DE382463C - Verfahren zur Herstellung von konzentrierten Kohlehydratloesungen durch Aufschliessen von zellulosehaltigem Material mit Salzsaeure - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von konzentrierten Kohlehydratloesungen durch Aufschliessen von zellulosehaltigem Material mit Salzsaeure

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DE382463C
DE382463C DEH81681D DEH0081681D DE382463C DE 382463 C DE382463 C DE 382463C DE H81681 D DEH81681 D DE H81681D DE H0081681 D DEH0081681 D DE H0081681D DE 382463 C DE382463 C DE 382463C
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hydrochloric acid
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cellulosic material
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DR NILS LOEFMAN
ERIK HAEGGLUND DR
NILS LOEFMAN DR
Evonik Operations GmbH
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DR NILS LOEFMAN
ERIK HAEGGLUND DR
NILS LOEFMAN DR
TH Goldschmidt AG
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C13SUGAR INDUSTRY
    • C13KSACCHARIDES OBTAINED FROM NATURAL SOURCES OR BY HYDROLYSIS OF NATURALLY OCCURRING DISACCHARIDES, OLIGOSACCHARIDES OR POLYSACCHARIDES
    • C13K1/00Glucose; Glucose-containing syrups
    • C13K1/02Glucose; Glucose-containing syrups obtained by saccharification of cellulosic materials

