DE2314128C3 - Verfahren zur Herstellung von Gelatine - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von Gelatine

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DE2314128C3 DE19732314128 DE2314128A DE2314128C3 DE 2314128 C3 DE2314128 C3 DE 2314128C3 DE 19732314128 DE19732314128 DE 19732314128 DE 2314128 A DE2314128 A DE 2314128A DE 2314128 C3 DE2314128 C3 DE 2314128C3
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Description

Die Erfindung betrifft die Herstellungstechnologie von Gelatine und insbesondere die Herstellungstechnologie von technischer Speisegelatine.
Bekannt ist ein Verfahren zur Herstellung von Gelatine, das in der Auflockerung der kollagenhaltigen Rohstoffe in Lösungen chemischer Stoffe mit nachfolgendem Extrahieren besteht Die Auflockerung des Rohstoffs wird durch seine Behandlung mit Kalziumhydroxyd, Natriumhydroxyd, Säuren wie auch einem Gemisch der erwähnten Stoffe mit Natriumchlorid, Natriumsulfat usw. bewerkstelligt
Die Dauer der Prozesse, die mit der Auflockerung von Geweben eines kollagenhaltigen Rohstoffs verbunden sind, hängt von ihrer natürlichen Struktur wie auch vom angewandten Behandlungsverfahren des Rohstoffs ab.
Die Behandlungsweise bestimmt in bedeutendem Maße die physikalisch°chemischen Eigenschaften und die Ausbeute an Gelatine.
Pur eine maximale Oberführung des Kollagens in die Lösung und für die Gewinnung von Gelatine mit hohen physikalischen Eigenschaften muß der Behandlungsprozeß in der Richtung verändert werden, daß man einer übermäßigen Hydrolyse der Polypeptidketlen vorbeugt Dies wird in bedeutendem Maße beim Weichen und Quallen der zerkleinerten Gewebe in Elektrolyten erreicht
Das am meisten verbreitete industrielle Verfahren der Vorbereitung von Rohstoff zum Extrahieren von Gelatine ist die Behandlung der entmineralisierten Knochen, Bindegewebe und Hautabschnitte von Rindvieh und der GerbereiabfäTle durch Kalkung, d. h. mit Kalziumhydroxyd Die Verwendung von Kalziumhydroxyd zur Behand lung des Rohstoffs ist ungeachtet seiner außerordentlich langen Dauer (40—60 Tage) und dessen, daß der ganze Prozeß sehr zeit- und kraftraubend ist, mit keiner sorgfältigen technisch-chemischen Kontrolle verbunden.
is Bei der Herstellung von Gelatine mit Hilfe dieses Verfahrens sind jedoch große Betriebsräumlichkeiten erforderlich, da eine große Menge Rohstoff sich im Stadium eines nicht abgeschlossenen Proräktionsprozesses befindet
Bei der Herstellung von Gelatine durch langwierige Kalkung des Rohstoffs wird die Ausbeute herabgesetzt und es verschlechtert sich die Güte des Produktes.
Außerdem ist das erwähnte Verfahren untauglich für die Verarbeitung aller Arten von koUagenhaltigem Rohstoff, beispielsweise von Schweinehäuten, die sich durch große Lockerheit auszeichnen. Ausgehend von der natürlichen Beschaffenheit dieses Rohstoffs wird seine Auflockerung deshalb in Säurelösungen bewerkstelligt
In der DE-PS 7 02 636 wird die Extraktion von Cr aus Abfällen der Lederindustrie durch mehrmalige Behandlung von Rohleder und Lederabfällen mit Kalk, Säure und durch mehrmaliges Waschen mit H2O beschrieben. Zu berücksichtigen ist ferner noch die inhaltsgleiche FR-PS 8 53 114. Auch hier wird ein Verfahren zur Verarbeitung von chromhaltigen Abfällen von Lederprodukten beschrieben mit dem Ziel, das Chrom zu entfernen und das Rohmaterial zum Teil aufzulockern. Das bekannte Verfahren hat folgende Stufen:
1) Äschern in einer Ca(OH)2-Alkalilauge im Laufe eines Tages;
2) Ablassen der Ca(OH)2-Lösung;
3) Mehrfaches Waschen des Rohstoffes mit Wasser;
4) Behandlung mit einer Salzsäurelösung und Haltezeit von 2 bis 3 Stunden;
5) Ablassen der Salzsäurelösung;
6) Mehrfaches Waschen mit Wasser.
