DE620387C - Verfahren zum Trocknen von Gasen und Gasgemischen - Google Patents

Verfahren zum Trocknen von Gasen und Gasgemischen

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DE620387C
DE620387C DE1930620387D DE620387DD DE620387C DE 620387 C DE620387 C DE 620387C DE 1930620387 D DE1930620387 D DE 1930620387D DE 620387D D DE620387D D DE 620387DD DE 620387 C DE620387 C DE 620387C
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Classifications

    • BPERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
    • B01PHYSICAL OR CHEMICAL PROCESSES OR APPARATUS IN GENERAL
    • B01DSEPARATION
    • B01D53/00Separation of gases or vapours; Recovering vapours of volatile solvents from gases; Chemical or biological purification of waste gases, e.g. engine exhaust gases, smoke, fumes, flue gases, aerosols
    • B01D53/26Drying gases or vapours

Description

  • Societe de Recherches et d'Exploitations Petroliferes in Paris Verfahren zum Trocknen von Gasen und Gasgemischen Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zum Trocknen von Gasen und Gasgemischen unter Verwendung aktiver Kohle.
  • Trotz zahlreicher Versuche ist es bisher nicht gelungen, die bisher bekannten aktiven Kohlen, obwohl sie außerordenlich stark poröse Körper darstellen, technisch für die Trocknung von Luft oder anderen Gasen zu verwenden. Obwohl diese Kohlen eine große Adsorptionskraft für organische Dämpfe besitzen, so haben sie doch nur eine sehr be grenzte Adsorptionsfähigkeit für Wasserdampf, welche Tatsache, wie die Wissenschaft in neuerer Zeit gezeigt hat, mit der sehr geringen Adsorptionswärme bei der Aufnahme von Wasserdampf durch aktive Kohle in Beziehung steht.
  • Die Adsorptionsisotherme von Wasserdampf durch aktive Kohlen zeigt in der Tat keinen deutlichen Knickpunkt im Gegensatz zu der Adsorptionsisotherme, die bei der Aufnahme organischer Lösungsmittel durch aktive Kohle erhalten wird.
  • Die vorliegende Erfindung ermöglicht das Trocknen von Gasen und Gasgemischen unter Verwendung aktiver Kohlen durch eine besondere Behandlung derselben, durch welche ihre Adsorptionskraft für Wasserdampf sehr erheblich gesteigert wird, so daß sie eine einen deutlichen Knickpunkt aufweisende Adsorptionsisotherme für Wasserdampf besitzen und eine nahezu vollständige Trocknung von Luft oder anderen Gasen ermöglichen. Da die neuen Kohlen gemäß der Erfindung leicht regenerierbar sind und eine ökonomische und praktisch vollständige Trocknung der Gase ermöglichen, so bietet deren technische Anwendung einen erheblichen technischen Vorteil nicht nur im Vergleich zu den bisherigen Adsorptionskohlen, sondern auch im Vergleich zu chemischen Trocknungsmitteln, wie Calciumchlorid oder Silikagel oder imprägnierten oder nichtimprägnierten inaktiven porösen Stoffen.
  • Gemäß der vorliegenden Erfindung werden für die Adsorption von Wasserdampf geeignete Kohlen dadurch erhalten, daß man aktive Kohlen vor, während oder nach der Aktivierung mit Lösungen wasseraufnehmender neutraler Stoffe behandelt, z. B. mit Lösungen von Calciumchlorid, Chlorzink, Eisenchlorid, Chlormagnesium, Kupfersulfat, Natriumsulfat, Kaliumcarbonat, Glycerin usw., derart, daß diese Stoffe in der fertigen Kohle noch in genügender Menge vorhanden sind.
  • Es ist bekannt, Adsorptionskohle dadurch herzustellen, daß Kohle oder kohlenhaltige Stoffe mit Salzen oder Säuren getränkt und geglüht werden, worauf die zugeführten Salze oder Säuren, nachdem sie die Aktivierung bewirkt haben, wieder ausgelaugt und entfernt werden, so daß sie in der fertigen Kohle nicht mehr oder nur in Spuren vorhanden sind. Bereits aktivierte Kohle ist auch schon mit geringen Mengen von Metallsalzen, Metalloxyden oder mehrwertigen Alkoholen, z. B. Glycerin und Zinnchlorür, imprägniert worden, um auf Oxydationsvorgängen beruhende Veränderungen zu verhindern. Abgesehen davon, daß die bei diesen Verfahren aufgenommenen Mengen an wasseranziehenden Stoffen nicht ausreichend sind, eine wesentliche Erhöhung der Adsorptionskraft der aktiven Kohlen gegenüber Wasserdampf herbeizuführen, ist auch nicht vorgeschlagen worden, die auf diesem Wege behandelten Kohlen zum Trocknen von Gasen zu benutzen.
  • Die Erfindung besteht demgegenüber in der Anwendung aktiver Kohlen zum Trocknen, die mit erheblichen Mengen wasserentziehender Stoffe, wie z. B. Calciumchlorid, Zinkchlorid, Magnesiumchlorid, Eisenchlorid, Kupfersulfat, Natrinnasulfat, Kaliumcarbonat, Glycerin usw., beladen sind. Die aktive vierte Kohle wird zweckmäßig in gekörnter Form mit Lösungen geeigneter Konzentration eines der obengenannten wasseranziehenden Stoffe getränkt und nach sorgfältigem giem~Abtropfen getrocknet. Die Tränkung kann in der Kälte oder in der Wärme bis zum Siedepunkt der verwendeten Lösung erfolgen sowie bei normalem Druck oder im Vakuum.
