DE144760C - - Google Patents

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DE144760C
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saponin
hot
seeds
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defatted
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C07ORGANIC CHEMISTRY
    • C07HSUGARS; DERIVATIVES THEREOF; NUCLEOSIDES; NUCLEOTIDES; NUCLEIC ACIDS
    • C07H15/00Compounds containing hydrocarbon or substituted hydrocarbon radicals directly attached to hetero atoms of saccharide radicals
    • C07H15/20Carbocyclic rings
    • C07H15/24Condensed ring systems having three or more rings
    • C07H15/256Polyterpene radicals

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  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Health & Medical Sciences (AREA)
  • Life Sciences & Earth Sciences (AREA)
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Description

AISERLICHES
PATENTAMT.
Die Früchte der Roßkastanie (Aesculus Hippocastanum L) werden bekanntlich auf Grund seifenähnlich reinigender Eigenschaften ihrer wäßrigen Auszüge seit langer Zeit als Waschmittel benutzt, ohne daß es bisher gelungen wäre, den Träger dieser Wirkung zu isolieren, obgleich man zuweilen das intensive Schäumen der wäßrigen Auszüge. einem Saponingehalte zuschreiben zu dürfen glaubte (vergl. Böhm, Schafzucht, 1873, Seite 445 und 448). Da sich der große Stärkegehalt der Samen namentlich beim Waschen mit heißen Brühen oft als erheblicher Übelstand erwies, ist es nicht zu verwundern, daß man bei der Verwendung pflanzlicher Waschmittel in größerem Maßstabe bald solche Pflanzenteile benutzte, die nicht nur einen großen Gehalt an wirksamer Substanz aufweisen, sondern auch eine möglichst vollständige Ausnutzung desselben gestatten; so entfaltet z. B. Quillajarinde eine viel intensiver reinigende Kraft als die bedeutend saponinreichere Seifenwurzel, weil eben die Struktur der ersteren das Herauslösen des Glykosids durch das Lösungsmittel außerordentlich begünstigt (vergl. Annalen der Landwirtschaft Bd. 44, Seite 153ff.). Weil nun gerade die von Stärke und Fett strotzenden Zellen der Roßkastanie ein Herauslösen wirksamer Substanz durch wäßrige Waschflüssigkeit nur in schwachem Maße gestatten, ist der Roßkastanie als Waschmittel bald weniger Beachtung geschenkt worden. Dafür hat sich der anwesende, nicht identifizierte Bitterstoff bei der Gewinnung von Stärke aus Roßkastanien bis in die jüngste Zeit unangenehm geltend gemacht.
Durch zahlreiche Versuche und Verarbeitung umfangreichen Materials wurde der Saponingehalt der Roßkastanien festgestellt. Es mußte nun besonders willkommen geheißen werden, diese weit verbreitete, schon wegen ihres Stärkegehaltes nicht unterschätzte Frucht durch Isolierung des darin entstandenen Saponine nicht nur vollständiger auszunutzen, sondern auch Reinigungs- usw. Zwecken leichter zugänglich zu machen. Andererseits erwä'chst durch vorliegendes Verfahren der Reinigungsund Schaumerzeugungstechnik aus diesem Rohmaterial ein reineres Saponin, das die üblichen saponinhaltigen Extrakte, in denen gewöhnlich noch pflanzliche Färb- bezw. Begleitstoffe enthalten sind, mit Vorteil zu ersetzen vermag..
