DE2239406A1 - Verfahren zur behandlung von biologisch abbaubarem abwasser und einrichtung zur durchfuehrung dieses verfahrens - Google Patents

Description

Verfahren zur Behandlung von biologisch
abbaubarem Abwasser und Einrichtung zur
Durchführung dieses Verfahrens

Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Behandlung von biologisch abbaubarem Abwasser mittels Piltrierens
auf einem Bett aus porösem Material und eine Einrichtung zur Durchführung dieses Verfahrens.

Die Erfindung läßt sich vorzugsweise auf die Behandlung von
biologisch abbaubarem Abwasser anwenden, insbesondere von
häuslichem Abwasser, wobei diese Behandlung die verschiedenen im zweiten Stadium an den Reinigungsplätzen verwendeten biologischen Mittel ersetzen oder ergänzen kann. Die Erfindung
läßt sich ebenfalls auf die Reinigung von sanitärem Abwasser anwenden, das zuvor einer Flockung unterworfen worden ist.

Die Verwendung von Aktivkohle für die Behandlung von Abwasser, insbesondere von gewerblichem Abwasser, das biologisch nicht abbaubare Stoffe enthält, ist seit langem bekannt. Die heute benutzten Techniken verwenden im allgemeinen die Filtrierung auf Betten aus granulierter Aktivkohle, deren unterschiedliche

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Stärke im allgemeinen mehrere Meter beträgt. Nach einer gewissen Benutzungszeit muß die Kohle erneuert werden.

Verschiedene Versuche sind durchgeführt worden, häusliches Abwasser, also biologisch abbaubares Abwasser in Einrichtungen zu behandeln, die den für gewerbliches Abwasser verwendeten ähnlich sind, wobei diese Behandlung die klassischen biologischen Mittel ersetzen sollte.

Diese Versuche haben bis heute zu keinem befriedigenden Resultat geführt.

Der Zweck der vorliegenden Erfindung besteht darin, die Reinigung von biologisch abbaubarem Abwasser mittels Filtrierens auf einem Bett aus porösem Materia} insbesondere aus Aktivkohle zu ermöglichen.

Dazu wird erfindungsgeraäß ein Verfahren vorgeschlagen, bei dem ein Filtrierbett aus Aktivkohle verwendet wird, dessen Höhe niedriger als 1 in ist.

Der Erfindung liegt die Feststellung zugrunde, daß, nachdem das Abwasser poröses Material in einer Stärke von ungefähr 1 m durchlaufen hat, dieses so behandelte Wasser keinen gelösten Sauerstoff mehr enthält und daß aufgrund dieser Tatsache im Verlauf des Durchgangs durch die oberste Schicht des Filtrierbetts sich fast die ganze Reinigung vollzieht, während die Reinigung, die in den unteren Schichten des Bettes bewirkt wird, nur noch geringfügig ist.

Die Zeichnung zeigt in schamatischer Darstellung eine beispielhafte Einrichtung zur Filtrierung.

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Diese Einrichtung umfaßt einen Flockulator 1, in den das biologisch abbaubare Abwasser eingeleitet wird, das zu filtrieren ist, insbesondere häusliches oder sanitäres Abwasser, und in den ebenfalls ein Flockungsmittel eingeleitet wird. Der Schlamm wird bei 2 aufgefangen» Nach der Ausflockung wird das zu behandelnde Abwasser durch eine Leitung 3 und mit Hilfe einer Pumpe 4 in einen Filtrierkessel 5 geleitet, der ein Filtrierbett 6 aus porösem Material enthält, z. B. aus Aktivkohle- oder aus einer Mischung verschiedener Materialien. Die Höhe oder Tiefe des Filtrierbetts 6 ist niedriger als 1 m. Das gereinigte Abwasser wird dann durch eine Leitung 7 in eio Auffangbecken 8 geleitet und an seinem Ausgang bei 9 wiedergewonnen.

Die Erfahrungen, die mit Hilfe einer Einrichtung dieser Art gemacht wurden, haben gezeigt, daß es möglich ist, einen Reinigungsgrad in der Regel von 80% zu erreichen, wenn auf einem Bett aus Aktivkohle von 65 cm Höhe biologisch abbaubares häusliches Abwasser, das zuvor in einem ersten Klärbecken üblicher Art behandelt wurde, filtriert wird. Es ist offensichtlich, daß unter diesen Bedingungen die Aktivkohle nicht als Adsorptionsmittel wirkt und daß sie sich nicht sättigt.

Wenn der Reinigungsgrad nicht ausreicht, efer bei einem Durchgang über ein Filtrierbett mit einer Höhe von 65 cm erreicht wird, kann man eine zweite Filtrierung auf einem anderen Bett aus Aktivkohle oder aus jedem anderen porösen Material mit einer Gesamthöhe zwischen 0,5 und 1 m durchführen, und zwar nachdem in das Wasser erneut Sauerstoff eingeleitet worden ist, so daß es eine normale Menge von gelöstem Sauerstoff enthält, nämlich 4 bis 6 mg/l.

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Versuche haben ergeben, daß eine Höhe des Filtrierbetts von 0,5 bis 1 m zu einer größtmöglichen Wirksamkeit der Reinigung im Hinblick auf die Menge des eingesetzten Filtriermaterials führt.

Patentansprücheί

- 3

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ORIGINAL INSPECTED

Claims (6)

1. — 5 —
   Patentansprüche

   ±J Verfahren zur Behandlung von !biologisch abbaubarem Abwasser mittels Filtrieren auf einem Bett aus porösem Material, dadurch gekennzeichnet, daß ein Filtrierbett verwendet wird, dessen Höhe niedriger als 1 m ist.
2. 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß als Filtrierstoff Aktivkohle verwendet wird.
3. 3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß als Filtrierstoff eine Mischung verschiedener poröser Stoffe verwendet wird.
4. 4. Einrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch ein Filtrierbett (6) aus porösem Material, dessen Höhe niedriger als 1 m ist.
5. 5. Einrichtung nach Anspruch k, dadurch gekennzeichnet, daß das Filtrierbett (6) aus Aktivkohle besteht.
6. 6. Einrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß das Filtrierbett (6) aus einer Mischung verschiedener poröser Materialien besteht.

   MB/Ho - 25 084

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