CH249112A - Verfahren zum Reinigen von Flüssigkeiten. - Google Patents

Verfahren zum Reinigen von Flüssigkeiten.

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CH249112A
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    • C13B20/12Purification of sugar juices using adsorption agents, e.g. active carbon
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Description


  



  Verfahren zum Reinigen von Flüssigkeiten.



   Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Reinigung, z. B. zur Verbesserung der Farbe und des   Geruches,    von Flüssigkeiten, insbesondere wässerigen Lösungen organischer Stoffe, wie z. B. R ben- und Rohr  zuckersäften bezw.-losungen, Lo, sungen    von Glukose, Dextrose,   Massée,    Maltose, Milchzucker und dergleichen und Lösungen von organischen Säuren und deren Salzen, mittels Aktivkohle in Kornform.



   Bei der Reinigung derartiger Flüssigkeiten mit Aktivkohle wurde diese letztere bis jetzt in Pulverform angewendet. Bei dieser   Benutzungsweise wird    die Behandlung der Flüssigkeit mit der Kohle oft im   Gegen-    strom durchgeführt, wobei bekanntlich die Reinigung meistens in zwei oder mehr Stufen stattfindet, und zwar zunächst mit einem schon einmal oder mehrere Male benutzten Produkt und daraufhin mit ; frischer Aktivkohle, wodurch eine Ersparnis bei den Ent  färbungskosten    erzielt wird.

   In einigen Fällen wird noch eine Regeneration der benutzten   Pulverkohle durchgeführt, entweder    allein durch Kochen einer Aufschlämmung der Kohle mit   Lauge und/oder Säure    oder durch eine Kombination dieser chemischen Mittel mit einer thermischen Behandlung. nÏmlich einer Erhitzung des Materials auf etwa   600  C    unter Luftabschluss.



   Gegenüber den Nachteilen dieses eher nmständlichen Verfahrens und der ziemlich umfangreichen Apparatur in Form von   Rührbottichen,    Filterpressen, Nachfiltern und gegebenenfalls noch einer   Regenerations-    vorrichtung stehen aber erhebliche Vorteile.



  Die zu verwendende Kohlenmenge ist nämlich gering, und es ist möglieh, durch kleine Änderungen dieser Menge die Schwankungen in der Qualität der zu behandelnden Säfte erheblich auszugleichen. Diese letzteren Vorteile gegenüber der   Kolonnenfiltration    mit Knochenkohle in Kornform sind so bedeutend, da¯ das Verfahren mit Aktivkohle in Pulverform in den letzten 25 Jahren immer mehr Eingang gefunden hat, obgleich die   Kolonnenfiltration    an und für sich gewisse Verdienste aufweist, besonders weil während des   Filtrierens    weniger Manipulationen er  forderlieh    sind und man Filtrate   verschiede-    nen Reinheitsgrades erhält, was bei der Herstellung verschiedener Assortimente, wie dies in Zuckerraffinerien der Fall ist, oft erwünscht ist.

   Bei der Verwendung von   Knochenkohle    sind aber grosse Mengen erforderlich, so daB die   Entfärbungsappa-    ratur sehr umfangreich sein muss und aus wirtschaftlichen Gründen daher eine Regeneration der erschöpften Kohle   vorgenom-    men werden muss. Das Herausnehmen aus den Filtern und die   thermische Regenerie-    rung dieser grossen   Kohlenmengen    bedeutet   aber eine beträchtliche Komplikation.   



   Zu einer Verwendung von Aktivkohle in Kornform zur Reinigung von Flüssigkeiten, worauf dieses Patent sich bezieht, ist man in der Praxis nicht   gelangt, lmd    zwar aus dem Grunde, weil mangels einer guten Regenerierungsmethode dieses Verfahren mit Aktivkohle in Kornform wegen der grosseren dabei zu verwendenden Menge und des höheren Preises der   Kornkohle    im Vergleich mit der Verwendung von Aktivkohle in Pulverform unwirtschaftlich zu sein schien ; die Regeneration in Gl h¯fen bringt wegen der weicheren Beschaffenheit des Korns der pflanzlichen Aktivkohle viel mehr Schwierigkeiten mit sich als die Regeneration der   Knochen-    kohle.



