DE2049919A1 - Verfahren zur Gewinnung von Trinkwasser - Google Patents
Verfahren zur Gewinnung von TrinkwasserInfo
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Description
LABORATORIUM FÜR Frankfurt (M), den 8. Oktober 1970
ADSOPRTIONSTECHNIK Krm/MMÜ
G.M.B.H.
Frankfurt (M)
Nr. 6567 LAT
Verfahren zur Gewinnung von Trinkwasser Zusatz zu Patentanmeldung P 19 15 299
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Gewinnung Seimarmem, das wachstum nicht fördernde* Trink- g
wasser nach Patentanmeldung P 19 15 299·
In der Patentanmeldung P 19 15 299 ist ein Verfahren zur
Keim-Gewinnung von keimarmem, das Wachstum nicht förderndem
Trinkwasser beschrieben, wobei derart gearbeitet wird, daß ein desinfektionsmittelfreies Wasser durch Aktivkohle
mit einer spezifischen Belastung von weniger als 4 h filtriert und anschließend mit mindestens 0,05
mg/1 Chlor oder einer äquivalenten Menge eines anderen Desinfektionsmittels versetzt wird· In zweckmäßiger Ausführung
kann eine Belüftung des Wassers vor der Aktivkohlebehandlung, die den biologischen Abbau der Wasserverunreinigungen
erheblich verbessert, vorgenommen werden· I
Dieses Verfahren ist mit einer Reihe von Vorteilen behaftet, Jedoch hat sich gezeigt, daß,obleich nahezu alle im natürlichen
Wasser vorkommenden organischen Verunreinigungen biologisch abbaubar sind, manche nur langsam abgebaut
werden können. In diesen Fällen tritt der Nachteil auf, daß große Filter und lange Kontaktzeiten benötigt
werden.
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Aufgabe der Erfindung ist es, ein Verfahren zu schaffen,
das auch diese Nachteile überwindet.
Diese Aufgabe wird gelöst, in-dem das Verfahren zur Gewinnung
von keimarmem, das Keimwachstum nicht förderndem Trinkwasser , wobei ein desinfektionsmittelfreies Wasser
durch Aktivkohle mit einer spezifischen Belastung von weniger als 4 h"~ filtriert und anschließend mit mindestens
0,05 mg/1 Chlor oder einer äquivalenten Menge eines anderen Desinfektionsmittels versetzt wird $ gemäß
der Erfindung derart ausgestaltet wird, daß das Aktivkohlefiltej/im biologischen Bereich in mindestens
zwei Einheiten (6,14) aufgeteilt wird, das Wasser vor der ersten Einheit 6 mit sauerstoffhaltigen Gasen und
mindestens der überwiegende Teil des in der ersten Einheit behandelten Wassers vor einer nachfolgenden Einheit
14 mit sauerstoffhaltigen Gasen und Ozon versetzt wird·
Vorzugsweise wird mindestens der überwiegende Teil des
in der ersten Einheit behandelten Wassers vor der zweiten Einheit mit sauerstoffhaltigen Gasen und Ozon versetzt·
Die Ozonbehandlung bewirkt dabei die Umwandlung biologisch schwer abbaubarer Substanzen in leicht abbaubare· In Folge
davon können die Aktivkohleschichten der zweiten Einheit verkleinert werden.
Die Ozonbehandlung ist ein in der Wasserreinigung zur Geruchs- und Geschmacksverbesserung durchaus bekanntes Verfahren.
Sie wurde jedoch bisher nicht zu dem Zweck eingesetzt, den biologischen Abbau organischer Stoffe auf einem
nachgeschalteten Adsorptionsmittel zu fördern.
Gemäß der Erfindung leitet man das Rohwasser ohne vorherige Ozonbehandlung über eine Aktivkohleeinheit, in der die bio-
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ζ _
logisch leicht abbaubaren Substanzen aus dem Wasser entfernt werden. Vor Eintritt in eine zweite Aktivkohleeinheit
begast man das Wasser mit einem ozon- und sauerstoffhaltigen Gasstrom. Man erreicht damit den
für den aeroben Abbau erforderlichen Sauerstoffgehalt des Wassers· Gleichzeitig werden die in der ersten Einheit
nicht zerstörten organischen Substanzen durch das Ozon biologisch angreifbar gemacht.
Es ist also erfindungswesentlich, zuerst die biologisch leicht abbaubaren Stoffe zu entfernen, darauf in einer
weiteren Stufe Ozon anzuwenden. Das hat gleichzeitig den
wirtschaftlichen Vorteil, daß das teure Ozon nicht für λ
auf biologischem Wege leicht entfernbare Substanzen veraraueht
wird, sondern lediglich zum Aufschluß der biologisch weitgehend resistenten Stoffe angewandt wird.
