DE511794C - Verfahren zur Extraktion des herzwirksamen Glykosids aus der Meerzwiebel - Google Patents

Verfahren zur Extraktion des herzwirksamen Glykosids aus der Meerzwiebel

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DE511794C
DE511794C DEC39529D DEC0039529D DE511794C DE 511794 C DE511794 C DE 511794C DE C39529 D DEC39529 D DE C39529D DE C0039529 D DEC0039529 D DE C0039529D DE 511794 C DE511794 C DE 511794C
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    • B23MACHINE TOOLS; METAL-WORKING NOT OTHERWISE PROVIDED FOR
    • B23BTURNING; BORING
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    • B23B13/04Arrangements for automatically conveying or chucking or guiding stock for turning-machines with a plurality of working-spindles
    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C07ORGANIC CHEMISTRY
    • C07GCOMPOUNDS OF UNKNOWN CONSTITUTION
    • C07G3/00Glycosides

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  • Medicines Containing Plant Substances (AREA)

Description

  • Verfahren zur Extraktion des herzwirksamen Glykosids aus der Meerzwiebel Bei den bisher bekannten Verfahren wurde die wirksame Substanz aus der Meerzwiebel, sei es mit organischen oder mit wässerigen Lösungsmitteln, stets zusammen mit einer großen Menge von Ballaststoffen aus der Droge extrahiert. Mehr oder weniger umständliche, zum Teil verlustbringende, zum Teil sogar schädigende Operationen waren notwendig, um die unwirksamen Stoffe von dem aktiven Prinzip abzutrennen, sei es beispielsweise durch Entmischungsverfahren zwischen wässerigen Lösungen einerseits und mit Wasser nicht mischbaren Lösungsmitteln anderseits, sei es durch Aufnahme des aktiven Prinzips mit Adsorbentien und nachheriger Elution oder durch andere Reinigungsoperationen mehr.
  • überraschenderweise wurde nun gefunden, daß es unter Verwendung von geeigneten, mit Wasser nicht mischbaren organischen Lösungsmitteln, wie Methyl- und Äthylacetat, Methyläthylketon, Chloroform u. a. m., denen man zweckmäßig einen kleinen Bruchteil eines mit Wasser mischbaren organischen Lösungsmittels, wie Methanol, Alkohol, Aceton, zufügt, gelingt, das herzwirksame Glykosid leicht und beinahe frei von Ballaststoffen zu extrahieren, wenn man dem feinen Brei aus frischer Meerzwiebel oder einem Preßsaft oder einem wässerigen Auszug hinreichende Mengen von geeigneten., leicht löslichen Salzen, wie Ammonsulfat, Magnesiumsulfat, primäres Natriumphosphat u. a. m., zusetzt. Während die obenerwähnten, mit Wasser nicht mischbaren organischen Lösungsmittel ohne den Salzzusatz beispielsweise aus einem Meerzwiebelbrei keine praktisch nennenswerten Mengen der wirksamen Substanz aufnehmen, so gelingt es, nach dem Zusatz eines leicht löslichen Salzes mit verhältnismäßig kleinen Lösungsmittelmengen das Glykosid beinahe quantitativ und in hochprozentiger Form aufzunehmen. Durch den Salzzusatz wird das Glykosid aus seiner Adsorptionsverbindung mit den kolloiden Begleitstoffen in Freiheit gesetzt und extrahierbar gemacht. So gewonnene Extrakte enthalten das wirksame Glykosid in so hochwertiger Form, daß das Präparat beispielsweise nach bloßem Abdampfen der Auszüge bei niedriger Temperatur bis fast zur Trockne, Ausfällen mit Äther, Absaugen und Trocknen des Niederschlags bereits eine Wirksamkeit von mehr als iooo F.D. (Froschdosen nach der Methode Houghton-Straub) je Milligramm aufweist, also ein ganz unerwartetes Resultat. Schon in diesem Zustand gelingt es, wenigstens einen Teil des sonst nur schwer kristallisierbaren keinglykosids zur Kristallisation zu bringen, während der andere Teil ebenfalls schon sehr rein, aber noch an natürlichen Gerbstoff gebunden, vorliegt. Durch gerbstoffällende Mittel gelingt es leicht, auch diesen Teil des aktiven Prinzips der Meerzwiebel in Reinglykosid überzuführen.
  • Zusätze von Salzen, z. B. Natriumchlorid, zur wässerigen Phase und von mit Wasser mischbaren organischen Lösungsmitteln, wie Methanol und Alkohol, zu der mit Wasser nicht mischbaren organischen Ausschüttelungsflüssigkeit zur Beschleunigung des übergangs des wirksamen Prinzips aus der wässerigen Phase in das organische Lösungsmittel wurden bereits in dem Verfahren des Patents 446782 gemacht. In diesem Verfahren hatte aber vorgängig bereits eine weitgehende Reinigung des aktiven Prinzips, auch schon die Behandlung mit gerbstoffähnlichen Mitteln stattgefunden, während bei dem vorliegenden Verfahren diese Zusätze bei der Extraktion der Droge oder zu dem direkt daraus gewonnenen wässerigen Auszug gemacht werden, d. h. solange das Glykosid noch von der großen Menge natürlicher Ballaststoffe begleitet und an Gerbstoffe gebunden ist. Es war nicht vorauszusehen, daß bei der völlig verschiedenen Zusammensetzung des Substrates, vor allem bei der Anwesenheit großer Mengen von Pflanzenschleim, diese Zusätze in gleichem Sinne wie bei dem früheren Verfahren wirken würden. In der Beseitigung der ursprünglichen schleimigen Beschaffenheit des wässerigen Substrates der natürlichen Pflanzensubstanz durch den Zusatz hinreichender Mengen geeigneter Salze ist ein weiterer unerwarteter technischer Vorteil »zu erblicken, der es erst ermöglicht, die Extraktion des aktiven Prinzips rationell durchzuführen.