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Description

  • Verfahren zur Herstellung von konzentrierten Kohlehydratlösungen durch Aufschließen von zellulosehaltigem Material mit Salzsäure. Die durch Aufschließen von zellulosehaltigen Materialien mit hochkonzentrierterSalzsäure gewonnenen Kohlehydratlösungen sind in bezug auf die Kohlehydratkonzentration verhältnismäßig sehr schwach, da zum völligen Aufschließen etwa die siebenfache Menge an Säure gegenüber dem Gewicht des zellulosehaltigen Materials notwendig ist. Die ökonomische Verwertung einer so dünnen Kohlehydratlösung ist so gut wie aussichtslos, da der Verbrauch an Säure im Vergleich zu den gewonnenen Kohlehydratmengen zu groß ist. Diese Kohlehydratlösung hat außerdem den :\ achteil, daß sie nicht haltbar ist, da die Kohlehydrate, in solch starken Säuren aufgelöst, einer verhältnismäßig raschen: Zersetzung unterliegen.
  • Um zu einer technisch wertvollen Lösung des Problems zu gelangen, muß sowohl der Verbrauch an für das Aufschließen erforderlicher Säure herabgesetzt als auch die Säurekonzentration möglichst gering gehalten werden, damit die zerstörende Wirkung der Säure herabgesetzt wird. Die Erfüllung der letzteren Bedingung erscheint fürs erste unmöglich, da die aufschließende Kraft einer Säure, die einen geringeren Chlorwasserstoffgehalt als 39 bis a.o Prozent besitzt, sehr gering ist. .
  • Gleichwohl läßt sich die Aufgabe lösen. Die Möglichkeit dazu beruht auf der überraschenden Eigenschaft der salzsauren Kohlehydratlösungen, welche durch das Aufschließen von zellulosehaltigen Materialien mit hochkonzentrierter Salzsäure gewonnen werden, ihrerseits wieder eine erhebliche Auflösekraft für zellulosehaltiges Material zu be-@ sitzen, obwohl sie keine so hohe Chlorwasserstoffkorizentration mehr besitzen, wie reine Salzsäure besitzen muß, wenn sie eine kräftige auflösende Wirkung auf Zellulose ausüben soll. .
  • Diese Eigenschaft der salzsauren Kohlehydratlösung, eine auflösende Wirkung auf zellulosehaltiges Material auszuüben, wird gemäß der Erfindung in der Weise nutzbar gemacht, daß man die durch Auflösen von Zellulose in hochkonzentrierter Salzsäure erhaltene saure Kohlehydratlösung wiederholt mit frischem zellulosehaltigem Material in Berührung bringt. Dadurch wird eine stetige Zunahme der Kohlehydratkonzentration erreicht, während die Säurekonzentration dauernd zurückgeht.
  • Die Steigerung der Kohlehydr atkonzentration kann aber nicht unbegrenzt fortgesetzt werden. Sobald eine gewisse Höhe derselben bei einem bestimmten Säuregrad erreicht ist, kommt der Auflöseprozeß für Zellulose zum Stillstand.
  • Es ist aber weiter gefunden worden, daß. die Auflösung wieder fortschreitet, wenn man der Lösung Mineralsäure, z. B. Chlorwasserstoff, zusetzt. Um also rasch zu einer an Kohlehydraten reichen Lösung zu kommen, inuß, wenn die Reaktionsgeschwindigkeit zwischen der sauren Kohlehydratlösung und dein Zellulosematerial wesentlich zurückgeht, die Säurekonzentration etwas erhöht werden. Bei der praktischen Durchführung leitet man zweckmäßig nach drei- oder viermaliger Benutzung der salzsauren Zuckerlösung vor dem Aufschließen von weiteren Zelluloseinengen etwas C'lilorwasserstoff in die Lösung ein und steigert auf diese Weise ihr Auflösevermögen für neue mit ihr in Berührung gebrachte Zellulose.
  • Uni der sauren Zuckerlösung, deren Lösevermögen für Zellulose erschöpft ist, erneut die Fähigkeit zu geben, Zellulose zu lösen, bedarf es, wie gesagt, nur der Zuführung von verhältnismäßig geringen Mengen von Chlorwasserstoff, so daß der Säuregehalt der 1,iisung beträchtlich unter demjenigen bleibt, den reine Salzsäure besitzen muß, wenn sie eine vollständige Verzuckerung der Zellulose bei gewöhnlichen Temperatur- und Druckverhältnissen herbeiführen soll.
  • Das vorstehend beschriebene Verfahren zur Erhöhung der Kohlehydratkonzentration durch wiederholtes Inberührtingbringen der salzsauren Kohlehydratlösung mit neuem Zellulosematerial ist wesentlich verschieden von jenem bekannten Verfahren, bei dem der Säuregrad einer Zelluloselösung vor jeder Wiederbenutzung auf die Höhe der ursprünglich benutzten reinen Säure gebracht wird.
  • Um die Lösung nicht nur mit gelösten Kohlehydraten anzureichern, sondern si° schließlich auch salzsäurearm zu machen, empfiehlt es sich, die Lösung, sobald der gewünschte Gehalt an Kohlehydraten erreicht ist, über ligninhaltiges, pflanzliches Material, wie z. B. über Holzspäne zu leiten, wodurch große Mengen Chlorwasserstoff gebunden werden. Man kann auf diese Weise den Chlorwasserstoffgehalt der Zuckerlösung wesentlich herabsetzen, derart, daß beispielsweise das Verhältnis zwischen Zucker und Chlorwasserstoff von i : 4 auf 4 : 1 herabgemindert wird.
  • Durch Verbindung des Verfahrens der wiederholten Benutzung der salzsauren Kohlehydratlösung mit dem der Überleitung der mit Kohlehydraten angereicherten Lösung über ligninhaltiges Material ist es gelungen, Lösungen zu erhalten, welche in bezug auf Kohlehydratkonzentration annähernd 5oprozentig waren, während ihre Chlorwasserstoff -konzentration nur noch 2o Prozent betrug. Auf diese Weise wurde zugleich das Ziel erreicht, eine jahrelang beständige Kohlehydratlösung zu erhalten, da eine etwa 2oprozentige Salzsäure keine merklich abbauende Wirkung auf die Kohlehvdrate ausübt. ; Ausfülirtingst)eispiel. Auf i oo kg getrocknete Sägespäne, die sich z. B. in Steinzeugbehältern befinden, werden 5oo kg hochkonzentrierte Salzsäure von 4o bis 41 Prozent gegeben. Nach einer Einwirkungszeit von 6 bis 12 Stunden bei einer Temperatur von etwa io' C läßt man die überschüssige Flüssigkeit ablaufen oder verdrängt sie durch frische Säure. So kann man Lösungen herstellen, die beispielsweise in i oo Volumeneinheiten i o Gewichtseinheiten "Zucker und 43 Gewichtseinheiten Chlorwasserstoff aufweisen. Eine solche Lösung wird nun, in gleicher Weise wie vorher die Salzsäure, zur Verzuckerung benutzt. Bei geeigneter Ausführung entstehen dann nacheinander Lösungen, die in i oo Volumeneinheiten folgende Gehalte in Gewichtseinheiten an Zucker und Chlorwasserstoff aufweisen.
    15 Zucker 42 Chlorwasserstoff,
    18 - 40 -
    23 - 36,5 -
    28 - 34 -
    Einer Lösung von der zuletzt angegebenen Zusammensetzung führt man nun durch Einleiten des Gases etwa 6 Prozent Chlorwasserstoff zu und läßt dieses Gemisch auf weiteres zu verzuckerndes Material einwirken. Es reichert sich erneut mit Zucker an und verarmt an Salzsäure in beispielsweise folgenden Stufen und Gewichtsverhältnissen, bezogen auf ioo Volumeneinheiten:
    35 Zucker zu 3o H Cl,
    40 - - 27 H Cl,
    45 - - 23,5 H Cl,
    50 - - 21 H Cl.
    In allen so erhaltenen Lösungen befinden sich nur vorübergehend Reaktionsprodukte, die in Wasser unlöslich sind; sie wandeln sich ziemlich rasch in Zucker um.
  • Wenn man nach den angegebenen Zusammensetzungen der erhaltenen Zuckerlösung die Verringerung des Chlorwasserstoffgehaltes durch die adsorptive Wirkung des ligninhaltigen Materials berechnet, so kommt man auf nicht konstant bleibende Zahlen.
  • Auf ioo g Holz findet man danach 43 bis 44 H C1 adsorbiert. Ähnliche Werte für die Adsorption von ligninhaltigem Material ergeben sich auch, wie hinzugefügt werden kann, bei andern Untersuchungsmethoden.

