DE570018C - Verfahren zur Reinigung von Trinkwasser von schlechten Geschmacks- und Geruchsstoffen - Google Patents

Verfahren zur Reinigung von Trinkwasser von schlechten Geschmacks- und Geruchsstoffen

Info

Publication number
DE570018C
DE570018C DEL75058D DEL0075058D DE570018C DE 570018 C DE570018 C DE 570018C DE L75058 D DEL75058 D DE L75058D DE L0075058 D DEL0075058 D DE L0075058D DE 570018 C DE570018 C DE 570018C
Authority
DE
Germany
Prior art keywords
filter
living beings
drinking water
odorous substances
bad taste
Prior art date
Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
Expired
Application number
DEL75058D
Other languages
English (en)
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
FRIEDRICH SIERP DR
Lurgi Gesellschaft fuer Waermetechnik mbH
Original Assignee
FRIEDRICH SIERP DR
Lurgi Gesellschaft fuer Waermetechnik mbH
Priority date (The priority date is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the date listed.)
Filing date
Publication date
Application filed by FRIEDRICH SIERP DR, Lurgi Gesellschaft fuer Waermetechnik mbH filed Critical FRIEDRICH SIERP DR
Priority to DEL75058D priority Critical patent/DE570018C/de
Application granted granted Critical
Publication of DE570018C publication Critical patent/DE570018C/de
Expired legal-status Critical Current

Links

Classifications

    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C02TREATMENT OF WATER, WASTE WATER, SEWAGE, OR SLUDGE
    • C02FTREATMENT OF WATER, WASTE WATER, SEWAGE, OR SLUDGE
    • C02F3/00Biological treatment of water, waste water, or sewage
    • C02F3/02Aerobic processes
    • C02F3/10Packings; Fillings; Grids
    • YGENERAL TAGGING OF NEW TECHNOLOGICAL DEVELOPMENTS; GENERAL TAGGING OF CROSS-SECTIONAL TECHNOLOGIES SPANNING OVER SEVERAL SECTIONS OF THE IPC; TECHNICAL SUBJECTS COVERED BY FORMER USPC CROSS-REFERENCE ART COLLECTIONS [XRACs] AND DIGESTS
    • Y02TECHNOLOGIES OR APPLICATIONS FOR MITIGATION OR ADAPTATION AGAINST CLIMATE CHANGE
    • Y02WCLIMATE CHANGE MITIGATION TECHNOLOGIES RELATED TO WASTEWATER TREATMENT OR WASTE MANAGEMENT
    • Y02W10/00Technologies for wastewater treatment
    • Y02W10/10Biological treatment of water, waste water, or sewage

Landscapes

  • Life Sciences & Earth Sciences (AREA)
  • Biodiversity & Conservation Biology (AREA)
  • Microbiology (AREA)
  • Hydrology & Water Resources (AREA)
  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Environmental & Geological Engineering (AREA)
  • Water Supply & Treatment (AREA)
  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Water Treatment By Sorption (AREA)