   Die einzige praktische Anwendung der Aktivkohle in Kornform im obengenannten Sinn besteht bei der Reinigung von Wasser zwecks Entfernung von   Geschmack-und    Ge  ruchstoffen,    Spuren von   01    oder   überschüssi-    gem Chlor, wobei es sich nicht um die Entfernung von Farbstoffen handelt, in kleinerem Massstab jedoch auch zur Verbesserung der Farbe. Im letzteren Falle findet jedoch keine Regeneration statt.



   Es wurde nun gefunden, da¯ es auch in bezug auf die anfangs erwähnten Flüssigkeiten möglich ist, die Kolonnenfiltration für Aktivkohle in   Komform    erfolgreich anzuwenden, falls man eine Aktivkohle in Kornform mit bestimmten Eigenschaften verwendet, die es gestattet. bei der Regeneration des erschöpften Produktes eine thermische Behandlung in besonderen Ofen zu vermeiden.



  Dabei können die Filter bei gleicher   Entfär-      bungskapazität    wegen der grösseren Entfärbungskraft der Kohle viel kleiner sein als bei der Verwendung von   Knochenkohle.    Das Verfahren nach der Erfindung, welches keinen Anspruch auf Patentschutz erhebt, soweit es sich um eine Herstellung von Lo  smgen handelt,    welche als Nahrungsmittel für Menschen oder Tiere verwendet werden, besteht darin, dass man die zu reinigende Flüssigkeit, insbesondere eine wässerige Lo  sung    eines organischen Stoffes, wie Rübenund   Rohrzuekersäfte bezw.-losungen, Lösun-    gen anderer   Zuckerarten und Lösungen    organischer Säuren oder deren Salze, durch eine ocler mehrere Kolonnen führt,

   die mit einer Aktivkohle in Kornform gefüllt sind, welche in trockenem Zustande
1. ein.   Litergewicht    von höchstens 250 g besitzt,
2. eine Benetzungswärme für Benzol von wenigstens 23   Kalorien    pro Gramm m    Trockenkohle    aufweist,    3.    eine   Benzoladsorption    bei   20  C    aus einem bei dieser Temperatur zu   92,      7 %    mit
Benzol gesättigten Luftstrom von wenig stens 60 g pro 100   g      Trockenkohle    auf weist, und die völlig oder teilweise   erschöpfte    Kohle in situ durch eine Behandlung mit einer alkalischen Flüssigkeit, gegebenenfalls unter Nachbehandlung mit Saure, regeneriert.



   A. Im allgemeinen ist eine Korngr¯¯e von   1/2-11/2    mm zweckmässig.



   Durch die Anwendung einer aktiven   Kornkohle    von der angegebenen Struktur wird überraschenderweise beim   erfindungs-    gemäBen Verfahren an erster Stelle erreicht, dass eine bestimmte   Entfärbungswirkung    mit einer Kohlemenge erzielt wird, welche ebenso gross oder kleiner ist als diejenige, welche bei    Anwendung der üblichen pulverformigen    Entfärbungskohle erforderlich ist ; ferner hat es sich herausgestellt, daB diese   Kornkohle    auf rein chemischem Wege   regeneriert wer-    den kann, ohne dass die   Kohleaus    den Filtern herausgenommen zu werden braucht.



   Die f r das erfindungsgemäBe Verfahren zu verwendende Aktivkohle in Kornform soll neben einer grossen innem Oberfläche, welche das Entfärbungsvermögen bestimmt, eine grosse Anzahl Poren kleinerer oder grösserer Durchmesser besitzen, welch letztere als   Zugangswege    zu der innern Oberfläche dienen.



   Durch die Anwesenheit dieser grossen An  zahl Zugangsporen,    deren Durehmesser nicht zu klein sein sollen, können auch die in der zu reinigenden Flüssigkeit in Form von   Mo-      lekülkomplexen    vorhandenen Verunreinigungen die ganze innere   Kohlenoberfläche    erreichen. In verschiedenen zucker-und glukosehaltigen Flüssigkeiten ist der Farbstoff oft in dieser Form vorhanden, und man erzielt dann gemäss dem vorliegenden Verfahren eine ebenso gute Entfärbungswirkung als mit stark aktiver   Pulverkohle,    deren innere Oberfläche wegen der geringen Abmessungen der Teilchen an sich rascher und leichter für die   besag, ten Verunreinigungen    zugänglich ist.