  • Die Konzentration der Lösung an wasseranziehender Substanz hängt von der Natur der aktiven Kohle und dem gewünschten Ergebnis ab. Meist hat es keinen Zweck, eine solche Konzentration zu überschreiten, daß die behandelte Kohle nach dem Trocknen mehr als 30 01, ihres Eigengewichtes an wasseranziehendem Stoff zurückhält.
  • Beispiel I Aktive Kohle, die nach irgendeinem bekannten Verfahren hergestellt ist, wird etwa I Stunde in der Kälte mit einer etwa 25 prozentigen wässerigen Calciumchloridlösung behandelt, worauf man die Kohle gut abtropfen läßt und trocknet. Die so erhaltene imprägnierte Kohle hat etwa die gleiche Aktivität gegenüber vielen organischen Gasen und Dämpfen wie die ursprüngliche Kohle, aber ihre Adsorptionsfähigkeit in bezug auf Wasserdampf, die ursprünglich sehr gering war, ist so sehr gesteigert worden, daß die imprägnierte Kohle mit großem Vorteil zur industriellen Trocknung von Gasen verwendet werden kann.
  • Beispiel 2 Aktive Kohle beliebiger Herkunft wird etwa 2 Stunden lang mit einer etwa 25 prozentigen, kochenden Natriumsulfatlösung behandelt, abtropfen gelassen und getrocknet.
  • Andere Ausführungsformen der vorliegenden Erfindung bestehen darin, den Kohlen chemische Stoffe einzuverleiben, aus denen die obenerwähnten wasseranziehenden Stoffe, vorzugsweise nach der Aktivierung, gebildet werden. Man kann beispielsweise der Kohle vor der Aktivierung einen die Aktivierung nicht beeinflussenden Stoff, wie Kalk, bei- -fügen und 4ann nach Ider Aktivierung die erhaltene aktive Kohle z. B. mit gasförmiger Salzsäure behandeln, welche den Kalk in Calciumchlorid überführt. Man erhält so das gleiche Resultat, als wenn man die Kohle nach der Aktivierung direkt mit einer Calciumchloridlösung imprägniert hätte, und man vermeidet auf diese Weise die Notsvendigkeit der Trocknung des iniprägnierten Produktes.
  • Eine andere Ausführungsform der Erfindung geht nicht von bereits aktivierter Kohle aus, sondern von inaktiver Kohle oder kohlenstoffhaltigem Material, wie es zur Herstellung aktiver Kohle verwendet wird, indem dieses Material vor der Aktivierung mit den obengenannten Stoffen getränkt und dann aktiviert wird, worauf die so erhaltene aktive Kohle entweder gar nicht oder nur so weit gewaschen wird, daß die gewünschte Menge der obengenannten Salze in dem Endprodukt verbleibt.
  • Die so behandelten Kohlen weisen in ihrer Adsorptionsisotherme für Wasserdampf (im Gegensatz zu den bisher bekannten aktiven Kohlen) einen deutlichen Knickpunkt auf. Es ist zu erwähnen, daß auch inaktive poröse Stoffe, wie z. B. Bimsstein, die der gleichen Tränkungsbehandlung mit den gleichen wasseraufnehmenden Stoffen unterworfen worden sind, keinen Knickpunkt in der Adsorptionsisotherme für Wasserdampf aufweisen.
  • Die gemäß der vorliegenden Erfindung behandelte Kohle gewinnt also vollständig neue Eigenschaften und ist als neuer Stoff anzusehen.
  • Wenn man z. B. eine Adsorptionsvorrichtung einmal mit gewöhnlicher Holzkohle, ein zweites Mal mit bester handelsüblicher Aktivkohle (z. B. sogenannter Chlorzinkkohle) und ein drittes Mal mit einer Kohle gemäß der vorliegenden Erfindung, die z. B. nach Beispiel.r oder 2 erhalten worden ist, beschickt, so adsorbiert die erstgenannte Kohle aus einer Luft mit yo 01o Feuchtigkeitsgehalt kaum 5 01,, die zweite höchstens I0 °/o Feuchtigkeit (bezogen auf ihr Eigengewicht), während die dritte Kohle gemäß der Erfindung etwa 60 bis 65 01o Feuchtigkeit (bezogen auf ihr Eigengewicht) adsorbiert. Angenommen ist bei diesem Beispiel normale Temperatur und normaler Druck. Ein ganz wesentlicher technischer Vorteil des Verfahrens liegt darin, daß man mit der nach der Erfindung behandelten Kohle eine genügende Trocknung von Luft und Gasen nicht nur bei kleinen Durchgangsgeschwindigkeiten, wie sie beispielsweise bei der Trocknung durch Chlorcalcium innegehalten werden müssen, erzielt, sondern mit dem gleichen Volumen Trocknungsmittel auch bei vielfacher Geschwindigkeit und trotz beträchtlich geringeren Widerstandes eine gleiche oder bessere Trocknung bewirken kann.
  • Die wirtschafliche Bedeutung des Verfahrens gemäß der Erfindung beruht nicht nur darauf, daß mit der gleichen Volumenmenge an Trockenmittel die 3- bis 6fache Luft oder Gasmenge getrocknet werden kann als mit imprägniertem Bimsstein oder ähnlichen bekannten Mitteln bzw. daß die Apparatur auf 8 bis t verkleinert werden kann, sondern weiterhin darauf, daß das Trockenmittel gemäß der Erfindung durch einfache Erhitzung, z. B. durch Durchleiten eines auf I500 erhitztenLuft- oder anderen Gasstromes, immer wieder regeneriert werden kann, wobei dieser Regenerierung keine Grenzen gesetzt sind, da die Wasseraufnahmefähigkeit einer hundertmal regenerierten Kohle gemäß der Erfindung nicht die geringste Abnahme aufweist.