Im nachfolgenden wird dieser Zyklus (d.h. die 6 so Stufen) bis zur vollständigen Entfettung der Gerbprodukte wiederholt mindestens jedoch 2 bis 3mal.
Demgegenüber weist die SU-PS 14 84 995/28 folgende Schritte auf-
1) Behandlung mit einer NaOH-Alkalilauge und einem Ka2SO4-SaIz im Laufe von 20 Stunden;
2) Behandlung mit einer Säurelösung im Laufe von 3 bis 4 Stunden;
3) Mehrfaches Waschen des Rohstoffes mit Wasser:
Dementsprechend sind folgende Vorteile festzustellen:
t) Drei Arbeitsgänge gegenüber von mindestens 12 bis 18 Arbeitsgängen entsprechend der PR-PS;
2) Kürzere Dauer — 24 Stunden entgegen mindestens 6 bis 9 Tagen entsprechend der Fr-PS;
3) Geringerer Verbrauch an chemischen Reagenzien
infolge einer geringeren Anzahl technologischer
Prozesse;
4) Geringerer Verbrauch an Energie und Arbeitskraft infolge einer geringeren Anzahl technologischer Prozesse;
5) Die Möglichkeit einer breiteren Rohstoffauswahl.
Es war also nicht vorauszusehen, daß die spezifische Auswahl der Verfahrensstufen und ihre Aneinanderreihung zu einer Verbesserung der physiko-chemischen \o Eigenschaften des Endproduktes führen würde. Man muß dabei auch berücksichtigen, daß beim bekannten Verfahren die Bearbeitung in einer Salzsäurelösung während 2 bis 3 Stunden zur Neutralisation ties Rohstoffes dient, während im erfindungsgemäßen Verfahren die Rolle der sauren Bearbeitung zu sätzlichem Abbau des Kollagenrohstoffes mit dem Ziel des maximalen Aufbaues im sauren Medium erfolgt
Der vorliegenden Erfindung wurde die Aufgabe zugrunde gelegt, den Arbeitsgang der Auflockerung eines beliebigen fcollagenhaltigen Rohstoffs auf solche Weise durchzuführen, damit eine maximale Menge von Kollagen in die Lösung übergeführt wird, d. h. daß die Ausbeute an Gelatine hoher Qualität bei einer Verkürzung der Dauer des technologischen Prozesses vergrößert wird.
Die gestellte Aufgabe wurde durch das Verfahren gemäß Anspruch 1 gelöst
Es ist zweckmäßig, vor der Auflockerung den vorangehend vorbereiteten Rohstoff in einer Salzlösung schwefelhaltiger Säuren auszuwaschen.
Das erfindungigemäße Verfahren gestattet den technologischen Herstellungsproze!* von Gelatine bedeutend abzukürzen und zu vereinheitlichen wie auch die Ausbeute an Gelatine hoher Güte "^i erhöhen.
Die Anwendung einer kombinierten Zweistadien-Auflockerung des Gewebes gestattet am vollständigsten, überflüssige Eiweißstoffe und Fett zu entfernen und die bakterielle Besamung der Gelatine herabzusetzen, d. h. ein maximal reines Produkt zu gewinnen. Das Verfahren gestattet es, die Dauer der Vorbereitung des Rohstoffs um den Faktor i5 - 20 zu kürzen.
Zur Durchführung des Verfahrens in industriellem Maßstab sind keine speziellen Ausrüstungen, keine komplizierte technisch chemische Kontrolle wie auch keine teuren Stoffe erforderlich.
Die Lösungen zur Behandlung können mehrfach verwendet werden. Sie enthalten keine Sulfide, was die Reinigung der Abwässer aus Betrieben nicht erschwert Die Abwässer bestehen aus schwach konzentrierten Lösungen neutraler Salze.
Schädliche Ausstöße in die Atmosphäre bleiben aus.
Bei der Herstellung von Gelatine aus einem Rohstoff, der Borsten und Haare enthält, sind für die Enthaarung keine Fermente und speziellen chemischen Stoffe notwendig.
