und als Substituenten Chlormethylgruppen
aufweisen, wobei die Chloratome der Chlormethylgruppen zum Teil mit Aminen oder Ammoniak umgesetzt sein können. Ferner
pulverförmige Adsorberharze auf Basis von Polykondensationsprodukten, wie Phenol-Formaldehyd- oder Harnstoff-Formaldehyd-Harze,
oder Polyadditionsprodukten, z. B. von Epoxyverbindungen an Polyalkylenpolyamine.
Als Ionenaustauscher werden je nach den abzuscheidenden Ionen pulverförmige Kationen- oder Anionenaustauscher oder Mischungen
beider Harze eingesetzt.
Die Korngröße der feinteiligen Adsorbentien und Ionenaustauscher sollte unter o,3 mm, vorteilhaft zwischen o,3 und o,o1
mm, vorzugsweise o,2 und o,o5 mm liegen. Es können auch Mischungen verschiedener feinteiliger Adsorbentien eingesetzt
werden.
Als grobkörnige Trägermaterialien seien beispielsweise genannt:
a) Materialien, die inert sind gegenüber den in der zu reinigenden Flüssigkeit gelösten Stoffen, z. B. anorganische
Materialien, wie Blähton, Kies oder Glaskugeln; oder organische Materialien, wie Anthracitgrus oder Granulate und
Kugeln aus inerten synthetischen organischen Materialien, wie Polyäthylen, Polypropylen, Polyamid oder Polystyrol.
b) Materialien, die die in der zu reinigenden Flüssigkeit gelösten Stoffe zu adsorbieren bzw. durch Ionenaustausch
zu binden vermögen, z. B. körnige nicht-ionische makroporöse Adsorberharze, wie sie in der deutschen Patentschrift
Le A 15 696 - 2 -
$09882/04 44
1 274 128 beschrieben sind, ferner körnige Anionen- und
Kationenaustauscher.
Es können auch Mischungen verschiedener, auch in ihren
Korngrößen unterschiedlicher Materialien eingesetzt werden.
Die Korngröße des grobkörnigen Materials sollte mindestens 3-mal, vorteilhaft 3- bis 25-mal, vorzugsweise 5- bis 2o-mal
größer sein als die der feinteiligen Adsorbentien und Ionenaustauscher
.
Das spezifische Gewicht des grobkörnigen Materials kann
größer, gleich oder kleiner als das der zu reinigenden Flüssigkeit sein. Ss hat sich jedoch als vorteilhaft erwiesen, wenn
man als grobkörniges Material ein Material wählt, dessen spezifisches Gewicht gleich oder kleiner als die aufzubereitende
Flüssigkeit ist, wenn der Flüssigkeitsstrom von unten nach oben durch das Filter geleitet wird. Wird der Flüssigkeitsstrom
dagegen von oben nach unten durch das Filter geführt, ist es günstiger, als grobkörniges Material ein solches zu verwenden,
dessen spezifisches Gewicht größer als das der zu behandelnden Flüssigkeit ist.
Das spezifische Gewicht der feinteiligen Adsorbentien kann unabhängig von der Strömungsrichtung und dem spezifischen
Gewicht des grobkörnigen Materials kleiner, gleich oder größer als das spezifische Gewicht der zu reinigenden Flüssigkeit
sein.
Die feinteiligen Adsorbentien und/oder Ionenaustauscher werden in Men,
wendet.
wendet.
in Mengen von 1 - 2o kg je 1 m grobkörnigen Materials ange-
Bewährt haben sich z. B. folgende Kombinationen von grobkörnigem Material und feinteiligen Adsorbentien bzw. Ionenaustauschern:
Le A 15 696 - 3 -
S 0-9 882/0444
α; Bei der Filtration eines von oben nach unten gerichteten
Flö.ssigkeitsstromes:
Lies - Aktivkohlepulver
Kies - Sägemehl
Lies - Aktivkohlepulver
Kies - Sägemehl
^nthrazitgrus - pulverförmige Adsorberharze
Koks - Sägemehl Koks - Bentonit Glaskugeln (01-5 mm) - Kaolin
Polystyrol-Granulat - Cellulosepulver Polyamid -Granulat - Ionenaustauscher in Pulverform
B) Bei der Filtration eines von unten nach oben gerichteten Flüssigkeitsstromes:
Polyäthylenkugeln - Aktivkohlepulver Polypropylenkugeln - pulverförmige Adsorberharze schwimmfähiges Polystyrol-Granulat - pulverförmige Ionenaustauscher Blähton - Cellulosepulver
Polyäthylenkugeln - Aktivkohlepulver Polypropylenkugeln - pulverförmige Adsorberharze schwimmfähiges Polystyrol-Granulat - pulverförmige Ionenaustauscher Blähton - Cellulosepulver
Die Herstellung der erfindungsgeraäßen, aus feinteiligen
Adsorbentien und/oder Ionenaustauschern und grobkörnigen Materialien bestehenden Filter erfolgt in der Weise, daß man
die feinteiligen Adsorbentien in die Schichten aus grobkörnigem Material einschwemmt. Dabei hat es sich häufig als vorteilhaft
erwiesen, die feinteiligen Adsorbentien und/oder Ionenaustauscher nicht gleichmäßig über die gesamte grobkörnige Filterschicht
zu verteilen, sondern die Hauptmenge der Adsorbentien und/oder Ionenaustauscher vorzugsweise in dem Teil der grobkörnigen
Filterschicht unterzubringen, der der Eintrittsstelle der aufzubereitenden Flüssigkeit zugewandt ist.
Außerdem ist es günstig, das Filterbett nicht mit einer einzigen Anschwemmung, sondern durch mehrere z. B. 2 - 1o, vorzugsweise
4-7 aufeinanderfolgende Anschwemmungen von grobkörnigen
Le A 1.5 696 - 4 -
509882/0444
Materialien und feinteiligen Adsorbentien aufzubauen.
Beispielsweise verfährt man bei der Herstellung eines erfindungsgemäßen, als Schwimmschicht ausgebildeten Filters vorteilhaft
in der Weise, daß man auf eine etwa o,2 - o,3 m hohe Schicht aus grobkörnigem Material abwechselnd das feinteilige
Adsorbens oder eine Mischung aus feinteiligen Adsorbentien und danach wieder grobkörniges Material aufschwemmt. Nach
4- bis 7-maliger Wiederholung dieses Anschwemmvorganges erhält man eine etwa o,5 -1m starke Filterschicht.
