DE301679C - - Google Patents
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-
- A—HUMAN NECESSITIES
- A23—FOODS OR FOODSTUFFS; TREATMENT THEREOF, NOT COVERED BY OTHER CLASSES
- A23J—PROTEIN COMPOSITIONS FOR FOODSTUFFS; WORKING-UP PROTEINS FOR FOODSTUFFS; PHOSPHATIDE COMPOSITIONS FOR FOODSTUFFS
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Description
Der Fruchtsaft der Kartoffel enthält wertvolle Nährstoffe, namentlich Eiweiß, Amine
und Zucker, auch anorganische, die Ernährung günstig beeinflussende Körper wie Kali und
Phosphorsäure."
In dem bisher üblichen Stärkegewinnungsverfahren gehen diese Nährstoffe' verloren, da
der Kartoffelbrei zum Auswaschen der Stärke mit großen Wassermengen behandelt wird,
ιό welche die sogar im unverdünnten Fruchtsaft
nur in wenigen Prozenten enthaltenen Stoffe etwa zehnfach weiter verdünnen und damit
für die menschliche oder tierische Ernährung unverwertbar bzw. ungewinnbar machen.
Man hat versucht, den Fruchtsaft aus der Stärkeauswaschung mit Futtermitteln, die
Wasser aufsaugen, wie Häcksel, zu vermischen und diese dem Vieh sofort feucht zu verabreichen.
Dieses Verfahren gestattet nicht ein dauerhaftes haltbares Futter zu erhalten.
Man hat weiter versucht, das Eiweiß des Fruchtsaftes durch Ansäuerung oder Erwärmung
zu. koagulieren, den abgesetzten Eiweißschlamm von der Flüssigkeit zu trennen und
ihn feucht oder getrocknet oder mit anderen Stoffen wie Kartoffelpülpe vermischt an Vieh
zu verfüttern. Hierbei gingen die nicht koagulierbaren Stoffe, wie Amide und Zucker, sowie
die Salze verloren.
Man hat weiter versucht, die geriebenen Kartoffeln mit Mineralsäure oder Alkalien zu
behandeln, die Flüssigkeit von dem festen Rückstande in Schleudern zu trennen und einzudampfen.
Durch die Verwendung von Mineralsäure und Alkalien wurde eine Verdünnung des Fruchtsaftes herbeigeführt, wodurch die
Eindampfung der gewonnenen Flüssigkeit erschwert und verteuert wurde. Die Verwendung
von Säuren oder Alkalien bewirkte außerdem eine Umwandlung des Eiweißes, so daß
dasselbe nicht in reiner Form gewonnen werden konnte. Die Trennung der Flüssigkeit von
den festen Bestandteilen unter Benutzung von Schleudern hatte weiter. den Übelstand, daß
die Menge der erhaltenen Flüssigkeit gering war, weil beim Abschleudern die äußere Schicht
der festen Bestandteile sich schnell verfilzt und dem weiteren Vordringen von Flüssigkeit
aus den inneren Schichten Widerstand leistete.
Das vorliegende Verfahren besteht darin, daß die Kartoffeln ohne Zusatz von Wasser
gerieben werden und aus dem unverdünnten Reibsei durch Pressen der Fruchtsaft gewonnen
und danach eingedampft wird.
Bisher erfolgte bei der Stärkegewinnung das Reiben der Kartoffeln Unter Zusatz von Wasser,
um es bequemer zu machen, Kraft zu sparen und eine leichtere Beweglichkeit des Breies
zu erhalten, was namentlich für die Beförderung durch Pumpen wichtig war. Von einem derartigen
Wasserzusatz wird bei dem vorliegenden Verfahren abgesehen, vielmehr wird unverdünnter
geriebener Kartoffelbrei hergestellt. Dieser gelangt ■ in Filterpressen und wird unter hohem
Druck ausgepreßt. Es gelingt, 2/3 bis 3/4 des
gesamten Fruchtsaftes der. Kartoffeln zu gewinnen. Der gewonnene Fruchtsaft wird eingedampft,
getrocknet oder mit Kartoffelpülpe,
fs. Auflage,.ausgegeben ar» 14· Januar ig2o.J
entweder gepreßter oder getrockneter oder anderen Futtermitteln, vermischt und so verwendet
oder getrocknet. Der Preßrückstand wird in üblicher Weise weiter auf Stärke verarbeitet.
