DE3935445C2 - Verfahren zur Reinigung von Wasser - Google Patents
Verfahren zur Reinigung von WasserInfo
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Description
Die Erfindung betrifft die Anwendung eines Verfahrens zur Reinigung
von Wasser, welches mit flüchtigen Substanzen verunreinigt ist,
wobei das verunreinigte Wasser in einer Desorptionskolonne mit
Stripluft beaufschlagt wird und wobei die mit flüchtigen Substanzen
beladene Stripluft in einem kühlwasserbetriebenen Kondensator sowie
in einer nachgeschalteten Adsorptionskolonne gereinigt und danach
wieder in die Desorptionskolonne zurückgeführt wird, auf die
Reinigung von Wasser, welches durch leichtflüchtige Kohlenwasserstoffe
verunreinigt ist. - Die Desorptionskolonne ist üblicherweise
mit Packungen oder Füllkörpern versehen. Die Adsorption in der
Adsorptionskolonne findet im allgemeinen an Aktivkohle statt. In der
Desorptionskolonne wird regelmäßig im Gegenstromverfahren zwischen
herabrinnendem Abwasser und entgegenströmender Luft gearbeitet.
Bei den bekannten Maßnahmen, von denen die Erfindung ausgeht
(Verfahrenstechnische Information der Didier-Werke AG: "Reinigung
organisch belasteter Wässer durch Luftstrippen" 1/1984), erfolgen
die Desorption und die Reinigung der im Kreis geführten Stripluft
unter atmosphärischem Druck. Diese Verfahrensweise führt jedoch zu
beachtlichen verfahrenstechnischen Zwängen. Um eine höhere Desorptionsgeschwindigkeit
und eine bessere Reinigungsleistung der
Desorptionskolonne zu erreichen, müssen größere Stripluftmengen
durch die Desorptionskolonne geführt werden, daß heißt die Stripluftgeschwindigkeit
muß erhöht werden. Dadurch treten aber niedrigere
Schadstoffkonzentrationen in der Desorptionsluft auf. Folglich
benötigt man größere Austauschflächen in der Adsorptionskolonne,
um in dem Kreislaufverfahren die erforderliche Reinheit der Desorptionsluft
zu erzielen. Die Adsorptionskolonne ist entsprechend größer
zu dimensionieren. Im Rahmen der bekannten Maßnahmen, bei denen
Desorption und Reinigung der im Kreis geführten Stripluft unter
atmosphärischem Druck erfolgen, muß man sich mit einem Kompromiß
begnügen, und zwar zwischen der erzielbaren reinen Wasserqualität
einerseits und dem noch vertretbaren anlagentechnischen Aufwand
zur Reinigung der im Kreis geführten Stripluft andererseits. Bekannt
ist auch ein analoges Verfahren ("Verfahrenstechnische Grundlagen
für Anlagen zur Entfernung von Halogenkohlenwasserstoffen aus
Grundwässern" aus: Veröffentlichungen der Wasserchemie Karlsruhe,
Heft 21, 1983, S. 30, 31, 39-41, 48-49, 89-93, 108), das
allgemein die Reinigung von Wasser von leichtflüchtigen Wasserinhaltsstoffen
betrifft. Auch dieses Verfahren weist die geschilderten
Nachteile auf.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren der
eingangs beschriebenen Art so zu führen, daß sowohl eine
leistungsfähige Desorption der leichtflüchtigen Kohlenwasserstoffe aus
dem Wasser und eine sehr wirksame Reinigung der im Kreis
geführten Stripluft bei geringem anlagentechnischen Aufwand und
auf wirtschaftliche Weise möglich ist.
Zur Lösung dieser Aufgabe lehrt die Erfindung eines Anwendung des
Verfahrens zur Reinigung von Wasser, welches mit flüchtigen Substanzen
verunreinigt ist, wobei das verunreinigte Wasser in einer
Desorptionskolonne mit Stripluft beaufschlagt wird und wobei die mit
flüchtigen Substanzen beladene Stripluft in einem kühlwasserbetriebenen
Kondensator sowie in einer nachgeschalteten Adsorptionskolonne
gereinigt und danach wieder in die Desorptionskolonne
zurückgeführt wird, auf die Reinigung von Wasser, welches durch
leichtflüchtige Kohlenwasserstoffe verunreinigt ist, mit der Maßgabe,
daß die Desorptionskolonne bei einem Betriebsdruck von 200 bis
750 mbar betrieben wird, daß die aus der Desorptionskolonne
abgezogene beladene Stripluft vor Eintritt in den Kondensator auf
den Betriebsdruck der Adsorptionskolonne, der oberhalb des Betriebsdrucks
der Desorptionskolonne liegt, bis zu einem Druck von
2 bar verdichtet wird und daß die Stripluft nach ihrer Reinigung
über eine Entspannungseinrichtung mit reduziertem Druck wieder in
die Desorptionskolonne zurückgeführt wird. Das erfindungsgemäße
Verfahren wird vorzugsweise so geführt, daß der Unterdruck das
Unterschreiten des Siedepunktes der leichtflüchtigen Substanzen
bewirkt. Die Kolonne arbeitet dann gleichsam als Destillationskolonne.