Die erfindungsgemäßen Filter können als Festbettfilter oder
als Schwimmschichtfilter ausgebildet sein. Die Festbettfilter
können von unten nach oben wie auch von oben nach unten durchströmt werden.
Besonders bewährt hat sich die Ausgestaltung der erfindungsgemäßen
Filter als Schwimmschichtfilter, im folgenden als Schwimmbett-Reaktoren bezeichnet. Ein solcher Schwimmbett-Reaktor
ist in Fig. 1 dargestellt; er besteht im Prinzip aus einem, üblicherweise zylindrischen Behälter (1) mit einem
am unteren Ende angeordneten Zulauf für die aufzubereitende
Flüssigkeit (2) und einem am oberen Ende angeordneten Ablauf für die gereinigte Flüssigkeit (3). In der Nähe des oberen
Endes ist eine Vorrichtung (4), z. B. ein Netz oder ein Düsenboden, eingebaut, welche die Flüssigkeit durchtreten läßt,
die grobkörigen Materialien und mit ihnen auch die feinteiligen Adsorbentien Jedoch festhält.
Unter der Vorrichtung (4) schwimmt in dem mit Flüssigkeit gefüllten Behälter das grobkörnige Material (5), das in seinem
unteren Teil die feinteiligen Adsorbentien (6) eingelagert enthält. Ein Teil dieser Adsorbentien kann auch unter dem
eigentlichen Filterbett schweben.
Le A 15 696 - 5 -
609882/0444
ι (β .
Das Eintragen der grobkörnigen Materialien kann beispielsweise über den Behälter (7) erfolgen, aus welchem das grobkörnige
schwimmfähige Material (5) mit einem Wasserstrom in den Behälter (1) gespült wird. Das Einbringen der feinteiligen
Adsorbentien und/oder Ionenaustauscher kann über den Behälter (8) erfolgen, aus welchem die Adsorbentien mit einem Wasserstrom
in den Behälter (1) gespült werden.
Ist die Filterschicht durch den Betrieb zu dicht und damit ihr Strömungswiderstand zu groß geworden, öffnet man zum
Auflockern der Schwimmschicht den Schlammablaß (11) und schließt kurzzeitig den Flussigkeitszulauf (2). Durch den
Ablauf der Flüssigkeit nach unten dehnt sich das Filterbett aus. Sobald man den Ablauf (11) schließt und den Zulauf (2)
öffnet, verdichtet sich die schwimmende Schicht wieder so weit, daß sie ihre Filterfunktion auszuüben vermag. Zum Abschwemmen
der verbrauchten feinteiligen Adsorbentien geht man wie für das Auflockern des Filters beschrieben vor. Den ■
vollständigen Austrag der Adsorbentien kann man durch Zugabe
von Spülwasser (9) und/oder Preßluft (1o) unterstützen.
Gegenüber den bekannten Verfahren zum Entfernen von gelösten
Stoffen aus Flüssigkeiten, bei denen die Flüssigkeiten z. B. mit feinteiligen Adsorbentien verrührt und nach dem Absetzen
der Feststoffe filtriert oder durch eine - wegen des hohen Druckabfalls - dünne Schicht des feinteiligen Adsorbens
filtriert werden, weist das erfindungsgemäße Filterverfahren den Vorteil auf, daß seine Aufnahmefähigkeit für die zu entfernenden
Stoffe erheblich größer ist, daß bei ihm nicht die Gefahr des "Durchreißens" nicht-adsorbierter Stoffe und der
Verstopfung des Filters durch ungelöste Schwebestoffe besteht. Die erfindungsgemäßen Filter ermöglichen hohe Schichtdicken
an Adsorbens, ohne daß ein störender Druckabfall auftritt. Außerdem ist es möglich, Teile oder auch die ganze Masse
Le A 15 696 - 6 -
5Q9882/CUU
•τ *
nach Unterbrechung des Flüssigkeitsstromes mittels Rückspülung aufzulockern und danach ohne Zugabe (von wesentlichen Mengen)
an neuem Adsorbens mit der Filtration fortzufahren.
Enthält die zu reinigende Flüssigkeit größere Mengen an suspendierten
Teilchen, wobei diese aus der Flüssigkeit selbst stammen können oder z. B. durch Zugabe von Flockungsmitteln
und/oder Filterhilfsmitteln in der zu filtrierenden Flüssigkeit erzeugt sein können, so hat es sich als vorteilhaft erwiesen,
den erfindungsgemäßen Filtern, insbesondere dem jchwimmbett-Reaktor, ein Schlammschwebebett vorzuschalten.
Fig. 2 erläutert das Prinzip einer solchen Schwimmbett-Reaktor/ lchlammschwebebett-Eornbination. Ein Behälter (1) mit
einem am unteren Ende angeordneten Zulauf für die zu behandelnde Flüssigkeit (1o) und einem am oberen Ende angebrachten
Ablauf für die gereinigte Flüssigkeit (11) enthält eine Filterschicht (3) aus grobkörnigem schwimmfähigen Material.
Im unteren Teil dieser Schwimmschicht sind die feinteiligen Adsorbentien (12) und/oder Ionenaustauscher (12) eingelagert.
Der Behälter ist nach oben mit einem flüssigkeitsdurchlassigen
Abschluß (2), ferner mit einem Spülwasseranschluß (9), einem Preßluftanschluß (8) und unten mit einem ochlammablaß (7)
und einem Schlammrücklauf (6) versehen.
Die unbehandelte Flüssigkeit (1o), welche die suspendierten Teilchen enthält oder welcher Flockungschemikalien zugesetzt
wurden, tritt von unten her in den Behälter ein. Die Aufwärtsströmung im Behälter (1) ist so eingestellt, daß sich die
Hauptmenge dsr schwebenden Teilchen im unteren Bereich des
Behälters absetzt und dort ein Schlammschwebebett (4) bildet. Dieses Bett wirkt als Filterschicht, so daß sich auch die
Hauptmenge der nachfolgenden suspendierten Teilchen dort absetzt. Der Rest der Teilchen wird nach oben getragen und
Le ft 15 696 - 7 -
S09882/OU4
dort vom Schwimmschichtfilter (3) festgehalten. Die solcherart geklärte und filtrierte Flüssigkeit trifft nun auf die in
dem grobkörnigen Material der Filterschicht (3) eingelagerten feinteiligen Adsorbentien (12) und/oder Ionenaustauscher (12),
welche nunmehr mit den gelösten Stoffen der Flüssigkeit ungehindert reagieren können. .Die den kombinierten Schlammschwebebett/Schwimmschicht-Reaktor
verlassende Flüssigkeit (11) ist frei von suspendierten und gelösten Stoffen.