  • Es hat sich ferner gezeigt, daß man die Extraktion des wirksamen Prinzips, also den Übergang desselben in das mit Wasser nicht mischbare organische Lösungsmittel noch mehr beschleunigen kann, wenn man dem letzteren aromatische Carbonsäuren, wie z. B. Benzoesäure und Salicylsäure, zusetzt. Bei der vorgenommenen Fällung des Glykosids aus den bei niedriger Temperatur eingedampften Extrakten, z. B. mit Äther, bleiben diese Zusätze in Lösung und werden so vom Glykosid wieder abgetrennt.
  • Salz und Extraktionsmittel werden zur Abkürzung der Arbeitsweise zweckmäßig schon während der Zerkleinerungsoperation der Meerzwiebel zugesetzt, doch ist das nicht absolut notwendig; man kann auch so vorgehen, daß man aus frischer Meerzwiebel zuerst einen Preßsaft oder einen wässerigen Auszug, in den die wirksame Substanz praktisch vollständig übergeht, herstellt und erst die wässerige Flüssigkeit mit einer hinreichenden Menge Salz versetzt und mit einem geeigneten, mit Wasser nicht mischbaren organischen Lösungsmittel auszieht. Bei der Verwendung von getrockneter Meerzwiebel als Ausgangsmaterial genügt es, die trockene Droge mit einer genügenden Menge von Wasser anzufeuchten und dann das Salz zuzusetzen oder die Droge direkt mit einer konzentrischen Salzlösung zu vermischen und die so erhaltene Masse der erschöpfenden Extraktion zu unterwerfen. Voraussetzung für ein gutes Ergebnis dieser Arbeitsweise bleibt natürlich, daß die Trocknung der Meerzwiebel so schonend erfolgte, daß das Glykosid beim Trocknungsprozeß nicht schon gelitten hat.
  • Zum Zwecke der Haltbarmachung des Ausgangsmaterials kann auch so vorgegangen werden, daß man frische Meerzwiebel bei Gegenwart einer hinreichenden Menge von leicht löslichen Salzen zerkleinert, diese Masse bei niedriger Temperatur schonend trocknet und sie in diesem Zustand aufbewahrt, bis man die Extraktion des mit Wasser wieder angefeuchteten Pulvers mit dem mit Wasser nicht mischbaren organischen Lösungsmittel vornehmen kann. Beispiel i 2 kg frische Meerzwiebeln werden mit 2 kg Mononatriumphosphat unter Hinzufügen von 21 Essigester fein zerrieben, die breiige Masse durch ein Koliertuch filtriert, scharf abgepreßt und der Rückstand unter Fortsetzung des Zerreibens mit weiteren Portionen von Essigester erschöpfend ausgezogen. Die beim Kolieren und Auspressen erhaltenen Flüssigkeiten werden im Scheidetrichter voneinander getrennt und die wässerige Schicht nochmals mit wenig (etwa 1/21) Essigester ausgeschüttelt.
  • Zur Gewinnung des Reinglykosids werden zweckmäßig sämtliche Essigesterextrakte vereinigt, mit wenig geglühtem Natriumsulfat getrocknet und im Vakuum bei niedriger Temperatur bis fast zur Trockne eingeengt, der Rückstand mit ioo bis Zoo ccm trockenen Äthers aufgenommen, abgesaugt und nachgelvaschen, bis der Äther farblos abtropft, und im Vakuum getrocknet. Aus dem so erhaltenen nur schwach gelblichen Produkt, das eine Wirksamkeit von über iooo F.D. je Milligramm aufweist, kann durch Auflösen in wenig Alkohol oder Methylalkohol und vorsichtige Zugabe von wenig Wasser und Äther beim Stehenlassen ein Teil des Glykosids in kristallisierter Form ausgeschieden werden. Der nicht kristallisierende gerbstoffhaltige Anteil kann auf bekannte Weise durch Behandeln mit einem Gerbstoffällungsmittel in Reinglykosid übergeführt werden. Beispiel 2 2 kg frische Meerzwiebeln werden in dünne Scheiben geschnitten, im Vakuum oder im schwach erwärmten Lufttrockenschrank getrocknet und unter Hinzufügen von etwa der halben Gewichtsmenge Ammonsulfat staubfein gemahlen. Das so erhaltene Pulver wird mit 1/4 1 Wasser und 1/2 1 Essigester angefeuchtet und im Perkolator mit Essigester, dem io % Salicylsäure zugesetzt wurden, erschöpfend extrahiert. Der Extrakt wird im Vakuum bei niedriger Temperatur bis zur Trockne eingedampft, der Rückstand mit etwa 1/21 trockenem Äther aufgenommen, abgesaugt, mit Äther die Salicylsäure völlig ausgewaschen und der Rückstand im Vakuum getrocknet. Das so erhaltene Produkt wird wie in Beispiel i in Reinglykosid übergeführt. Beispiel 3 2 kg frische Meerzwiebeln werden mit 1,2 kg Magnesiumsulfat fein zerrieben und die Masse im Vakuumtrockenschrank unterhalb 35° getrocknet. Das getrocknete Material wird staubfein gemahlen, mit i/11 Wasser und 1/21 Chloroform angefeuchtet und mit 5prozentigem methylalkoholhaltigem Chloroform im Perkola.tor erschöpfend extrahiert. Die vereinigten Chloroformauszüge liefern nach dem Trocknen und Einengen ein ähnlich hochwertiges Produkt wie im Beispiel i. Beispiel q. 2 kg frische zerkleinerte Meerzwiebeln werden mit 8 1 Wasser 15 Stunden in der Kälte gerührt. Man filtriert durch ein Koliertuch und preßt den Rückstand aus. Die wässerige Lösung wird unter Hinzufügen von Ammonsulfat bis zur Sättigung mit 8 bis i o 1 Essigester ausgeschüttelt; die wässerige Schicht wird nochmals mit etwa 1 1 Essigester ausgeschüttelt. Die vereinigten, durch Filtration und mit geglühtem Natriumsulfat geklärten Essigesterauszüge liefern beim Verarbeiten, wie in Beispiel i angegeben, ;ein ähnlich hochwertiges Produkt, das sich ebenso leicht auf Reinglykosid verarbeiten läßt.

