DE91008C - - Google Patents

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DE91008C
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DE
Germany
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water
plant cells
diffusion
infusion
sugar
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DENDAT91008D
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    • AHUMAN NECESSITIES
    • A23FOODS OR FOODSTUFFS; TREATMENT THEREOF, NOT COVERED BY OTHER CLASSES
    • A23KFODDER
    • A23K10/00Animal feeding-stuffs
    • A23K10/30Animal feeding-stuffs from material of plant origin, e.g. roots, seeds or hay; from material of fungal origin, e.g. mushrooms
    • A23K10/33Animal feeding-stuffs from material of plant origin, e.g. roots, seeds or hay; from material of fungal origin, e.g. mushrooms from molasses
    • YGENERAL TAGGING OF NEW TECHNOLOGICAL DEVELOPMENTS; GENERAL TAGGING OF CROSS-SECTIONAL TECHNOLOGIES SPANNING OVER SEVERAL SECTIONS OF THE IPC; TECHNICAL SUBJECTS COVERED BY FORMER USPC CROSS-REFERENCE ART COLLECTIONS [XRACs] AND DIGESTS
    • Y02TECHNOLOGIES OR APPLICATIONS FOR MITIGATION OR ADAPTATION AGAINST CLIMATE CHANGE
    • Y02PCLIMATE CHANGE MITIGATION TECHNOLOGIES IN THE PRODUCTION OR PROCESSING OF GOODS
    • Y02P60/00Technologies relating to agriculture, livestock or agroalimentary industries
    • Y02P60/80Food processing, e.g. use of renewable energies or variable speed drives in handling, conveying or stacking
    • Y02P60/87Re-use of by-products of food processing for fodder production

