DE152236C - - Google Patents

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DE152236C
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tanning
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C14SKINS; HIDES; PELTS; LEATHER
    • C14CCHEMICAL TREATMENT OF HIDES, SKINS OR LEATHER, e.g. TANNING, IMPREGNATING, FINISHING; APPARATUS THEREFOR; COMPOSITIONS FOR TANNING
    • C14C3/00Tanning; Compositions for tanning
    • C14C3/02Chemical tanning
    • C14C3/08Chemical tanning by organic agents
    • C14C3/10Vegetable tanning

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  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Chemical Kinetics & Catalysis (AREA)
  • General Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Medicines Containing Plant Substances (AREA)
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Description

KAISERLICHES
PATENTAMT.
Ja 152236 KLASSE 28 a.
Vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren
zur Verwertung der von der Zellstoffgewinnung herrührenden Sulfitablaugen, darin bestehend, daß die aus den Kochern abgeblasenen, heißen Laugen direkt zum Auslaugen gerbstoffreicher Rohmaterialien, wie Quebracho-, Eichen-, Kastanienhölz, Valonea, Knoppern usw. benutzt werden.
Durch das vorliegende Verfahren werden
ίο nicht nur die ih den heißen Laugen enthaltenen Wärmemengen zur Förderung des Auslaugungsprozesses, sondern auch die in den Laugen enthaltene freie und gebundene schweflige Säure, welche bekanntlich allgemein zum Entfärben von Gerbstoffextrakten dient, nutzbar gemacht. Außerdem werden aber auch die in den Sulfitablaugen enthaltenen organischen Substanzen (Gerbstoffe und Nichtgerbstoffe) ausgenutzt, und zwar in der Weise, daß die Mengenverhältnisse zwischen Gerbstoff und den säurebildenden organischen Nichtgerbstoffen in den dargestellten Gerbextrakten innerhalb der für die praktischen Anforderungen erwünschten Grenzen geregelt werden.
Behufs praktischer Durchführung des vorliegenden Verfahrens werden die im Maximum mit einer Temperatur von 130 bis 140 ° aus den Kochern abgeblasenen Sulfitlaugen in einem gegen Wärmeausstrahlung gut geschützten Vorratsgefäß gesammelt und aus demselben in die am zweckmäßigsten aus acht bis zehn Gefäßen bestehende Auslaugebatterie geleitet. Die am besten aus Lärchenholz verfertigten Gefäße sind in der für die Extraktion von Gerbmaterialien allgemein gebräuchlichen Weise eingerichtet und durch kupferne Rohrleitungen derj artig miteinander verbunden, daß einerseits jedes Gefäß als erstes in der Batterie dienen bezw. mit dem Laugenreservoir in Verbindung gebracht, andererseits aber auch ausgeschaltet 40 ■ werden kann, um entleert und mit einer neuen Beschickung versehen zu werden.
Die Laugenmenge, welche auf die Gewichtseinheit des zu extrahierenden Gerbmaterials berechnet wird, hängt von der Zusammensetzung des letzteren ab und ändert sich demnach mit der Natur desselben. Der Zweck, welcher hauptsächlich angestrebt wird, besteht in der Herstellung eines Extraktes, in welchem das Verhältnis zwischen Gerbstoff und organischem Nichtgerbstoff ein derartiges ist, wie es nach den Erfahrungen der Praxis als das günstigste bezeichnet werden kann, d. i. auf 100 Gerbstoff etwa 85 organische Nichtgerbstoffe.