Sollte in besonderen Fällen mit den erfindungsgemäßen Filtern kein vollständiges Entfernen der gelösten Stoffe erreicht
worden sein, so lassen sich die verbliebenen Restmengen durch eine dem erfindungsgemäßen Filterverfahren nachgeschaltete
Nachreinigung entfernen.
Diese Nachreinigung kann, den Gegebenheiten angepaßt, auf verschiedenen Weisen erfolgen, von denen drei besonders vorteilhafte
näher erläutert seien.
So kann dem erfindungsgemäßen Filter, insbesondere dem Schwimmbett-Reaktor, ein gleichartiger Reaktor nachgeschaltet
werden. Dieses zweite erfindungsgemäße Filter kann gleich groß, aber auch kleiner dimensioniert sein als das erste, da
es nur der Feinreinigung dient. Dieses System ist besonders dann zu empfehlen, wenn das erfindungsgemäße erste Filter mit
einem Schlammschwebebett kombiniert ist, wie dies im vorstehenden beschrieben wurde.
Der Vorteil der Verwendung von zwei hintereinander geschalteten Schwimmschichtreaktoren liegt darin, daß die feinteiligen
Adsorbentien im zweiten Reaktor von den im ersten Reaktion verwendeten Adsorbentien verschieden sein können. Sie können
den Aufgaben der Feinreinigung angepaßt werden. Ferner kann man die Adsorbentien aus dem zweiten Reaktor, wenn sie erst
Le A 15 696 - 8 -
609882/0U4
zum Teil erschöpft sind, in das erste Filter überführen, wo sie vollständig verbraucht werden können. Auf diese Weise
erhält man einen Gegenstrom der Adsorbentien zur Fließrichtung der zu behandelnden Flüssigkeit.
Eine zweite Möglichkeit der Wachreinigung besteht im Nachschalten
eines Anschwemmfilters, auf dessen Filteraggregaten feinteilige Adsorbentien und/oder Ionenaustauscher angeschwemmt
werden. Der Vorteil des Anschwemmfilters besteht darin, daß infolge der dichten Packung der angeschwemmten
Adsorbentien der Abscheidungsgrad für Schwebestoffe und gelöste Stoffe besonders hoch ist. Den dabei auftretenden erhöhten
Druckanfall in der Anschwemmschicht kann man durch periodisches An- und Abschwemmen (Wiederauflockern). der Anschwemmschicht
mindern. Vorteilhaft ist auch bei dieser Kombination der erfindungsganäßen Filter mit einem Anschwemmfilter die Möglichkeit,
vom erfindungsgemäß zu verwendenden Filter abweichende Adsorbentien oder Adsorbentien-Mischungen zu verwenden und ■
die Adsorbentien nach partieller Erschöpfung in den ersten Apparat, d. h. im Gegenstrom zur Filtrierrichtung überführen
zu können.
Die in den erfindungsgemäßen Filtern verwendeten feinteiligen
Adsorbentien sind im allgemeinen nicht regenerierbar. Sie werden nach vollständiger Ausnutzung ihrer Aufnahmefähigkeit
für die angelagerten Stoffe unschädlich gemacht, z. B. deponiert oder verbrannt.
Für die Feinreinigung der erfindungsgemäß gereinigten Flüssigkeiten
kann es aber auch vorteilhaft sein, Filterkolonnen mit granulierten Adsorbentien und/oder Ionenaustauschern, die nach
der Beladung wieder regeneriert werden können, anzuwenden. Zum Beispiel adsorbiert granulierte Α-Kohle hydrophobe Verbindungen,
wie Kohlenwasserstoffe oder Chlorkohlenwasserstoffe,
Le A 15 696 - 9 -
609882/0444
und kann nach Erschöpfung durch eine thermische Behandlung
wieder regeneriert werden. Ionenaustauscher binden Ionen, z. B. die Härtebildner des Wassers oder auch nicht-ionogene
Tenside reversibel und lassen sich durch Behandlung mit geeigneten Regenerierchemikalien, z. B, Kochsalz, Mineralsäuren,
Alkalien, aber auch durch organische Lösungsmittel, wie Methylakohol, Äthylalkohol, Aceton, Dimethylformamid regenerieren.
Zu einer solchen Nachreinigung mit regenerierbaren Reinigungsmitteln leitet man die anfallenden Filtrate über ein
oder mehrere Filterbetten, welche granulierte Aktivkohle und/ oder Adsorberharze, wie sie z. B. in der deutschen Patentschrift
1 274 128 oder in den deutschen Offenlegungsschriften
2 245 513 und 2 216 5o5 beschrieben sind, und/oder Ionenaustauscher
enthalten.
Das erfindungsgemäße Verfahren eignet sich besonders zum
Entfernen von anorganic chen und/oder organischen Verbindungen
aus Flüssigkeiten, insbesondere zur Entsalzung von Kondensaten von Dampferzeugungsanlagen, zum Entfärben von Lösungen,
wie Zuckersäften und Glycerin, sowie zur Reinigung von Brauch- und Trinkwasser und zur Reinigung von Abwässern, wie sie z. B.
in der Lebensmittel-, Textil-, Papier-, Leder- und der chemischen Industrie anfallen.
Der in diesem Beispiel verwendete Schwimmbett-Reaktor bestand aus einem zylindrischen Behälter von 600 mm Innendurchmesser
mit einer üblichen Verteilereinrichtung für das eintretende Wasser am unteren Ende des Behälters. Das etwa 0,6 m dicke
Schwimmschicht-Filter befand sich in einem Abstand von etwa 1 m über dieser Verteilereinrichtung und bestand aus zwei
Schichten. Die untere, etwa o,3 m dicke Schicht bestand aus Polyäthylenkörnern der Dichte o,82 und einem Durchmesser von
2-4 mm, die darüber liegende Schicht aus Polyäthylenkörnern
Le A 15 696 - 1o -
509882/0444
der Dichte ο,82 und einem Durchmesser von 0,8 - 1,5 mm. Das
Schwimmschicht-Filter wurde nach oben durch eine Düsenplatte gehalten, welche den Durchtritt der Flüssigkeit gestattet.
