DE1642424A1 - Anwendung von Stoffen aus Mono- und Polysacchariden und ihren Abkoemmlingen und Schwefelsaeure zur Abscheidung von organischen Verunreinigungen aus industriellen Abwaessern - Google Patents
Anwendung von Stoffen aus Mono- und Polysacchariden und ihren Abkoemmlingen und Schwefelsaeure zur Abscheidung von organischen Verunreinigungen aus industriellen AbwaessernInfo
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Description
- Anwendung von Sloffen aus Mono-*und Polyeaechariden und ihren AbkÖmmlingen und Schwefelsäure zur Abscheidung von organischen VerunreiniiMagen aus Industriellen-Abwässern Im Zuge der industriellen Expansion ist in der Bundearepublik Deutschland und in anderen hochindustrialiaierten Staaten die Verschmutzung von Plüssen und Seen durch Abwäseer der Industrie sehr weit vorgesehritten und nicht verschmutztes Wasser muse schon heute als knapper Rohstoff angesehen werden.
- In der Bundesrepublik Deutschland gestattet zwar das Gesetz nur die Einleitung eines vorgereinigten, das Selbstreinigungsvermögen des Vorflutern erhaltenden Abwassers in die Gewässer, jedoch sind die bisher bekannten Reinigun,:-sverfahren, die zumeist rein mechanische Klärung durch Filtr4--tion oder Flockung mit Iletalloxidhydraten oder organischen Plockungsmitteln vorseheng unzulänglich und unwirtschaftlich.
- Nur in Einzelfällen, und zwar vor allem in der chemischen Gro."oinduotrieg ist bisher der aufwendige Wegg das Abwasser in Kombination mit einer meahaliechen Klärung biologisch bis auf den vom Gesetzgeber geforderten Veinheitsgrad zu bringen, realisierbtir.
- Biologische Reinigungsverfahren sind wegen ihrer grossen Emp-findlichkeit gegen-*llber sprunghaften Veränderungen des Abwassers, die als Temperatur- und pH-Wertschwankungen sowie durch wechsblnde Zusammensetzungl d.h. Art und Menge der organischen und Inhaltestoffe in vielun Betrieben auftreten, so sehr in ihrer Anwendung eingeschränktg daso sie nur dort ausgeübt %.-erden köiinen, wo genügend Plutz für - osse HomogenisierunL--s- und Belüftun--ebeaken sowie ,-- r L; Schlaumverbrennun--sanlagen zur Verfügung steht.. Hinderlich ist au,-serdem die unLerechiedliche Zeitspanne" die die verschiedenen Inhaltsstoffe des Abwassers zu ihrem vollständigen Abbau benötigen. Das wirkt sich bes-,nders bei der Festlegung der Abmessungen der Becken aus, Einen Fortschritt schienen die Vorschläge darzuatellene Abwässer nach mechanischer Vorreinigung durch adsorptionaaktive Kunstharze naohaureinigen und die 7-inrze nach ihrer -Beladung mit Alkalien zu regenerieren. Pür die Aufarbeitung der bei jiesem Regenerlerprozeas anfallanden verunreinigten Regenerierlaugen ist zber bislang kein wirtochaftlieh tragbares Verfahren gefunden worden. Auch erwies sich die Aufnahmekapazität der Kunstharze für die Verunreinigun.#en als unzureichend und die Aufnahme vergchiedener orj, ganischer Stoffeg namentlich einiger Farbstoffe# war irreversibel.
- Ebenso wie Kunstharze konnten sich auch Aktivkohlen infolge der mit der Regsgerierung verbundenen Schwierigkeiten in der Abwasserreinigung nur dort durchsetzent wo uas Wasser entweder nur geringfügig verunreinigt oder seine Menge so klein istg .aes auf eine Regenerierung verzichtet und das Adeorptionagut nach Beladung verworfen werden kann. Schliesslich sind zur Lösung der Abwasserprobleme auch noch #--,eitere Verfahren, wie Verr,-;gnung, elektrolytische Oxidation bzw. Reduktion und Behandlung in Oxidationsfiltern auf der Basis chenrischer Oxidt.tionsmittel (Cl 29 KMno41 Cr03 ),1 bekannt geworden.
- N---ch dem Stande der Technik stellt nur das biologisch-mechanische iLeinigungsverfahren in Vetbindung mit der Schlammverbrennung unter den genannten Einschränkungen eine hinreichende" wenn auch kostspielige Lösung. des Abwasserproblems dar.