Description

Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren zur Reinigung von Trinkwasser von darin gelösten Verunreinigungen, insbesondere von Geruchs- und Geschmacksstoffen.
Es ist bekannt, phenolhaltige Wässer, insbesondere Abwässer, zur Entfernung der Phenole und ähnlicher, einen schlechten Geschmack und unangenehmen Geruch bedingenden Stoffe in mit Kleinlebewesen besiedelten biologischen Körpern oder Filtern unter Belüftung zu behandeln. Es ist außerdem bekannt, aus Trinkwasser unangenehme Geschmacks- und Geruchsstoffe, insbesondere auch Chlorphenole, durch Behandlung mit Adsorptionsmitteln, wie Aktivkohle, zu entfernen.
Es hat sich nun herausgestellt, daß man die biologischen Reinigungsverfahren auch mit Vorteil auf Trinkwasser, welches Ver-
ao unreinigungen nur in Spuren gelöst enthält, anwenden und seine Wirkung noch dadurch bedeutend verstärken kann, daß man großoberflächige Stoffe, wie z. B. Aktivkohle, die den Reinigungsvorgang beschleunigen, hinzu-
S5 fügt. Versuche haben ergeben, daß diese Wirkung noch sehr stark gesteigert werden kann, wenn man die großoberflächigen Stoffe als Trägermaterial für die niederen Lebewesen verwendet, sie also auf ihnen ansiedelt; welche Art von Lebewesen am zweckmäßigsten verwandt wird, hängt von den Bedingungen des Einzelfalles ab.
Die Ansiedlung kann man bewirken, indem man das Trägermaterial zunächst mit konzentrierten oder verdünnten Abwässern, denen man künstlich Phenol oder Chlorphenol zugesetzt hat, behandelt. Hierbei siedeln sich niedere Lebewesen auf dem Trägerstoff an. Die Wirksamkeit des Filters wird außerdem gegenüber unbehandeltem Adsorptionsstoff so erheblich gesteigert, daß die Kontaktzeit ganz erheblich kleiner werden kann, und andererseits die Lebensdauer des Filters um das Vielfache vergrößert wird. Der wirtschaftliche und technische Fortschritt ist darin zu sehen, daß man jetzt die Filter bedeutend kleiner machen kann, und andererseits das Adsorptionsmittel seltener in einem besonderen Arbeitsgang regeneriert werden muß.
Diesen Vorgang der Beladung der Oberfläche mit besonderen Lebewesen kann man auch in den Zwischenzeiten, also in Fällen, in denen die Wirkung des Filters etwas zurückgeht, in der Weise vornehmen, daß man Rohwasser oder Abwasser enthaltendes Wasser kurze Zeit mit dem Filtermaterial in Berührung bringt.
In Fällen, wo mit Rücksicht auf hygienische Verhältnisse Abwässer nicht ange-
wandt werden sollten, kann man Rohwasser oder sogar ein reines Wasser, dem man in an sich bekannter Weise bestimmte Nährstoffe, wie Eiweiß, Zucker, Harnstoff, zugefügt hat, verwenden. Menge und Art dieser Nährstoffe sind in weiten Grenzen regelbar und richten sich nach der Art der zu entfernenden Stoffe. In Fällen, in denen eine besonders starke Beeinflussung der Lebewesen stattfindet und • ο damit ein sehr schneller Verbrauch verbunden ist, kann man sich auf folgende Weise sehr gut besonders wirksame Stämme schaffen. In besondere Nährlösungen, die, wie im vorhergehenden Falle beschrieben, '5 z. B. aus verdünntem Abwasser oder Rohwasser, dem man besondere Nährstoffe zugefügt hat, bestehen können, gibt man geringe Mengen Phenol oder Chlorphenol hinein; gleichzeitig bläst man Luft in die Lösung, ao Von den sich entwickelnden kleinen Lebewesen bilden sich in dieser Mischung die chlorphenolabbauenden Lebewesen am stärksten aus. Nach kurzer Zeit fügt man feines Kontaktmaterial, z. B. feinkörnige bis pulverige Aktivkohle, hinzu und erreicht auf diese Weise, daß die kleinen Lebewesen sich auch auf der Oberfläche dieser Kohle ansiedeln. Das mit den Lebewesen angereicherte feinkörnige Kontaktmaterial ist hervorragend zum Impfen des eigentlichen Filters geeignet. Wahrend bei vorliegendem Verfahren der eigentliche Reinigungsprozeß ohne gleichzeitige Belüftung erfolgt, kann man in besonderen Fällen nach längerer Gebrauchs-3S dauer die Lebenstätigkeit der niederen Lebewesen auf der Adsorptionsmasse außerhalb der Reinigungsperiode in bei dem sogenannten Füllkörperverfahren bekannter Weise durch Behandlung mit Gasen, insbesondere mit Luft oder Sauerstoff, zeitweilig anregen. Man verfährt hierbei beispielsweise so, daß man das Filter stillegt, das Wasser aus demselben ausläßt und alsdann die Gase, z. B. Luft, gegebenenfalls von etwas erhöhter Temperatur, durch das Filter durch oder über die biologisch wirkende Schicht leitet.
Unter Umständen kann es auch zweckmäßig sein, die Gasbehandlung außerhalb des Filters Vorzunehmen.
Zur Veranschaulichung der Wirkungsweise des neuen Verfahrens. diene folgendes Beispiel:
Es wurde Wasser, das 0,1 mg Chlorphenol im Liter enthielt, über 1 kg aktive Kohle (ohne biologischen Rasen) filtriert. Nach Durchgang von 200 cbm solchen Wassers trat im Filtrat Chlorphenolgeschmack auf, womit sich anzeigte, daß die aktive Kohle erschöpft war. Im Gegensatz hierzu wurde über die gleiche Menge derselben Aktivkohlesorte (mit biologischem Rasen) ebenfalls Wasser mit 0,1 mg Chlorphenol im Liter filtriert. Hierbei war selbst nach Durchgang von 400 cbm Wasser noch kein Chlorphenolgeschmack festzustellen.

Claims (4)

Patentansprüche:
1. Verfahren zur Reinigung von Trinkwasser von schlechten Geschmacks- und Geruchsstoffen, z. B. Chlorphenol, mittels Aktivkohle, dadurch gekennzeichnet, daß zur Reinigung Aktivkohle verwendet wird, die mit einem biologischen Rasen besiedelt ist.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man die Züchtung der besonders wirksamen Lebewesen in bekannter Weise außerhalb des Filters vornimmt und später ständig oder zeitweise von dem so gewonnenen Impfmaterial in das eigentliche Reinigungsfilter überträgt.
3. Verfahren nach Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß man die in besonderen Nährlösungen gezüchteten wirksamen Lebewesen auf feinkörnigem Kontaktmaterial ansiedelt und mit diesem zeitweise oder ständig auf das Hauptfilter überträgt.
4. Verfahren nach Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß man in an sich bekannter Weise in den Zeiten, in denen das mit biologischem Rasen besiedelte Filter nicht zur Wasserreinigung verwendet wird, die Lebenstätigkeit der niederen Lebewesen durch Gase, wie z. B. Luft, gegebenenfalls bei erhöhter Temperatur, anregt.
DEL75058D 1929-05-08 1929-05-08 Verfahren zur Reinigung von Trinkwasser von schlechten Geschmacks- und Geruchsstoffen Expired DE570018C (de)