In die vorstehend beschriebene Schwimmschicht wurde mittels eines Wasserstroms von 5 m/h von unten her eine Suspension
von feinteiligen Adsorbentien eingeschwemmt. Es wurde eine
Menge von 1,15 kg feinteiligen Adsorbentien aufgegeben, von
denen 9o % in die Schwimmschicht einwanderten, während der Rest von 1o % unter dem Schwimmschicht-Filter frei in der
nach oben strömenden Flüssigkeit schwebte.
Als feinteilige Adsorbentien wurde eine Gemisch aus 3o %
Aktivkohle und 7o % eines Harnstoff-Formaldehyd-Kondensationsproduktes (35 Gewichtsprozent Formaldehyd + 65 Gewichtsprozent
Harnstoff) in einer Korngröße von o,2 - ο,οβ mm verwendet.
Der Schwimmbett-Reaktor wurde mit einem durch Flockung und Filtration geklärten Abwasser aus einer Papierfabrik mit
einer durchschnittlichen Durchflußgeschwindigkeit von 5 m/h gespeist. Die reinigende Wirkung des Schwimmbett-Reaktors
ergibt sich aus dem Vergleich der in Tabelle I zusammengestellten Eigenschaften des zu- und ablaufenden Wassers.
Tabelle
Eigenschaften
Zulauf
Ablauf
Aussehen
Farbe
Farbe
suspendierte Stoffe mg/1
Leitfähigkeit/US/cm
chemischer Sauerstoffbedarf (KMnO4) mg 02/l
Gesamtsälzgehalt mval/1 Gesamthärte mval/1
Extinktion 1 cm, 42o nm
Le A 15 696
klar | klar |
schwach röt | farblos |
lich gelb | |
1o | 1 |
7,2 | 7,1 |
1360 | 128o |
38 | 21 |
14,7 | 14,8 |
5,5 | 5,5· |
0,6 | 0,08 |
- 11 -
S09882/0U4
Der Druckverlust des Schwimmbett-Reaktors während des Betriebes ist in Tabelle II angegeben.
Γ a ^ e 1 1 e II
Lauf ze:, c (h) Druckverlust (Atm)
0 0,16
1 o,2o
2 o,27
3 o,35
4 o,45
Kurze Auflockerung
5 o,17
6 o,21
7 o,28
Bis zum Anstieg der Extinktion auf 3o % im Ablauf des Schwimmbett-Reaktors konnten 12 m Abwasser durchgesetzt
werden. Dabei wurde die Filterschicht 5-mal durch kurzes Rückspülen
aufgelockert.
Es wurde der in Beispiel 1 beschriebene Schwimmbett-Reaktor verwendet. Das Schwimmschicht-Filter bestand aus:
Unter Schicht: Polyäthylen-Granulat, d = o,82; (o,3 m Schichthöhe) 0 2 - 4 mm
Obere Schicht: vernetztes, makroporöses PoIy-(o,3 m Schichthöhe) styrol; scheinbare Dichte: o,8o;
0 o,8 - 1,5 mm
Die Schwimmschicht aus Kunststoffkörnern wurde mit 1,6 kg
eines feinteiligen makroporösen, schwachbasischen Anionenaustauschers der Korngröße o,2 - o,o5 mm beschickt.
Le A 15 696 - 12 -
509882/0U4
Der Schwimmbett-Reaktor wird mit einem durch Flockung und
Filtration geklärten Abwasser aus einer Textilfabrik mit einer Durchflußgeschwindigkeit von 6,5 m/h gespeist. Die
--e^ui^e-nde Wirkung des Schwimmbett-Reaktors ergibt sich aus
dem Vergleich der in der Tabelle III zusammengestellten Eigenschaften des zu- und ablaufenden Wassers.
III
Eigenschaften | Zulauf | Ablauf |
Aussehen | leicht trüb, leicht schäumend |
klar, nicht schäumend |
Farbe | grünlich | praktisch farblos |
suspendierte Stoffe mg/1 |
7 | unter 1 |
pH | 9,2 | 9,3 |
Leitfähigkeit/u3/cm | 141 ο | 139o |
chemischer Sauerstoffbedarf (KMnO^) mg 02/l Tenside mg/1 anionisch nicht-ionisch |
46 7,3 2,1 |
19 1,2 1,1 |
Gesamtsalzgehalt mval/1 | 14,2 | 23 |
Gesamthärte mval/1 | 12,3 | 12,8 |
Extinktion, 1 cm, 42o nm | o,7 | 0,07 |
Bis zum Anstieg der Extinktion auf 25 % des ursprünglichen Wer-
tes konnten 15 nr Abwasser durchgesetzt werden. In dieser Zeit
wurde das Schwimmschicht-Filter 4-mal durch kurzes Rücksjttllen aufgelockert, um den Druckverlust unter 0,5 Atmosphären zu halten.
Während des Betriebes kann man beobachten, daß nicht nur die feinkörnigen Teilchen des Adsorbens, sondern auch die makroporösen
Polystyrolkörner der Schwimmschicht Farbstoffe aufnehmen und damit den ReinigungsVorgang unterstützen.
Le A 15 696
- 13 -
509882/0U4
Beispiel 3 ' * *
Der in Beispiel 1 beschriebene Schwimmbett-Reaktor wurde zum Entfärben von Rohglycerin verwendet. Als Adsorbentien wurden
1,5 kg eines Gemisches aus 8o Gewichtsprozent eines makro- !•orÖ!"1:., stark basischen Anionenaustauschers und 2o Gewichtsprozent
Aktivkohlepulver eingesetzt. Korngröße der Adsorbentien-/liscnung:
o,2 - 0,06 mm. Die 4o°C warme, 14 % Glycerin enthaltende Rohglycerin-Lösung wurde in einer Geschwindigkeit von
4 m/h durch den ochwimmbett-Reaktor geleitet. Der Druckverlust am Filter betrug o,2 - o,3 Atmosphären. Farbzahl der
Rohglycerin-Lösung: Extinktion 1 cm, 42o nm = 2,3; es konnten 3,5 m Glycerin-Lösung mit einer Extinktion 1 cm, 42o nm =
o,3 gewonnen werden. Der letzte Ablauf zeigte noch eine Entfärbung
von 65 %» Der ranzige Geruch des Rohglycerins hatte
nach Durchlaufen des .Schwimmbett-Reaktors merklich abgenommen.