Es gehört zum Stand der Technik ("Organikum", 11. Auflage,
VEB Deutscher Verlag der Wissenschaften Berlin 1972, Kap. 2.3.1),
daß das Unterschreiten des Siedepunktes einer leichtflüchtigen
Substanz mittels Unterdruck erreicht werden kann. Im Rahmen des
erfindungsgemäßen Verfahrens wirkt die Luft desorptiv und beschleunigt
und vermehrt den Übergang der in dem Abwasser
mitgeführten leichtflüchtigen Substanzen in die Gasphase. Dadurch,
daß die Desorptionskolonne mit einem Unterdruck im Bereich von
200 mbar bis 750 mbar geführt wird, kann mit einem gegenüber
Normaldruckbetrieb beachtlich reduziertem Luftmengenstrom gearbeitet
werden. Je niedriger der Druck ist, der den Unterdruck bestimmt,
desto größer ist die Reduzierung des Mengenstromes, der für das
Austreiben der leichtflüchtigen Substanzen benötigt wird. Arbeitet
man bei 200 mbar, so kann der Mengenstrom häufig auf etwa 1/5
reduziert werden. Die Adsorptionskolonne wird
mit einem Druck betrieben, der im
Bereich oberhalb des Betriebsdruckes der Desorptionskolonne bis zu
einem Überdruck von etwa 1 bar liegt. Man erreicht so in verhältnismäßig
kurzen Zeiten eine hohe Beladung der adsorbierenden
Stoffe, z. B. der Aktivkohle. Die beladene Luft wird vor Eintritt in
die Adsorptionskolonne über einen Kondensator oder Tropfenabscheider
geführt und das Kondensat abgeführt. Vorzugsweise wird das
abgeschiedene Wasser nach dem Tropfenabscheider in die Desorptionskolonne zurückgeführt. Im
Rahmen dieser Maßnahmen hat die erfindungsgemäß erfolgende einstellbare
Druckerhöhung auf der Adsorberseite den wesentlichen
Vorteil, daß durch die damit verbundene Siedepunkterhöhung der
leichtflüchtigen Substanzen ein hoher Abscheidegrad in dem Kondensator
erreicht wird. Der Kondensator kann mit Kühlwasser bei
Normaltemperatur betrieben werden. Es versteht sich, daß die
adsorbierenden Stoffe, z. B. die Aktivkohle in der Adsorptionskolonne
von Zeit zu Zeit regeneriert werden müssen, was in der Adsorptionskolonne
durch Dampf erfolgen kann. Solche Maßnahmen sind
bekannt (US-PS 34 48 042). Im Rahmen dieser bekannten Maßnahmen
wird zu reinigendes Wasser in einer Adsorptionskolonne gereinigt.
Von Zeit zu Zeit muß das Absorptionsfilter regeneriert werden, wobei
diese Regenerierung durch Dampf und unter Vakuum erfolgt.
Im
Rahmen der Erfindung liegt es aber auch, daß die adsorbierenden
Stoffe zum Zwecke der Regenerierung ausgetauscht werden können.
Gegenstand der Erfindung ist auch eine Anlage für die Durchführung
des beschriebenen Verfahrens. Ausgehend von der insoweit eingangs
beschriebenen Ausführungsform lehrt die Erfindung in anlagentech
nischer Hinsicht, daß die Luftführungseinrichtung als geschlossener
Kreislauf mit einem Unterdruckteil und einem Druckteil ausgeführt
ist, wobei der Unterdruckteil durch eine Pumpe und eine Entspannungseinrichtung
getrennt sind, und daß in dem Unterdruckteil die
Desorptionskolonne, in dem Druckteil die Adsorptionskolonne angeordnet
sind. In
diesem Zusammenhang können die Luftführungseinrichtung
Steuer- und Regeleinrichtungen für den Unterdruck
im Unterdruckteil aufweisen und die Steuer- und Regeleinrichtung
betriebsmäßig
einstellbar sein. Soweit erforderlich, weist die Luftführungseinrichtung
Einrichtungen für die Abgabe von Überschußluft auf. Eine Überschuß
luftmenge kann durch Entgasung der in dem Abwasser gelösten Gase
entstehen. Diese Überschußmenge ist gering. Sie kann leicht aufge
fangen und entsorgt werden.
Im folgenden wird die Erfindung durch eine Zeichnung und ein Aus
führungsbeispiel ausführlicher erläutert.
Die einzige Figur zeigt ein Schema einer Anlage für die Durchführung
des erfindungsgemäßen Verfahrens.
In dem Schema erkennt man zunächst eine Desorptionskolonne 1, eine
Adsorptionskolonne 2, eine Einrichtung 3 für die Einführung des
Abwassers, eine Einrichtung 4 für die Abführung des Reinwassers und
eine Luftführungseinrichtung 5. Die Luftführungseinrichtung 5 wurde
durch eine dickere Strichführung verdeutlicht. Sie ist mit den üblichen
Meßeinrichtungen 6 und nicht gezeichneten Ventilen ausgerüstet. Man
erkennt, daß die Luftführungseinrichtung 5 als geschlossener Kreis
lauf mit einem Unterdruckteil in dem der Druck p1 herrscht und einem
Druckteil, in dem der Druck p2 herrscht, ausgeführt ist. p1 ist aus
reichend kleiner als dem Normaldruck entspricht und kann beachtlich
kleiner sein als p2. Der Unterdruckteil und der Druckteil sind durch
eine Pumpe 7 und durch eine Entspannungseinrichtung 8 getrennt.
