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Verfahren zur Reinigung von rohen Zuckerlösungen in kontinuierlichen
Gegenstromverfahren Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Reinigen von Zuckerlösungen
im kontinuierlichen Gegenstromverfahren unter Verwendung einer aufrecht stehenden
Säule, in deren unteren Bereich die heiße Zuckerlösung und in deren oberen Bereich
ein Adsorptionsmittel von oben her eingeführt wird und in welcher die Zuckerlösung
nach oben strömt, während eine Adsorptionsmittelschicht nach unten absinkt.
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Ein derartiges Verfahren sowie eine Vorrichtung zur Durchführung dieses
Verfahrens ist bereits bekanntgeworden, bei dem sich die absinkende Adsorptionsmittelschicht
nicht gleichmäßig über den gesamten Strömungsquerschnitt der Zuckerlösung erstreckt.
Außerdem strömt bei diesem vorbekannten Verfahren die Zuckerlösung nicht mit gleichbleibendem
Strömungsquerschnitt durch die Adsorptionsmittelschicht nach oben, was sich ebenso
wie das zuerst aufgeführte Merkmal des vorbekannten Verfahrens nachteilig auf die
Ausnutzung des verwendeten Adsorptionsmittels auswirkt. Des weiteren wird bei dem
vorbekannten Verfahren eine geschlossene, dicht gepackte Schicht granulierten Adsorptionsmittels
verwendet, was durch eine besondere Bemessung der Höhe und des Querschnittes der
Kolonne sichergestellt wird. Auch wird dadurch das Adsorptionsmittel bei diesem
Verfahren nur unvollkommen ausgenutzt, und die erforderlichen Aufwendungen für das
Adsorptionsmittel werden noch dadurch erhöht, daß bei der vorbekannten Vorrichtung
die gereinigte Zuckerlösung nicht über dem, sondern im oberen Bereich der Adsorptionsmittelschicht
abgezogen wird, so daß erhebliche Mengen des von der Säule aufgenommenen Adsorptionsmittels
zeitweise ungenutzt bleiben.
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Der Erfindung liegt nun die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren der eingangs
erwähnten Art zu schaffen, durch das das verwendete Adsorptionsmittel vollständig
ausgenutzt wird, so daß die Kosten für die Reinigung von Zuckerlösungen gesenkt
werden können.
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Diese Aufgabe wird gemäß der Erfindung bei Verfahren der eingangs
erwähnten Art dadurch gelöst, daß die Zuckerlösung von konstanter Viskosität der
Säule in einer sich über den ganzen Querschnitt erstreckenden gleichmäßigen Verteilung
kontinuierlich zugeführt wird, in dieser geradlinig mit einer gegenüber dem in lockerer
Verteilung absinkenden Adsorptionsmittel höheren Geschwindigkeit laminar unter Vermeidung
jeglicher Wirbelbildung aufwärts geführt wird und daß das Adsorptionsmittel kontinuierlich
in einer über den Querschnitt der Säule gleichmäßigen Verteilung zugeführt wird,
so daß ein gleichmäßiges Absinken in der Säule gewährleistet ist, worauf die gereinigte
Zuckerlösung kontinuierlich oberhalb der Adsorptionsmittelschicht im Säulenkopf
und das verbrauchte Adsorptionsmittel kontinuierlich am Säulenboden abgezogen wird.
Durch die lockere und über den ganzen Querschnitt sowie die ganze Höhe der Säule
gleichmäßige Verteilung des Adsorptionsmittels sowie durch dessen gleichmäßige Durchströmung
ermöglicht das erfindungsgemäße Verfahren eine Reinigung mit sehr viel höherem Wirkungsgrad
und erfordert wesentlich geringere Adsorptionsmittelmengen als die bekannten Reinigungsverfahren.
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Das Verfahren der Erfindung ist an sich auf die Reinigung verschiedener
Zuckerlösungen von verschiedenen Ausgangsmaterialien anwendbar, es ist jedoch besonders
zur Entfärbung und Reinigung von Rohrzuckerlösungen geeignet, aus welchen färbende
und andere Verunreinigungen entfernt werden sollen.
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Für das Verfahren lassen sich alle entfärbenden Materialien verwenden,
die auch zur Entfärbung und Reinigung von Zuckerlösungen in Filterschichten benutzt
werden. In Verbindung mit verschiedenen Zuckerlösungen lassen sich auch verschiedene
entfärbende Adsorptionsmittel verwenden. Die für gewöhnlich zur Entfärbung von Rohrzuckerlösungen
verwendeten Adsorptionsmittel sind Knochenkohle
und andere Arten
von gekörnten, regenerierbaren, im wesentlichen aus Kohlenstoff bestehenden Materialien.
Für Rohrzucker oder Saccharose lassen sich Knochenkohle oder granulierte Aktivkohlen
verwenden.
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Bei den bislang bekannten Reinigungsverfahren ging der dem verbrauchten
und aus der Säule abgezogenen Adsorptionsmittel anhaftende Zucker bei der Regenerierung
des Adsorptionsmittels verloren. In vorteilhafter Weiterbildung des erfindungsgemäßen
Verfahrens wird nun das verbrauchte, in Form einer Aufschlämmung in Zuckerlösung
abgezogene Adsorptionsmittel von oben auf eine Zucker-Auswaschsäule aufgegeben,
in der die Aufschlämmung entgegen einer aufsteigenden Wasserströmung nach unten
sinkt, so daß das vom Zucker befreite Adsorptionsmittel am Boden der Zucker-Auswaschsäule
in Form einer wäßrigen Aufschlämmung abgezogen werden kann und im oberen Teil der
Zucker-Auswaschsäule konzentriertes Zuckerwasser abläuft. Auf diese Weise kann der
dem verbrauchten Adsorptionsmittel anhaftende Zucker zurückgewonnen werden, wodurch
sich die Wirtschaftlichkeit des erfindungsgemäßen Reinigungsverfahrens weiter erhöht.
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Gemäß der Erfindung wird die zu reinigende Rohrzuckerlösung mit einem
Brixwert von 63° zunächst entgast und vorgewärmt und dann von unten nach oben durch
eine Schicht von nach unten sinkender Knochenkohle oder ähnlichem mit einer Höhe
von ungefähr 9,1 bis 12,2 m mit einer solchen Geschwindigkeit geschickt, daß die
absinkende Schicht von Knochenkohle in einer aufgelockerten Form, z. B. mit einer
Volumenvergrößerung von ungefähr 5 bis ungefähr 15 0!o des Absetzvolumens, vorliegt,
aber nicht so weit aufgelockert wird, daß sich eine Wirbelschicht mit turbulenter
Durchmischung der Teilchen des Adsorptionsmittels ergibt. Die Knochenkohle oder
ein anderes granuliertes Adsorptionsmittel wird am oberen Ende der Säule kontinuierlich
nachgefüllt und am Boden der Säule ebenso kontinuierlich abgezogen, wobei eine solche
Geschwindigkeit eingehalten wird, daß das am Boden der Säule entnommene Adsorptionsmittel
mit Sicherheit praktisch vollständig verbraucht ist und daß die am Kopf der Kolonne
austretende Zuckerlösung beständig den erwünschten hohen Reinheitsgrad aufweist.
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Die Geschwindigkeit, mit welcher die Zuckerlösung eingeführt wird
und zur Aufrechterhaltung einer aufgelockerten Filterschicht durch die Kolonne nach
oben strömt, variiert etwas mit der Konzentration der Lösung und mit der Temperatur.
Die Brixwerte von Rohrzuckerlösungen liegen für gewöhnlich zwischen 60 und 65°,
und die nachfolgende Tabelle zeigt die angenäherten optimalen Strömungsgeschwindigkeiten
von Zuckerlösungen mit Brixwerten von 60, 63 und 65° bei ungefähr 71, ungefähr 77
und ungefähr 82° C, wie sie zur Erzielung einer aufgelockerten Adsorptionsmittelschicht
erforderlich sind. Die in dieser Tabelle angegebenen Werte entsprechen ungefähr
den optimalen Oberflächengeschwindigkeiten in Metern je Sekunde. Unter Oberflächengeschwindigkeit
wird die Geschwindigkeit verstanden, die sich beim Strömen durch eine leere Kolonne
ergibt. Die tatsächliche Geschwindigkeit ist in Wirklichkeit größer, weil die Flüssigkeit
durch die aufgelockerte Schicht des Adsorptionsmittels strömt. Die Zahlenwerte dieser
Tabelle sind mit einer Unsicherheit von 15 bis 20% behaftet.
Brixwert ( 71 =' C 77 C 82° C |
6V 2,1 m-h 2,6 m h 3,0 m/h |
632 1,5 m'h 1,8 mih 2,1 milt |
65° 1.2 m .h 1,5 mih 1,8 m/h |
Die dynamischen Viskositäten der in der obenstehenden Tabelle aufgeführten Zuckerlösungen
sind in der folgenden Tabelle wiedergegeben; die angeführten Werte entsprechen den
Viskositäten in cP bei den jeweiligen Temperaturen.
Brixwert 71 `= C 77'= C 82° C |
600 6,7 cP 5,8 cP 5,0 cP |
632 9,4 cP 8,0 cP 6,8 cP |
650 12,0 cP 9,8 cP 8,2 cP |
Aus den obigen Tabellen ist zu ersehen, daß die Strömungsgeschwindigkeit der Zuckerlösung
sowohl vom Brixwert der Lösung als auch von der Temperatur abhängt und mit der Viskosität
der Lösung in Beziehung steht.