Zu diesem Zweck genügt es, beim Arbeitsgang bi) — bei der Behandlung des Rohstoffs mit einer salzhaltigen Alkalilösung die Konzentration der Lauge zu erhöhen. Im Falle der Enthaarung des Rohstoffs in einer salzhaltigen Alkalilösung wird er weiterhin der Neutralisierung unterzogen. Danach wird die Konzentration der salzhaltigen Alkalilösung herabgesetzt und die weitere Behandlung erfolgt in der beschriebenen Weise.
Eine Durchführungsvariante des beschriebenen Ver- es fahrens besteht darin, daß man in der Stufe bj) der Auflockerung als salzhaltige Alkalilösung eine Ätznatronlösung, gesättigt mit Natriumsulfat verwendet.
Dabei ist es wünschenswert, eine 6 -1 Q%ige Ätznatronlösung zu verwenden, die 140-180 g/l Natriumsulfat enthält
Die mit einem neutralen Salz gesattigte Alkalilösung ermöglicht es, den Rohstoff bei hohem osmotischen Druck zu behandeln, das Aufquellen der Gewebe und den damit verbundenen teilweisen Peptisationszerfall zu verhindern.
Möglich ist die Verwendung verschiedener Salze und Alkalien. Zur Herstellung von Gelatine hoher Qualität ist es jedoch am zweckmäßigsten das Ätznatron und Natriumsulfat anzuwenden.
Eine weitere Ausführungsform des Verfahrens besteht darin, daß man als Säure, die in der Stufe bj) der Auflockerung verwendet wird, die Orthophosphorsäure gebraucht Dabei ist es zweckmäßig, eine 1,5— 3%ige Lösung der Orthophosphorsäure zu verwenden.
Es wurde festgestellt, daß am geeignetsten die Orthophosphorsäure ist, da sie keine übermäßige Hydrolyse der Peptitbindungen des Zwischenproduktes herbeiführt
Starke Salzsäure setzt die physikalischen Eigenschaften der Gelatine herab, und die Schwefelsäure erschwert infolge der chemischen Verwandtschaft mit dem Kollagen das Auswaschen des Zwischenprodukts. Die Verwendung organischer Säuren, beispielsweise der Essigsäure, verringert wegen des großen Peptisationszerfalls des Gewebes ate Ausbeute an Gelatine.
Eine weitere Ausführungsvariante der vorliegenden Erfindung besteht darin, daß man als salzhaltige Säurelösung, die man bei der Neutralisation b2) verwendet eine Lösung von Orthophosphorsäure, gesättigt mit Natriumsulfat gebraucht Dabei ist es zweckmäßig eine 10—15%ige Lösung von Orthophosphorsäure, die 100 g/l Natriumsulfat enthält zu verwenden. Die Behandlung des Rohstoffs in Medien, gesättigt mit dem erwähnten Salz, gestattet einen übermäßigen Verlust an Kollagen zu verhüten, un die Ausbeute an Produkt um 7 — 10%, bezogen auf die Masse des Ausgangs-Rohstoffs zu steigern. Es mv2 hervorgehoben werden, daß die Einführung von Salzen in einer geringeren Menge als die in der vorliegenden Erfindung empfohlene, zur Herabsetzung der Ausbeute und zur Verschlechterung der Qualität von Gelatine und andererseits die Steigerung des Salzgehalts zu einer Verringerung der Umwandlungsgeschwindigkeit von Kollagen in Gelatine führt
Am zweckmäßigsten ist es, das Einfrieren b«) des aufgequollenen Zwischenproduktes bei einer Temperatur von —10 bis —12" C in Luft zu bewerkstelligen.
Es wurde experimentell festgestellt daß die erwähnten Bedingungen das Extrahieren der Gelatine aus dem Gevebe während ihres Kochens, dank der erfolgten Destruktion des Gewebes, herbeigeführt durch Bildung von Kristallen, zu beschleunigen gestatten.
