DE84398C - - Google Patents

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DE84398C
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C13SUGAR INDUSTRY
    • C13KSACCHARIDES OBTAINED FROM NATURAL SOURCES OR BY HYDROLYSIS OF NATURALLY OCCURRING DISACCHARIDES, OLIGOSACCHARIDES OR POLYSACCHARIDES
    • C13K1/00Glucose; Glucose-containing syrups
    • C13K1/06Glucose; Glucose-containing syrups obtained by saccharification of starch or raw materials containing starch

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  • Jellies, Jams, And Syrups (AREA)
  • Polysaccharides And Polysaccharide Derivatives (AREA)
  • Preparation Of Compounds By Using Micro-Organisms (AREA)

Description

KAISERLICHES
PATENTAMT
Das vorliegende Verfahren ist eine besondere Ausbildung des bekannten Verfahrens, nach welchem Kartoffelreibsel zunächst durch Abwässerung von allen Stoffen befreit werden soll, welche im weiteren Verfahren schädlich wirken, worauf das ausgewaschene Zwischenproduct mit Wasser und Säure erhitzt wird, so dafs die Stärke sich in Glucose und Dextrin umsetzt, und schliefslich die Trennung der Cellulose und etwaiger anderer- fester Körper vom gewonnenen Saft stattfindet,' welcher gleichfalls auf bekannte Weise weiter bearbeitet werden kann.
Durch dieses Verfahren und seine verschiedenen bisher bekannt gewordenen Ausführungsweisen konnte ein reines, zur Krystallisirung geeignetes Product nicht erzielt werden, und zwar weil, wie der Erfinder beobachtete, bei Zusatz des stets kalkhaltigen Waschwassers zu dem an Alkaliphosphaten reichen Vegetationswasser des Reibsels sich unlösliches Kalkphosphat bildet, welches bei seiner Ausscheidung stickstoffhaltige Substanzen (Eiweifskörper) mit niederreifst, welche sich dann beim nachfolgenden Kochprocefs mit verdünnten Säuren, gleichzeitig mit aus der Cellulose sich bildenden Zersetzungsproducten, in schlammige, den Filtrations- und Krystallisationsprocefs hindernde Producte umsetzen.
Zwar war bereits "vorgeschlagen worden, zur Reinigung des Kartoffelreibsels an Stelle des gewöhnlichen Wassers schwach angesäuertes Wasser zu verwenden, jedoch liefs auch hier die beim darauffolgenden Kochen mit verdünnten Säuren erfolgende Volumvermehrung der Cellulose ihr Aussüfsen fast unmöglich erscheinen.
Der Zweck der vorliegenden Erfindung beruht nun darin, diese Uebelstände zu beseitigen und unter Anwendung geeigneter Apparate in einfacher Weise zur Krystallisirung geeignete Glucosesyrupe zu gewinnen. Unter Zugrundelegung vorerwähnter Beobachtung, dafs einerseits auch Spuren von Kalk in dem zum Entfernen des Vegetationswassers der Kartoffeln benutzten Waschwasser die Niederschlagung von Eiweifskörpern infolge der Ausfällung von phosphorsauren Kalksalzen verursacht, welche später nicht mehr entfernt werden können und beim späteren Procefs der Verzuckerung und Krystallisation des Zuckers direct hindernd wirken, andererseits durch fortgesetztes Kochen mit verdünnten Säuren aus der Cellulose schlammige, voluminöse, das Aussüfsen des gebildeten Glucosesyrups erschwerende Stoffe gebildet werden, verfährt nun der Erfinder so, dafs er zunächst die zur Entfernung der Eiweifsstoffe fein zerriebene Kartoffelmasse entweder direct mit der zur Umwandlung der in ihr enthaltenen phosphorsauren Alkalisalze in

Claims (1)