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Beim Betrieb einer solchen Gegenstromkolonne ist es wichtig, daß eine
gleichmäßige Verteilung der eintretenden heißen Zuckerlösung über den gesamten Querschnitt
der Adsorptionsmittelsäule gewährleistet ist; ebenso wichtig ist es auch, die gereinigte
Zuckerlösung gleichmäßig am Kopf der Filtersäule abzuziehen. Im praktischen Betrieb
einer solchen Säule tritt die heiße Zuckerlösung etwas über dem Boden der Kolonne
ein, und ungefähr 85% der Zuckerlösung durchdringen die Säule von unten nach oben.
Das verbrauchte Adsorptionsmittel sammelt sich im unteren Teil der Kolonne unterhalb
der Eintrittsstelle der Zuckerlösung und wird am Boden der Kolonne zusammen etwa
mit 15% der in die Kolonne eingeführten Zuckerlösung kontinuierlich abgezogen.
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Die Aufschlämmung der Knochenkohle bzw. des jeweiligen Adsorptionsmittels
in der Zuckerlösung, die am Boden der Kolonne kontinuierlich abfließt, wird günstigerweise
zunächst einmal filtriert, indem man sie z. B. zur Abtrennung der überschüssigen
Zuckerlösung auf ein kontinuierlich arbeitendes Filter gibt, so daß bei der Knochenkohle
nur noch die anhaftende Zuckerlösung zurückbleibt. Die in dieser Weise abgetrennte
Zuckerlösung wird in den Kreislauf zurückgeführt und der Lösung beigemischt, die
in die Kolonne eingeführt wird. Die Knochenkohle mit anhaftender Zuckerlösung wird
nun von Zucker freigewaschen, indem sie in einer Gegenstromkolonne kontinuierlich
einem eingestellten Frischwasserstrom, der am Boden der Kolonne eintritt, entgegengeschickt
wird, so daß in kontinuierlicher Arbeitsweise ein konzentriertes Zuckerwasser, z.
B. mit einem Brixwert von ungefähr 30°, gewonnen wird, im Gegensatz zu einem Zuckerwasser,
dessen Brixwert zwischen 34 und 1!>° schwankt, wie es beim üblichen Filtersystem
anfällt. Für den nach oben gerichteten Strom, dem das Adsorptionsmittel zur Entfernung
des Zuckers sich entgegenbewegt, ist nur eine begrenzte Wassermenge erforderlich,
und die Aufrechterhaltung einer hohen Konzentration des am Kopf des Turms austretenden
Zuckerwassers begrenzt
oder vermindert die Menge an Aschenbestandteilen,
die zugleich damit ausgewaschen wird.
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Die am Boden des Turms, in dem der Zucker ausgewaschen wird, abgezogene
Kohle-Wasser-Aufschlämmung wird nun an den Kopf einer Kolonne übergeführt, in welcher
die Kohle zum Auswaschen der adsorbierten Aschebestandteile einem nach oben gerichteten
Strom von Waschwasser kontinuierlich entgegengeschickt wird; auf diese Weise wird
die Kohle von den Aschebestandteilen befreit. Das Waschwassser, das die Salze enthält,
geht als Abwasser ab.
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Die von Aschebestandteilen befreite Kohle, welche die letzte Kolonne
als Aufschlämmung verläßt, wird, bevor sie für die Wiederverwendung regeneriert
wird, auf ein Filter gegeben, um das Wasser soweit als möglich abzutrennen. Die
Regenerierung wird in einem Drehrohrofen oder in einem Vielfachherdofen vorgenommen.
Die regenerierte Kohle wird nach dem Abkühlen über ein Sieb gegeben, um zu grobkörniges
Material und zu feine Körnchen abzutrennen, wonach sie zur erneuten Verwendung im
Gegenstrom-Raffinationsturm wieder geeignet ist.
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Die Zuckerlösungen, die nach dem Verfahren gereinigt werden, sind
solche Zuckerlösungen, wie sie für gewöhnlich in stationären Filtern raffiniert
werden. Ihr Brixwert liegt zwischen 60 und 65°, in der Regel bei etwa 63°. Eine
typische Zuckerlösung hat bei ungefähr 77° C eine Viskosität von ungefähr 8 cP und
eine optische Dichte von ungefähr 10,0, gemessen mit dem Lumetron.
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Die Temperatur der Zuckerlösung beim Gegenstromverfahren liegt zwischen
ungefähr 71 bis 82° C und beträgt vorzugsweise ungefähr 77° C. Die Zuckerlösung
wird vor der Einführung in die Gegenstromkolonne erhitzt und vorteilhafterweise
auch entgast. Das Entgasen und das Erhitzen auf die Arbeitstemperatur kann günstigerweise
dadurch herbeigeführt werden, daß man in den Behälter mit der Zuckerlösung, der
unter Vakuum steht, Wasserdampf einleitet, bis die gewünschte Temperatur erreicht
ist.
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Als Gegenstromkolonne, in welcher die Reinigung der heißen Zuckerlösung
vorgenommen wird, eignet sich eine Kolonne mit einem Durchmesser von ungefähr 2,7
bis ungefähr 3,6 m und von einer Höhe, die ausreicht, um in dieser Kolonne eine
aufgelockerte Schicht des Adsorptionsmittels mit einer Höhe von ungefähr 9,1 bis
12,2m aufrechtzuerhalten.
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Die Geschwindigkeit, mit welcher die heiße, zu reinigende Zuckerlösung
eingeführt wird, wird so eingestellt, daß die Schicht des Adsorptionsmittels in
einem aufgelockerten Zustand gehalten wird, welcher etwa 5 bis 15 % mehr als das
Sedimentationsvolumen in Anspruch nimmt, daß sie aber jedenfalls nicht ausreicht,
die Schicht aufzuwirbeln und eine turbulente Strömung herbeizuführen. Durch Einregulieren
der Strömungsgeschwindigkeit und der Auflockerung der Filterschicht sowie durch
gleichmäßige Verteilung der Zuckerlösung über den ganzen Querschnitt der Filterschicht
wird eine praktisch völlig gleichmäßig nach oben steigende Säule der Zuckerlösung
kontinuierlich mit einer ebenso gleichmäßig nach unten sinkenden Säule des Adsorptionsmittels
in Berührung gebracht.
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Die nach oben gerichtete Strömung der Zuckerlösung in der Kolonne
ist von bedeutend größerer Geschwindigkeit als die Abwärtsströmung des festen Adsorptionsmittels.
Je nach Temperatur und Viskosität der Zuckerlösung strömt von dieser in der Zeiteinheit,
verglichen mit der nach unten absinkenden Knochenkohle, die ungefähr drei- bis ungefähr
zehnfache Volumenmenge durch die Kolonne. Wird die Fließgeschwindigkeit des körnigen
Adsorptionsmittels durch die Kolonne relativ zur nach oben strömenden Zuckerlösung
gesteigert, so kann eine beträchtlich höhere Entfärbungswirkung erzielt werden,
so daß man z. B. eine Zuckerlösung herstellen kann, die mit einer doppelt filtrierten
vergleichbar ist.
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Bei der verfahrensgemäßen Arbeitsweise bewegen sich sowohl die Zuckerlösung,
welche nach oben strömt, als auch das feste Adsorptionsmittel, welches absinkt,
jeweils in Form einer Säule, allerdings mit verschiedenen Geschwindigkeiten, durch
die Kolonne. Zugleich sind die Voraussetzungen dafür zu schaffen und einzuhalten,
daß die Strömung der flüssigen Zuckerlösung sowie die des festen Adsorptionsmittels
jeweils für sich über den ganzen Querschnitt der Kolonne praktisch konstant bleibt.
Die aufgelockerte Schicht des Adsorptionsmittels setzt sich unter vorgegebenen Bedingungen
als Säule in einer mit konstanter Geschwindigkeit aufwärts strömenden Zuckerlösung
ab.
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Die nach oben gerichtete Strömung einer Zuckerlösung von ungefähr
77° C und mit einem Brixwert von 63° kann z. B. mit einer Oberflächengeschwindigkeit
von ungefähr 1,8 m/h, und die nach unten gerichtete Strömung des Adsorptionsmittels
kann mit einer Geschwindigkeit von ungefähr 27 cm/h erfolgen. Die zur Anwendung
gebrachte Menge von Adsorptionsmittel, die man durch die Kolonne nach unten strömen
läßt, hängt von der Farbe der Zuckerlösung ab, die in die Kolonne eingeführt wird,
und steigt, wenn die Zuckerlösungen höhere Anteile an gefärbten Verunreinigungen
enthalten. Die Geschwindigkeit, mit der das Adsorptionsmittel eingeführt wird, wird
so eingestellt, daß die entfärbte Zuckerlösung, die oben an der Kolonne austritt,
nur noch wenig färbende Bestandteile enthält und von hoher Reinheit ist.
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Im Oberteil der Kolonne befindet sich die obere Zone der Adsorptionsmittelschicht
etwas unterhalb der Flüssigkeitsschicht, in welcher die Lösung nach außen abgenommen
wird. Der Zusatz des festen Adsorptionsmittels in diesem oberen Teil der Kolonne
wird so vorgenommen, daß sich das frische Adsorptionsmittel praktisch gleichmäßig
verteilt. Zu diesem Zweck lassen sich gleiche Mengen an Adsorptionsmittel in eine
Gruppe von Benetzungs- oder Absinkkammem einfüllen, welche das Absinken des entgasten
Adsorptionsmittels durch die über der Adsorptionsmittelschicht befindliche Schicht
der klaren Lösung regulieren. Die Knochenkohle oder ein geeignetes anderes Adsorptionsmittel
kann am Kopf der Kolonne auch in Form einer Aufschlämmung in reiner Lösung aufgegeben
und, etwa durch eine ringförmige Verteilungskammer, die im oberen Teil der Kolonne
in die Zuckerlösung eintaucht, gleichmäßig über den Querschnitt der Kolonne verteilt
werden.
