DE687668C - Verfahren zum Aufschluss von Cellulose oder cellulosehaltigen Rohmaterialien zu Zuckern - Google Patents

Verfahren zum Aufschluss von Cellulose oder cellulosehaltigen Rohmaterialien zu Zuckern

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DE687668C DE1931G0080600 DEG0080600D DE687668C DE 687668 C DE687668 C DE 687668C DE 1931G0080600 DE1931G0080600 DE 1931G0080600 DE G0080600 D DEG0080600 D DE G0080600D DE 687668 C DE687668 C DE 687668C
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    • C13SUGAR INDUSTRY
    • C13KSACCHARIDES OBTAINED FROM NATURAL SOURCES OR BY HYDROLYSIS OF NATURALLY OCCURRING DISACCHARIDES, OLIGOSACCHARIDES OR POLYSACCHARIDES
    • C13K1/00Glucose; Glucose-containing syrups
    • C13K1/02Glucose; Glucose-containing syrups obtained by saccharification of cellulosic materials

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Description

  • Verfahren zum Aufschluß von Cellulose oder cellulosehaltigen Rohmaterialien zu Zuckern Cellulose unter hohem Druck in Gegenwart stark verdünnter Säuren zu verzuckern, ist oft versucht worden. Dabei kamen sehr mäßige Ausbeuten heraus, da ein Teil der Cellulose sich zwar rasch, ein anderer aber nur sehr schwer in Zucker umwandeln ließ. Beließ man den zuerst gebildeten Zucker aber so lange im Prozeß, bis auch die restliche Cellulose umgewandelt war, dann wurde der erstgebildete Zucker bereits wieder weitgehend zerstört, ehe die Gesamtumwandlung zu Ende gekommen war.
  • Es wurde auch bereits vorgeschlagen, Cellulose, z. B. auch solche, die sich in Holzabfällen befindet, dadurch zu verzuckern, daß eine schwache Säurelösung unter 15 Atm. Druck und bei 170° C so durch mehrere das Cellulosematerial enthaltende Apparate hindurchgeführt wird, .daß sie das Cellulosematerial im Gegenstrom durchströmt (perkoliert) und auf diesem Wege bei sich langsam verringerndem Druck auf io Atm. die Cellulose in Zucker umwandelt.
  • Das erwähnte Verfahren arbeitet in der Richtung, die Restcellulose, z. B. solche,- die in Holzmehl, Sägespänen usw. enthalten ist, zu verzuckern, nachdem der anfangs gebildete Zucker infolge der Perkolation der hydrolysierenden Säure schon abtransportiert ist, wobei das Druckgefälle dazu dient, das Durchfließen der Säure zu ermöglichen, und wobei einer bestimmten Säurekonzentration eine optimale Zeit entspricht. Es wurde nun gefunden, daß man mit erheblich geringeren Drucken zum Ziel kommt und die Einwirkungsintensität bedeutend stärker herabmindern kann, wenn man die beiden anderen Faktoren, die bei der Hydrolyse beteiligt sind, nämlich die Säurekonzentration oder die Einwirkungsdauer oder beide zusammen während des Ablaufs des Prozesses progressiv verringert.
  • Vorausgesetzt, es läge ein gleichmäßig hydrolysierbares Material vor, wie es den praktischen Bedingungen niemals entspricht, dann gäbe es folgende drei Möglichkeiten für die Ausführung der Verzuckerung: i. Der Druck ist konstant. Wenn man die Säurekonzentration steigert, dann muß die Einwirkungszeit entsprechend ,abgekürzt werden, und wenn man die Einwirkungszeit verlängert, dann muß .die Säurekonzentration verringert werden.
  • z. Die Zeit ist konstant. Wenn man die Säurekonzentration steigert, dann muß der Druck verringert werden, und wenn man den Druck steigert, dann muß .die Säurekonzentration verringert werden.
  • 3. Die Säurekonzentration ist konstant. Wenn der Druck erhöht wird, dann muß die Zeit abgekürzt werden, und wenn die Zeit verlängert wird, dann muß der Druck vermindert werden.