   Eine ferner f r die Praxis sehr wichtige Wirkung dieser besonderen Struktur besteht darin, dass die an der Kohlenoberfläche   adsor-    bierten Verunreinigungen besser durch die zu verwendenden   Regenerierungsflüssigkei-    ten entfernt werden können als bei   korn-    förmiger Aktivkohle einer dichteren Struktur.



   Es hat sich herausgestellt, da¯ diese Regeneration, die mit Lauge vorteilhaft bei höherer Temperatur durchgef hrt und gege  benenfalls    mit einer Nach-oder   Vorbehand-    lung mit Säure kombiniert werden kann, bei der erfindungsgemäss   angewendeten Aktiv-    kohle in Kornform so laicht und mit so gutem Erfolg verläuft, dass sie in situ stattfinden kann und auf eine thermische Rege  neration verzichtet    werden kann.



   B. Diesbezügliche Untersuchungen haben des   ferneren    ergeben, daB die Anwesenheit lyophiler Kolloide und im allgemeinen von Stoffen, welche in der zu behandelnden Flüssigkeit einen starken äTyndall Effekt" hervorrufen, vermieden werden soll. Als solche sind besonders Eiweissstoffe bezw.   eiweissartige    Stoffe, Pektin usw. zu betrachten. Es wurde   festgestellt, dass diese Verun-      reinigunben,    deren Teilchen beträchtlich   grösser sind    als diejenigen der zu   entfernen-    den Farbstoffe, die   Zugangsporen    derart verstopfen und so schwer zu entfernen sind, dass ¯ eine weitgehend Regeneration mit Lauge in situ unter gewissen Umständen auch f r die betreffende Kohle sehr schwierig war.



   C. Es ist deshalb unter   4ewissen      Umstän-    den erforderlich, die Fl ssigkeit mit hydrophilen Adsorbentien, wie z. B. Bentonit, Bleicherde usw., vorzubehandeln, die   gege-      benenfalls    vorher einer Behandlung bezw.



  Reinigung unterzogen worden sind.



     Uberdies können diese    grob dispersen   kol-      loidalen    Verunreinigungen den Filterwiderstand auf die Dauer nicht unerheblich erhöhen.



   Durch die obengenannten Erkenntnisse ist es zu erklären, da¯ bei Verwendung einer dichteren und feiner porösen   Kornkohle    gleicher KorngröBe die innere Oberfläche zuwenig zugänglich ist oder wird und die Entfärbungswirkung dadurch zu schnell herabgesetzt wird. Ausserdem können in diesem Fall die an der   Kohlenstoffoberfläche    adsor  bierten Verunreinigungen    mit Lauge und Säure viel schwieriger bezw. viel weniger vollstÏndig entfernt werden.



   Zur Durchführung des erfindungsgemäBen Verfahrens wird die zu   entfärbende Flüssig-      keit, nachdem    sie nötigenfalls mit Bentonit oder dergleichen   vorgereinigt    worden ist, durch eine oder mehrere Kolonnen der aktiven Kornkohle geführt, bis das Adsorptions  vermogen    der Kohle grösstenteils erschöpft ist. Zur Regeneration der Kohle wird, nach vorzugsweise möglichst vollständigem Auswaschen der zurückgebliebenen Flüssigkeit, verdünnte Lauge bei erhöhter Temperatur langsam durch die   Masse geführt. Gegebenen-    falls kann im Anschluss daran nach Auswaschen der Lauge mit Wasser eine Behandlung mit verdünnter SÏure vorgenommen werden, wonach gleichfalls mit Wasser nachgewaschen wird.

   Bei all diesen Behandlungen ist es also unnötig, die Kohle aus dem Apparat herauszunehmen.



   Es hat sich gezeigt, da¯ das Adsorptionsvermögen der erfindungsgemäss verwendeten Kohle von besonderer Struktur in dieser Weise in vielen Fällen   praktisch vollkom-    men wiederhergestellt werden kann, so dass    der Kreislauf Entfärben-Regenerieren mehr-    mals wiederholt werden kann. Falls nach der ersten Behandlung ein geringer Rückgang auftritt, so bleibt dieser darauf beschränkt.