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Bei der Annäherung des Adsorptionsmittels an den Boden der Kolonne
gelangt es durch eine Ebene, in welcher die Zuckerlösung in die Kolonne einströmt.
Die Art und Weise, in welcher die Zuckerlösung in die Kolonne eingeführt wird, ist
sehr wichtig und hat darauf Rücksicht zu nehmen, daß die Zuckerlösung mit Sicherheit
gleichmäßig über den Querschnitt der
Kolonne verteilt wird. Dies
kann in verschiedener Weise erreicht werden. Im allgemeinen wird die Einführung
durch viele in gleichem Abstand voneinander angebrachte Öffnungen gleicher Größe
vorgenommen, so daß an jeder Öffnung ein Druckabfall von ungefähr 0,35 at erfolgt.
Dadurch wird ein praktisch gleichmäßiges Einströmen der Lösung im gesamten Querschnitt
der Kolonne erreicht.
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Die Lösung kann auch durch eine Kammer in die Kolonne eingeführt werden,
deren Deckplatte mit vielen Öffnungen versehen ist, durch die die Lösung in die
Kolonne einströmt. Wenn eine solche Anordnung benutzt wird, müssen auch Öffnungen
vor-P 0 se -hen werden, durch welche das verbrauchte Adsorptionsmittel abgezogen
werden kann.
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Wenn die Einführung der Lösungen durch ein System von Sprinklerrohren
vorgenommen wird, die in gleichmäßiger Verteilung über den gesamten Querschnitt
der Kolonne viele Öffnungen aufweisen, so kann das Adsorptionsmittel um die Rohre
herum und zwischen diesen hindurch zu den Auslaßöffnungen im Boden der Kolonne gelangen,
gegen welchen die Kolonne sich konisch verengt.
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Um zu vermeiden, daß das Adsorptionsmittel sowohl während des Betriebs
als auch bei einer Stilllegung der Kolonne mit den Eintrittsöffnungen der Lösung
in Berührung kommt, sind entsprechende Schutzvorkehrungen wie etwa nach unten gekrümmte
Rohre bei Verwendung einer Kammer oder kurze, nach unten gerichtete Rohrstücke an
den Öffnungen der Sprinklerrohre vorgesehen. Die Einführung der heißen Zuckerlösung
in die Kolonne erfolgt in einer etwas über deren Boden gelegenen Zone. Der Flüssigkeitsstrom
teilt sich in dieser Querschnittsebene von selbst in zwei Teile. Der Hauptanteil,
ungefähr 851/o, des Stromes fließt in der Kolonne aufwärts, wobei das Volumenverhältnis
Flüssigkeit zu Kohle ungefähr 6,5:1 beträgt. Der Rest, ungefähr 15%, fließt mit
dem Adsorptionsmittel nach unten ab und wirkt bei der Entfernung der Kohle am Boden
der Kolonne als Trägerflüssigkeit. Der Anteil der Zuckerlösung, der nach unten gelangt
und zusammen mit der Kohle am Boden der Kolonne abgezogen wird, verändert sich mit
der Geschwindigkeit, mit der Kohle eingeführt und abgezogen wird.
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Das Adsorptionsmittel wird von jeder der Auslaßöffnungen am Boden
der Kolonne durch Rohre mit kleinem Querschnitt in einen Sammeltrichter übergeführt,
von welchem es in Rohren von geringem Querschnitt außerhalb der Kolonne auf eine
Höhe zwischen der Ebene, in welche die Flüssigkeit in die Kolonne eintritt, und
der Zone im oberen Teil der Kolonne, an welcher die Flüssigkeit entnommen wird,
geführt wird. An dieser Stelle sind in verschiedener Höhe mehrere Ableitungen vorgesehen,
von welchen jede mit einem eigenen Ventil ausgestattet ist. Wird eine dieser Ableitungen
geöffnet, so stellt sich ein bestimmter hydrostatischer Druck ein, der eine bestimmte
Fließgeschwindigkeit der Flüssigkeit durch die Rohre mit kleinem Querschnitt zur
Folge hat. Auf diese Weise kann die Geschwindigkeit eingestellt werden, mit welcher
das Adsorptionsmittel am Boden des Turms abgezogen wird. Die Strömungsgeschwindigkeit
der Aufschlämmung des Adsorptionsmittels in der Zuckerlösung ist in den Rohrleitungen
von geringem Querschnitt groß genug, um das Adsorptionsmittel zu verflüssigen und
es mit einer solchen Geschwindigkeit auszutragen, wie sie durch die Niveauhöhe des
geöffneten Ventils bestimmt wird. Auf diese Weise wird die Geschwindigkeit einreguliert,
mit der das Adsorptionsmittel abgezogen wird.
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Die Einführung des Adsorptionsmittels im oberen Teil der Kolonne erfolgt
günstigerweise durch eine Anzahl von Absinkkammern, welche oberhalb der Adsorptionsmittelschicht
in die Flüssigkeit hineinreichen, um das absinkende Adsorptionsmittel bis zu einer
erwünschten Zone unter dem Flüssigkeitsspiegel zu führen und um dadurch eine Entmischungsschicht
zu bilden, in welcher sich Flüssigkeit und Adsorptionsmittel voneinander trennen,
so daß dadurch ein Mitreißen des Adsorptionsmittels mit dem in der Kolonne höher
steigenden Flüssigkeitsstrom vermindert wird. Reguliervorrichtungen sind vorgesehen,
um die Zugabegeschwindigkeit des Adsorptionsmittels am Kopf der Kolonne und zu den
verschiedenen Absinkkammern einstellen zu können, günstiger-weise derart, daß mit
Hilfe einer einzigen Regulierung der Zufluß des trockenen Adsorptionsmittels zu
jeder der Kammern verändert wird. Ein anderes geeignetes Verfahren zur Einführung
des Adsorptionsmittels am Kopf der Kolonne ist. eine Aufschlämmung des Adsorptionsmittels
mit der gereinigten Zuckerlösung herzustellen und diese dann durch eine geeignete
Vorrichtung am Kopf der Kolonne einzuführen, die so ausgestattet und angeordnet
ist, daß sich eine gleichmäßige Verteilung der Aufschlämmung über den Querschnitt
der Kolonne erzielen läßt; hierfür ist z. B. eine ringförmige Einführung geeignet,
die im oberen Bereich der Kolonne in die Flüssigkeit eintaucht und bis an den oberen
Rand der Adsorptionsmittelsäule in der Kolonne reicht.
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Um ein säulenartiges Fließen der Flüssigkeit im oberen Bereich der
Kolonne sicherzustellen, ist eine größere Anzahl von überströmöffnungen vorgesehen,
die über die ganze Flüssigkeitsoberfläche verteilt sind, so daß die Flüssigkeit
an vielen Stellen des Querschnitts der Säule in die Abflußleitung gelangen kann.
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Es hat sich gezeigt, daß aus einer Zuckerlösung, die durch eine solche
Kolonne geströmt ist, wobei die aufgelockerte Adsorptionsmittelschicht eine Stärke
von ungefähr 8,2 m besaß und wobei ein Flüssigkeit-Kohle-Volumenverhältnis von ungefähr
6,5:1 eingehalten wurde, ungefähr 95 % der färbenden Verunreinigungen und ungefähr
90 bis 95% des in der Lösung wahrscheinlich in Form des Sulfats enthaltenen Calciums
entfernt waren. Der Calcium- und der Natriumgehalt waren bei Verwendung von Knochenkohle
nicht wesentlich verändert, während der Magnesiumgehalt etwas zurückgegangen war.
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Beim verfahrensgemäßen Arbeiten ist sorgfältig darauf zu achten, daß
der p.-Wert der in der Kolonne befindlichen Zuckerlösungen bei 7,0 oder darüber
bleibt, da die Entfernung der färbenden Verunreinigungen mit Knochenkohle durch
saure Reaktion erschwert wird. Deshalb ist darauf zu achten, daß die Knochenkohle
so regeneriert wird, daß der pH-Wert der Lösungen in der Kolonne den erwünschten
Wert beibehält oder daß notwendigenfalls die zur Verarbeitung gelangende Lösung
auf einen höheren PH-Wert gebracht wird, um dieses Ziel zu erreichen.
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Die Kohle, welche die Kolonne am Boden verläßt, liegt in Form einer
Aufschlämmung in der Zuckerlösung vor, wobei die Zuckerlösung als Trägerflüssigkeit
für die Kohle wirkt. Die Kohle muß nun von der beigemischten Zuckerlösung abgetrennt
werden.
Dies geschieht vorzugsweise dadurch, daß die Aufschlämmung
zur Entfernung der Hauptmenge der Zuckerlösung zunächst filtriert wird, so daß die
dabei gewonnene Zuckerlösung unmittelbar in den Kreislauf zurückgeführt werden kann,
indem man sie der Rohzuckerlösung beimischt, die der Reinigung zugeführt wird. Die
abfiltrierte Kohle enthält auch nach der Filtration immer noch etwas Zuckerlösung
absorbiert. Dieser Zucker wird vorteilhafterweise durch eine Gegenstrombehandlung
der feuchten Kohle in einem Turm zurückgewonnen, in welchem die Kohle von oben in
einen von unten aufsteigenden, einregulierten Strom -frischen Wassers eingeführt
wird. Eine solche Kolonne kann zum Waschen und z@= Extraktion des Zuckers der von
mehreren Entfärbungskolonnen stammenden Adsorptionsmittelmengen dienen.