Um eine Beeinträchtigung der Bakterienflora in der zweiten
Aktivkohleeinheit zu vermeiden, ist es zweckmäßig, das noch vorhandene Ozon zu zerstören. Eine möglichst
vollständige Reaktion des Ozons mit den organischen Wasserinhaltsstoffen kann dadurch erreicht werden, daß
man nach der Ozonzugabe einen Verweilzeitbehälter einschaltet, in dem eine Reaktionszeit von 2-5 Minuten
eingehalten wird. Aus diesem Verweilzeitbehälter fließt das Wasser in die zweite Aktivkohleeinheit· f
Anstelle von oder nach dem Verweilzeitbehälter kann das Restozon auch durch eine kleine Aktivkohlezwischenschicht
zerstört werden, so daß möglichst kein Desinfektionsmittel in die zweite biologische Einheit gelangt.
Damit in der zweiten Aktivkohleeinheit mit Sicherheit genügend Keime vorhanden sind, ist es vorteilhaft, einen
Teilstrom des aus der ersten Einheit austretenden Wassers
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ohne Ozonung auf direktem Wege in die zweite Einheit einzuleiten·
Eine weitere Verbesserung der Reinigungswirkung kann dadurch erhalten werden, daß man der biologisch wirksamen
Filterkombination ein adsorptiv wirkendes Aktivkohlefilter nachschaltet, in dem ein weiterer langsamer
biologischer Abbau stattfinden kann.
FUr den Fall, daß zur Reinigung des Wassers ein adsorptiv wirkendes Aktivkohlefilter nachgeschaltet wird, läßt
sich die Aktivkohlemenge verkleinern, indem in an sich bekannter Weise eine z.B. thermische Regeneration vor- ·
gesehen wird· Die an der Wassereintrittsseite befindliche, mit organischen Stoffen stark beladene Kohle
kann dabei kontinuierlich oder intermittierend der Regeneration zugeführt werden und die regenerierte Kohle
der Wasseraustrittsseite des Adsorptionsbereichs zugeführt werden, so daß ein Gegenstrom von Wasser und Aktivkohle
entsteht. Für die adsorptive Filtration können zwei Adsorptionsschichten verwendet werden, wobei die zu
regenerierende Kohle dem ersten Filter entnommen und die regenerierte Kohle dem zweiten Filter aufgegeben wird.
Im Anschluß an den Filtrationsprozeß wird dem Wasser ein Desinfektionsmittel zugesetzt, wodurch der stets gegebenen
Möglichkeit späterer Rohrnetzverkeimung des nach dem erfindungsgemäßen Verfahren gewonnenen nährstoff- und
keimarmen Wassers begegnet wird·
Im Folgenden soll das erfindungsgemäße Verfahren anhand der den Beispielen 1 und 2 jeweils zugeordneten Fließschemas
1 und 2 beispielsweise erläutert werden:
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— 5 —
Beispiel 1
Beispiel 1
Es ist ein Flußwasser zu reinigen mit einem Gehalt an organischen Substanzen entsprechend einem KMnO^,-Wert
von 45 mg/1 und einem NH^-Gehalt von 1,2 mg/1. Es wird
bei 1 einer Rieselsäule 2 zwecks Belüftung zugeführt und geht über Leitung 5 in die Aktivkohleeinheit 6.
3 und 4 stellen Leitungen für die Zu- und Abführung des sauerstoffhaltigen Gases dar. Die Körnung der Aktivkohle
in Filter 6 liegt zwischen 2-4 mm. Der Ablauf von Filter 6 geht mit einem KMnO^-Wert von 25 mg/1 über
Leitung 7 in eine zweite Belüftungszone 8. Bei 9 wird dem Belüftungsbehälter aus einem Ozoniseur ozonhaltiges
Sauerstoffhaltiges Gas zugeführt. Über 10 wird das Gas
in den Ozoniseur zurückgeleitet. Der Sauerstoffgehalt des bei 11 aus der Belüftungszone 8 austretenden Wassers
beträgt 21 mg/1. Das Wasser geht über den Verweilzeitbehälter 12 und die Leitung 13 in das Aktivkohlefilter
Um die biologische Wirksamkeit dieses Filters sicherzustellen, wird ein Teilstrom von 2 - 20% des nicht ozonten
Wassers über Leitung 15 in das Filter 14 geleitet. Das Filter 14 ist mit einer Aktivkohle der Körnung 1,5 - 3 mm
gefüllt; die Verweilzeit beträgt 25 min. Bei 16 verläßt das Wasser die Anlage mit einem KMhO^-Wert von 8,7 mg/1
und wird zur Desinfektion mit 0,1 mg/1 Chlor versetzt· |
Ein Flußwasser mit einem KMnO^-Wert von 62 mg/1 und einem
NfL4 +-GeIIaIt von 1,2 mg/1 soll zu Trinkwasser aufbereitet
werden. Es wird über Leitung 1 einem Belüftungsbehälter zugeführt und geht über Leitung 5 in die Aktivkohleeinheit
6. 3 und 4 sind Leitungen für die Zu- und Abführung des sauerstoffhaltigen Gases. Der KMho.-Wert des Wassers ist
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nach Filter 6 auf 40 mg/1 gesunken. Das Wasser gelangt über Leitung 7 in die Ozonungsstufe 8· 9 und 10 sind
Zu- und Atggesgleitungen des ozon- und sauerstoffhaltigen
Gases. Über Leitung 11, Verweilzeitbehälter 12 und Leitung 13 wird das Wasser der zweiten biologischen
Filtereinheit 14 zugeführt. Ein Teilstrom des Wassers umgeht die Ozonungsstufe 8 und wird über Leitung 15
der zweiten biologischen Filtereinheit 14 direkt zugeführt.