   Die zu verwendende Kohle soll zweckmϯig eine   WorngröJ3e    von nicht übe-r 2 mm besitzen. In bezug auf die obenerwähnten, von der Kohle zu erfüllenden Bedingungen ist noch folgendes zu bemerken :     a)    Das   Litergewicht, das heisst    die   An-    zahl Gramme Trockenkohle pro Liter, soll 'bestimmt werden, nachdem die Kohlekörner zu einem konstanten Volumen   eingeschüttet    sind. b)   DiePenetzungswärme für Benzolwird    in der Weise ermittelt, dass man die Kornkohle, deren Poren mit Luft gefüllt sind, in flüssiges Benzol einführt.

   Es ist nämlich be  kannt, dass man    bei Aktivkohlen eine höhere   Benetzungswärme findet,    wenn man die Kohle vorher evakuiert. c) Die   Benzoladsorption    bei   20  C    aus einem zu 92, 7% mitBenzol gesättigtenLuftstrom wird dadurch ermittelt, daB man ein Gemisch von Trockenluft und Benzoldampf, der 297 g Benzol pro   m3 enthält,    bei   20  C    so lange über   100    g Trockenkohle leitet, bis das Gewicht derselben nicht mehr zunimmt.



  Wenn die Kohle der Anforderung entspricht, daB diese   Benzoladsorption    mindestens 60 g pro 100 g   Trockenkohie    beträgt, so ist das Volumen der wirksamen Poren bis zu einem Querschnitt von   50 Millimikron mindestens    68 cm'pro 100 g kohle.



   Wenn überdies das Volumen aller Poren, also einschliesslich derjenigen, die grosser als 50   Millimikron    sind, 200   cm  oder    mehr pro 100   g      Trockenkohle beträgt,    so ist die Kohle   . fiir    das vorliegende Verfahren besonders geeignet.



   Insbesondere für   Glukose-und    Saccharosel¯sungen empfiehlt es sich, die Flüssigkeit vor der Filtration vorzureinigen, weil diesel  ben grob    disperse kolloidale Verunreinigungen enthalten. Weil bei dem   erfindungs-    gemässen Verfahren ausschliesslich auf   chemi-      schem    Wege regeneriert wird, findet keine Zerstörung der zurückgebliebenen Verunrei  nigungen    durch Glühen statt. Ferner kann es empfehlenswert sein. Metallverbindungen, wie z.   B.      Eisenkomplexe,    von vornherein zu entfernen.



   Als Vorreinigungsmittel kann man au¯er den schon erwähnten hydrophilen Adsorp  tionsmitteln    auch Aktivkohle in Pulverform, vorzugsweise mit einer grossen Anzahl Poren grösserer Durchmesser, und andere kohlen  stoffhaltige Filtriermittel,    wie z. B. bei niedriger Temperatur mit Chemikalien behandelte kohlenstoffhaltige Materialien, mineralische Reinigungsmittel, wie z. B.   Präzipitate    von   Kalziumphosphat,    Kalziumsulfit, Kalziumkarbonat, Aluminiumhydroxyd, vorzugsweise in Gelform, oder Kombinationen zweier oder mehrerer dieser Stoffe verwenden.



   In besonderen Fällen kann man noch eine Nachbehandlung der erfindungsgemäss erhaltenen Filtrate mit Entfärbungskohle vornehmen, welche Nachbehandlung sowohl in Suspension wie in   Naohfiltem    durchgeführt werden kann.



   Um die   Durchschnittsbeladung    der Kornkohle zu steigern, kann man, wie dies bei der   Knochenkohlefiltration    üblich ist, zwei oder mehrere Filter hintereinander schalten. Wenn das vorgeschaltete Filter praktisch erschöpft ist, so wird es mit Wasser ausgewaschen und anschliessend regeneriert, während das zweite Filter als Vorfilter vor einer   mit neuregene-    rierter Kohle gefüllten Kolonne eingeschaltet wird.



   GemäB einer weiteren Ausführungsform der Erfindung kann man die Kohle bloss so weit belasten, daB diese durchschnittlich nur teilweise erschöpft ist.



   Wenn es z. B. m¯glich ist, ein Filter eine gewisse Anzahl Tage in Betrieb zu halten, bevor dasselbe völlig erschöpft ist, so setzt man dasselbe in diesem Falle auBer Betrieb, nachdem es z. B. ein Drittel der Zeit   gelaufen    hat.



   Die Filtration der zu behandelnden Fl s  sigkeiten    durch die Kolonne kann sowohl von unten nach oben als von oben nach unten stattfinden.