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Die Extraktion des Zuckers aus der feuchten Kohle wird mit einer minimalen
Wassermenge vorgenommen, indem auf 1 Volumteil Kohle etwa 0,5 Volumteile Wasser
zur Anwendung gelangen. Die am Kopf der Kolonne abfließende Zuckerlösung weist infolgedessen
eine beträchtliche Konzentration, entsprechend einem Brixwert von etwa 30°, auf,
und ist verhältnismäßig arm an ascheliefernden Verunreinigungen. Die Kohle, die
am Boden der Zucker-Auswaschkolonne in Form einer wäßrigen Aufschlämmung abgezogen
wird, gelangt nun zu einer dritten Kolonne, in welcher die adsorbierten, ascheliefernden
Bestandteile ausgewaschen werden. Das als Trägerflüssigkeit für die Kohle dienende
Wasser soll an dieser Stelle einen Brixwert von unter 0,1° aufweisen. Dadurch, daß
die zur Extraktion des Zuckers aus der feuchten Kohle verwendete Wassermenge so
gering ist, wird die Rückführung der anorganischen aschebildenden Bestandteile in
den Kreislauf stark herabgesetzt, da sie von der Kohle auf Grund der Konzentrationsverhältnisse
adsorbiert bleiben, und wird im oberen Bereich der Kolonne eine verhältnismäßig
hohe Zuckerkonzentration erzielt.
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Das Adsorptionsmittel wird von der Zucker-Auswaschkolonne auf hydraulische
Weise einem weiteren Waschturm, der Asche-Auswaschkolonne, zugeführt, in welcher
die Kohle zur Entfernung des anorganischen, adsorbierten Materials gewaschen wird.
Dieses Auswaschen wird vorzugsweise auch in einem Gegenstromverfahren durchgeführt,
wobei das am Kopf der Kolonne abfließende Wasser zum Abwasser gegeben wird.
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Die wäßrige Kohleaufschlämmuna, die am Boden der Asche-Auswaschkolonne
abfließt, wird einer Entwässerungseinrichtung oder einem Filter zugeführt, in welchen
vermittels der Schwere, durch Absaugen und,/oder durch einen heißen Luftstrom der
Wassergehält der Kohle unter 30°/o, vorzugsweise bis auf etwa 201/o, gebracht wird.
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Die entwässerte Kohle wird dann einer Einrichtung zugeführt, in der
sie thermisch regeneriert oder aufgefrischt wird. Ein Vielfachherdofen oder ein
Drehrohrofen sind geeignete Vorrichtungen, um das Adsorptionsmittel in einer Atmosphäre
mit nur sehr geringer Oxydationswirkung auf Temperaturen zwischen ungefähr 482 und
ungefähr 982° C zu erhitzen. Das Adsorptionsmittel wird dann gehörig unter die Austrittstemperatur,
z. B. unter etwa 104° C, abgekühlt und nach dem Sieben zur Entfernung zu großer
Teilchen und der feinen Abfälle sowie nach der Schweretrennung zur Ausscheidung
von Material mit zu hoher Dichte mechanisch zur erneuten Verwendung an den Kopf
der Kolonne zurückgeführt.
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Anstatt die trockene Kohle oder ein anderes Adsorptionsmittel auf
dem Regenerierofen unmittelbar in die Kolonne einzuführen, kann sie auch in gereinigter
Zuckerlösung aufgeschlämmt und in dieser Form an den oberen Teil der Kolonne gepumpt
und dort aufgegeben werden.
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Die Erfindung soll nun im folgenden an Hand der Zeichnungen näher
beschrieben werden; diese geben ein Fließbild des Verfahrens und der Apparate, die
zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens geeignet sind, wieder. Selbstverständlich
ist die Erfindung nicht auf diese Ausführungsbeispiele beschränkt.Die Zeichnungen
zeigen in F i g. 1 ein Fließbild, welches die einzelnen Verfahrensschritte erkennen
läßt, F i g. 2 die Anordnung der Gegenstromkolonne, der Zucker-Auswaschkolonne und
der Asche-Auswaschkolonne in konventioneller und schematischer Darstellung, F i
g. 3 a den oberen Teil der Gegenstromkolonne, teilweise im Mittelschnitt und teilweise
in Ansicht, F i g 3 b den Boden der Gegenstromkolonne, teilweise im Schnitt, teilweise
in Ansicht und teilweise mit Ausschnitten, F i g. 4 einen Schnitt durch den Boden
der Kolonne in Höhe der Linie 4-4 von F i g. 3 b, F i g. 5 einen Schnitt in Höhe
der Linie 5-5 von F i g. 3 b, der die Rohre zur Einführung der Zuckerlösung zeigt,
F i g. 6 einen vergrößerten Querschnitt, teilweise aufgeschnitten, entlang der Linie
6-6 in F i g. 5, F i g. 7 einen vergrößerten Schnitt durch eine der Zuleitungen
entlang der Linie 7-7 von F i g. 5, F i g. 8 eine Aufsicht auf die Kolonne, F i
g. 9 einen Querschnitt durch die Kolonne in Höhe der Linie 9-9 von F i g. 3 a, F
i g. 10 einen Schnitt entlang der Linie 10-10 von F i g. 9 mit der überlaufkammer
und der Ableitung, F i g. 11 einen Querschnitt in Höhe der Linie 11-11 von F i g.
3b,
F i g. 12 einen Mittelschnitt entlang der Linie 12-12 in F i g. 11, F
i g. 13 eine Zucker-Auswasch- und Asche-Auswaschkolonne, teils im Schnitt, teils
in der Ansicht, F i g. 14 die Anordnung der Zuleitungen für eine derartige Kolonne,
wie sie im Schnitt in Höhe der Linie 14-14 von F i g. 13 zu erkennen ist, F i g.
15 eine modifizierte Form der Konstruktion des oberen Teils einer Gegenstromkolonne,
welche eine modifizierte Form der Einführung des Adsorptionsmittels vorsieht, F
i g. 16 die Kolonne von F i g. 15 in der Aufsicht, F i g. 17 einen vergrößerten
Ausschnitt entlang der Linie 17-17 von F i g. 16, F i g. 18 einen vergrößerten Schnitt
entlang der Linie 18-18 von F i g. 16 und F i g. 19 eine modifizierte Anordnung
zur Einführung des Adsorptionsmittels in Form einer Aufschlämmung in den oberen
Teil einer Kolonne, wie er in F i g. 15 wiedergegeben ist.
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Gemäß dem in F i g. 1 wiedergegebenen Fließbild gelangt die zu entfärbende
Zuckerlösung, etwa eine geklärte, gewaschene, rohe Rohrzuckerlösung, durch einen
Entgaser und Vorerhitzer, in welchem sie durch Einwirkung von Wasserdampf und Vakuum
entgast
und z. B. auf eine Temperatur von ungefähr 77° C erhitzt wird, in die Gegenstromkolonne,
und zwar in der Nähe ihres Bodens. Das entfärbende Adsorptionsmittel, als Knochenkohle
eingezeichnet, wird in den oberen Teil der Gegenstromkolonne eingeführt und bewegt
sich in dieser nach unten, während die heiße Zuckerlösung durch die aufgelockerte
Schicht des Adsorptionsmittels nach oben strömt und aus dem oberen Teil der Kolonne
als entfärbte Zuckerlösung austritt.
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Die verbrauchte Kohle wird am Boden der Kolonne als Aufschlämmung
oder Suspension in der Zuckerlösung abgelassen und über ein kontinuierlich arbeitendes
Filter geführt, in welchem die überschüssige Zuckerlösung entfernt wird, die in
den Kreislauf zurückkehrt, indem sie der Beschickung der Gegenstromkolonne beigemischt
wird. Die abfiltrierte verbrauchte Kohle gelangt dann in den oberen Teil einer Zucker-Auswaschkolonne
und bewegt sich in dieser nach unten, während das zum Herauswaschen des Zuckers
bestimmte Wasser am Boden der Kolonne eintritt und mit einer solchen Geschwindigkeit
nach oben strömt, daß das am Kopf der Kolonne abfließende Waschwasser einen hohen
Zuckergehalt aufweist.
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Die in Form einer Aufschlämmung die Zucker-Auswaschkolonne unten verlassende
verbrauchte Kohle gelangt in den oberen Teil der Asche-Auswaschkolonne und bewegt
sich in dieser nach unten, während das Waschwasser am Boden dieser Kolonne eintritt
und die am Kopf der Kolonne austretende Waschflüssigkeit in den Abfluß geführt wird.
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Die am Boden der Asche-Auswaschkolonne austretende Kohleaufschlämmung
gelangt zur Entfernung des Wassers auf ein kontinuierlich arbeitendes Filter, von
welchem sie in die Regeneriereinrichtung für die verbrauchte Kohle, etwa einen Drehrohrofen
oder einen Mehrfachherdofen, übergeführt wird. Die regenerierte Kohle passiert dann
einen Kühler und wird gesiebt, um zu grobe Teilchen und den feineren Abfall zu entfernen;
ein Teil des Stroms kann zur Abtrennung zu dichter Kohleteilchen durch einen Schwereabscheider
geführt werden, worauf dann die Kohle zur Rückführung in den oberen Teil der Gegenstromkolonne
geeignet ist.
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Die Gegenstromkolonne ist in üblicher Darstellungsweise in F i g.
2 und in Detailzeichnungen in den F i g. 3 bis 12 wiedergegeben. Diese Gegenstromkolonne
1 ist eine zylindrische Kolonne mit einem Durchmesser von ungefähr 3,6 m und einer
Arbeitshöhe von ungefähr 12,2 m; sie ist wärmeisoliert und mit Heizvorrichtungen
versehen (diese sind in der Zeichnung nicht enthalten).