Claims (3)

  1. PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zur Herstellung von Kohlehydratlösungen durch Aufschließen von zellulosehaltigem Material mit Salzsäure unter wiederholter Verwendung der zuerst erhaltenen salzsauren Zellulose- Lösung zum Lösen neuer Mengen von zellulosehaltigem Material, dadurch gekennzeichnet, daß die salzsaure Zelluloselösung, ohne daß ihr Salzsäuregehalt vorher erhöht wird, wiederholt mit neuem zellulosehaltigem Material in Berührung gebracht wird.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß die Salzsäurezuckerlösung, nachdem sie an auflösender Kraft eingebüßt hat, mit Chlorwasserstoff oder anderen Mineralsäuren versetzt wird, damit die Reaktionsgeschwindigkeit bei dem Aufschluß der Zellulose erhöht wird.
  3. 3. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß zwecks Herabsetzung der Chlorwasserstoffkonzentration der Kohlehydratsalzsäurelösung diese über frisches ligninhaltiges Material geleitet wird.
DEH81681D 1920-07-09 1920-07-09 Verfahren zur Herstellung von konzentrierten Kohlehydratloesungen durch Aufschliessen von zellulosehaltigem Material mit Salzsaeure Expired DE382463C (de)

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Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE927139C (de) * 1952-03-22 1955-04-28 Bergin Ag Deutsche Verfahren und Einrichtung zur Hydrolyse von zellulosehaltigem Material mit hochkonzentrierter Salzsaeure

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* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE927139C (de) * 1952-03-22 1955-04-28 Bergin Ag Deutsche Verfahren und Einrichtung zur Hydrolyse von zellulosehaltigem Material mit hochkonzentrierter Salzsaeure

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