   Im allgemeinen empfiehlt es sich, die Kontaktdauer, die übrigens von der Art der   wu    behandelnden Flüssigkeiten (insbesondere von der Viskosität) und der angewendeten Temperatur abhängt, nicht zu kurz zu wählen. In den meisten Fällen ist eine scheinbare   Kontaktdauer von    einer halben Stunde oder länger erwünscht, so da¯ gemäss Erfindung durch einen Filter zweckmässig pro   m3    des   Filterinhaltes    nicht mehr als 2 m3 der zu behandelnden Flüssigkeit pro Stunde filtriert werden soll.



   Die Regeneration wird vorzugsweise mit warmer Lauge durchgeführt. Je nach der Art der von der Kornkohle entfärbten Flüssigkeit, von welcher in der Praxis immer Spuren in der Kohle zurückbleiben, und nach der Art der adsorbierten Stoffe wählt man die Temperatur bei der Laugeregenerierung, z. B. zwischen 50 und   95  C.    In gewissen Fällen empfiehlt es sich, Temperaturen von über   100     C anzuwenden, wobei die Regeneration unter Druck stattfindet. Die   Regenerationsflüssigkeiten    werden vorzugsweise im Gegenstrom zu der zu reinigenden Flüssigkeit durch die Kolonne geleitet.



   Die Konzentration der für die Regeneration zu verwendenden   Laugenlosungen    kann z.   B.    etwa 0, 05 bis   5 %,    diejenige der   Säure-    l¯sung etwa 0, 05 bis   3% betragen. Es    wird z. B. für die Regeneration der   Kornkohle,    die zum Reinigen von Glukosediinnsaft verwendet worden ist, vorzugsweise keine höhere   Laugenkonzentration    bei einer Temperatur von höchstens 65¯ C angewendet, als 1,   5%,      zweckmäBig    jedoch 0,   5% NaOH entspricht.   



  Die alkalische   Losung    kann gegebenenfalls   auch Oxydationsmittel, z. B. Superoxyd,    enthalten.



   Bei der Regeneration wird meistens dreimal mit Wasser gewaschen, das erste Mal, um die Rückstände der sich in der Kohle befindenden Flüssigkeit griindlich zu entfer  nen,    das zweite Mal, um die Lauge möglichst vollständig   auszuspiilen,    und das dritte Mal. um die noch vorhandene Säure zu entfernen.



  In einigen Fällen ist eine schwach saure Reaktion der   Kornkohle    in den Filtern erwünscht, so   da.    das letzte Waschen ausbleiben kann.



   Falls die Kohle z. B. f r die Behand  luno von Affinadelosungen    nach der Regeneration wieder vollkommen neutral sein soll, so kann mit einer   Pufferlosung    mit   erfor-      derlichem    pH-Wert nachgewaschen werden.



   Gegebenenfalls kann der Laugenbehandlung auch noch eine   Saurebehandlung voran-    gehen.



   Die erfindungsgemäss gereinigten   Zucker-      bezw.    Glukosel¯sungen können für   verschie-    dene Zweeke Verwendung finden. So können z.   B.    Glukoselösungen in der Textilindustrie, Zucker und Glukose in der Gährungsindustrie und   Glukoselosungen    in der Leder-und Pa  pierfabrikation    verwendet werden. Ferner kann Zucker als Ausgangsmaterial zur   Her-    stellung pharmazeutischer Produkte, z. B. für die Fabrikation von Penicillin, verwendet werden.



   Die Erfindung sei an Hand   eines Bei-    spiels erläutert, ohne darauf beschränkt zu sein.



   Beispiel :
Der vom Konvertor kommende Glukose  dünnsaft    von etwa 30  Bx wird mit 0,   5 %    Bentonit, auf Trockensubstanz berechnet, versetzt : der Saft wird bis auf   einenp-Wert    von   5,    7 neutralisiert und durch einen Filter filtriert. Der vorgereinigte   Dünnsaft,    der z.

   B. eine Farbe von 1,   5     St pro 100   g      Trockenstoff    in 100   cnr    hat, wird auf   einen pE-Wert von    4, 2 eingestellt und mit einer Filtriergeschwindigkeit von   1    Liter pro Stunde von unten nach oben durch   1    Liter Aktivkohle der obenerwähnten Eigenschaften bei einer   Schichthohe    von 50 cm geleitet.