In dem Unterdruckteil ist die Desorptionskolonne 1, in dem Druckteil
ist die Adsorptionskolonne 2 angeordnet. Die Luftführungseinrichtung 5
ist mit nicht gezeichneten Steuer- und Regeleinrichtungen für den
Unterdruck im Unterdruckteil sowie für den Druck im Druckteil ausge
rüstet. Die Steuer- und Regeleinrichtungen, zu denen auch die Ent
spannungseinrichtung 8 gehört, sind betriebsmäßig einstellbar.
Zum Ausführungsbeispiel wird auf die unten stehende Tabelle verwiesen.
Sie führt eine Mehrzahl von leichtflüchtigen Kohlenwasserstoffen an, die
in technischem Abwasser auftreten können. Die Spalte E gibt die Ein
trittskonzentration dieser leichtflüchtigen Substanzen in dem zu behan
delnden Abwasser an, die ca. 50% der Löslichkeit in Wasser, angege
ben in mg/kg, beträgt. Die Spalte A gibt die Austrittskonzentration
ebenfalls in mg/kg in dem ablaufenden Reinwasser an. Um die Ergeb
nisse vergleichbar zu machen, wurde die Austrittskonzentration durch
gängig mit 5% der Eintrittskonzentration beibehalten. In den übrigen
Spalten erkennt man zu den Drücken von 200 mbar bis Normaldruck
den erforderlichen Luftbedarf zur Desorption der Schadstoffe aus dem
Abwasser in Abhängigkeit vom Unterdruck in der Desorptionskolonne.
Die Zahlen in der Tabelle sind bezogen auf einen Durchsatz von 2000 kg
Wasser pro Stunde bei einer nach dem erfindungsgemäßen Verfahren ar
beitenden Anlage.
Die Tabelle zeigt, daß der erfindungsgemäße Unterdruckbetrieb der
Desorptionskolonne zu erheblichen Vorteilen hinsichtlich des erforder
lichen Mengenstromes der Luft führt. Das beruht darauf, daß sich mit
abnehmendem Absolutdruck der Anteil an den leichtflüchtigen Substan
zen entsprechend dem Verhältnis Partialdruck zu Gesamtdruck im Men
genstrom der Luft erhöht. So verringert sich z. B. für Methylenchlorid
bei gleichem Reinigungsgrad der Mengenstrom von 41,49 auf 8,58 m3/h,
wenn der Betriebsdruck vom Normaldruck auf 200 mbar absolut abge
senkt wird. Die erfindungsgemäße Betriebsweise hat gleichzeitig Vorteile
für die anschließende Adsorption, in der wegen des hohen Gehaltes
der beladenen Luft an den flüchtigen Bestandteilen und des damit ver
bundenen hohen Konzentrationsgefälles eine hohe Beladung der Aktiv
kohle eingestellt werden kann. Versuche haben gezeigt, daß eine Ände
rung der Eintrittskonzentration der leichtflüchtigen Substanzen in dem
Abwasser den Luftmengenstrom bei gleichbleibendem Reinigungsgrad
nur wenig verändert. Andererseits hat ein Reinigungsgrad von 50% an
stelle der in der Tabelle zugrundegelegten 95% eine Reduzierung des
Luftmengenstromes um 50% zur Folge.
Claims (1)
- Anwendung eines Verfahrens zur Reinigung von Wasser, welches mit flüchtigen Substanzen verunreinigt ist, wobei das verunreinigte Wasser in einer Desorptionskolonne mit Stripluft beaufschlagt wird und wobei die mit flüchtigen Substanzen beladene Stripluft in einem kühlwasserbetriebenen Kondensator sowie in einer nachgeschalteten Adsorptionskolonne gereinigt und danach wieder in die Desorptionskolonne zurückgeführt wird, auf die Reinigung von Wasser, welches durch leichtflüchtige Kohlenwasserstoffe verunreinigt ist, mit der Maßgabe, daß die Desorptionskolonne bei einem Betriebsdruck von 200 bis 750 mbar betrieben wird, daß die aus der Desorptionskolonne abgezogene beladene Stripluft vor Eintritt in den Kondensator auf den Betriebsdruck der Adsorptionskolonne, der oberhalb des Betriebsdrucks der Desorptionskolonne liegt, bis zu einem Druck von 2 bar verdichtet wird und daß die Stripluft nach ihrer Reinigung über eine Entspannungseinrichtung mit reduziertem Druck wieder in die Desorptionskolonne zurückgeführt wird.
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US4725361A (en) * | 1985-11-07 | 1988-02-16 | Aluminum Company Of America | Process for removal of trihalocarbons from water |
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