Die Ausführung des Verfahrens kann beispielsweise derartig geschehen, daß der geriebene
dicke Kartoffelbrei, welcher nicht pumpfähig ist, durch einen Elevator gehoben und
ίο unter Druck einer Hochdruckpumpe zufließt,
welche ihn mit einem Überdruck von 8 bis io Atmosphären den Filterpressen zuführt. Der
gewonnene Preßsaft wird in einem Mehrkörpersystem o. dgl. bis zur breiigen Beschaffenheit
eingedickt. Die Eindickung bereitet keine Schwierigkeiten, weil sich gezeigt hat, daß der
unverdünnte Fruchtsaft, im Gegensatz zu dem bei der üblichen Art der Stärkegewinnung verdünnten
Fruchtsaft, nicht wesentlich schäumt.
Beim Eindampfen hat sich weiter gezeigt, daß ein Ansetzen oder Festbrennen des Eiweißes
nicht stattfindet, denn das bei der Erwärmung ausgeschiedene Eiweiß ist wohl infolge des
. Salzgehaltes des Saftes äußerst feinflockig, wodurch die Eindampfung leicht vonstatten geht.
Der eingedickte breiförmige Saft kann, falls er nicht als solcher verwendet wird, auf Walzentrocknern
oder anderen geeigneten Trockenapparaten zur Trockne gebracht werden. Etwaige Säure wird durch Soda oder Kalk neutralisiert.
Die aus den Filterpressen entleerten Kuchen werden in die Stärkefabrik gegeben.
Die in der beschriebenen Weise aus dem Fruchtsaft gewonnenen Stoffe können im eingedickten
Zustande mit den in der Stärkefabrikation
von der Stärkeauswaschung zurückbleibenden Faser- oder Zellstoffen (Pulpe), die
bisher gepreßt oder getrocknet als Futtermittel verwertet wurden, vermischt, und die Mischung
kann erforderlichenfalls getrocknet werden. Man erhält hierdurch ein hochwertiges eiweißreiches
Kraftfuttermittel.
Man vermischt z. B. die in den Verdampfapparaten aus dem Preßsaft eingedickte Masse
mit gepreßter oder getrockneter Pulpe in Knetmaschinen; die Mischung wird in Mulden-,
Vakuum- oder anderen Trockenapparaten auf 85 bis 90 Prozent Trockensubstanz gebracht.
Claims (2)
1. Verfahren zur Gewinnung von Nährstoffen bei der Kartoffelstärkefabrikation,
' dadurch gekennzeichnet, daß aus dem ohne Zufuhr von Wasser hergestellten Kartoffelbiei
der Fruchtsaft abgepreßt, eingedickt und gegebenenfalls getrocknet wird, während
der Preßrückstand in üblicher Weise · auf Stärke verarbeitet wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der eingedickte Fruchtsaft
mit abgepreßter oder getrockneter Pulpe vermischt und das Gemisch gegebenenfalls
getrocknet wird.
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE301679C true DE301679C (de) |
Family
ID=555534
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DENDAT301679D Active DE301679C (de) |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE301679C (de) |
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE747200C (de) * | 1939-03-16 | 1944-09-13 | Dr Carl Oetling | Verfahren zur Herstellung von das Pflanzenwachstum foerdernden Mitteln |
DE747259C (de) * | 1938-05-31 | 1944-09-18 | Sangerhausen Ag Maschf | Verfahren zur Herstellung eines Futtermittels |
-
0
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Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE747259C (de) * | 1938-05-31 | 1944-09-18 | Sangerhausen Ag Maschf | Verfahren zur Herstellung eines Futtermittels |
DE747200C (de) * | 1939-03-16 | 1944-09-13 | Dr Carl Oetling | Verfahren zur Herstellung von das Pflanzenwachstum foerdernden Mitteln |
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