DE178770C - - Google Patents

Info

Publication number
DE178770C
DE178770C DENDAT178770D DE178770DA DE178770C DE 178770 C DE178770 C DE 178770C DE NDAT178770 D DENDAT178770 D DE NDAT178770D DE 178770D A DE178770D A DE 178770DA DE 178770 C DE178770 C DE 178770C
Authority
DE
Germany
Prior art keywords
glue
raw materials
phosphoric acid
bones
gelatin
Prior art date
Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
Active
Application number
DENDAT178770D
Other languages
English (en)
Publication of DE178770C publication Critical patent/DE178770C/de
Active legal-status Critical Current

Links

Classifications

    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C09DYES; PAINTS; POLISHES; NATURAL RESINS; ADHESIVES; COMPOSITIONS NOT OTHERWISE PROVIDED FOR; APPLICATIONS OF MATERIALS NOT OTHERWISE PROVIDED FOR
    • C09HPREPARATION OF GLUE OR GELATINE
    • C09H1/00Pretreatment of collagen-containing raw materials for the manufacture of glue

Landscapes

  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Adornments (AREA)

Description

KAISERLICHES
PATENTAMT.
PATENTSCHRIFT
- Jig 178770 KLASSE 221 GRUPPE
Patentiert im Deutschen Reiche vom 25. Juni 1904 ab.
Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist ein Verfahren zur Herstellung eines Ersatzes für Gelatineleim aus Knochen, Leimleder sowie anderen leimgebenden Substanzen. Demselben liegt die durch ausgedehnte Versuche des Erfinders bestätigte neue Erkenntnis zugrunde, daß sich aus Knochen, Leimleder sowie anderen leimgebenden Substanzen statt der gewöhnlichen Leime solche Leime herstellen lassen, welche als
ίο Ersatz der teueren Gelatineleime gelten können, ohne annähernd die großen Kosten und die Zeit zu beanspruchen, welche die Gelatineleime durch das ganze Aufschließen der Rohmaterialien mit Säuren verlangen.
Diese neuen Leimprodukte werden nach dem vorliegenden Verfahren in folgender Weise hergestellt:
Die Knochen, das Leimleder und die sonstigen leimgebenden Substanzen werden mit phosphorsauren Salzen, besonders phosphorsaurem Natron, behandelt, in der Weise, daß die Rohmaterialien mit stark verdünnten Lösungen des phosphorsauren Natrons und Lösungen anderer derartiger Salze getränkt werden. Dies Tränken kann mit oder ohne Hochdruck, erforderlichenfalls auch unter Vakuum vorgenommen werden. Nach dem Tränken der Rohmaterialien mit den phosphorsauren Salzen, insbesondere mit dem phosphorsauren Natron, werden dieselben mit einer wässerigen, stark verdünnten Schwefelsäure einmal oder mehrere Male für kurze oder längere Zeit behandelt-
Nach einer besonderen Ausführungsform des neuen Verfahrens kann beispielsweise so gearbeitet werden, daß die Knochen und anderen le;mgebenden Substanzen zuerst mit einer Lösung des phosphorsauren Salzes in Wasser, welche zweckmäßig im Verhältnis von ι Teil Salz zu iooo Teilen Wasser zu wählen ist, getränkt werden. Die Behandlung der Knochen mit dieser Lösung kann, wie oben erwähnt, unter Hochdruck, Luftleere oder ohne Druck vor sich gehen. Nachdem die Knochen in dieser Weise mehrere Tage lang behandelt worden sind, werden denselben einmal oder wiederholt Lösungen von Schwefelsäure in Wasser, und zwar am besten im Verhältnis von 1 bis 2 Teilen 60 gradiger Säure zu 1000 Teilen Wasser zugegeben und die Knochen sodann in bekannter Weise neutralisiert.
Das in die Kanäle, Poren und in die Substanz der Rohmaterialien eingedrungene phosphorsaure Natron wird durch die Behandlung mit Schwefelsäure in Phosphorsäure und schwefelsaures Natron umgewandelt, die beide eine starke Lösungskraft für den phosphorsauren Kalk der Knochen nebst einer großen Bleichkraft haben und bei dem Leimleder die Entgerbung sowie die Schwellung der Haut in ganz vorzüglicher und schnellster Weise unter gleichzeitiger Bleichung der Rohmaterialien bewirken.
Dadurch, daß man die verdünnte Schwefelsäure oder eine andere Säure längere Zeit auf das Rohmaterial mit oder ohne häufigen Wechsel dieser Lösungen einwirken läßt, kann dieser Erfolg ganz bedeutend verstärkt werden, so daß mit oder auch ohne jede weitere Bleichung in bekannter Weise mit schwefliger Säure, Phosphorsäure oder anderen bekannten Säuren schon ganz helle, transparente Leime erzielt werden. Hierdurch ist ein Ersatz der teueren
französischen Gelatineleime geschaffen, welche durch Aufschließen der Rohmaterialien mit Säuren gewonnen werden.
Da man bei Ausführung des vorliegenden 'Verfahrens nur ganz kleine Mengen der phos phorsauren Salze sowie kaum nennenswerte Mengen von Schwefelsäure anzuwenden braucht, so übertrifft dasselbe in seiner Billigkeit die bekannten älteren Verfahren. Auch ist der Zeitraum, welchen die Durchführung des Verfahrens beansprucht, ein wesentlich kürzerer als bei den bisher bekannten Verfahren der Leimgewinnung. Ein wesentlicher Vorzug des Verfahrens besteht jedoch darin, daß sich keine den Leim trübenden Verbindungen, wie z. B. Kalksalze, bilden und diese auch nicht bei Behandlung der Rohmaterialien mit in Anwendung kommen.
Selbstverständlich können die Rohmaterialien statt nach ihrer Behandlung mit phosphorsauren Salzen auch vor derselben der Einwirkung verdünnter Schwefelsäure unterworfen werden. Durch diese Umkehrung des Prozesses wird an der vorliegenden Erfindung nichts geändert und im wesentlichen das gleiche Resultat wie vorher erzielt.
Die Leimbrühen, welche aus den nach dem vorliegenden Verfahren gewonnenen Rohmaterialien extrahiert werden, besitzen selbst bei geringer Dichtigkeit, d. h. wenn sie z. B. nur 3 bis 5 Prozent trockenen Leim enthalten, die ganz hervorragende Eigenschaft, noch nach mehrwöchentlichem Aufbewahren im Keller eine entsprechend feste und nicht in Zersetzung übergegangene Gallerte zu zeigen. Diese Brühen besitzen ferner ein ausgezeichnetes Konservierungsvermögen. Wenn sie nämlich mit Klärungsmitteln, die sonst die Beständigkeit der Gallerte zu zerstören pflegen, gereinigt werden, bleiben sie in gleicher Weise 8 Tage und länger bei Sommertemperatur im Keller vollständig gut erhalten und bilden auch noch eine feste, dem geringen Gehalt an trockenem Leim (3 bis 5 Prozent) entsprechende Gallerte.