Priority Applications (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DEL75058D DE570018C (de) 1929-05-08 1929-05-08 Verfahren zur Reinigung von Trinkwasser von schlechten Geschmacks- und Geruchsstoffen

Applications Claiming Priority (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DEL75058D DE570018C (de) 1929-05-08 1929-05-08 Verfahren zur Reinigung von Trinkwasser von schlechten Geschmacks- und Geruchsstoffen

Publications (1)

Publication Number Publication Date
DE570018C true DE570018C (de) 1933-02-10

Family

ID=7283621

Family Applications (1)

Application Number Title Priority Date Filing Date
DEL75058D Expired DE570018C (de) 1929-05-08 1929-05-08 Verfahren zur Reinigung von Trinkwasser von schlechten Geschmacks- und Geruchsstoffen

Country Status (1)

Country Link
DE (1) DE570018C (de)

Cited By (2)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE976467C (de) * 1936-09-16 1963-09-19 Margarete Zentner Verfahren zur Beseitigung der Carbonathaerte von Wasser nach dem Kalkverfahren
DE19616953A1 (de) * 1996-04-27 1997-10-30 Forschungszentrum Mittweida E Reinigungs- und Dekontaminationsvorrichtung für mit Schadstoffen beladene Adsorptionsmittel

Cited By (2)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE976467C (de) * 1936-09-16 1963-09-19 Margarete Zentner Verfahren zur Beseitigung der Carbonathaerte von Wasser nach dem Kalkverfahren
DE19616953A1 (de) * 1996-04-27 1997-10-30 Forschungszentrum Mittweida E Reinigungs- und Dekontaminationsvorrichtung für mit Schadstoffen beladene Adsorptionsmittel

Similar Documents

Publication Publication Date Title
DE2049919A1 (de) Verfahren zur Gewinnung von Trinkwasser
DE3436453A1 (de) Verfahren zur reinigung von abwasser
DE2216887B2 (de) Verfahren zum einblasen von gas in eine suspension von mikroorganismen
DE3046686A1 (de) Verfahren zum reinigen von abwasser in einem schwebeschichtreaktor
DE570018C (de) Verfahren zur Reinigung von Trinkwasser von schlechten Geschmacks- und Geruchsstoffen
DE2607114A1 (de) Verfahren zum entfernen von stickstoffverbindungen in wasser
EP0930273B1 (de) Verfahren und Vorrichtung zur Aufbereitung von mit Algen hochbeladenem Oberflächenwasser
CH439135A (de) Verfahren zur Feinreinigung von Wasser, welches mit Mineralölprodukten verunreinigt ist
DE2848710A1 (de) Verfahren zur reinigung von abwasser
DE2339934A1 (de) Mittel zur klaerung und herstellung der biologischen aktivitaet von durch chemikalien, insbesondere waschmittel, verschmutztem wasser
DE4027219A1 (de) Verfahren und anlage zur entfernung von schwermetallen aus waessrigen medien durch bioadsorber
DE504993C (de) Verfahren zur chemisch-biologischen Reinigung von Abwaessern
DE604748C (de) Verfahren zur Reinigung von Wasser
DE2308629A1 (de) Verfahren zur reinigung von abwasser
AT120548B (de) Verfahren zur biologischen Reinigung von Abwässern.
DE2214756C3 (de) Verfahren zur Klärung von Stadtwasser
DE1642424A1 (de) Anwendung von Stoffen aus Mono- und Polysacchariden und ihren Abkoemmlingen und Schwefelsaeure zur Abscheidung von organischen Verunreinigungen aus industriellen Abwaessern
AT18442B (de) Verfahren zur Reinigung von Abwässern auf biologischem Wege.
DE500058C (de) Verfahren zur Wiederbelebung von ueberarbeitetem, belebtem Schlamm
DE114280C (de)
DE117272C (de)
DE2055860A1 (en) Waste water purification - from organic contaminants using granulated carbon catalysts esp active carbon
DE2150480A1 (de) Verfahren zur kombinierten physikalischchemisch-biologisch-bakteriologischen reinigung organisch sowie anorganisch belasteter waesser zur trinkwassergewinnung sowie abwasserreinigung
Powell Some Observations of the Effect of Ozone on Algae Growths
CH612655A5 (en) Process for purifying effluents