  • Ein Teil der im Holzmehl steckenden Cellulose ist aber leichter hydrolysierbar, ein anderer dagegen sehr schwer. Der Aufschließungsprozeß muß deshalb so geleitet werden, daß .die im weitgehend ausgelaugten Holzmaterial steckende Restcellulose mit den schärfsten Mitteln angepackt wird, die sich in Richtung auf .das frische Material progressiv so abschwächen, daß sie wohl noch zur Hydrolysierung der frischeren Cellulose stark genug sind, aber nicht mehr imstande sind, den gebildeten Zucker während der Dauer des Prozesses zu zerstören. Dafür ergeben sich drei Möglichkeiten: A) Der Druck und die Zeit werden konstant gehalten. Dann läßt man die Säurekonzentration auf dem Wege vom erschöpften zum frischen Material progressiv abfallen.
  • B) Der Druck und die Säurekonzentration werden konstant gehalten. Dann muß die Zeit der Einwirkung auf das Material in Richtung vom erschöpften zum frischeren progressiv verkürzt werden.
  • C) Die Säurekonzentration und die Ein-Wirkungszeit werden konstant gehalten. Dann muß der Druck auf dem Wege vom erschöpften zum frischeren Material progressiv vermindert werden.
  • Es versteht sich von selbst, daß man kleine Variationen vornehmen kann, indem man z. B. im Falle C nur .die Zeit konstant hält, dagegen Druck und Säurekonzentration gleichzeitig progressiv verringert, wodurch die Einwirkungsintensität noch erheblich stärker verringert werden könnte. Man kann endlich auch .alle drei Größen sich .gleichzeitig oder aneinander anschließend verkleinern lassen, was aber den Prozeß unnötig komplizieren würde.
  • In welch erheblich höherem Umfang die Einwirkungsintensität durch progressive Verringerung z. B. der Säurekonzentration herabgemindert wird, zeigen die nachstehenden Ausführungsbeispiele. Tritt bei dem obenerwähnten Verfahren eine Druckverringerung von 15 auf io Atm. ein, so bedeutet das einen Abfall von nur etwa 33 ojo, während z. B. gemäß Ausführungsbeispiel i die Säurekonzentration von 3 auf 0,2 oh = etwa 93 %. fällt.
  • Der Schutz des gebildeten Zuckers darf nicht erst im letzten Aufschließgefäß erfolgen, sondern unmittelbar im Anschluß an seine Entstehung, also im ganzen Verlauf -des Prozesses.
  • Druck und Säurekonzentration ständig zu verringern, bietet keine Schwierigkeiten. Man kann z. B. die Säure progressiv verdünnen oder sie progressiv neutralisieren oder beide Maßnahmen gleichzeitig anwenden. Die Einwirkungszeit zu verringern, bietet hingegen gewisse Schwierigkeiten. Wollte man die Lösung perkolieren lassen, dann müßten die Apparate, um die Durchflußgeschwindigkeit einer gegebenen Menge immer schneller werden zu lassen, ständig enger werden. In Wirklichkeit müssen sie wegen des größeren Volumens des frischesten Holzmaterials aber immer umfangreicher werden. Näheres darüber ist im Ausführungsbeispiel Fal13 dargelegt, der nur der Erläuterung des Prinzips halber aufgeführt worden ist. Fall zeigt hingegen, daß das Verfahren mit sich progressiv verringernder 'Zeit (ständig wachsender Durchflußgeschwindigkeit) in einer kontinuierlich arbeitenden Apparatur ausgeführt werden kann. Ausführungsbeispiele Fall i. Behandlung des Rohmaterials bei sich fortschreitend verdünnender Säure, aber bei gleichbleibendem Druck und gleichbleibender Einwirkungszeit. Sägemehl mit z. B. 300'/o Wassergehalt wird ununterbrochen in ein aufrechtstehendes, z. B. zylindrisches Gefäß durch eine geeignete Verschlußeinrichtung eingefüllt. Vom Boden her wird Dampf von z. B. 6 atü vermischt mit so viel Säure eingeblasen, daß z. B. bei der Verwendung von Salzsäure in der untersten Holzmehlschicht eine 3 o/oige Säure gebildet wird. Ist der Prozeß in vollem Betrieb, so ergeben sich folgende Verhältnisse: Am Boden des Aufschließgefäßes befindet sich