Claims (1)

  1. Patent-An sprüch:
    Verfahren zur Herstellung von Leim oder Gelatine aus Knochen und anderen leimgebenden Substanzen, dadurch gekennzeichnet, daß die Rohmaterialien vor oder nach dem Tränken mit einer Lösung von phosphorsauren Salzen, beispielsweise von phosphorsaurem Natrium, der Einwirkung verdünnter Schwefelsäure unterworfen und dann in bekannter Weise auf Leim oder Gelatine verarbeitet werden.
DENDAT178770D Active DE178770C (de)

Publications (1)

Publication Number Publication Date
DE178770C true DE178770C (de)

Family

ID=443134

Family Applications (1)

Application Number Title Priority Date Filing Date
DENDAT178770D Active DE178770C (de)

Country Status (1)

Country Link
DE (1) DE178770C (de)

Similar Documents

Publication Publication Date Title
DE69221872T2 (de) Verwendung der nichtpigmentierten fischhaut, insbesondere von plattfischen als industrielle herkunft für kollagen. verfahren zur extrahierung, kollagen und biomaterial so erhalten.
DE178770C (de)
DE420040C (de) Verfahren zur Herstellung vulkanisierter Kautschukmassen
DE659116C (de) Verfahren zum Veredeln von Wollfasern
DE642246C (de) Verfahren zur Darstellung von Furfurol
DE656598C (de) Verfahren zur Herstellung von Presshefe
DE845308C (de) Verfahren zur Herstellung eines gerinnfaehigen Eiaustauschstoffes
DE945407C (de) Verfahren zur Gewinnung und Reindarstellung von Bacitracin
DE167299C (de)
DE1620797C (de) Verfahren zur Herstellung einer wasserlöslichen Kolbenverbindung
DE382463C (de) Verfahren zur Herstellung von konzentrierten Kohlehydratloesungen durch Aufschliessen von zellulosehaltigem Material mit Salzsaeure
DE232380C (de)
DE279312C (de)
DE456313C (de) Verfahren zur Ausnutzung der Haeute von Knorpelfischen (chondropterygii) und Quermaeulern (plagiostomata)
DE689045C (de) auge in hochviscose oder feste Form
DE184449C (de)
DE907206C (de) Verfahren zur Entschwefelung von leichten Mineraloelfraktionen
DE833594C (de) Verfahren zur Herstellung einer Schaumerzeugenden Substanz
AT231614B (de) Verfahren zur Herstellung von künstlichen Mineralwässern bzw. künstlich verstärkten Mineralwässern
AT30749B (de) Verfahren zum Gerben von Häuten und Fellen.
DE738908C (de) Herstellung von Eiweissstoffen
DE2314128C3 (de) Verfahren zur Herstellung von Gelatine
DE165488C (de)
DE1086654B (de) Verfahren zur Erzeugung von Itaconsaeure durch Gaerung
AT46208B (de) Verfahren zur Erzeugung von Lösungen gerinnbarer Eiweißverbindungen sowie von Fäden aus denselben.