Der in Beispiel 1 beschriebene ochwimmbett-Reaktor wurde zur Behandlung von mittels Ionenaustauschern entsalztem und weitgehend
entfärbtem Glycerin verwendet. Als Adsorbentien wurden 1,6 kg einer Mischung aus 5o Gewichtsprozent Aktivkohle und 5o Gewichtsprozent
eines makroporösen, stark basischen Anionenaustauschers verwendet. Korngröße der Mischung: o,2 - 0,06 mm. Die 13 Gewichtsprozent
Glycerin enthaltende wässrige Lösung wurde mit einer Geschwindigkeit von 4 m/h bei 4o°C durch den Schwimmbett-Reaktor
geleitet. Extinktion 1 cm, 42o nm: Zulauf o,2, Ablauf o,o1. Das ablaufende Glycerin war geruchlos. Die Durchflußmenge
bis zum Anstieg der Extinktion auf o,o3 im Ablauf
•5 betrug 37 m Lösung.
Dieses Beispiel erläutert den Unterschied zwischen Schwimmbett-Reaktor
und Anschwemmfilter. In dem Vergleichsversuch wurde ein Abwasser, das gelöste Salze, Farbstoffe, Netzmittel
und 1o mg/1 an suspendierten Stoffen, vornehmlich feine Eisenhydroxid-Flocken
enthielt, verwendet. Beide Filter enthielten Le A 15 696 - 14 -
509882/0444
das gleiche Adsorbens, einen makroporösen, schwachbasischen Ionenaustauscher der Korngröße o,2 - 0,06 mm.
Der in Beispiel 1 beschriebene Schwimmbett-Reaktor war mit 2,4 kg des Adsorbens beschickt.
Als Anschwemmfilter wurde eine aus Nylon-Fäden gewickelte
Filterkerze mit einem Porendurchmesser von 1o/um und einer
Filterfläche von o,42 m ,beschickt mit o,5 kg Adsorbens, verwendet.
Der bei obm Betrieb der beiden Filteraggregate auftretende Druckverlust in Abhängigkeit von der Durchflußgeschwindigkeit
ist in der folgenden Tabelle IV zusammengestellt.
Druckverlust zu Anfang der Beladung
Durchflußgeschwin- Druck- Durchflußgeschwin- Druckdigkeit (m/h) verlust digkeit (m/h) verlust
(Atm) (Atm)
3 0,03 2 o,4
4,2 ο,οβ 2,5 o,5
5,5 o,17 3,o o,7
7,o o,25 5,o 1,o
6,o 1,25
Trotz einer erheblich höheren (7-fachen) Flächenbelegung mit Adsorbens zeigte der Schwimmbett-Reaktor einen wesentlich
geringeren Druckverlust als das Anschwemmfilter.
Die Verstopfung der Filterschichten konnte über den zeitlichen Abfall der Durchflußgeschwindigkeit bei konstantem Vordruck
beobachtet werden.
Le A 15 696 -15.-.
Schwimmbett-Reaktor Vordruck o,2 Atm
innerhalb von 3 Stunden Rückgang von 6 m/h auf 5 m/h
Anschwemmfilter
Vordruck 1,2 Atm
innerhalb von 1 Stunde Rückgang von 6 m/h auf 1 m/h
In dem Abwasser einer Färbemaschine (Haspelkufen-Restflotte)
werden die flockungsfähigen Stoffe durch Zugabe von 9oo mg/1 Aluminiumsulfat
4o mg/1 Polyacrylamid (Praestol 2935) und
Einstellen des pH auf 7 durch Zugabe von Kalziumhydroxid ausgeflockt. Die erhaltene Suspension wird durch ein Schlammschwebebett
geleitet. Dem Schlammschwebebett unmittelbar aufgesetzt ist ein Schwimmschichtfilter, bestehend aus einer Doppelschicht schwimmfähigen"Polyäthylen-Granulats der Korngrößen
0,5 - 1,0 und 1,5 - 4 mm, in die ein makroporöser,, mittelstark
basischer Anionenaustauscher der Korngröße 0,2 - 0,05 mm in einer Menge von 5 kg je m Granulat eingeschwemmt worden war. Der Schwimm
bett-Reaktor dient zur gleichzeitigen Abscheidung der Schlammflocken und der Adsorption von gelösten Stoffen, die nach
der Flockung noch in der Lösung verblieben sind. In Tabelle V sind die Eigenschaften des Abwassers vor und nach der Flockung
und nach der Behandlung im Schwimmbett-Reaktor zusammengestellt.
Le A 15 696 - 16 -
509882/0444
Tabelle | cm | V | unbehandelt | Abwasser nach Flockung |
nach Filtra tion durch Schwimmbett- Reaktor |
Eigenschaften | 38 | 6,6 " | 7,15 | 7,1 | |
pH | 43 | dunkelgrün | dunkelgrün | hellgrün | |
Farbe | 66, | ||||
Extinktion 1 | 5 | 2,7 | o,49 | ||
Filter S | 3,2 | 1,8 | o,2o | ||
S | 6 o,94 | o,34o | o,o8 | ||
. S | 61 | 24 | 5 | ||
Tenside mg/1 | |||||
Wurde das aus dem Schwimmbett-Reaktor austretende Abwasser anschließend über ein Anschwemmfilter geleitet, das mit
8oo g einer 1:1: 1-Mischung aus Aktivkohle-Pulver, einem
pulverförmigen makroporösen, mittelstark basischen Anionenaustauscher
und Cellulosepulver (Korngröße der Mischung: o,2 - o,o5 mm) je m Filterfläche beschickt war, so wurde bei
einer Filtrationsgeschwindigkeit von 8 m/h ein Abwasser erhalten, das folgende Eigenschaften aufwies:
PH | S | cm | 7,15 |
Farbe | S | 38 | fast farblos |
S | 43 | ||
mg/1 | 66,6 | o,o9 | |
Extinktion 1 | o,o6 | ||
o,o1 | |||
unter 1 | |||
Tenside |
Nach 3-stündiger Filtration über das Anschwemmfilter war
der Druckabfall auf 1,5 Atm angestiegen. Daraufhin wurde die Adsorptionsmittelschicht abgeschwemmt, durchgemischt und
Le A 15 696
- 17 -
S09882/CU4A
erneut angeschwemmt. Dieses Abschwemmen, Mischen und Neuanschwemmen
konnte 5-mal ausgeführt werden, bevor die Extinktion auf 3o % des Zulaufwertes angestiegen war.