Claims (7)

  1. PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zur Extraktion des herzwirksamen Glykosids aus der Meerzwiebel, dadurch gekennzeichnet, daß man wässerige Meerzwiebelsubstanz bei Gegenwart hinreichender Mengen von leicht löslichen Salzen mit geeigneten -organischen, mit Wasser nicht mischbaren Lösungsmitteln extrahiert.
  2. 2. Verfahren gemäß Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß man frische Meerzwiebeln bei Gegenwart hinreichender Mengen von leicht löslichen Salzen und einem geeigneten, mit Wasser nicht mischbaren organischen Lösungsmittel fein zerkleinert und das organische Lösungsmittel so oft ersetzt, bis es die wirksame Substanz vollständig aufgenommen hat.
  3. 3. Verfahren gemäß Anspruch i und 2, dadurch gekennzeichnet, daß man getrocknete Meerzwiebel bei Gegenwart von Wasser und hinreichender Mengen von leicht löslichen Salzen mit einem geeigneten organischen Lösungsmittel extrahiert. q..
  4. Verfahren gemäß Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß man frische Meerzwiebel bei Gegenwart einer hinreichenden Menge von leicht löslichen Salzen zerkleinert, das Produkt einer schonenden Trocknung unterwirft und später das mit Wasser wieder angefeuchtete Pulver mit einem geeigneten, mit Wasser nicht mischbaren organischen Lösungsmittel extrahiert.
  5. 5. Verfahren gemäß Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß man einen wässerigen Auszug aus der Meerzwiebel bei Gegenwart hinreichender Mengen von leicht löslichen Salzen mit dem organischen Lösungsmittel erschöpfend ausschüttelt.
  6. 6. Verfahren gemäß Anspruch i bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß man zur Beschleunigung der Extraktion der wirksamen Substanz dem organischen, mit Wasser nicht mischbaren Extraktionsmittel einen kleinen Bruchteil eines mit Wasser mischbaren organischen Lösungsmittels zusetzt.
  7. 7. Verfahren gemäß Anspruch i bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß man zur Beschleunigung der Extraktion der wirksamen Substanz dem organischen, mit Wasser nicht mischbaren Extraktionsmittel aromatische Carbonsäuren zusetzt.
DEC39529D 1927-03-17 1927-03-17 Verfahren zur Extraktion des herzwirksamen Glykosids aus der Meerzwiebel Expired DE511794C (de)

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Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
EP1916294A1 (de) * 2006-10-23 2008-04-30 Universita della Calabria Verfahren zur Extraktion von ätherischem Öl und aromatischem Wasser aus Gemüsegrundmassen

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* Cited by examiner, † Cited by third party
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