DE3844374A1 - Verfahren zum entfernen von bewegungsaktiven mikroorganismen aus wasser - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Entfernen von bewegungsaktiven Mikroorganismen, insbesondere Zooplankton, aus Wasser durch Flockung und Filtration.

Im einzelnen wird dabei so vorgegangen, daß zunächst durch Zugabe von geeigneten Substanzen, bei denen es sich im allgemeinen um Aluminium- oder Eisensalze handelt, ins­ besondere Plankton und andere Verunreinigungen ausgefällt werden, wobei sich die aus dem Flockungsmittel bildenden Flocken mit den in ihnen enthaltenen Verunreinigungen im Filter anreichern, da sie dieses nicht passieren können. Dabei sollen mit den Flocken auch das Plankton und andere Verunreinigungen zurückgehalten werden. Die Flocken werden von Zeit zu Zeit durch Spülen aus dem Filter entfernt.

Insbesondere bewegungsaktives Plankton, bei dem es sich neben Zooplankton unter anderem auch um Flagellaten handeln kann, bereitet bei der Aufbereitung von Rohwasser, welches beispielsweise einer Talsperre entnommen sein kann, Schwierigkeiten dadurch, daß derartige Mikroorganismen häufig in der Lage sind, sich durch ihre Bewegungs­ aktivitäten aus den Flocken zu befreien, mit der Folge, daß sie dann das Filter passieren. Es ist zwar damit zu rechnen, daß ein Teil dieser Plankter sich im Filter­ material, das z. B. aus einer Sandschüttung bestehen kann, verhakt. Dies gilt aber überwiegend nur für solche Plankter, deren Form ein derartiges Verhaken zuläßt bzw. begünstigt. Andere Mikroorganismen, die diese Voraussetzung nicht erfüllen, passieren, nachdem sie sich aus den Flocken aufgrund ihrer Eigenaktivität befreit haben, das Fil­ ter und gelangen in das Filtrat.

Die vorstehend beschriebenen Schwierigkeiten können dadurch beseitigt oder doch zumindest weitgehend verringert werden, daß die bewegungsaktiven Mikroorganismen inaktiviert werden derart, daß sie sich nicht mehr aus den Flocken befreien können.

Demzufolge liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, das Verfahren der einleitend beschriebenen Art so zu ver­ bessern, daß auch bewegungsaktives Plankton und ähnliche Mikroorganismen bei der Filtration zumindest in einem solchen Ausmaß zurückgehalten wird bzw. werden, daß nur geringe Mengen in das Filtrat gelangen. Dies soll unter Anwendung von Mitteln geschehen, die die Qualität des Wassers nicht beeinflussen, insbesondere keine zusätzlichen Schritte zum Entfernen irgendwelcher Substanzen aus dem Filtrat erfordern.

Zur Lösung dieser Aufgabe schlägt die Erfindung vor, daß die im aufzubereitenden Wasser befindlichen bewegungsakti­ ven Mikroorganismen durch Behandlung mit Ultraschall vor der Filtration inaktiviert werden. Dies bedeutet, daß die Mikroorganismen nicht mehr in der Lage sind, sich derart zu bewegen, daß sie sich aus den Flocken befreien können. Dabei kann auch der Fall eintreten, daß die Mikroorganismen abgetötet, gegebenenfalls sogar mechanisch zerstört werden. Mechanisch zerstörte Mikroorganismen lösen sich im Wasser auf, so daß sie nicht mehr ausgeflockt werden können. Dies ist jedoch nicht nachteilig, da dadurch der Gehalt an organischer Substanz im Trinkwasser nicht wesentlich erhöht wird.

Da der zur Erzielung des angestrebten Effektes mögliche Bereich der Intensität der Einwirkung des Ultraschalls auf die Mikroorganismen verhältnismäßig groß ist, nämlich von der ausreichenden Inaktivierung bis zur teilweisen mecha­ nischen Zerstörung der Mikroorganismen reichen kann, besteht keine Notwendigkeit, die Ultraschallbehandlung hinsichtlich ihrer Dosierung mit einer solchen Präzision durchzuführen, daß aufwendige Steuer- und Regelein­ richtungen für die Erzeugung und Messung des Ultraschalls und der Zuführung der pro Zeiteinheit zu behandelnden Menge Wasser erforderlich sind. Die Tatsache, daß die Ultra­ schallbehandlung der Mikroorganismen über das sie ent­ haltende Wasser erfolgt, stellt das Erreichen des ange­ strebten Ergebnisses, also das Inaktivieren der Mikro­ organismen, nicht in Frage.

Das Verfahren gemäß der Erfindung hat den besonderen Vorteil, daß es die Beschaffenheit des Wassers unbeeinflußt läßt, da dem Wasser keine Chemikalien hinzugefügt zu werden brauchen, um die Bewegungsfähigkeit der Mikroorganismen einzuschränken. Die Zugabe des Flockungsmittels ist ohnehin notwendig.

Gegebenenfalls können Intensität und Dauer der Behandlung durch Ultraschall so gewählt werden, daß auch im Wasser vorhandene Bakterien getötet werden.

Der Flockenbildungsprozeß, nämlich die Bildung von Mikro­ flocken und deren anschließende Aggregation zu größeren Flocken, wird durch die Ultraschallbehandlung nicht beeinträchtigt.

Claims (4)

1. Verfahren zum Entfernen von bewegungsaktiven Mikro­ organismen, insbesondere Zooplankton, aus Wasser durch Flockung und Filtration, dadurch gekennzeichnet, daß die Mikroorganismen durch Behandlung mit Ultraschall vor der Filtration inaktiviert werden.

2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß Intensität und Dauer der Behandlung durch Ultraschall so gewählt sind, daß im Wasser vorhandene Bakterien abgetötet werden.

3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Inaktivierung durch Ultraschall vor der Zugabe des Flockungsmittels durchgeführt wird.

4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Inaktivierung durch Ultraschall gleichzeitig mit der Zugabe des Flockungsmittels durchgeführt wird.