Abwasser aus der Waschanlage einer Continue-Färbemaschine
für Synthesefaser-Gewebe, das wechselnde Kengen und Arten von Farbstoffen und Textilhilfsmitteln und erhebliche Mengen
Schwebestoffe (Faserabrieb) enthielt, wurde in zwei hintereinander geschalteten Schwimmbett-Reaktoren behandelt.
Beide Reaktoren entsprachen in ihrem Aufbau dem in Beispiel 1 beschriebenen Schwimmbett-Reaktor. Der erste Reaktor wies ein
Innendurchmesser von 4oo mm, der zweite einen inneren Durchmesser von 3oo mm auf. Als Adsorbens wurde in beiden
Reaktoren eine Mischung aus gleichen Gewichtsteilen eines makroporösen Kationenaustauschers und eines makroporösen,
mittelstark basischen Anionenaustauschers verwendet (Korngröße des Adsorbens: 0,25 - 0,03 mm). Die Polyäthylen-Granulat-Schwimmschicht
des ersten Reaktors enthielt 2 kg Adsorbens (11,7 kg/nr), die Schwimmschicht des zweiten Reaktors 1 kg
(7,1 kg/m3).
Das Abwasser wurde mit einer Geschwindigkeit von 75o l/h über die Reaktoren geleitet. Dabei wurde eine praktisch vollständige
Entfärbung des Abwassers erreicht. Nach Durchsatz von 51.ooo 1 wurden die im zweiten Reaktor befindlichen Adsorbentien
in den ersten Reaktor gespült und der zweite Reaktor mit der gleichen Menge frischer Adsorbentien beschickt. Danach konnten
wiederum 22.5oo 1 Abwasser bis zur praktisch vollständigen Entfärbung gereinigt werden. Die Qualität des gereinigten Abwassers
gestattete seine Wiederverwendung in der Waschanlage ohne Beeinträchtigung der behandelten Färbungen.
Die Eigenschaften des Abwassers vor seiner Reinigung und nach Le A 15 696 - 18 -
SÜ9882/CH44
der Behandlung im ersten und zweiten Schwimmbett-Reaktor
sind in der Tabelle VI zusammengestellt.
Eigenschaften vor Filter |
7,3 | Abwasser nach 1. Filter |
nach 2. Filter |
pH | 22o | 7,1 | 6,9 |
Leitfähigkeit/uS/cm | 1,8 | 225 | 235 |
Gesamthärte mval/1 | 1,7 | o,2 | o,0 |
Tenside mg/l | 3o | o,3 | o,1-o,2 |
Chemischer Sauerstoff bedarf (KMnO^) mg 02/l |
gelbbraun bis grün |
21 | 18 |
Farbe | 6o | schwach gelb |
farblos |
Schwebestoffe mg/1 | 4 | o,5 | |
Beispiel 8 |
Das in einer Textilfärberei anfallende Abwasser wurde nach biologischer Vorreinigung mit einer Geschwindigkeit von 9oo l/h
über die in Fig. 3 beschriebene Filteranlage geleitet.
Die Filteranlage bestand aus dem Abwasserbecken (1), der Dosierungsanlage für Flockungsmittel (2), dem Flockungsbecken
(3), der Förderpumpe (4), dem Schwimmbett-Reaktor (5), der Schlammfilterpresse (6), der Schlammrückführung (11), dem
Zwischenbecken (7), den Adsorberkolonnen (8) und (9) und der Förderpumpe (1 ο).
Als Flockungsmittel wurden je 1 Abwasser 2o mg Eisen-III-chlorid,
4o mg Aluminiumsulfat und 3 mg Polyacrylamid (Praestol 2539) zugesetzt.
Der Schwimmbett-Reaktor (5) wies einen Innendurchmesser von 600 mm auf. Die untere Hälfte der 65o mm starken Schwimmschicht
Le A 15 696 - 19 -
609882/0U4
bestand aus Polyäthylen-Granulat der Dichte o,82, Korngröße:
2-4 mm, die obere Hälfte aus Granulat von vernetztem makroporösem Polystyrol der scheinbaren Dichte 0,80, Korngröße:
0,8 ·- 1,5 mm. Als feinteilige Adsorbentien wurden in diese
Schwimmschicht 2100 g einer Mischung aus 2o Gewichtsprozent
Aktivkohlepulver und 80 Gewichtsprozent eines makroporösen, schwachbasischen Anionenaustauschers eingeschwemmt.
Die Adsorptionskolonne (8), Innendurchmesser 3oo mm, war mit 4o 1 granulierter Aktivkohle, die zweite Adsorptionskolonne
(9), Innendurchmesser 3oo mm, mit 35 1 einer Mischung aus gleichen Volumenteilen eines makroporösen Kationenaustauschers (mit Divinylbenzol vernetzte Polyacrylsäure) in
der Η-Form und eines makroporösen schwachbasischen Anionenaustauschers (mit Divinylbenzol vernetztes, tertiäre Aminogruppen
in aliphatischer Bindung aufweisendes Polystyrolharz) gefüllt.
In Tabelle VII sind die Eigenschaften des Abwassers vor und nach Durchlauf der einzelnen Stufen der Filteranlage angegeben.
Aus dem Vergleich der Eigenschaften des zulaufenden Wassers mit denen des die Filteranlage verlassenden Abwassers ergibt
sich die ausgezeichnete Reinigungswirkung der Anlage.