  Die Temperatur bei der Perkolation betrÏgt   50  C.    Die Filtration wird fortgesetzt, bis die Farbe des Filtrates 0,   1     St beträgt ; die   Filtratmenge    beträgt nun 33 Liter, mit einer   Durchschnittsfarbe    von 0,   04 .   



   Um die Kohle zu regenerieren, wird zunächst Wasser von einer Temperatur von 55  C von oben nach unten durch die Kohle geleitet, bis das Filtrat praktisch keine Reaktion mit   Fehlingscher    Lösung mehr ergibt.



  Daraufhin wird so lange in der gleichen Richtung mit 0. 4% iger Natronlauge bei   50     C perkoliert, bis von der Kohle praktisch keine Farbe mehr abgegeben wird. Die Kohle wird mit Wasser gewaschen, bis das Filtrat nur noch schwach alkalische Reaktion aufweist, mit 0,   4 % iger Salzsäure    bei etwa 50  C perkoliert, bis der pH-Wert des Filtrates etwa 4 beträgt, und zum Entfernen der   Salzsaure    wieder mit warmem Wasser gewaschen.



   Es zeigte sich, da¯ die Kohle, nachdem sie dreissigmal beladen und regeneriert worden war, noch immer fÏhig war, dieselbe Menge Filtrat mit einer   Durchschnittsfarbe    unterhalb 0,   1     St abzugeben, und somit keine nennenswerte Herabsetzung des Adsorptions  vermögens    aufwies, woraus hervorgeht, dass die Regeneration immer sehr   vollständig ge-    wesen war. Die in dieser Weise erhaltenen Lösungen sind weitgehend entfÏrbt.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRUCH : Verfahren zum Reinigen von Flüssigkei- ten, insbesondere wässerigen Lösungen organischer Stoffe, wie Zucker, organische SÏuren und deren Salze, dadurch gekennzeich- net, da¯ man die Fl ssigkeit durch mindestens eine Kolonne führt, die mit Aktivkohle in Kornform gefüllt ist, welche in trockenem Zustande ein Litergewicht von höchstens 250 g, eine Benetzungswärme für Benzol von wenigstens 23 Ealorien pro Gramm Trockenkohle und eine Benzoladsorption bei 20 C aus einem bei dieser Temperatur zu 92,
    7% mit Benzol gesättigten Luftstrom von wenigstens 60 g pro 100 g Trockenkohle besitzt. und die mindestens teilweise erschöpfte Kohle in situ durch Behandlung mit einer alkalischen Flüssigkeit regeneriert.
    UNTERANSPBUCHE : l. Verfahren nach Patentanspruch, dadurch gekennzeichnet, dass die Flüssigkeit vorgängig von kolloidalen Verunreinigungen befreit wird.
    2. Verfahren nach Patentanspruch, dadurch gekennzeichnet, daB bei der Reinigung die scheinbare Kontaktdauer zwischen Fl ssigkeit und Kohle mindestens eine halbe Stunde beträgt.
    3. Verfahren nach Patentanspruch, dadurch gekennzeichnet, dass die Regenerationsflüssigkeit im Gegenstrom zu der zu reini genden Flüssigkeit durch die Kohle geleitet wird.
    4. Verfahren nach Patentanspruch, dadurch gekennzeichnet, daB nach der Behandlung der mindestens teilweise erschöpften Kohle mit einer alkalischen Flüssigkeit eine Nachbehandlung mit Saure vorgenommen wird.
    5. Verfahren nach Patentanspruch, dadurch gekennzeichnet, da¯ bei der Behandlung von Glukosesäften die erschöpfte und mit Wasser möglichst vollständig ausgewaschene Kornkohle bei einer Temperatur unterhalb 65 C mit Natronlauge behandelt wird, deren Konzentration 1, 5% nicht über- steigt.
CH249112D 1943-04-30 1944-07-20 Verfahren zum Reinigen von Flüssigkeiten. CH249112A (de)

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Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
EP0026078A1 (de) * 1979-09-18 1981-04-01 Penicillin Assays, Inc. Verfahren zum Entfernen von Antibiotika oder deren Rückständen aus damit verunreinigter Milch

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* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
EP0026078A1 (de) * 1979-09-18 1981-04-01 Penicillin Assays, Inc. Verfahren zum Entfernen von Antibiotika oder deren Rückständen aus damit verunreinigter Milch

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