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Diese Kolonne hat in der Nähe des Bodens, aber etwas oberhalb davon,
eine Zuckerzuleitung 2, die zu den Verteilungsrohren 60 führt, welche speziell in
den F i g. 5 und 6 dargestellt sind. In der Nähe des Kolonnenkopfes befindet sich
die Ableitung 4 für die gereinigte Zuckerlösung, die mit der Überströmeinrichtung
5 und dem Trog 6 in Verbindung steht, wie aus den F i g. 8 bis 10 genauer zu ersehen
ist.
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Die Knochenkohle oder ein anderes Adsorptionsmittel wird durch eine
Reihe von Zuleitungen 7 in den Kolonnenkopf eingeführt und gelangt durch eine Reihe
von Absinkkammern 8 oberhalb der aufgelockerten Adsorptionsmittelschicht, deren
oberer Rand bei 32 angedeutet ist, in die zu zu reinigende Zuckerlösung. Die Zuleitungen
7 besitzen ein ausreichendes Gefälle, um das ungehemmte Rieseln des Adsorptionsmittels
sicherzustellen.
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An der Kolonne 1 ist seitlich eine Reihe von Probeentnahmerohren 9
angebracht, die in die Kolonne hineinragen und die eine Entnahme von Proben der
Zuckerlösung in verschiedenen Höhen zur Untersuchung ermöglichen. Die Teile der
Probeentnahmerohre, die im Innern der Kolonne liegen, sind für die Entnahme der
Zuckerlösung mit Eintrittsöffnungen versehen. Außerdem ist jedes dieser Probeentnahmerohre
von einem Sieb umgeben (nicht eingezeichnet), um ein Entweichen des Adsorptionsmittels
mit der Zuckerlösung zu verhindern. Durch die am konischen Boden der Kolonne 1 angebrachten
Rohre 10 läßt sich die Kohleaufschlämmung in der weiter unten beschriebenen Weise
abnehmen; diese Aufschlämmung gelangt durch das Rohr 11 zu einer Reihe von
überlauf-Verbindungsrohren 12, die in verschiedenen Höhen angebracht und jeweils
mit einem eigenen Regelventil versehen sind, so daß durch öffnen des einen oder
anderen dieser Ventile das Entnahmeniveau der Aufschlämmung gewählt und der Niveauunterschied
zwischen dem Flüssigkeitsspiegel in der Kolonne 1 und dem Überlauf der Aufschlämmung
festgelegt werden kann.
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Die Aufschlämmung gelangt durch die Leitung 13
in den oberen
Teil einer Anordnung zur Abtrennung der Flüssigkeit 14, in welcher die Zuckerlösung
von der verbrauchten Kohle soweit als möglich entfernt wird, bevor diese durch die
Leitung 15 der Zucker-Auswaschkolonne 16 zugeführt wird. Die Zuckerlösung
wird durch die Leitung 14a abgeführt. Eine direkte Leitung 15 a
ermöglicht, die Aufschlämmung unter Umgehung der Abtrennung der Flüssigkeit unmittelbar
dem oberen Teil der Zucker-Auswaschkolonne 16 zuzuführen.
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Die Zucker-Auswaschkolonne 16 hat in der Nähe des Bodens eine
Wasserzuleitung 17, die zu den Verteilungsrohren führt, die in F i g. 14 dargestellt
sind. Am Kopf dieser Kolonne befindet sich eine Zuckerwasserableitung 18, die mit
einem Sammeltrog in Verbindung steht, der in F i g. 13 wiedergegeben ist. Die verbrauchte
Knochenkohle wird dem Kopf dieser Kolonne durch die Leitung 15 zugeführt; die wäßrige
Aufschlämmung der Knochenkohle verläßt die Kolonne am Boden durch die Leitung
19 und wird durch die Leitung 20 nach oben zu einer Reihe von überlauf-Verbindungsleitungen
21 geführt, mit deren Hilfe das überlaufniveau gewählt und die Niveaudifferenz
zwischen dem Flüssigkeitsspiegel in der Kolonne 16 und dem überlaufniveau eingestellt
werden kann.
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Die Knochenkohleaufschlämmung gelangt dann durch die Leitung
22 in den oberen Teil der Asche-Auswaschkolonne 23, deren Konstruktion
die gleiche ist wie die der Zucker-Auswaschkolonne 16. Diese Kolonne hat unten eine
Wasserzuführung 24 und oben einen Abfluß 25, der zur Abwasserleitung führt; außerdem
ist sie am Boden mit einem Abfluß für die Kohleaufschlämmung versehen, von dem die
Leitung 26 zu einer Reihe von überlauf-Verbindungsleitungen 27 führt, die
in ähnlicher Weise angeordnet sind und funktionieren wie die weiter oben erwähnten
Überlauf-Verbindungsleitungen 12 und 21. Die von adsorbierten Aschebestandteilen
befreite Aufschlämmung wird durch die Leitung 28 auf ein Filter befördert, wie es
in F i g. 1 schematisch dargestellt ist.
In F i g. 2 ist nur eine
Gegenstromkolonne 1 eingezeichnet. Es können jedoch zwei oder drei solche Kolonnen
der gleichen Konstruktion nebeneinander betrieben werden, wobei die bei allen Kolonnen
anfallende verbrauchte Kohle in Form der Aufschlämmung einer gemeinsamen Zucker-Auswaschkolonne
zugeführt werden kann.
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F i g. 2 ist keine maßstäbliche Zeichnung, und die für die überlauf-Verbindungsröhren
12, 21 und 27 gezeichnete Lage ist willkürlich und gibt nicht die tatsächliche Lage
wieder, die in jedem Fall durch den Niveauunterschied zwischen dem Flüssigkeitsspiegel
in der Kolonne und der überlaufleitung so festgelegt werden muß, daß der geregelte
Abfluß der Aufschlämmung vom Boden der Kolonne zur überlaufleitung sichergestellt
ist.
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Die Details der Kolonnenkonstruktion sind in den F i g. 3 bis 12 wiedergegeben.
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Wie in F i g. 3 a dargestellt, wird die Knochenkohle durch die Leitung
30 zugeführt, welche an ihrem unteren Ende, über das eine bewegliche Muffe
31 geschoben ist, mit einer Reihe von Schlitzen versehen ist. Die Höhe der
Muffe läßt sich beliebig einstellen, wodurch sich die Zulaufgeschwindigkeit der
Kohle durch die erwähnten Schlitze in die Verteilerbüchse 29 variieren läßt, aus
welcher die Kohle dann durch die Leitungen 7 in die Absinkkammern 8 gelangt. Die
Absinkkammern 8 sind mit Hilfe von Trägern an den unteren Abschnitten der Leitung
7 befestigt. Die Absinkkammern tauchen etwas in die Zuckerlösung ein, so daß die
trockene Kohle in diesen Kammern untersinkt, die eingeschlossene Luft abgibt und
sich ausbreitet und bei der Abwärtsbewegung durch die hochsteigende Zuckerlösung
schließlich die obere Grenze der aufgelockerten Adsorptionsmittelschicht, mit 32
bezeichnet, erreicht.
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Die überlaufeinrichtung 5, die in F i g. 3 a eingezeichnet und in
den F i g. 8, 9 und 10 detailliert wiedergegeben ist, besteht aus einem sechseckigen
Trog, der durch die Träger 33 an der Wand der Kolonne befestigt ist und der durch
das Ableitungsrohr 34 mit dem Trog 6 verbunden ist. Der überlauftrog
5 ist an seiner Innen- wie an seiner Außenwand mit zwei Lochreihen 39 in verschiedener
Höhe versehen. Der Spiegel der Zuckerlösung ist mit 35 bezeichnet; seine Höhe kann
etwas variieren; er liegt für gewöhnlich aber in Höhe der unteren Lochreihe 39 oder
etwas darüber. Wenn der Flüssigkeitsspiegel bis zur oberen Lochreihe ansteigt, ergibt
sich ein zusätzlicher überlauf, wodurch vermieden wird, daß der Flüssigkeitsspiegel
wesentlich über die obere Lochreihe ansteigt.
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Zur Beobachtung oder Feststellung der oberen Grenze der aufgelockerten
Adsorptionsmittelschicht in der Kolonne ist eine dafür geeignete Einrichtung vorgesehen.
Diese Zone kann durch ein Schauglas oder ein Fenster (nicht eingezeichnet), das
an der Seite der Kolonne angebracht ist, beobachtet werden. Die diesem Zweck dienende,
in der Zeichnung wiedergegebene Vorrichtung ist ein Differentialmanometer 38, das
über die beiden Druckrohre 36 und 37 mit der Kolonne in Verbindung steht, wobei
das Rohr 36 in die Flüssigkeit oberhalb der aufgelokkerten Adsorptionsmittelschicht
hineinragt. Durch Eichung des Differentialmanometers 38 in der Weise, daß die hydrostatische
Druckdifferenz zwischen den beiden Druckrohren 36 und 37 der Anzeige 0 entspricht,
kann der Druckabfall zwischen den Rohren, der auftritt, wenn die obere Grenze der
Adsorptionsmittelschicht zwischen diesen liegt, an der Manometerskala abgelesen
werden. Dieser Druckabfall wird dadurch hervorgerufen, daß das sich absetzende feste
Adsorptionsmittel der aufsteigenden Flüssigkeit einen Widerstand entgegensetzt.
Die Messung dieses Druckabfalls läßt erkennen, ob die Zufuhr des Adsorptionsmittels
gesteigert oder verringert werden muß, je nachdem, ob die obere Grenze der Adsorptionsmittelschicht
sinkt oder steigt.
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Die Abdeckung der Kolonne ist, wie aus F i g. 8 zu ersehen, mit Öffnungen
40 ausgestattet, durch welche Prüfvorrichtungen zur Feststellung der oberen
Grenze der aufgelockerten Adsorptionsmittelschicht eingeführt werden können. Außerdem
ist an der Abdeckung des Turms ein Mannloch 41 vorgesehen.