Die Gewinnung von Saponin aus Pflanzenteilen im allgemeinen stützt sich gewöhnlich auf seine leichte Löslichkeit in Weingeist, namentlich in heißem, und seine Fällbarkeit durch Äther. Diese Eigenschaften, die das Saponin noch mit vielen anderen Pflanzenstoffen in mehr oder weniger hohem Grade gemein hat, genügen selbstverständlich nicht, dasselbe zu isolieren. So haben sich auch die auf diese Weise allein erhaltenen Präparate mit der Zeit als sehr verunreinigte Gemenge herausgestellt. Eine Reinigung des so erhaltenen Produkts ist unbedingt erforderlich und muß sich, da die Begleitstoffe je nach der in Arbeit genommenen Droge verschiedener Natur sein können, nach der Zusammensetzung dieser letzteren einrichten; event, können gewisse Stoffe schon vor der Saponinextraktion beseitigt werden. Bei der Roßkastanie, welche
bis zu ίο Prozent fettes Öl enthält, ist die Entfernung desselben, bevor man die Saponinextraktionen vornimmt, nicht nur infolge der dadurch erhöhten Wirtschaftlichkeit des Verfahrens wünschenswert, sondern geradezu unbedingt notwendig, weil sonst kleine Mengen von Ölbestandteilen dem erhaltenen Saponin fest anhaften, und weil auch infolge des Vorhandenseins freier Fettsäure bei der später erfolgenden Reinigung mittels Bleihydroxyd unerwünschte fettsaure Bleiverbindungen entstehen würden, die das Saponin in allen seinen Lösungen begleiten. Wenn man dann die Saponinextraktionen mit dem entfetteten Kastanienmehle vornimmt, so geht man dadurch einer ganzen Menge von Schwierigkeiten aus dem Wege und erzielt leicht ein reineres Präparat, so daß gerade die Entfettung der Kastanien dein Verfahren eine besondere Eigenartigkeit sichert und es zu einem vollständig rationellen macht.
Möglichst reife, frisch abgefallene Roßkastanienfrüchte werden geöffnet, die Samen herausgenommen und geschält, die wasserreichen Kotyledonen zerkleinert oder zerquetscht und bei Temperaturen von 40 bis 50° getrocknet. Dem gelblichweißen Pulver wird mittels Benzin oder Petroläther in den üblichen Fettextraktionsapparaten das fette Öl entzogen.
Das entölte und von anhängender Extraktionsflüssigkeit befreite Pulver wird mit seinem dreibis vierfachen Gewichte 93 bis 96 prozentigen Weingeistes mehrmals ausgekocht (die erschöpften Rückstände können auf Stärke verarbeitet werden). Die heiß filtrierten weingeistigen Auszüge engt man ein und sammelt die in der Kälte reichlich darin entstehenden Ausscheidungen. Die Mutterlaugen werden weiter eingeengt, 7.u!el/.t zu erneuten Auskochungen verwendet.
Die zum größten Teil aus Saponin bestehenden Ausscheidungen werden im Vakuum getrocknet, zerrieben, in Weingeist heiß gelöst und diese Lösung kurze Zeit mit frischgefälltem Bleihydroxyd (aus Bleinitrat und Ammoniak) zusammengebracht zur Entfernung geringer Mengen vorhandener Fruchtsäuren und Farbstoffe. Die warme, konzentrierte Lösung wird klar abgegossen und eingeengt, worauf beim Eingießen derselben in die mehrfache Menge Äthers das Saponin weiß ausfällt. Dasselbe wird mit Äther gewaschen, die Auflösung und Fällung je nach den Umständen ein- oder inehreremal wiederholt. Nach dem Trocknen erhält man ein weißes Pulver, das sich in Wasser in jedem Verhältnis zu stark schäumenden Flüssigkeiten löst und sämmtliche allgemeinen Glykosidreaktionen aufweist. — Die Ausbeute beträgt bis zu 10 Prozent des Gewichts der in Arbeit
Samen.

Claims (1)

  1. Patent-Anspruch :
    Verfahren zur Gewinnung von Saponin aus Roßkastanien, dadurch gekennzeichnet, daß man die geschälten Samen zuerst entfettet, die entfetteten Samen dann mit heißem Weingeist extrahiert, die beim Abkühlen des filtrierten Extrakts entstehenden Niederschläge in heißem Weingeist auflöst und diese Lösung nach entsprechender Behandlung mit frischgefälltem Bleihydroxyd mit Äther fällt.
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