Nachstehend wird die vorliegende Erfindung durch ausführliche Beschreibung veranschaulicht
Erfindungsgemäß werden beliebige kollagenhaltige Rohstoffe — Bindegewebe. Hautibschnitte von Rindvieh, Schweinehäute usw. zerkleinert entfettet, enthaart und mit einer Lösung von neutralem Salz — der IO%igen Lösung von Natriumsulfat — ausgewaschen. Die Behandlung dauert 50 Minuten bei einem Gewichtsverhältnis von Rohstoff zum Flüssigkeitsvolumen (Flüssigkeitskoeffizient) gleich 1 .2. Für die Behandlung von Ossein wird eine l,5%ige Natriumsulfitlösung bei einem Flüssigkeitskoeffizienten gleich 2,0 und der Temperatur 18-20eC während 4 Stunden
verwendet. Weiterhin wird der Rohstoff in 6- 10%igen Ätznatron, das 140-180 g/l Natriumsulfat enthält, behandelt, Pas ist die erste Stufe (bi) der Auflockerung, Die Temperatur der Arbeitslösung beträgt 18-20" C und der Flüssigkeitskoeffizient ist gleich 2 :3,
Die Behandlungsdauer der Hautabschnitte von Rindvieh und des Bindegewebes beträgt 20-24 Stunden, und des Osseins sechs Stunden.
Im Falle der Behandlung von Rohstoff mit Haaren bzw. Borsten wird er vorher in einer 2O°/oigen Ätznatronlösung, die 140 g/l Natriumsulfat enthält, enthaart Die Entbaarungsdauer der Hauptabschnitte von Rindvieh beträgt 30 Minuten und von Schweinehäuten 3 bis 3,5 Stunden bei einem Flüssigkeitskoeffizienten gleich 2 und einer Temperatur der Lösung von 18-200C.
Weiterhin wird der Rohstoff in einer 10 —15%igen Lösung von Orthophosphorsäure, die 100 g/l Natriumsulfat enthält, neutralisiert. Die Neutralisationsdauer beträgt 3-6 Stunden bei einem Flüssigkeitskoeffizienten gleich 3 und einer Temperann· von 18—2O0C. Die erwähnte neutralisierende Lösung wird .luch für die Neutralisation von Rohstoff nach der Behandlung mit einer salzhaltigen Alkalilösung in einem alkalischen Bad für alle Arten von Rohstoff verwendet
In der Stufe ta) der Auflockerung wird als saures Medium die 1,5—3%ige Lösung von Orthophosphorsäure verwendet und die Lagerung in ihr erfolgt bei einem Flüssigkeitskoeffizienten gleich 3 und einer Temperatur der Lösung von 18-200C. Die Behandlungsdauer aller Rohstoffarten im sauren Medium beträgt 8-10 Stunden.
Der von Säure durchtränkte Rohstoff wird vorzugsweise bei -12° C während 10 bis 16 Stunden eingefroren. Dann wird das eingefrorene Zwischenprodukt entfrostet und mit fließendem kalten Wasser bis zu einem pH des Wasserauszuges aus dem Gewebe gleich 4,7 — 53 ausgewaschen. Aus dem ausgewaschenen Zwischenprodukt wird die Gelatine wie üblich extrahiert und weiterverarbeitet
Die gewonnene Gelatine ist bei der Einschätzung ihres Polydispersionsgrades mit Hilfe der Gelchromatographie durch eine spezifische Molekulargewichtsverteilung gekennzeichnet
Das Verhältnis der durch Fraktionsextraktion gewonnenen Speisegelatine und technischen Gelatine beträgt 3:1. Die hergestellte Gelatine zeichnet sich durch sehr gute physikalisch-chemische Eigenschaften aus.
Gallerte aus Gelatine, die ein höheres Molekulargewicht hat, haben ein toteres Raumnetz, wovon die hohe Schmelztemperatur wie auch die thermo-mechanischen Eigenschaften zeugen.
Die hohen physikalisch-chemischen Kennziffern der Gelatine gestatten es, den Aufwand bei der Speiseherstellung um ein Drittel zu verringern.
Der Aufwand an Rohstoff pro eine Tonne Fertigprodukt macht 5,8 - 6,01 aus.
Der Aufwand an Strom und Wasser bei der Vorbereitung des Rohstoffes zur Extraktion vo.» Gelatine macht entsprechend 400 kWh und 23,5 m3 aus.