Qe Körnung der Aktivkohle in Filter 6 liegt bei 2 - 4 mm und in Filter 14 bei 1-3 mm. Die Verweilzeit in Filter
6 beträgt 12,5 min., in Filter 14 12,5 min. Nach Filter 14 ist der KMhO^-Wert des Wassers auf 19 mg/1
abgesunken; NH^+ ist nicht nachweisbar.
Das Wasser aus Filter 14 geht über Leitung 16 in die hintereinander
geschalteten und wechselweise umschaltbaren Adsorptionsfilter 17 und 17a, in denen sich eine Aktivkohle
mit einer Körnung von 0,5 - 1 mm befindet. Nach einer Verweilzeit in den Adsorptionsfiltern 17 und 17a
von insgesamt 15 min. verläßt das gereinigte Wasser bei
18 die Anlage mit einem KHnO^-Wert von 4,0 mg/1. Es
wird zur Desinfektion mit 0,05 mg/1 Chlor versetzt.
19 ist eine thermische Regenerieranlage, der auf dem Weg die beladene Kohle zugeführt wird. Auf dem Weg 21 wird
die regenerierte Kohle in das Adsorptionsfilter 17a gefüllt. Die Regenerierung erfolgt derart, daß in 30 bis 90 Tagen
eine Filterfüllung durchgesetzt wird.
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Claims (8)
1) Verfahren zur Gewinnung von keimarmem, das Keimwachstum
nicht förderndem Trinkwasser, wobei ein desinfektionsmittelfreies Wasser durch Aktivkohle
mit einer spezifischen Belastung von weniger als 4 h filtriert und anschließend mit mindestens
0,05 mg/1 Chlor oder einer äquivalenten Menge eines anderen Desinfetionsmittels versetzt wird gemäß
Patentanmeldung P 19 15 299, dadurch gekennzeichnet, daß das Aktivkohlefilter im biologischen Bereich
in mindestens zwei Einheiten (6,14) aufgeteilt wird, das Wasser vor der ersten Einheit (6) mit sauerstoff- {
haltigen Gasen und mindestens der überwiegende Teil des in der ersten Einheit (6) behandelten Wassers
vor einernachfolgenden Einheit (14) mit sauerstoffhaltigen
Gasen und Ozon · versetzt wird,
2) Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß mindestens der überwiegende Teil des in der ersten
Einheit (6) behandelten Wassers vor der zweiten Einheit (14) mit sauerstoffhaltigen Gasen und Ozon versetzt
wird·
3) Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Ozon vor Zuführung des Wassers in die nachfolgende
Einheit (14) zerstört wird«.
4) Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß das Ozon durch Einschalten eines Verweilzeitbehälters
(12) zerstört wird.
5) Verfahren nach Anspruch 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, daß unrerbrauchtes Ozon durch eine vor der nachfolgenden
Einheit (14) angeordnete Aktivkohlezwisehen-
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schicht zerstört wird.
6) Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 - 5 t
dadurch gekennzeichnet, daß ein ggf. abgezweigter Teilstrom (15) dem überwiegenden Teil des Wassers vor der
nachfolgenden Einheit (14) zugesetzt wird.
7) Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1-6,
dadurch gekennzeichnet, daß den Aktivkohlefiltereinheiten (6,14) des biologischen Bereichs mindestens ein Adsorptionsfilter
auf Aktivkohlebasis (17) nachgeschaltet wird.
8) Verfahren nach Anspruch 7» dadurch gekennzeichnet, daß
Adsorptionsfilter (17) laufend regeneriert wird.
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Le e rs e
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