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Description

KAISERLICHES
PATENTAMT.
Den Gegenstand der vorliegenden Erfindung bildet ein Verfahren, das Wasser aus wasserhaltigen Pflanzenstoffen durch dichtere zuckerhaltige Flüssigkeiten (Syrupe oder Melassen) mehr oder weniger vollständig zu verdrängen.
Das Verfahren besteht darin, dafs man die Pflanzenstoffe (z. B. ausgelaugte Rübenschnitzel) anfangs mit schwachen und dann mit immer stärker werdenden zuckerhaltigen Flüssigkeiten in Berührung bringt, indem man umgekehrt wie bei der sogen. Diffusionsarbeit vorgeht. Bei diesem Infusionsverfahren nimmt das Substrat durch - osmotische. Reaction gelöste feste Substanzen auf, während es sein Wasser abgiebt, welches abgelassen oder abgezogen wird. Die Dauer dieser Reaction richtet sich nach dem Gehalt an Zuckersubstanzen, welchen die PflanzenstofFe am Ende der Operation auf-" weisen sollen.
Zur Ausführung dieses Verfahrens benutzt man eine Batterie von offenen oder geschlossenen Gefäfsen, die in ähnlicher Weise wie eine Diffusionsbatterie betrieben wird. An dem einen Ende dieser Batterie wird der zerkleinerte, wasserreiche Planzenstoff, z. B. verfütterbare Wurzeln, Feld- oder Sumpfpflanzen, ausgelaugte Rübenschnitzel, Kartoffelpülpe, Schlemperückstand, Biertreber oder dergl., an dem anderen Ende heifse Melasse oder Syrup hineingegeben.
Zwischen dem dünnen Pflanzensafte oder, dem Wasser in den erschöpften Pflanzenzellen einerseits und dem dichteren! Syrup andererseits findet ein lebhafter Austausch statt, indem die in dem Syrup in Lösung vorhandenen Substanzen nach und nach in die Pflanzenzelle treten; das vegetabilische Substrat wird nach und nach reicher an löslichen Bestandtheilen des Syrups, während letzterer nach und nach dünnflüssiger wird.
Läfst man die beiden Elemente der Reaction genügend lange Zeit in Berührung, während man gleichzeitig beide einander entgegenführt, so erreicht man bei geeigneter Temperatur eine Concentration des Pflanzensaftes, die beinahe der Dichtigkeit der angewendeten Melasse gleichkommt, wobei die aus der Batterie abzuziehende Flüssigkeit bis auf die Dichtigkeit des ursprünglichen Pflanzensaftes bezw. des ursprünglichen wässerigen Inhaltes.der erschöpften Zellen herabsinkt. Das Pflanzengewebe wird einigermafsen mit Syrup gesättigt, der Syrup dagegen auf das Aeufserste verdünnt.
Die nach dem beschriebenen Verfahren mit Melasse mehr oder weniger gesättigten Producte zeichnen sich dadurch aus, dafs sie ungewöhnlich leicht austrocknen und sich in frischem Zustande, weil sie durch anhaftenden Syrup klebrig sind, leicht mit anderen trockenen, zerkleinerten Stoffen, z. B. Klee, Korn, Strohhäcksel, Heu, Palmkernkuchenmehl u. s. w. mischen und zu Kuchen zusammenpressen lassen, die ohne jegliche Verpackung transportirt und, wenn vor Nässe geschützt, beliebig lange aufbewahrt werden können. So zum Beispiel kommen die mit Melasse gesättigten Rübenschnitzel aus
der Infusionsbatterie in Form loser, klebriger Klümpchen von etwa 30 pCt. Wassergehalt heraus. Werden diese Melasseschnitzel in einer Centrifuge geschleudert, so geben sie die ihnen von aufsen anhaftende Melasse rasch ab und verlieren bedeutend an Klebrigkeit; die in einem warmen Fabrikraume 6 bis ι ο Stunden lang belassenen, geschleuderten Schnitzel trocknen von selbst bis auf 87 bis 88 pCt. Trockensubstanz ab. Je höher die Temperatur bei der Infusion war, desto leichter geschieht die Wasserverdunstung aus dem fertigen Producte.
Das beschriebene Infusionsverfahren gestattet eine, wenn auch beschränkte, dennoch sehr wichtige Aenderung in der Zusammensetzung der einzulaugenden Melassestoffe. Durch zweckmäfsige Einrichtung der Arbeit, hauptsächlich durch hohe Temperaturen und raschen Stromdurchflufs in einer entsprechend kurzen Batterie kann man den Zucker und die organischen Substanzen vor den Melassesalzen infundiren lassen; in der abzuziehenden Lauge sind dann mehr mineralische Bestandtheile und weniger Zucker enthalten.
In diesem Falle speist man mit den salzhaltigen Abfalllaugen eine zweite Infusionsbatterie, wo das feste Substrat mit weniger concentrirtem, aber relativ salzreichem Material gesättigt oder angereichert wird. Dieses Product läfst sich nicht mehr als Futter, dagegen aber als Dünger verwerthen. ■
Das beschriebene Verfahren zum Infundiren von Zuckerstorfen in Pflanzenzellen kann mit einem Diffusionsverfahren combinirt werden, indem man die nach dem ersten Verfahren angereicherten Pflanzenstoffe sofort in einer zweiten, entgegengesetzt arbeitenden Batterie mit heifsem Wasser auslaugt.
Man wird in dieser Weise vorgehen, wenn man sein Hauptaugenmerk nicht auf die Erzeuguug eines guten Futters, sondern auf die Reinigung der zur Infusion gelangenden Zuckerlösungen richtet. Obwohl das Einlaugungsproduct aufser der in das Zellgewebe osmotisch eingedrungenen, wesentlich gebesserten Melasse noch auf seiner Oberfläche mechanisch anhaftenden ungereinigten Melassestoff aufweist, den es aus dem letzten Infusionsgefäfs mitnimmt, so ist es dennoch möglich, die erwünschte Reinigung recht weit zu bringen.
Man erschöpft das angereicherte Zellengewebe durch die Diffusion, so weit es sich lohnt, und erhält dabei einen dicken Saft, der an Dichtigkeit nur wenig dem Zellinhalte des eingelaugten und zur Diffusion genommenen Materials nachsteht, der aber eine gröfsere Reinheit aufweist, da bei der Diffusion wiederum Osmose durch Zellenmembran unter günstigen Umständen stattfindet. Werden nun neue, ausgelaugte Rübenschnitzel mit diesem Saft rasch und heifs eingelaugt, so erzielt man immer weitere Reinheitsbesserung. Diese Operationen successiver Infusion frischer, aus den Diffuseuren der Zuckerfabriken gelangender ausgelaugter Schnittlinge und nachheriger successiver Diffusion der Einlaugungsproducte können behufs Erlangung immer reinerer Säfte etliche Male wiederholt werden. Die wiederholte In- und Diffussion kann in Betreff der damit verknüpften Kosten und Resultate mit der heute üblichen Osmose der Melasse wetteifern und ist daher für die Zuckerfabriken von Bedeutung.
Die Abfalllaugen, die von dieser abwechselnden In- und Diffusion herrühren, können ebenso, wie vorhin angegeben, zum Infundiren der Abfallschnitzel benutzt und in dieser Form direct als Dünger verwerthet oder als Kalisalpeter weiter verarbeitet werden.
Zum Schlüsse sei darauf hingewiesen, dafs die beschriebene systematische Infusion von Zuckerlösungen (Zuckerfüllmassen) der Rübenzuckerindustrie in erschöpftes Rübengewebe oder dergl. ein Verfahren bildet, welches vom nationalökonomischen Standpunkte aus höchst rationell ist, weil dadurch eine Denaturirung des Zuckers für landwirthschaftliche Zwecke erreicht wird, die unter den obwaltenden Umständen sehr nutzbringend erscheint. Es müssen bei dieser "Gewinnung von Futter und Dungstoffen die ganz geringen Kosten des Verfahrens mit in Erwägung gezogen werden, die eine grofse Concentration zu erreichen bezw. das Wasser zu entfernen gestatten, ohne es zu verdampfen, also ohne Aufwand von Brennmaterial , welcher bei allen anderen bisher üblichen Verfahren (Trocknungsverfahren) ein ganz erheblicher ist.