Le A 15 696 - 2o -
509882/0444
Tabelle VII
ca οο οο
PH
Leitfähigkeit/uS/cm
Gesamtsalzgehalt
mval/1
Gesamthärte mval/1 Tenside mg/1
Chemischer Sauerstoffbedarf (KMnO.) mg 02/l
Extinktion 1 cm,42o nm Schwebestoffe mg/1 Farbe
Rohwasser | nach Flockung |
nach Schwimmbett- Reaktor |
nach 1. Kolonne |
nach 2. Kolonne |
8,1 | 8,9 | 8,5 | 7,8 | 6,7 |
98oo | 1o5oo | 10600 | 1o3oo | 89oo |
63 | 65 | 65 | 65 | 59 |
2,1 | 2,8 | 2,7 | 2,75 | 0 |
5,6 | 3,2 | o,7 | o,7 | <o.V |
18o | 85 | 31 | 25 | 18 |
2,35 | 1,2 | o,3 | o,o6 | o,o4 |
2oo | 65 | 6 | <1 | <1 |
dunkel braun |
gelb braun |
hell gelb |
farblos | farblos |
Claims (14)
- Patentansprüche:Flüssigkeiten durch Adsorption und/oder Ionenaustausch dieser gelösten Stoffe an feinteiligen Adsorbentien und/ oder Ionenaustauschern, dadurch gekennzeichnet, daß man die Flüssigkeiten durch Filter leitet, die aus grobkörnigen Trägermaterialien und feinteiligen Adsorbentien und/oder Ionenaustauschern aufgebaut sind.
- 2.) Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Korngrößen des grobkörnigen Materials mindestens 3-mal größer sind als die durchschnittliche Korngröße der feinteiligen Adsorbentien und/oder Ionenaustauscher.
- 3.) Verfahren gemäß Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Korngröße des grobkörnigen Materials etwa 3- bis 25-mal größer ist als die Korngröße der feinteiligen Adsorbentien und/oder Ionenaustauscher.
- 4.) Verfahren gemäß Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Korngröße des grobkörnigen Materials 5- bis 2o-mal größer ist als die Korngröße der feinteiligen Adsorbentien und/oder Ionenaustauscher.
- 5.) Verfahren gemäß Anspruch 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Korngrößen der feinteiligen Adsorbentien und/oder Ionenaustauscher etwa o,3 - o,o1 mm betragen.
- 6.) Verfahren gemäß Anspruch 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß man 1 - 2o kg feinteilige Adsorbentien und/oder Ionenaustauscher je 1 m grobkörnigen Materials anwendet.Le A 15 696 - 22 -509882/0444
- 7.) vsrfahren gemäß Anspruch 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß man die Flüssigkeiten zunächst durch ein Schlammschwebebett leitet.
- 8.) Filter zum Entfernen von gelösten Stoffen aus Flüssigkeiten durch Adsorption und/oder Ionenaustausch dieser gelösten Stoffe an feinteiligen Adsorbentien und/oder Ionenaustauschern, dadurch gekennzeichnet, daß sie aus grobkörnigen Trägermaterialien und feinteiligen Adsorbentien und/oder Ionenaustauschern bestehen.
- 9.) Filter gemäß Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Korngröße der grobkörnigen Trägermaterialien mindestens 3-mal größer als die der feinteiligen Adsorbentien und/oder Ionenaustauscher ist.
- 1o.) Filter gemäß Anspruch 8 und 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Korngrößen der grobkörnigen Trägermaterialien -5- bis 2o-mal großer sind als die Korngrößen der feinteiligen Adsorbentien und/oder Ionenaustauscher.
- 11.) Filter gemäß Anspruch 8 bis 1o, dadurch gekennzeichnet, daß die Korngrößen der feinteiligen Adsorbentien und/oder Ionenaustauscher o,3 - oto1 mm betragen.
- 12.) Filter gemäß Anspruch 8 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß sie 1-2o kg feinteilige Adsorbentien und/oder Ionenaustauscher je 1 m grobkörnigen Materials enthalten.
- 13.) Filter gemäß Anspruch 8 bis 12, dadurch gekennzeichnet, daß es als Schwimmschichtfilter ausgebildet ist.
- 14.) Filter gemäß Anspruch 8 bis 13 t dadurch gekennzeichnet, daß es mit einem Schlammschwebebett kombiniert ist.Le A 15 696 - 23 -S09882/0U4Leerseite
Priority Applications (10)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19742427696 DE2427696A1 (de) | 1974-06-08 | 1974-06-08 | Verfahren zum entfernen von geloesten stoffen aus fluessigkeiten |
SE7506437A SE7506437L (sv) | 1974-06-08 | 1975-06-05 | Sett och medel for avlegsnande av losta substanser fran vetskor. |
BE157091A BE829947A (fr) | 1974-06-08 | 1975-06-06 | Procede d'elimination des substances dissoutes a partir de liquides |
AT431075A AT346287B (de) | 1974-06-08 | 1975-06-06 | Verfahren zum entfernen von geloesten stoffen aus fluessigkeiten |
ZA00753674A ZA753674B (en) | 1974-06-08 | 1975-06-06 | A process for removing dissolved substances from liquids |
FR7517806A FR2273569A1 (fr) | 1974-06-08 | 1975-06-06 | Procede d'elimination des substances dissoutes a partir de liquides |
NL7506764A NL7506764A (nl) | 1974-06-08 | 1975-06-06 | Werkwijze en inrichting voor het verwijderen van opgeloste stoffen uit vloeistoffen. |
JP50067738A JPS5110180A (de) | 1974-06-08 | 1975-06-06 | |
CH731275A CH593086A5 (de) | 1974-06-08 | 1975-06-06 | |
ES438287A ES438287A1 (es) | 1974-06-08 | 1975-06-06 | Procedimiento para eliminar sustancias disueltas de liqui- dos. |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19742427696 DE2427696A1 (de) | 1974-06-08 | 1974-06-08 | Verfahren zum entfernen von geloesten stoffen aus fluessigkeiten |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE2427696A1 true DE2427696A1 (de) | 1976-01-08 |
Family
ID=5917626
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19742427696 Pending DE2427696A1 (de) | 1974-06-08 | 1974-06-08 | Verfahren zum entfernen von geloesten stoffen aus fluessigkeiten |