In den Extrakten, welche direkt nach dem Verfahren der Patentschrift 132224 aus den Sulfitlaugen selbst gewonnen werden, stellt sich dieses Verhältnis annähernd auf 100 Gerbstoff ' zu 110 Nichtgerbstoff. Demnach werden sich zur Extraktion mit Sulfitlaugen solche Gerbmaterialien besonders eignen, die durch einen relativ geringen Gehalt an organischem Nichtgerbstoff ausgezeichnet sind, wie z. B. Quebracho, Mimosarinde, Valonea, Myrobalanen, Knoppern usw. Ganz besonders eignet sich für den vorliegenden Zweck das Quebrachoholz, da es als billigstes Gerbmaterial auf 100 Gerbstoff nur 8 Nichtgerbstoff enthält. Berücksichtigt man, daß 100 kg dieses Holzes durchschnittlich 22,5 kg Gerbstoff und 1,8 kg organische Nichtgerbstoffe enthalten und daß 1 cbm Sulfitablauge von 6 ° Be. annähernd 170 kg Extrakt
(2. Auflage, ausgegeben am 22. April igw.)
mit durchschnittlich 25,5 Prozent Gerbstoff und 28,0 Prozent Nichtgerbstoffen (100 bisno) liefert, so ergibt eine einfache Rechnung, daß für 100 kg Quebracho 1,67 cbm Lauge zur Extraktion verwendet werden müssen, um einen Extrakt von der gewünschten Zusammensetzung zu erhalten.
Auf Grund der bekannten oder Versuchs-,
mäßig ermittelten Durchschnittsgehalte für die anderen hier zu berücksichtigenden Gerbmaterialien kann das Mengenverhältnis, in welchem die Lauge mit dem Material in Wechselwirkung gebracht werden muß, leicht festgestellt werden; so findet man z. B. für 100 kg Valonea 1,5 cbm Lauge, ebensoviel für 100 kg Mimosarinde, für 100 kg Myrobalanen 1,4 cbm Lauge usw. Weicht die Zusammensetzung des Gerbmaterials sehr erheblich von der durchschnittlichen ab, dann wird erst auf Grund einer Untersuchung das Verhältnis von Lauge und Rohstoff genauer
ao festgestellt werden müssen.
Die Dauer der Einwirkung sowie die dabei einzuhaltende Temperatur richten sich gleichfalls nach der Natur des Extraktionsmaterials, da die einzelnen Gerbstoffe ein ungleiches Löslichkeitsvermögen besitzen. Im allgemeinen wird bei Hölzern wegen der Schwerlöslichkeit ihrer Gerbstoffe die Einwirkungsdauer eine längere und die Temperatur eine höhere sein müssen als bei den als Gerbmaterialien dienenden Rinden und Früchten, bei welchen eine kürzere Behandlung und eine nicht über 70 ° C.
steigende Temperatur ausreicht. Diese Verhältnisse müssen selbstverständlich in jedem Falle durch die praktischen Versuche genauer festgestellt werden. Im übrigen ist die Arbeit die gleiche, wie sie bei der systematischen Auslaugung der Gerbmaterialien zur Gewinnung von Extrakten üblich ist.
Die bei der Extraktion gewonnenen Laugen werden dann zwecks Nutzbarmachung der in dieselben mit der Sulfitlauge eingeführten schwefligen Säure nach dem in der Patentschrift 132224 beschriebenen Verfahren mit Zinkstaub und Schwefelsäure oder einer anderen stärkeren Säure unter längerem Umrühren behandelt, wodurch eine energischere Entfärbung der gerbstoffhaltigen Lösungen ohne schädliche Beeinflussung der Gerbstoffe selbst erzielt wird. Nach dieser Behandlung gelangen schließlich die so erhaltenen Gerbstofflösungen in üblicher Weise im Vakuum zur Verdampfung, woselbst sie auf eine Dichte von etwa 28 ° Be. gebracht werden. In diesem Zustande sind sie als Gerbstoffextrakte ohne weiteres gebrauchsfähig.

Claims (1)

  1. Patent-Anspruch :
    Verfahren zur Extraktion von pflanzlichen Gerbmaterialien, gekennzeichnet durch die Verwendung der von der Zellstoffgewinnung herrührenden, noch heißen Sulfitablaugen als Extraktionsflüssigkeit.
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