Claims (2)

  1. PATENTANSPRÜCHE: I. Verfahren zum Trocknen von Gasen und Gasgemischen, dadurch gekennzeichnet, daß die feuchten Gase oder Gasgemische mit einer aktiven Kohle in Berührung gebracht werden, welche, vorzugsweise nach der Aktivierung, mit wasseranziehenden neutralen Stoffen, wie z. B. Calciumchlorid, Zinkchlorid, Magnesiumchlorid, Eisenchlorid, Kupfersulfat, Natriumsulfat, Kaliumcarbonat, Glycerin usw., in der Weise behandelt ist, daß erhebliche Mengen dieser Stoffe in der fertigen Kohle verbleiben.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch I, dadurch gekennzeichnet, daß eine aktive Kohle verwendet wird, welche bereits zu dem gleichen Zweck gedient hat und welche durch Erhitzung, z. B. durch Durchleiten eines heißen Gasstromes, mit oder ohne Vakuum regeneriert worden ist.
DE1930620387D 1929-11-25 1930-09-30 Verfahren zum Trocknen von Gasen und Gasgemischen Expired DE620387C (de)

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DE (1) DE620387C (de)

Cited By (3)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE1067691B (de) * 1956-07-26 1959-10-22 Auergesellschaft Ag Atemfilter zum Schutz gegen Kohlenoxyd
DE1258832B (de) * 1963-03-06 1968-01-18 Products Company Van Loesliches koerniges Trockenmittel
DE3231717A1 (de) * 1982-08-26 1984-03-01 Drägerwerk AG, 2400 Lübeck Luftreinigungsmittel, impraegniert und zur verwendung in filtern

Cited By (3)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE1067691B (de) * 1956-07-26 1959-10-22 Auergesellschaft Ag Atemfilter zum Schutz gegen Kohlenoxyd
DE1258832B (de) * 1963-03-06 1968-01-18 Products Company Van Loesliches koerniges Trockenmittel
DE3231717A1 (de) * 1982-08-26 1984-03-01 Drägerwerk AG, 2400 Lübeck Luftreinigungsmittel, impraegniert und zur verwendung in filtern

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