Die Arbeitslösungen werden regeneriert und mehrfach verwendet
Das erfrodungsgemäße Verfahren ist universell, da es die Vorbereitung aller Arten von kollagenhaltigem Rohstoff zur Extraktion von Gelatine zu bewerkstelligen gestattet Es kann zur Herstellung qualitativ hochwertiger Gelatine aus Hautabschnitten von Rindvieh, Ossein, dem unteren Kruppenteil von Schweinehäuten und Eberhäuten, Abfällen der Gerberei und anderen Arten von kollagenhaltigen Rohstoffen angewandt werden. Der Rohstoff kann durch Kälte bzw. Natriumchlorid konserviert werden. Am zweckmäßigsten ist es, einen Rohstoff zu verarbeiten, der zu Blöcken eingefroren ist
Andere Ziele und Vorzüge der vorliegenden Erfindung sind aus der nachfolgenden ausführlichen Be-Schreibung von Durchführungsbeispielen des erfin- dungsgemäßen Verfahrens ersichtlich.
Beispiel 1 Eingefrorene Hautabschnitte von Rindvieh werden
mit kaltem Wasser entfrostet mit 20%iger Ätznatronlösung, die 140 g/l Natriumchlorid enthält während 25-30 Minuten bei einem Flüssigkeitskoeffizienten gleich 2 und der Temperatur der Lösung 18-200C enthaart; danach werden sie in 10%iger Lösung von Natriumsulfat während 50 Minuten bei einem Flüssigkeitskoeffizienten gleich 2 ausgewaschen und mit 10-15%iger Lösung von Orthophosphorsäure, die 100g/l Natriumsulfat enthält, im Laufe von 6-7 Stunden bei einem Flüssigkeitskoeffizienten gleich 3 und einer Temperatur der Lösung 18—200C neutralisiert Danach wird der Rohstoff auf der Stufe b3) der Auflockerung einer Behandlung in 3%iger Lösung von Orthophosphorsäure während 8 Stunden bei einem Flüssigkeitskoeffizienten gleich 3 und der Temperatur der Lösung 18—200C unterzogen. Weiterhin wird der Rohstoff eingefroren und bei —12° C 16 Stunden gehalten. Danach wird der Rohstoff entfrostet und bis zu einem pH-Wert des Wasserextrakts aus dem Gewebe gleich 5,0—5,5 ausgewaschen und zum
so Auskochen geleitet Das Auskochen der Gelatine, die Behandlung der Brühe, die Formung und Trocknung des Gallerts erfolgt in bekannter Weise.
Kennziffern der Gelatine, die aus Hautabschnitten von Rindvieh gewonnen wurde
Feuchtig- Aschekeitsgehalt gehalt
Schmelztempe- dl/g ratur der Gallerte
Viskosität einer pH einer Ausbeule an Gelatine,
17,7S%igen l%igen bezogen auf die Masse
Lösung bei 400C Gelatinelösung des Ausgangs-Rohstoffs
cP %
37,5
0,6
5,3
Beispiel 2
Hautabschnitte, konserviert mit Natriumchlorid, werden mit kaltem Wwsser 10-15 Stunden bis zu einem Gehalt an Salz im Gewebe von 03% ausgewaschen, danach wird die Behandlung des Rohstoffs nach dem Schema wie im Beispiel 1 bewerkstelligt.
Beispiel 3
Eingefrorene Bindegewebe von Rindvieh werden mit kaltem Wasser 1,5-2 Stunden ausgewaschen, mit IO%iger Lösung von Natriumsulfat eine Stunde bei einem Flüssigkeitskoeffizienten gleich 2 und einer Temperatur der Lösung 18 —200C behandelt; danach werden sie auf der ersten Stufe der Auflockerung einer Behandlung in 8 -10%iger Ätznatronlösung, die 180 g/1 Natriumsulfat enthält, während 20-24 Stunden bei einem Flüssigkeitskoeffizienten gleich 3 und der Temperatur der Lösung 18 — 20'C einer Behandlung unterzogen; es folgen: die Behandlung mit 1O°/oiger
10
Lösung von Natriumsulfat, wozu die früher zubereitete Lösung verwendet wird; die Neutralisierung mit 10-15%iger Lösung von Orthophosphorsäure, die 100 g/l Natriumsulfat enthält, während 4-5 Stunden bei einem Flüssigkeitskoeffizienten gleich 3 und der Temperatur der Lösung 18-200C — die zweite Stufe der Auflockerung; das Einfrieren und Halten bei — 120C während 12-15 Stunden im Luftmedium. Weiterhin wird der Rohstoff entfrostet und mit kaltem Wasser bis zu einem pH-Wert von 5-5,5 ausgewaschen. Das Auskochen der Gelatine, die Behandlung der BrOhe und die Trocknung der Gallerte erfolgt in an sich bekannter Weise.