Claims (2)

  1. Patent-Ansprüche:
    ii Ein Verfahren zum Infundiren von zuckerhaltigen Flüssigkeiten in wasserhaltige Pflanzenzellen, darin bestehend, dafs man die Pflanzenstoffe anfangs mit schwachen und dann mit immer stärker werdenden zuckerhaltigen Flüssigkeiten in Berührung bringt, indem man umgekehrt wie bei der Diffusionsarbeit vorgeht, zum Zweck, den Pflanzenzellen das Wasser auf nassem Wege mehr oder weniger vollständig zu - entziehen und dadurch einerseits concentrirte, in beliebigem Verhältnifs mit trockenen Kraftfuttermitteln mischbare Nährstoffe (Viehconserven, Viehbrod) zu erzeugen, andererseits je nach der Dauer der Reaction Dungstoffe enthaltende Laugen oder nahezu reines Wasser zu erhalten.
  2. 2. Das im Anspruch 1 gekennzeichnete Verfahren dahin erweitert, dafs die mit Zucker-
    :■', stoffen angereicherten Pflanzenzellen wieder mittelst heifsen Wassers ausgelaugt und mit dem so gewonnenen Saft wieder neue
    wasserhaltige Pflanzenzellen infundirt werden, wobei man mit der In- und Diffusion mehrmals abwechseln kann, zum Zweck der Reinigung der zur ursprünglichen Infusion benutzten Zuckerlösungen.
    Das im Anspruch ι gekennzeichnete Verfahren dahin ergänzt, dafs man die nach Anspruch ι oder 2 erhaltenen Abfalllaugen in wasserhaltige PflanzenstofFe infundirt, zum Zweck der Gewinnung von Dünger.
DENDAT91008D Expired DE91008C (de)

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DE91008C true DE91008C (de) 1900-01-01

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DE (1) DE91008C (de)

Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
FR2401223A1 (fr) * 1977-07-11 1979-03-23 Franken Zuckerfab Procede de fabrication de cossettes traitees a la melasse

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* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
FR2401223A1 (fr) * 1977-07-11 1979-03-23 Franken Zuckerfab Procede de fabrication de cossettes traitees a la melasse

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