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Der untere, mit 44 bezeichnete Teil der Gegenstromkolonne läuft konisch
zu und ist mit einem gewölbten Boden 47 versehen; im Innern dieses konischen
Unterteils befindet sich ein konischer Körper 45 mit einem oberen konischen Teil
und mit einem nach unten sich verjüngenden Kegelstumpf, der auf dem Boden des Turms
aufsitzt. Zwischen diesem konischen Körper und dem konischen Unterteil des Turms
sind vier Trennwände 46, welche den unteren Teil der Kolonne, wie aus F i g. 4 zu
ersehen ist, in vier Kammern unterteilt, von denen jede mit einem Rohr 10 versehen
ist, das nach unten aus dem Boden herausragt. Die Anordnung ist so getroffen, daß
die verbrauchte Knochenkohle oder das jeweilige andere Adsorptionsmittel, das unter
das Niveau der Zuleitungsrohre für die Zuckerlösung gelangt, infolge seiner Schwere
als Suspension in der Zuckerlösung nach unten zu den Auslaufrohren 10 fließt.
Ein oder mehrere Zuleitungsrohre 54 sind für den Fall vorgesehen, daß zur
Aufrechterhaltung einer ausreichenden Fließfähigkeit der verbrauchten Knochenkohle
zusätzlich Zuckerlösung zugeführt werden muß.
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Alle vier Auslaufrohre 10, die zu den durch die Trennwände 46 gebildeten
vier Kammern gehören und nach unten ragen, sind jeweils über ein Ventil
48, das über den gesamten Querschnitt geöffnet werden kann, mit einem unteren
zylindrischen Behälter 49 verbunden, der an seinem unteren Ende normalerweise durch
ein Ablaßventil 50 verschlossen ist. Von jedem dieser senkrecht angeordneten Zylinder
49
führt ein nach oben auswärts gebogenes Rohr 51 zu einem konischen Verbindungsstück
52, das in Fi g.12 wiedergegeben ist. Der mit einem Ventil versehene Ablauf 53 dieses
konischen Verbindungsstücks 52 ist mit dem Rohr 11 verbunden, durch welches
die Aufschlämmung dem Zucker-Auswaschturm zugeführt wird. Die ganze Anordnung ist
so getroffen, daß die am Boden des Turms sich ansammelnde Aufschlämmung in den vier
Kammern aufgefangen wird; die aus diesen Kammern abgezogenen Ströme der Aufschlämmung
werden in dem konischen Verbindungsstück 52 zusammengeführt; von dort fließt die
Aufschlämmung durch die Leitung 11 in die Zucker-Auswaschkolonne.
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Die Anordnung der Zuckerzuleitungsrohre, die in F i g. 2 bei 3 schematisch
angedeutet sind, ist in den F i g. 5 und 6 im Detail wiedergegeben. Vom Hauptstrang
2 der Zuleitung der heißen Zuckerlösung zweigt eine Reihe von Seitenrohren 60 ab,
die in den unteren Teil der Kolonne hinein- und quer durch diese hindurchführen;
jedes dieser Rohre ist im Innerv
der Kolonne von einem weiteren
Außenrohr 61
umgeben. Die Rohre 60 sind mit kleinen Öffnungen 62 versehen,
die sich in gleichmäßigen Abständen voneinander befinden und von denen jede in ein
kurzes, nach unten gerichtetes zylindrisches Rohrstück 63 mündet. Die weiteren Außenrohre
61 sind, wie aus den F i g. 6 und 7 zu ersehen, mit einem Längsschlitz 64 versehen,
dessen Breite gleich dem Durchmesser der nach unten gerichteten zylindrischen Rohrstücke
63 ist, die an dem engeren Innenrohr aneebracht sind. Die Mantelrohre 61 werden
an ihren freien Enden durch die Träger 65 unterstützt, die an der Kolonnenwand angebracht
sind, und sind auf ihrer anderen Seite an den Öffnungen 68 mit der Kolonnenwand
verschweißt. Auf die engen Einleitungsrohre 60 sind die Flansche 66 aufgeschweißt,
und ähnliche Flansche 67 sind an die offenen Enden der weiteren Außenrohre 61 angeschweißt;
diese beiden Flansche sind, wie aus F i g. 6 zu ersehen ist, miteinander verschraubt.
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Die Röhren 60 sind in bezug auf ihre Länge im Innern der Kolonne und
auf die Zahl der Austrittsöffnungen voneinander verschieden. Um die Zufuhr der Zuckerlösung
und den Druck in diesen verschiedenen Röhren zu regulieren, sind bei jedem der Rohre
60 zwischen den beiden Flanschen 57 und 58 Scheiben 56 mit verschiedener Lochweite
angebracht. Die Weite dieser Löcher ist vorher so bestimmt und eingestellt worden,
daß eine brauchbare und gleichmäßige Zufuhr der heißen Zuckerlösung sichereestellt
ist und daß der Austritt der Lösung aus den verschiedenen Öffnungen der ganzen Reihe
der Einleitrohre im gesamten Querschnitt der Kolonne möglichst gleichmäßig erfolgt.
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Die Anordnung der Zuleitungsrohre und die Zuführung der Zuckerlösung
zu diesen ist daher so, daß ein gleichmäßiger Druck und ein gleichmäßiger Austritt
der Zuckerlösung durch die verschiedenen nach unten gerichteten Öffnungen in der
Nähe des Bodens der Kolonne gesichert ist. Die Anordnung der Austrittsöffnungen
für die Zuckerlösung ist so getroffen, daß sie gegen eine Störung durch die absinkende
Knochenkohle oder das jeweilige andere Adsorptionsmittel geschützt sind.
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Die Zucker-Auswaschkolonne 16, die in den F i g. 13 und 14 wiedergegeben
ist, ist mit einer nach unten ragenden zylindrischen Einfüllvorrichtung 75 für die
verbrauchte Knochenkohle oder deren Aufschlämmung versehen, die ihrerseits durch
die Leitungen 13 oder 15 zugeführt werden. Der zylindrische Teil dieser Einfüllvorrichtung
taucht etwas in die in dieser Kolonne befindliche Flüssigkeit ein. Im oberen Teil
dieser Kolonne befindet sich ein überlauftrog 76 mit den Scharten 77, durch welche
das Zuckerwasser aus der Kolonne in den überlauftrog abfließt, von welchem es in
die Zuckerwasserableitung 18 gelangt.
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Am Boden der Zucker-Auswaschkolonne tritt das Wasser bei 17 durch
eine Reihe von Rohren 70, die von weiteren Außenrohren 71 umgeben
sind, durch nach unten gerichtete Öffnungen ein, wobei die Rohre 71 an ihren inneren
Enden durch die Träger 72 gestützt werden. Konstruktion und Anordnung dieser Einleitrohre
sind ganz ähnlich wie die der Einleitrohre für die Zuckerlösung am Boden der Gegenstromkolonne,
wie aus den F i g. 6 und 7 hervorgeht. Die kleinen Öffnungen der Wassereinleitrohre
sind ebenfalls, wie in F i g. 7 wiedergegeben, mit nach unten gerichteten kurzen
Rohrstücken ausgestattet, und die Mantelrohre 71 sind ebenfalls gemäß F i
g. 7 an ihrer Unterseite mit einem Längsschlitz versehen.
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Um eine gleichmäßige Zuführung des Wassers durch die verschiedenen
Rohre in den Bodenraum des Turms sicherzustellen, ist jedes der Wassereinleitrohre
17 mit einer Lochscheibe 73 zwischen den Flanschen 74 und 75 versehen, wobei
die Lochweite dieser Scheiben so festgelegt ist, wie sie für den richtigen Zufluß
des Wassers in den Bodenraum der Zucker-Auswaschkolonne erforderlich ist, d. h.,
daß sich der Wasserzufluß praktisch gleichmäßig über den gesamten Querschnitt des
Bodenraums der Kolonne verteilt, so daß man einen gleichmäßig aufsteigenden Wasserstrom
in der Kolonne erhält.
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Der Zucker-Auswaschturm 16 ist mit zwei Seitenrohren 78 und 79 versehen,
die oberhalb bzw. unterhalb der oberen Grenze der aufgelockerten Adsorptionsmittelschicht
in die Kolonne einmünden und die mit einem Differentialmanometer 80 verbunden sind.
Diese Anordnung entspricht völlig der des Differentialmanometers 38 in den F i g.
2 und 3 und ermöglicht in gleicher Weise die Feststellung und Regulierung des oberen
Randes der Adsorptionsmittelschicht in der Kolonne.
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Der Bodenraum dieser Zucker-Auswaschkolonne ist konisch geformt und
geht in die Ableitung 19
über, die durch ein Ventil 81, das über den
gesamten Querschnitt geöffnet werden kann, mit einem darunter befindlichen zylindrischen
Behälter 82 verbunden ist, von welchem die Kohleaufschlämmun,g, aus welcher der
Zucker ausgewaschen ist, durch das nach oben gerichtete Rohr 26 an den Kopf der
Asche-Auswaschkolonne gelangt. Probeentnahmerohre 83 sind in verschiedenen Höhen
an diesem Turm angebracht; sie ragen in den Turm hinein und ermöglichen die Entnahme
von Proben der in den jeweiligen Zonen befindlichen Flüssigkeit.
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Die Asche-Auswaschkolonne, die in F i g. 2 dargestellt ist, ist gleich
konstruiert wie die in den F i g. 13 und 14 wiedergegebene Zucker-Auswaschkolonne;
sie arbeitet auch in ähnlicher Weise, indem das Wasser in den Bodenraum der Asche-Auswaschkolonne
durch die Zuleitung 24 (F i g. 2) eingeführt und am Kopf der Kolonne durch die Leitung
25 abgezogen und zum Abwasser geleitet wird und indem die Aufschlämmung der von
adsorbierten Aschebestandteilen befreiten Kohle durch die Leitung 26 abgezogen und
der weiteren Bearbeitung durch Filtrieren und Regenerieren zugeführt wird.