Kenn/iHern der Gelatine, die aus dem Bindegewebe von Rindvieh gewonnen wurde
Feuchtig Asche- Schmelztempe Viskosität einer pll einer
keitsgehalt Behalt ratur der I /. /> "»igen I "nigen
Gallerte Lösung bei 40 ( (ielatinelösung
el'
Ausbeute an Gelatine,
bezogen aut die Masse
des Ausgangs-Rohslotfs
1.4
39,0
572 5.1
Beispiel 4
Bindegewebe von Rindvieh, konserviert mit Natriumchlorid, werden mit kaltem Wasser vom Salz während 10-15 Stunden ausgewaschen. Danach erfolgt die Behandlung des Rohstoffes nach dem Schema wie im Beispiel 3.
Beispiel 5
Bindegewebe von Rindvieh, konserviert mit Natriumchlorid und getrocknet, werden aufgeweicht und von Salz ausgewaschen. Weiterhin erfolgt die Behandlung des Rohstoffes nach dem Schema wie im Beispiel 3.
Beispiel 6
Eingefrorene Eberhäute werden zuerst zerkleinert auf einer Blockschneidemaschine, mit kaltem Wasser entfrostet, enthaart und gemäß der ersten Stufe in 20%iger Ätznatronlösung, die 140 g/l Natriumsulfat enthält, während 3-3,5 Stunden bei einem Flüssigkeitskoeffizk :-,ten gleich 2 und der Temperatur der Lösung 18-20°C aufgelockert; es folgen: die Behandlung in 10°/oiger Lösung von Natriumsulfat während 50 — 60 Minuten bei einem Flüssigkeitskoeffizienten gleich 2: die Neutralisation in einer I5%iger Lösung von Orthophosphorsäure, die 100 g/l Natriumsulfat enthält, während 2,5-3 Stunden bei einem Flüssigkeitskoeffizienten gleich 3 und der Temperatur der Lösung 18-200C; die Behandlung auf der Stufe bj) der Auflockerung mit 3%iger Lösung der Orthophosphorsäure während 8 Stunden bei einem Flüssigkeitskoeffi zienten gleich 3 und einer Temperatur der Lösung 18-20°C; das Einfrieren und Halten bei -12'C: das Entfrosten und Auswaschen von Säure mit kaltem Wasser bis zu einem pH-Wert des wäßrieen Extrakts aus dem Gewebe 4.7 - 5.5; und schließlich die Zuleitung zum Auskochen. Das Auskochen der Gelatine, die Behandlung der Brühe und die Trocknung der Gallerte erfolgt in an sich bekannter Weise.
Kennziffern der Gelatine, die aus Eberhäuten gewonnen wurde
Feuchtig Asche- Schmelztempe Viskosität einer pH einer
keitsgehalt iehalt ratur der P.o'iigen 1 %igen
Gallerte Lösung bei 40 C Gelatinelösung
cP Ausbeute an Gelatin»,
bezogen auf die Masse
des Ausgangs-RohstofTs
0.2
35.0
206 4.85
Beispiel
Eberhäute, konserviert mit Natriumchlorid, werden zuerst auf einer Scheibenschneidemaschine zerkleinert und mit fließendem kalten Wasser während 10—15 Stunden vom Salz ausgewaschen, danach wird der Rohstoff nach dem Schema wie in Beispiel 6 behandelt.
Beispiel s
Nicht enthaarte Schweinehäute werden der Behandlung nach dem Schema wie in Beispiel 6 unterzogen.