  1. lösliche saure phosphorsaure Salze hinreichenden Sä'uremenge versetzt und dann mit gewöhnlichem Wasser auswäscht oder diese Säuremenge dem Waschwasser zufügt und mit demselben auswäscht, bis es keine Spur von Eiweifsstoffen mehr enthält.
    Bei diesem ersten Theile des vorliegenden Verfahrens wird demnach die Bildung von unlöslichem Kalkphosphat und das Niederreifsen von Eiweifsstoffen bei seiner Ausscheidung verhindert, so dafs bei der weitgehenden Zerkleinerung der Kartoffeln die Eiweifsstoffe durch das Waschwasser vollständig entfernt werden und ein reines Gemenge von Stärke und Glucose zurückbleibt.
    Es hat sich nun herausgestellt, dafs die so erhaltene Stärkemasse — offenbar, weil sie von weiteren, schädlich wirkenden Beimengungen frei ist —■ sich trotz der beigemengten Cellulose ebenso wie reine Stärke allein schon unter ioo° C. verzuckern läfst und sich demnach nach Ansicht des Erfinders unterschiedlich von den Erzeugnissen aller anderen, bisher üblich gewesenen Waschmethoden verhält, welche eine Verzuckerung unter ioo° überhaupt nicht zulassen.
    Bisher mufste man, da man immer mit unreinem Stärkemehl und Cellulose arbeitete und die Verzuckerung unreiner Stärke erst bei höherer Temperatur erfolgt, die Kartoffelreibsel mit der Säurelösung längere Zeit kochen, wobei einerseits durch die Einwirkung der Säure, andererseits durch die Bewegung der Masse die Cellulose sich zersetzte und zerfiel. Beides vermeidet der Erfinder, indem er die Verzuckerung unter dem Siedepunkte des Wassers ausführt und unter Anwendung geeigneter Apparate die Bewegung der Cellulose während der Verdrängung der Glucoselösung aus ihr verhindert.
    Bei der Ausführung des Verfahrens verfährt der Erfinder so, dafs er die Kartoffeln zunächst fein zerreibt, um möglichst jede Zelle mit dem Waschwasser in directe Berührung zu bringen und so die gänzliche Entfernung der Eiweifsstoffe, welche nicht durch die Zellenwandungen diffundiren, zu erreichen.
    Dem Reibsei setzt man dann entweder direct etwas mehr als die zur Entfernung der Alkaliphosphate erforderliche Menge Säure zu, oder aber Y2 Theil Säure auf iooo Theile Wasser, und wäscht damit aus, bis alles Vegetationswasser der Kartoffeln verdrängt ist und das Waschwasser keine Spur von Eiweifsstoffen mehr zeigt.
    Die so vorbereitete, aus reiner Cellulose und reinem Stärkemehl bestehende Substanz wird nun in einem mit Rührwerk versehenen, durch Dampfschlange heizbaren, beiderseits geschlossenen Apparat der Verzuckerung unterworfen, nachdem man vorher die feuchte oder trockene Substanz in einem Mischapparat mit verticaler oder horizontaler Bewegung mit der zur Erzeugung einer breiigen Masse erforderlichen Menge Wasser verrührt hat, welcher man etwa zwei Drittel oder drei Viertel der zur Verzuckerung erforderlichen Säuremenge zugesetzt hat.
    Die zur Verrührung nicht benutzte Wassermenge bringt man mit dem übrigen Drittel oder Viertel der Säure in den Verzuckerungsapparat und läfst, nachdem man die Temperatur der Flüssigkeit in demselben auf etwa 95° gebracht hat, den Inhalt des Mischgefäfses unter Umrühren langsam in den Verzuckerungsapparat einfliefsen, wobei man die Temperatur constant erhält.
    Während der ganzen Dauer des Verzuckerungsprocesses, etwa 4 bis 5 Stunden, wird die Masse in Rotation erhalten. Zur Verzuckerung können alle jene Säuren verwendet werden, welche Stärkemehl in Zucker überzuführen vermögen. Die Dauer des Verzuckerungsprocesses hängt ganz von der Menge und Wirkungsfähigkeit der angewendeten Säure ab. Als geeignetstes Mischungsverhältnifs wurde gefunden:
    Vorbereitete Kartoffeln:
    feucht 100 kg, trocken 30 kg,
    Säure 1 - - 1 -
    Wasser 25 - - 95 - .
    Der Verzuckerungsprocefs ist beendet, sobald eine Probe auf Zusatz von Jod Orangefärbung annimmt; alsdann geht man zur Trennung des Saftes von der Cellulose über. Diese erfolgt durch Filtriren und Auswaschen, und zwar in der Weise, dafs man den Saft unter Zusatz von Wasser so langsam durch den Filterboden eines Bottichs hindurchtreten läfst, dafs die Cellulose schwebend bleibt.
    Der von der Filtration herrührende Saft dient zur Fabrikation von sogenanntem krystallinischen Glucosesyrup; er braucht nur saturirt, über Knochenkohle filtrirt und im Vacuum bis zu dem im Handel üblichen Grad concentrirt zu werden.
    . Um feste krystallisirte Glucose zu gewinnen, mufs der Saft nochmals verzuckert werden, um das Dextrin in Glucose umzuwandeln. Diese Operation wird entweder durch Kochen ohne Druck oder vorzugsweise unter Druck im Autoclaven ausgeführt, worauf dann die Saturation, Filtration und Concentration in bekannter Weise erfolgt.
    Pa τ ε ν τ - A ν s ρ R υ c η :
    Ein Verfahren zur Herstellung krystallisationsfähiger Traubenzuckerlösungen, dadurch gekennzeichnet, dafs man aus dem Kartoffelreibsel
    dadurch alle Eiweifskörper vollständig entfernt, dafs man vor der Abwässerung genügend Säure zusetzt, um die vorhandenen phosphorsauren Salze in saure Salze überzuführen, um die vollständige Verzuckerung dann durch genügend lange Erhitzung unter dem Siedepunkte vornehmen zu können, und dafs man den so erhaltenen Saft dadurch von der Cellulose scheidet, dafs man ihn unter Wasserzusatz so langsam durch den Filterboden eines Bottichs hindurchtreten läfst, dafs die Cellulose schwebend bleibt.
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