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Die F i g. 15 bis 18 zeigen eine modifizierte Bauweise des Kopfstückes
einer Gegenstromkolonne und eine modifizierte Anordnung zur Beschickung des Turms
mit dem in Form einer Aufschlämmung vorliegenden Adsorptionsmittel.
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Bei dieser modifizierten Bauweise ist der obere Teil der Kolonne mit
100 bezeichnet; er entspricht dem oberen Teil der Kolonne 1 gemäß F i g.
3 a, ist von diesem aber verschieden. Die Kolonne 100 ist oben offen,
101. In Höhe des Austritts der Zuckerlösung ist ein ringförmiger Trog
102 angeordnet und an der Wand der Kolonne befestigt. Dieser ist mit einer
Reihe, drei sind eingezeichnet, nach innen sich erstreckender Trogstücke
103, die an ihren äußeren Enden mit dem Trog 102 verbunden und an ihren inneren
Enden miteinander und mit der Platte 129 verschweißt sind, sowie mit Tragarmen
104 versehen. In die Wände der Trogstücke 103 sind überlaufscharten
105
eingeschnitten, durch welche die Zuckerlösung in den Trog gelangt. Der Abfluß der
Zuckerlösung aus dem Trog 102 erfolgt durch das Rohr 106.
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Im oberen Teil der Kolonne befinden sich zwei konzentrische Zylinder
107 und 108, welche einen ringförmigen Zwischenraum einschließen und welche vom
Raum oberhalb des Flüssigkeitsspiegels bis etwa ebensoweit unter diesen reichen
wie die Absinkklammern von F i g. 3 a. Diese Zylinder werden durch die Tröge 103
gehalten, welche durch sie hindurchführen und mit ihnen verschweißt sind. Dachförmige
Abdeckungen 110 schließen die Tröge an den Stellen, an welchen sie durch
den ringförmigen Zwischenraum zwischen den beiden Zylindern führen, nach oben hin
ab, so daß das Adsorptionsmittel, das in dem ringförmigen Zwischenraum nach unten
sinkt, nicht in die überlauftröge gelangen kann.
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über der in F i g. 15 gezeigten Kolonne sind Vorrichtungen für die
Zuführung des Adsorptionsmittels, für dessen Vermischen mit gereinigter Zuckerlösung
zur Bildung einer Aufschlämmung und für die Einführung der Aufschlämmung in die
Kolonne eingezeichnet. Oberhalb der Kolonne ist ein rotierendes Verteilerrohr111
angebracht, durch welches die Aufschlämmung in den ringförmigen Zwischenraum zwischen
den beiden konzentrischen Zylindern eingetragen wird. Dieses Verteilerrohr wird
durch ein Zahnrad, schematisch durch 112 angedeutet, das durch ein kleines
Zahnrad 113 angetrieben wird, im Kreis bewegt, wobei die ganze Anordnung
so getroffen ist, daß durch das Rohr 111 während seiner Bewegung die Aufschlämmung
in den ringförmigen Zwischenraum fließt. Die Aufschlämmung wird im Aufschlämmungsgefäß
1.15 hergestellt und gelangt durch die Leitung 11.4 in das sich im Kreis
bewegende Verteilerrohr 111.
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Das Adsorptionsmittel kann vom Regenerierofen in Form einer wäßrigen
Aufschlämmung durch die Leitung 116 herangeführt werden; es gelangt zunächst zur
Entfernung des Wassers, das durch die Leitung 118 abläuft, auf ein Vibrationssieb
117. Das von der Hauptmenge des Wassers befreite Adsorptionsmittel fällt in den
trichterförmigen Zwischenbehälter 119, dessen Boden offen und der unmittelbar über
dem Förderband 120 angebracht ist, welches das Adsorptionsmittel am Boden
des Zwischenbehälters abzieht und in das Aufschlämmgefäß 115 überführt, in welches
zur Bildung der Adsorptionsmittelaufschlämmung durch die Rohrleitung 121 gleichzeitig
gereinigte Zuckerlösung zugeführt wird. Die Aufschlämmung tritt aus diesem Gefäß
unten aus und wird durch das sich im Kreis bewegende Verteilerrohr im ringförmigen
Zwischenraum in der Kolonne verteilt.
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Die Geschwindigkeit, mit welcher das Adsorptionsmittel am Kolonnenkopf
zugeführt wird, kann durch die Geschwindigkeit des Förderbandes 120 eingestellt
werden, und die zur Herstellung der Aufschlämmung verwendete Menge an reiner Zuckerlösung
läßt sich durch die Leitung 121 regulieren.
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Die zur Herstellung der Aufschlämmung des regenerierten Adsorptionsmittels
verwendete reine Zuckerlösung ist vorzugsweise ein Teil der gereinigten Zuckerlösung,
die am Kopf der Kolonne abfließt. Die Rückführung der gereinigten Zuckerlösung in
der Aufschlämmung unterstützt das Ausbreiten des Adsorptionsmittels über den Querschnitt
der Kolonne; die zurückgeführte Zuckerlösung wird im oberen Teil der Kolonne mit
dem normalen überlauf zurückgewonnen.
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Die Arbeitsweise der modifizierten, in den F i g. 15 bis 18 wiedergegebenen
Form der Kolonne ist im allgemeinen ähnlich der, wie sie weiter oben für die in
F i g. 3 wiedergegebene Kolonne beschrieben worden ist. Die Arbeitsweise unterscheidet
sich in der Art, in der die gereinigte Zuckerlösung am Kopf der Kolonne abgezogen
und in der das Adsorptionsmittel am Kopf der Kolonne aufgegeben wird.
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In F i g. 19 ist in der üblichen schematischen Weise eine weitere
modifizierte Methode für das Aufgeben der Knochenkohle oder eines anderen Adsorptionsmittels
in Form einer Aufschlämmung am Kopf der Kolonne wiedergegeben.
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Gemäß F i g. 19 ist für die regenerierte und abgekühlte Knochenkohle
oder für ein anderes Adsorptionsmittel ein trichterförmiger Zwischenbehälter 122
vorgesehen. Dieser Zwischenbehälter ist am Boden offen und in geringem Abstand über
dem Förderband 123 angebracht, welches die Kohle vom Zwischenbehälter abzieht und
in ein Aufschlämmgefäß 124 transportiert, in welches die zur Bildung einer
Aufschlämmung des Adsorptionsmittels erforderliche reine Zuckerlösung durch die
Rohrleitung 125 zugeführt wird. Vom Aufschlämmgefäß 124 wird die Aufschlämmung
mittels Doppelmembranpumpen durch die Leitung 127 und deren abwärts gerichteten
Teil 128 in das Aufschlämmgefäß 115 gepumpt, das dem in F i g. 15 gezeigten ähnlich
ist, von wo die Aufschlämmung in ähnlicher Weise in die Kolonne 100 gelangt, die
in F i g. 19 schematisch angedeutet ist und die der in F i g. 15 wiedergegebenen
Kolonne 100 gleicht.
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Die Anordnung gemäß F i g. 19 erlaubt die Anwendung des regenerierten
oder eines frischen Adsorptionsmittels in trockener und granulierter Form, wobei
die Beschickungsgeschwindigkeit durch das Förderband 123 reguliert werden kann.
Die überführung des Adsorptionsmittels in eine Aufschlämmung und die Verwendung
von Membranpumpen erlaubt den Transport dieser Aufschlämmung an den Kopf der Kolonne
und die Versorgung der dort befindlichen Beschickungseinrichtung.
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Bei dem in F i g. 15 wiedergegebenen Apparat, zu welchem das regenerierte
Adsorptionsmittel in Form einer wäßrigen Aufschlämmung zurückgeführt wird, bleibt
nach der Entfernung der Hauptmenge des Wassers durch ein Filter oder ein Vibrationssieb
immer noch benetzendes Wasser am Adsorptionsmittel zurück, mit dem zusammen es mit
der gereinigten Zuckerlösung in eine Aufschlämmung übergeführt und am Kopf des Turmes
aufgegeben wird. Die Anordnung gemäß F i g. 19 hat den Vorzug, daß die trockene
Knochenkohle oder ein entsprechendes anderes . Adsorptionsmittel in die Form einer
Aufschlämmung gebracht und als solche an den Kopf der Kolonne gepumpt wird. Das
Adsorptionsmittel ist in diesem Fall nur von der reinen Zuckerlösung befeuchtet,
und Luft und andere Gase entweichen, bevor es in die Kolonne gelangt. Außerdem begünstigt
die Verdünnung des Adsorptionsmittels durch die Zuckerlösung in der Aufschlämmung
das Ausbreiten des Adsorptionsmittels beim Absinken in der Zuckerlösung im ringförmigen
Zwischenraum und weiterhin in der Zuckerlösung in der Kolonne unterhalb dieses Raumes.
Als
Beispiel zur Erläuterung der Durchführung des Verfahrens in einem Apparat, wie er
in den Zeichnungen beschrieben ist, mit einer Kolonne von 3,65 m Durchmesser und
einer aufgelockerten Knochenkohleschicht von 12,2 m Höhe wurde in der Nähe des Bodens
des Turmes eine druckgefilterte, gewaschene Rohzuckerlösung mit einem Brixwert von
63-- und einer optischen Dichte von 10,0, gemessen im Lumetron, mit einer Temperatur
von ungefähr 77° C und einer Viskosität von ungefähr 8 cP mit einer Geschwindigkeit
von ungefähr 3251/Min. eingeführt.