Kennziffern der Gelatine, die aus Schweinehäuten gewonnen werden
Maximaler Quellungsgrad
im Wasser
in 0.2 molaren
Natriumchlorid
Schmelztemperatur der Gallerte
Ausbeute an Gelatine, bezogen auf die Masse des Ausgangs-RohstofTs
1,72
1,82
33,3
Beispiel 9
Entmineralisierte Knochen (Ossein) werden vom Überschuß an Säure mit kaltem Wasser bis zu einem pH-Wert von 5,8-6.0 ausgewaschen, mit l,5%iger Natriumsulfitlösung während 4 Stunden bei einem Fliissigkeitskoeffizienten gleich 2 und der Temperatur der Lösung 18-20°C behandelt; danach folgen in der Sinfp h,) dpr Aiiflnrkening. die Behandlung mit 6%ieer Ätznatronlösung, die 140 g/l Natriumsulfat enthält, im Laufe von 6 Stunden bei einem Fliissigkeitskoeffizienten gleich 2; die Neutralisierung in 10—15%iger Orthophosphorsäure, die 140 g/l Natriumsulfat enthält.
während 5-6 Stunden bei einem Flüssigkeitskoeffizienten gleich 3 und der Temperatur der Lösung 18- 2O0C: die Behandlung in der Stufe bj) der Auflockerung mit t,5%iger Lösung der Orthophosphorsäure während 8 Stunden bei einem Flüssigkeitskoeffizienten gleich 3; das Einfrieren und Halten bei - 12°C während 15- 16 Stunden. Daraufhin wird der Rohstoff entfrostet und mit kaltem Wasser bis zu einem pH-Wert des wäßrigen Extrakts aus Hern Rohstoff gleich 4,7 — 5,2 ausgewaschen. Das Auskochen der Gelatine, die Behandlung der Brühe und das Trocknen der Gallerte erfolgt in bekannter Weise.
Kennziffern der Gelatine, die aus Ossein gewonnen wurde
Feuchtig- Asche- Schmelzte mpe- Viskosität einer pH-Wert
keilsgehalt gehalt ratur der I7.75"«igen einer Taigen
Gallerte Lösung bei 40 ( Gelatinelösung
( cP
dl/g Ausbeute an Gelatine,
bezogen auf die Masse
des Ausgangs-Rohstöffs
1,3
121.2
5.85 0.6

Claims (6)

  1. Patentansprüche:
    t. Verfahren zur Herstellung von Gelatine aus kollagenhaltigem Rohstoff, bestehend aus vorgängiger Aufbereitung des Rohstoffes, durch a) Entfernung und Enthaarung^b) Auflockerung des Rohstoffes und Neutralisierung mit Säure, c) Auswaschen sowie dem Extrahieren und Weiterverarbeiten der Lösung bis zur Trocknung der Gallerte, dadurch gekennzeichnet, daß der Rohstoff b|) zuerst in einer salzhaltigen Alkalilösung aufgelockert, dann D2) in einer salzhaltigen Säurelösung neutralisiert wird, worauf b3) die endgültige Auflockerung in einer Säurelösung erfolgt und b«) das gequollene Zwischenprodukt eingefroren wird, wonach man wie üblich weiterverfährt
  2. 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet daß vor der Auflockerung b) der vorgängig vorbereitete Rohstoff in einer Lösung von Salzen schwefelhaltiger Säuren ausgewaschen wird.
  3. 3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet daß als salzhaltige Alkalilösung, die in der Stufe bi) der Auflockerung verwendet wird, eine Ätznatronlösung, gesättigt mit Natriumsulfat eingesetzt wird.
  4. 4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet daß als salzhaltige Säurelösung, die bei der Neutralisation b2) verwendet wird, eine Lösung von Orthophosphorsäure, gesättigt mit Natriumsulfat eingesetzt wird.
  5. 5. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet daß als Säure, die in der Stufe hj) der Auflockerung verwendet wird, Orthophosphorsäure eingesetzt wird.
  6. 6. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet daß das Einfrieren des gequollenen Zwischenproduktes b«) bei einer Temperatur von -10 bis -12° C in Luft durchgeführt wird.
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DE702636C (de) * 1937-04-16 1941-02-12 Egon Eloed Dr Ing Verfahren zum Entchromen von Chromlederabfaellen
FR853114A (fr) * 1938-12-20 1940-03-11 Procédé pour la fabrication de substances protéides ayant une valeur marchande, en particulier la colle et la gélatine, en partant de déchets de cuirs

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