- Darüber hinaus ist in der Technik bisher kein Vorschlag bekannt geworjent organische* sauerstoffzehrende Bestandteile aus Abwässern mittels billiger Adeorptionsma2sen zu entfernen und das beladene Adaorptionsgut anschliessend zu verbrennen. Aus Mono- oder Polyeaechariden und ihren Abkömlingeng wie z,B. Cellulose oder solche enthaltende Stoffe wie Holzmefilg werden durch Verrühren mit konzentrierter Schwefelsäure schwarze brüchige Massen erhalten, aus denen sich überschüssige Schwefelsäure mit Wasser auswaschen läset.
- Solche Massen wurden In bekannten Verfahren als Entfärbungehilfsmittel in der Zuckerinduetrie angewendetg bevor man sich den porösen Kunstharzen auf der Basis der Polykondensate aus aromr-.tischen Aminen und Aldehydeng wie z.B, Pormal dehydp zuwandte.
- Es wurde gefunden, dass die feuchten§ aus Mono- oder Polysaechariden und ihren Abkömmlingenl z.B. Cellulose oder solche -enthaltende Stoffeg *ie Holimehl und -raunkohleg dureh Reaktion mit konzentrierter Sch-wefels'-ure hergestellten schwarzen Re-...ktionsprodukte vorzüglich geeignet eindg um industrielle Ab- wässer, insbesondere die synthetische Farbstoffe und Detergentien enthaltenden Abwässer aus Textilveredlunge- und Textilf: Urbereibetrieben in einem solchen Maß von nauerstoffverbrauchenden organischen Stoffen zu befreien, daso sie gefahrlos in Bäche und Flüsse eingeleitet werden können und ohne daso Z; das biologische Gleichgewicht der Vorfluter gestört wird. Mit den erfindungsgemäss angewendeten Massen werden f'ie Ab- wässer nicht nur restlos Entfärbt, sgndern auch von den lästigeng das Schäumen verursachenden Überresten Yon Detergentien und anderen organischen aauerstoffzehrenden Stoffen befreit. Die Herstellung von Aktivkohle und synthetischen Harzen ist i ergleich zu den erfindungegemäss'angewendeten Nassen aufwendig und umständlich, so dase letzteren der Vorteil-der einfacheren Herstellung bei mindestens gleichgrosger hktivität zukommt, Als besonders wirksam für die er126dungsgemässe Anwendung haben sich Massen erwieseng die aus Nadelholzmehl mit mindestens der gleichen Menge 96 %iger Schwefelsäure erhaLten werden. Die Zumischung der Säure geschieht z.B. in einer Tranaportschnetke innerhalb eines Zeitraumes von wenigen Sekunden unter intensiver Mischung, wobei ein endogener Tomperaturaufbau bis mindestens locPerfolgt. Massen mit defini#rten Korngrössen und -formen la-.-sen sich aus Strohv Papier und zerkleinerten Laubhölzerng wie Eiche und Buche, in der Weise herstellen, daso das lufttrockene Material innerhalb eines Zeitraumes von einigen Stunden unter Kühlung und Rührung in die Schwefelsäure eingetragen und der erhaltene Teig als Strang ausgepreest, bei 15o bis 18o00 nachgehärtet und geschnitten wird.
- Die elementare Zusarimensetzung einer aus loo g Holzmehl (Fichte) und 15a g konzentrierter Schwefelsäure hergestellteng dan&ch sulfatfrei jewaschenen und bei lo5 0 0 bis zur Gewichtskonstanz Maßoe zeigt die untenstehende Tabelle I. Zum Vergleich sind die ZusaLnmensetzun"-.-efi von dem Ausgan,#---smehl, einer im Handel befizidlichen, für die erfindungsezemässe Anwendung geeigneten J'tktivkohle-und einer Braunkohle mit anzz, dhrt. Man sieht, dass die für die Anwendung gemäss der Erfindung besonders geeigneteg aus Holzmehl und Schwefelsäure erhaltene Masse in ihrer Zusammensetzung von einer Aktivkohle -veit entfernt ist, dagegen der Braunkohle nahestehte ohne dass jedoch Braunkohle irgendeine Al,-tivität bezüglichder Abwässerreinigung besitzt.