Country Status (10)
Country | Link |
---|---|
JP (1) | JPS5110180A (de) |
AT (1) | AT346287B (de) |
BE (1) | BE829947A (de) |
CH (1) | CH593086A5 (de) |
DE (1) | DE2427696A1 (de) |
ES (1) | ES438287A1 (de) |
FR (1) | FR2273569A1 (de) |
NL (1) | NL7506764A (de) |
SE (1) | SE7506437L (de) |
ZA (1) | ZA753674B (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE10132600A1 (de) * | 2001-07-05 | 2003-01-23 | Roland Man Druckmasch | Aufbereitung von gebrauchten Waschmitteln |
Families Citing this family (4)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE2628118C2 (de) * | 1976-06-23 | 1986-07-17 | Klaus Dr. Haberer | Verfahren zur Herstellung eines regenerierbaren Aktivfilters |
JPH0741401B2 (ja) * | 1985-09-04 | 1995-05-10 | 藤和機工株式会社 | 自動注湯装置 |
DE3542065A1 (de) * | 1985-11-28 | 1987-06-04 | Piepho Abwassertech Ralf F | Verfahren zur entfernung von kohlenwasserstoffen aus abwaessern oder grundwasser |
CN109455890B (zh) * | 2018-11-05 | 2023-09-22 | 河海大学 | 一种不扰动浮泥的污染底泥原位覆盖网及其铺设方法 |
-
1974
- 1974-06-08 DE DE19742427696 patent/DE2427696A1/de active Pending
-
1975
- 1975-06-05 SE SE7506437A patent/SE7506437L/xx unknown
- 1975-06-06 ZA ZA00753674A patent/ZA753674B/xx unknown
- 1975-06-06 BE BE157091A patent/BE829947A/xx unknown
- 1975-06-06 ES ES438287A patent/ES438287A1/es not_active Expired
- 1975-06-06 FR FR7517806A patent/FR2273569A1/fr not_active Withdrawn
- 1975-06-06 CH CH731275A patent/CH593086A5/xx not_active IP Right Cessation
- 1975-06-06 JP JP50067738A patent/JPS5110180A/ja active Pending
- 1975-06-06 AT AT431075A patent/AT346287B/de not_active IP Right Cessation
- 1975-06-06 NL NL7506764A patent/NL7506764A/xx not_active Application Discontinuation
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE10132600A1 (de) * | 2001-07-05 | 2003-01-23 | Roland Man Druckmasch | Aufbereitung von gebrauchten Waschmitteln |
DE10132600B4 (de) * | 2001-07-05 | 2006-10-05 | Man Roland Druckmaschinen Ag | Aufbereitung von gebrauchten Waschmitteln |
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
ATA431075A (de) | 1978-03-15 |
JPS5110180A (de) | 1976-01-27 |
FR2273569A1 (fr) | 1976-01-02 |
AT346287B (de) | 1978-11-10 |
ES438287A1 (es) | 1977-05-16 |
BE829947A (fr) | 1975-12-08 |
CH593086A5 (de) | 1977-11-30 |
ZA753674B (en) | 1976-05-26 |
NL7506764A (nl) | 1975-12-10 |
SE7506437L (sv) | 1975-12-09 |
Similar Documents
Publication | Publication Date | Title |
---|---|---|
DE60308214T2 (de) | Wasserbehandlungsverfahren unter verwendung eines anorganischen pulverförmigen reagenzes mit grosser spezifischer oberfläche mit einem reagenzienrückführschritt | |
DE68903051T2 (de) | Verfahren und vorrichtung fuer abwasserreinigung in einem biologischen filter mit partikeln, die weniger dicht als wasser sind. | |
EP0050813B1 (de) | Gegenstrom-Adsorptionsfilter zur Behandlung von Flüssigkeiten und Verfahren zum Betreiben des Filters | |
Naja et al. | Treatment of metal-bearing effluents: removal and recovery | |
DE1517526C3 (de) | Verfahren zur Herstellung von trinkbarem Wasser aus Abwasser | |
Vigneswaran et al. | Physicochemical treatment processes for water reuse | |
DE2122045C3 (de) | Verfahren zur Trennung eines Phasengemischs, welches aus einer Suspension von teilchenförmigen Stoffen in einem flüssigen Medium besteht | |
CH493430A (de) | Verfahren zur Reinigung von Abwasser | |
DE2200113A1 (de) | Verfahren zur herabsetzung des gehaltes an organischem kohlenstoff in mit organischen verbindungen verunreinigtem wasser | |
DE60316195T2 (de) | Verfahren und vorrichtung zur behandlung von abwässer, welche insbesondere suspendierte schadstoffe enthalten | |
US3459302A (en) | Apparatus and method of filtering solids from a liquid effluent | |
CH497917A (de) | Verfahren zur Verminderung der Volumenzunahme eines Ionenaustauscherharzes und Gemisch zur Durchführung des Verfahrens | |
DE102014106810A1 (de) | Vorrichtung zur Aufbereitung von Abwasser | |
DE2708315A1 (de) | Verfahren zum reinigen eines in einem filterbehaelter angeordneten bettes aus ionenaustauscherharzen von feststoffverunreinigungen | |
US2852584A (en) | Method and apparatus for filtration of undigested sludge | |
DE69102574T2 (de) | Ionenaustauschverfahren. | |
DE2332298A1 (de) | Verfahren zur kontrolle von aerobem wachstum in abwasserbehandlungsverfahren mit aktivkohle | |
DE2427696A1 (de) | Verfahren zum entfernen von geloesten stoffen aus fluessigkeiten | |
DE69133425T2 (de) | Verfahren zur biologischen behandlung von flüssigkeit | |
DE2427698A1 (de) | Verfahren zur abscheidung suspendierter teilchen aus waessrigen fluessigkeiten | |
DE2109022A1 (de) | Verfahren und Anlage zur Reinigung von mit organischen Stoffen verunreinigtem Wasser | |
CH666675A5 (de) | Verfahren zur entfernung und rueckgewinnung von ungeloesten organischen stoffen und gegebenenfalls vorliegenden, geloesten organischen stoffen aus wasser. | |
Culp et al. | The Lake Tahoe water reclamation plant | |
AT393497B (de) | Verfahren zur behandlung von abwasser | |
DE2341415A1 (de) | Verfahren zur chemischen abwasseraufbereitung |
Legal Events
Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
OHN | Withdrawal |