DE936208C - Verfahren zur Herstellung von kristallisierten Glykosiden aus Folia Digitalis lanata - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von kristallisierten Glykosiden aus Folia Digitalis lanata

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DE936208C
DE936208C DEB26309A DEB0026309A DE936208C DE 936208 C DE936208 C DE 936208C DE B26309 A DEB26309 A DE B26309A DE B0026309 A DEB0026309 A DE B0026309A DE 936208 C DE936208 C DE 936208C
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Friedrich Dr Bluemel
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    • A61MEDICAL OR VETERINARY SCIENCE; HYGIENE
    • A61KPREPARATIONS FOR MEDICAL, DENTAL OR TOILETRY PURPOSES
    • A61K36/00Medicinal preparations of undetermined constitution containing material from algae, lichens, fungi or plants, or derivatives thereof, e.g. traditional herbal medicines
    • A61K36/18Magnoliophyta (angiosperms)
    • A61K36/185Magnoliopsida (dicotyledons)
    • A61K36/80Scrophulariaceae (Figwort family)
    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C07ORGANIC CHEMISTRY
    • C07GCOMPOUNDS OF UNKNOWN CONSTITUTION
    • C07G3/00Glycosides

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Description

  • Verfahren zur Herstellung von kristallisierten Glykosiden aus Folia Digitalis lanata Zur Herstellung von Glykosiden aus den Blättern von Digitalis lanata in reiner und reinster Form sind verschiedene Verfahren entwickelt worden. So hat man z. B. nach einem Verfahren frische Blätter von Digitalis lanata mit Ammonsulfat zerrieben und aus dem abgepreßten Kuchen die Glykoside durch Extraktion mit wasserlöslichen oder wasserunlöslichen Lösungsmitteln gewonnen. Die bei dieser Extraktion erhaltenen Glykoside liegen aber in Form ihrer Tannoide vor und können erst nach Entfernung der Gerbstoffkomponente, z. B. durch Zugabe von Bleisalzen, rein dargestellt werden. Hinzu kommt noch, daß bei bestimmten Verfahren die Glykoside einem teilweisen Abbau unterworfen sind, bei dem wirksame Komponenten abgespalten werden, so daß die anfallenden Glykoside untereinander abweichende Eigenschaften aufweisen. Bei anderen bekannten Verfahren wird derart verfahren, daß der bei der Extraktion der Blätter von Digitalis lanata, z. B. mit Äthylacetat, erhaltene Extrakt zur Trockene eingedampft und dann mit einem anderen Lösungsmittel wieder aufgenommen und zur Kristallisation gebracht wird. Diese Arbeitsweise besitzt aber den Nachteil, daß die Digitalisglykoside eine chemische Veränderung, z. B. eine Abspaltung der Acetylgruppe, erfahren, so daß die Verträglichkeit der erhaltenen Präparate darunter leidet.
  • Diese Nachteile werden gemäß der Erfindung in einfacher Weise dadurch beseitigt, daß man die in bekannter Weise durch Extraktion von gemahlenen Blättern mit organischen, in Wasser unlöslichen Lösungsmitteln, wie Benzol, erhaltene glykosidhaltige Masse innig mit Magnesiumoxyd mischt und diese Mischung mit Äthylacetat oder Methylacetat bei Temperaturen unter -o°, vorzugsweise -2o bis -io°, extrahiert. Bei dieser Extraktion werden durch die Anwesenheit von Magnesiumoxyd die Gerbstaffe und die Saponine gebunden. und zurückgehalten, die Fermentation, welche besonders zum Abbau der Acetylgruppe führt, praktisch verhindert. Der filtrierte Extrakt wird vorzugsweise bei vermindertem Druck, z. B. bei einem Quecksilberdruck von Zoo bis 5o mm und bei niedriger Temperatur von z. B. 4o bis 15°, so weit eingeengt, daß noch keine Kristallisation in der Destillationsblase stattfindet.
  • Dieses Konzentrat wird abgelassen, in geeigneten Behältern der Kristallisation überlassen, und die erhaltenen Kristalle werden von der Mutterlauge abgetrennt. Die Rohkristalle werden durch Umkristallisation, z. B. aus Äthylalkohol, in reiner Form erhalten: Dabei fallen die Glykoside in einer Reinheit an, wie sie sonst nur durch Umfällungen und lzomplizierte Reinigungsprozesse zu gewinnen sind.