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Am Kolonnenkopf wurden je Minute etwa 34 kg Knochenkohle mit einer
mittleren Dichte von ungefähr 0,8 g/ml aufgegeben.
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Von den 3251 Zuckerlösung, die der Kolonne je Minute zugeführt wurden,
strömten je Minute etwa 2721 in der Kolonne nach oben und ungefähr 531
nach
unten und ermöglichten den hydraulischen Austrag von ungefähr 34 kg Knochenkohle
je Minute am Boden der Kolonne.
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Die etwa 2721 Zuckerlösung, die je Minute nach oben abströmten, verließen
die Kolonne an ihrem oberen Ende mit einer optischen Dichte von 0,6 oder weniger,
bestimmt mit dem Lumetron, was einer 94o/oigen oder höheren Entfernung der färbenden
Verunreinigungen entspricht.
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Die ungefähr 531 Zuckerlösung, die zusammen mit der Kohle in der Minute
am Boden der Kolonne anfielen, wurden hydraulisch nach oben auf ein Filter oder
einen Flüssigkeitsseparator befördert, in welchen von den etwa 34 kg Kohle je Minute
ungefähr 32 1 Lösung je Minute abgetrennt wurden, so daß ungefähr 211 Lösung
je Minute bei der Kohle, größtenteils durch deren Poren aufgesogen, zurückblieben.
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Die ungefähr 321 Lösung, die je Minute zurückgewonnen wurden, gelangten
vor den Filtern in die Zuleitung der Zuckerlösung zurück, da sie noch feinste Teilchen
von Knochenkohle enthielten.
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Die noch durch Zuckerlösung feuchte Kohle wurde oben in die Zucker-Auswaschkolonne
eingeführt, in welcher sie im Gegenstrom mit ungefähr 211 Wasser von ungefähr
82° C je Minute gewaschen wurde. Auf diese Weise wurden je Minute ungefähr 39,5
1 Zuckerwasser mit einem Brixwert von ungefähr 34° gewonnen, das oben aus der Zucker-Auswaschkolonne
ablief.
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Das am Boden der Zucker-Auswaschkolonne mit der Kohleaufschlämmung
austretende Wasser hat einen Brixwert von 0,1 oder weniger. Diese Aufschlämmung
wird, ohne daß das Wasser daraus entfernt wird, oben in die Asche-Auswaschkolonne
eingeführt, in welcher sie mit einer Volumenmenge Wasser im Gegenstrom gewaschen
wird, die mindestens gleich dem Volumen der Kohle, d. h. etwa ungefähr 34l in der
Minute, ist. Dieser Verfahrensschritt ist sehr wesentlich, da hierbei die von der
Kohle in Kontakt mit der zu reinigenden Zuckerlösung aufgenommenen aschebildenden
Verunreinigungen wieder ausgewaschen werden. Das Waschwasser dieses Arbeitsganges
geht in die Abwasserleitung. Die von der Asche-Auswaschkolonne kommende Kohleaufschlämmung
wird an die Aufgabeseite der Regenerieranlage gepumpt; dort wird die Kohle, z. B.
auf einer Vakuumfilternutsche, entwässert, wobei ihr Feuchtigkeitsgehalt auf unter
25 % gebracht wird. so daß sie in einem geeigneten Drehrohrofen oder Mehrfachherdofen
regeneriert werden kann. Die Kohle wird dann abgekühlt und mech...nisch über ein
Sieb und eine Schwere-Trennvorrichtung geführt, um zu dichte Kohle und feines Abfallmaterial
auszuscheiden. Sie wird dann mit Hilfe einer mechanischen Fördereinrichtung an den
Kopf der Kolonne gebracht und dort über ein weiteres Sieb geführt, in welchem leichte
oder zu grobteilige Verunreinigungen, wie etwa feuerfester Mörtel usw. aus der Regeneriervorrichtung,
abgetrennt werden. Dann ist sie geeignet, um erneut in den oberen Teil der Gegenstromkolonne
eingeführt zu werden.
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Wie schon weiter oben zum Ausdruck gebracht, ist es wichtig, daß der
pji-Wert der Zuckerlösung, die durch die Kolonne aufsteigt, bei ungefähr 7,0 oder
darüber gehalten wird. Die Rohrzuckerlösungen, die am Boden der Kolonne eingeführt
werden, haben einen über 7,0 liegenden p"-Wert von üblicherweise ungefähr 7,2 bis
7,5. Es wurde gefunden, daß die Zuckerlösung, die am unteren Ende in die Kolonne
eintritt, in Berührung mit der Kohle leicht einen niedrigeren PH-Wert annimmt. Es
ist wichtig, zu verhüten, daß diese Erhöhung der Wasserstoffionenkonzentration zu
pH-Werten unter 7,0 führt, da sonst die richtige Entfernung der färbenden Verunreinigungen
in der Kolonne beeinträchtigt wird. Wenn jedoch die p11-Verhältnisse so eingestellt
sind, daß der niedrigste von der Zuckerlösung erreichte pH-Wert ungefähr 7 beträgt,
so geht die Entfernung der färbenden Verunreinigungen beim Aufsteigen der Zuckerlösung
in der Kolonne in der gewünschten Weise vonstatten und ist die gesamte Höhe der
Kolonne wirksam.
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Die Probeentnahmerohre 9, die, wie in den F i g. 2 und 3 a eingezeichnet,
in verschiedener Höhe an der Kolonne angebracht sind, erlauben die Abfüllung von
Proben der Zuckerlösung zur pfi-Bestimmung und Kontrolle der Färbung. Im allgemeinen
vermindert sich der- p"-Wert der Zuckerlösung vom Boden der Kolonne.bis zu einer
mittleren Höhe und steigt in der Nähe des oberen Teils der Kolonne wieder an. Richtig
regeperierte Knochenkohle hat einen ausreichend hohen p,1-Wert (ermittelt durch
Untersuchung des wäßrigen Extrakts), um den pH-Wert der Zuckerlösung in der ganzen
Kolonne bei 7,0 oder höher zu halten. Zu wenig erhitzte oder unvollständig regenerierte
Knochenkohlen, deren wäßrige Extrakte einen niedrigen pi,-Wert aufweisen, sind nicht
alkalisch genug, um den pji-Wert in der ganzen Kolonne über 7,0 zu halten, so daß
in diesem Fall der pH-Wert der am Boden in die Kolonne eingeführten Rohrzuckerlösung
erhöht werden muß. Die so erforderliche Steigerung des pfi-Werts der zugeführten
Zuckerlösung kann durch Zusatz von Kalk oder Calciumsaccharat erzielt werden. Die
Entnahme und Untersuchung von Proben der Zuckerlösungen von verschiedenen Stellen
der Kolonne ermöglicht die Bestimmung und die Einstellung des pH-Werte-, so daß
dieser mit Sicherheit in der ganzen Kolonne über ungefähr 7,0 liegt.
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Vor der Regeneration der Knochenkohle kann deren spätere Alkalinität
(bestimmt am wäßrigen Extrakt) dadurch gesteigert werden, daß man sie mit einer
alkalischen Lösung wäscht. Dies kann leicht in der Weise vorgenommen werden, daß
man in der Asche-Auswaschkolonne ein alkalisches Wasser wie etwa ein Kalk enthaltendes
Wasser verwendet, was dann zu einer Knochenkohle führt, die nach de: Regenerierung
stärker alkalisch ist.
Wenn die Gegenstromkolonne richtig arbeitet,
wobei der pH-Wert der Zuckerlösung über 7,0 gehalten wird, so geht die Entfernung
der färbenden Verunreinigungen aus der Zuckerlösung beim Aufsteigen in der Kolonne
in der gewünschten Weise vor sich und wird die gesamte Höhe der Kolonne wirksam
ausgenutzt. Der pH-Wert der Zuckerlösung, die am Boden der Kolonne eintritt, wird
zunächst etwas vermindert und erhöht sich vor dem Erreichen des Kolonnenkopfes wieder
etwas, so daß der niedrigste in der Kolonne auftretende p11-Wert sich in einer mittleren
Höhe der Kolonne einstellt. Die Kontrolle des Verfahrens wird dadurch vorgenommen,
daß man aus den mittleren Teilen der Kolonne Proben entnimmt, deren pH-Wert ermittelt
und dementsprechend das Verfahren so lenkt, daß der minimale pH-Wert bei ungefähr
7,0 oder darüber bleibt.
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Bei der praktischen Durchführung des Verfahrens ist es außerdem wichtig,
daß die am Boden in die Gegenstromkolonne eintretende Zuckerlösung frei von gelöster
Luft und anderen Gasen ist, da die Freisetzung solcher Gase innerhalb der Kolonne
leicht zur Bildung von Kanälen in der aufgelockerten Adsorptionsmittelschicht führt.
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Das verbesserte Verfahren der vorliegenden Erfindung ist von besonderem
Vorteil für die Entfärbung von Rohrzuckerlösungen mit Knochenkohle. Es lassen sich
jedoch auch andere entfärbende Adsorptionsmittel verwenden und andere Zuckerlösungen
als Rohrzuckerlösungen in entsprechender Weise behandeln.
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So ist etwa die Reinigung von Rübenzuckerlösungen, und zwar speziell
die Abscheidung der zu Ausflockungen führenden Beimengungen unter Verwendung einer
gekörnten Adsorptionskohle für Ausflockungen bildende Materialien in ganz ähnlicher
Weise möglich.
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Traubenzucker, wie er etwa durch Hydrolyse von Mais- oder anderer
Stärke gewonnen wird, kann in ähnlicher Weise unter Verwendung von Knochenkohle
oder anderen geeigneten, entfärbend wirkenden Adsorptionsmitteln entfärbt werden.