Tabelle I Prozent Holz- Masse aus A-Kohle Braun- mehl Holzmehl- des Handels kohle Schwefel- aUure (lzl,5) Kohlenstoff 5o9,8 6499 9291 63 - 68 Wasserstoff 692 397 191 4 - 6 Sauerstoff 4o93 2994 31,8 27 - 29 Stickstoff o,6 o,4 o,7 093 - o,6 Schwefel o,6 li,5 093 294 - 297 9895 9909 98,0 - Es hat sich auch herausgestellt, daso die Nassen für die Reinigung von Wollfärbereiabwässern ihre höchate Aktivität bei p I erten zwischen 3 und-5 und insbesondere zwischen 3 und 4 haben. Ilan kann die Abwässer auch einfach Kauf einen solchen 1 -, 1 ert einstellen# indem man sie z.B. über die Säureform eines
Claims (1)
- Patentansprüche 1. Anwendung von Stoffent die aus Mono- und Polynacahariden und ihren Abkömmlingent z.B. aellulose oder solche enthaltende Stoffe@ wie Holzaohl und Braunkohlog durch Reaktion mit konzentrierter Schwefelsäure gewonnen werdeng zur Abheidung von organischen, aauerstoffverbrauchenden Ver unreinigungen aus industriellen Abwässerng insbesondere von synthetischen Farbstoffen und Detergentien aus Abwässern von Textilveredelunge- und Textilfärbereibetrieben* 2. Anwendung von Stoffen nach Ansprueh 1, die aus Mono- und Polyeaoehariden durch Reaktion bei über loo 0 mit mindestens dor gleichen 144nge konzentrierter Zehwefelsäure erhalten werden. 3-. Anwendung von Stoffen nach einem der Ansprüche 1 oder 2 auf Abwänser von pH-Wert 3 bin 9. 4. Anwendung von Stoffen nach einem der Anaprüche 1 bis 3 auf Abwässer unter Zusatz von bein Auawasohen der 8toffe mit Wasser anfallender verdünnter Schwefelsäure, 5. Anwendung von #I.),toffen nach einem der Ansprüche 1 bis 4 mit « der ihnen von der Herstellung anhattenden überschüssigen Schwefelsäure. 6. Anwendung von Stoffen nach einem der Ansprüche 1 bis 5 auf mit Mokungsmitteln vorbahandelte Abwässer. 7. Anwendung von Otoffen nach einem der Ansprüche 1 bis 69 wobei die Abwässer über ruhende Schichten der körnigen Stoffe geleitet werden. 8. Anwendung von Stoffen nach einem der Ansprüche 1 bis 69 wobei die feingemahlenen Stoffe mit den Abwässern verrührt und danach getrennt werden. 9. Anwendung von Stoffen nach einem der Ansprüche 1 bis 5 und 8, wobei die Stoffe -emeinsam mit Flockungsmitteln 42i mit dem Abwumr verrührt und danach abgetrennt werden. lo. Anwendung von Stoffen nach einem der Ansprüche 1.bie 59 8 und 9, wobei während oder nach dem Verrühren der Stoffe in,dem Abwasser feinverteilte Gaseg vorzugsweise Luftg eingerühj#t werden.
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DEST026843 | 1967-05-09 |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE1642424A1 true DE1642424A1 (de) | 1971-05-06 |
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ID=7461151
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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DE19671642424 Pending DE1642424A1 (de) | 1967-05-09 | 1967-05-09 | Anwendung von Stoffen aus Mono- und Polysacchariden und ihren Abkoemmlingen und Schwefelsaeure zur Abscheidung von organischen Verunreinigungen aus industriellen Abwaessern |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE1642424A1 (de) |
Cited By (4)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
FR2612801A1 (fr) * | 1987-03-24 | 1988-09-30 | Louche Yves | Utilisation de vegetaux micronises et seches comme adsorbants de matieres organiques en solution ou emulsion dans l'eau |
DE3914146A1 (de) * | 1989-04-28 | 1990-10-31 | Baehre & Greten | Verfahren zur beseitigung von im bereich der leimaufbereitung und leimdosierung bei reinigungsvorgaengen anfallendem abwasser im zuge der herstellung von holzspanplatten oder dergleichen |
EP0545503A1 (de) * | 1991-12-06 | 1993-06-09 | ENIRICERCHE S.p.A. | Verfahren zur Entfernung von Schwermetallen aus Abwässern |
DE19859746A1 (de) * | 1998-12-23 | 2000-06-29 | Georg Haertel | Kombinationsprodukt aus Naturstoffen zur Abwasserreinigung |
-
1967
- 1967-05-09 DE DE19671642424 patent/DE1642424A1/de active Pending
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Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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FR2612801A1 (fr) * | 1987-03-24 | 1988-09-30 | Louche Yves | Utilisation de vegetaux micronises et seches comme adsorbants de matieres organiques en solution ou emulsion dans l'eau |
DE3914146A1 (de) * | 1989-04-28 | 1990-10-31 | Baehre & Greten | Verfahren zur beseitigung von im bereich der leimaufbereitung und leimdosierung bei reinigungsvorgaengen anfallendem abwasser im zuge der herstellung von holzspanplatten oder dergleichen |
EP0545503A1 (de) * | 1991-12-06 | 1993-06-09 | ENIRICERCHE S.p.A. | Verfahren zur Entfernung von Schwermetallen aus Abwässern |
DE19859746A1 (de) * | 1998-12-23 | 2000-06-29 | Georg Haertel | Kombinationsprodukt aus Naturstoffen zur Abwasserreinigung |
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