  • Nachstehend ist zur Erläuterung der Erfindung eine Ausführungsform der Gewinnung von Glykosiden beispielsweise beschrieben: Getrocknete Blätter von Digitalis lanata werden vermahlen und mit Benzol so lange extrahiert, bis das Lösungsmittel fast chlorophyllfrei abläuft. Das Extraktionsgut wird von den letzten Benzolresten durch Trocknung, z. B. Vakuumtrocknung, vollständig befreit.
  • 5 kg des getrockneten und vollkommen benzolfreien Digitalispulvers werden mit 1,3o kg Magnesiumoxyd bei -io° io bis 15 Minuten lang vermischt und anschließend mit 2o 1 Methylacetat z. B. in einem Perkolator übergossen. Nach 15 bis 20 Minuten wird die Extraktionsflüssigkeit abgelassen. Die Extraktionsflüssigkeit wird mit dem z. B. durch Abpressen erhaltenen restlichen Anteil derselben vereinigt und aus diesem bei einer Temperatur unter 40° im Vakuum das Lösungsmittel so weit erbdestilliert, daß noch keine Kristallisation erfolgt. Der konzentrierte Extrakt wird aus dem Destillationsgefäß entfernt, filtriert und in geeigneten Behältern zur Kristallisation abgestellt und einer Temperatur von 15 bis 2o° überlassen. Der hierbei anfallende Kristallbrei wird von der Mutterlauge befreit und mit wenig Methylacetat gewaschen. Nach dem Trocknen. werden die so erhaltenen Röhglykoside in reinem Äthylalkohol warm gelöst, die Lösung filtriert und der Alkohol zum größten Teil wieder erbdestilliert. Die nach dem Absaugen erhaltenen Kristalle werden noch ein zweites Mal in gleicher Weise in Äthylalkohol gelöst, filtriert und derAlkohol wieder erbdestilliert. Die hierbei anfallenden Kristalle entsprechen den Glykosiden aus Digitalis lanata in der reinen genuinen Form als isomorpher Kristallkomplex.
  • Die Ausbeute an Reinglykosiden ist abhängig von der Güte der zur Verarbeitung eingesetzten, Drogen und betrogt bei mittelguter Droge 6 bis 7 g aus To kg getrocknetem Blatt.
  • Der Schmelzpunkt der erhaltenen Reinglyköside ist nicht scharf, sondern liegt zwischen 24o und 248°. Die tödliche Dosis für Meerschweinchen liegt bei o,63 bis 0,76 mg/kg Lebendgewicht.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRUCH: Verfahren zur Herstellung von kristallisi,erten Glykosiden durch- Extraktion von Folia Digitalis lanata mit organischen, mit Wasser nicht mischbaren Lösungsmitteln und Reinigung der Rohglykoside durch Umkristallisation aus Äthylalkohol, dadurch gekennzeichnet, daß man den bei der Extraktion der Droge unter o° mit Methyl- oder Äthylacetat in Gegenwart von Magnesiumoxyd erhaltenen Extrakt nur so weit einengt, daß noch keine Kristallisation stattfindet und die bei der anschließenden Kristallisation anfallenden Rohglykosi,d:e mit reinem Äthylalkohol ein- oder zweimal umkristallisiert. Angezogene Druckschriften: Französische Patentschrift Nr. 843 088; deutsche Patentschrift Nr. 707 5g3.
DEB26309A 1953-07-03 1953-07-03 Verfahren zur Herstellung von kristallisierten Glykosiden aus Folia Digitalis lanata Expired DE936208C (de)

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Citations (2)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
FR843088A (fr) * 1938-06-27 1939-06-26 Chinoin Gyogyszer Es Vegyeszet Procédé pour la préparation de glucosides actifs de la digitalis lanata
DE707593C (de) * 1937-07-28 1941-07-01 Georg Henning Chem Pharm Werk Verfahren zum Herstellen genuiner kristallisierter herzwirksamer Glukoside aus Digitalis Ianata

Patent Citations (2)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE707593C (de) * 1937-07-28 1941-07-01 Georg Henning Chem Pharm Werk Verfahren zum Herstellen genuiner kristallisierter herzwirksamer Glukoside aus Digitalis Ianata
FR843088A (fr) * 1938-06-27 1939-06-26 Chinoin Gyogyszer Es Vegyeszet Procédé pour la préparation de glucosides actifs de la digitalis lanata

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