eine Masse, die nur schwerst hydrolysierbare Restcellulose enthält. Im Vergleich mit ihrem ursprünglichen Volumen ist die Masse auf etwa ein Drittel zusammengeschrumpft, so daß statt ioo °/o fester Substanz (bezogen auf trockenes Ausgangsmaterial) nur noch 30 % übriggeblieben sind; denn die Cellulose ist zum weitaus größten Teil bereits in Zucker verwandelt und als solcher in Lösung gegangen, zusammen mit anderen Substanzen, die als gummiartige, wasserlösliche Produkte in der Zucker-Säure-Lösung gefunden werden. Waren in dem frisch eingefüllten Rohmaterial 300 % Flüssigkeit vorhanden, so ist das Verhältnis Festmaterial: Flüssigkeit, nach dem Zusammenschrumpfen des ersteren auf 1/3, nun etwa i : io. Die entsprechende Flüssigkeitsmenge kann das Festmaterial aber nur zum kleinsten Teil festhalten. Die Folge ist mithin, daß die Flüssigkeit im Gefäß aufsteigt. Der sich kondensierende Dampf vermehrt sie bei guter Isolierung des Gefäßes noch um einen bescheidenen Betrag. Die aufsteigende, am Boden etwa 3 o/oige Säurelösung erfährt durch .den Wassergehalt des Holzmehls eine um so stärkere Verdünnung, je höher die Säurelösung aufsteigt. Hat die aufsteigende Säurelösung die obere Holzmehlschicht erreicht, dann soll die nun oben durch eine entsprechende Vorrichtung abgeleitete Flüssigkeit nur noch 11,a 111, Säure enthalten. Auf ihrem Wege durch das Holzmehl hat sich die Flüssigkeit mit den hydrolysierten Abbauprodukten der Cellulose beladen, <hat an Zuckergehalt ständig zu-, an Säuregehalt abgenommen.
  • In einer am Boden des Aufschließgefäßes angebrachten Vorrichtung, in der das nun übriggebliebene Lignin z. B. mit Hilfe einer Schnecke in einem sich verjüngenden, z. B. kegelförmigen Rohr zunächst scharf angepreßt wird, tritt der für den Kochprozeß verwendete Dampf vor seiner Mischung mit der Säure so ein, daß das Lignin scharf ausgelaugt wird.
  • N otwendigenfalls kann man auch so verfahren, daß das frische Material von unten in das Aufschließgefäß gedrückt wird, während der Dampf von oben arbeitet.
  • Statt in einem einzigen Aufschließgefäß kann man auch in einer Serie von 5 Apparaten arbeiten, sei es mit Perkolation oder int.ermittierend. Im letzteren Falle würde der Prozeß wie folgt ablaufen: Fall 2. In einer Batterie von 5 Druckgefäßen enthält jedes Gefäß ioo kg frisches, trockenes Holzmehl, vorzugsweise von @Tadelhölzern. Bei dessen Behandlung in den 5 Gefäßen fällt als Gewicht des Festmaterials auf etwa 75, 55, 40, 30 kg (trocken gerechnet), und nach der 5. Behandlung bleiben etwa 22 kg Lignin (trocken gerechnet) übrig. Der Gang der Säurebehandlung mag von Gefäß i aus verfolgt werden.
  • Am Ende der 4.. Behandlung sind im Gefäß i noch etwa 30 kg Festmaterial (trocken gerechnet), das nach scharfem Auslaugen mit trockenem Dampf noch etwa 50'1, Feuchtigkeit enthält. In diese Masse werden 15 1 einer 6°/oigen Schwefelsäure eingeblasen, die mit der im Aufschließm,aterial enthaltenen Feuchtigkeit eine etwa 3°1oige Säure bilden. Nunmehr wird trockener Dampf von etwa 5 atü tangential in das geschlossene Aufschließgefäß eingeblasen, wodurch die Masse, neben ihrer Erhitzung, von der Säure gut durchströmt wird. Der Druck bleibt etwa % Stunde bestehen, während welcher Zeit die letzten Cellulosereste (etwa 4. bis 7°/0) hydrolisiert werden. Nach Beendigung dieser Operation wird ein unter dein Gefäß befindliches Ventil, daß das i. mit dem 2. Gefäß verbindet, geöffnet und die Lösung nach Gefäß 2 hinübergedrückt, nachdem zuvor .die Lösung dieses Gefäßes nach Gefäß 3 abgelassen worden ist. Da zum Hinüberdrücken der Säure keine 5 atü benötigt werden, läßt man den Druck bei dieser Operation zweckmäßigerweise abfallen, wodurch der bereits gebildete Zucker besonders wirkungsvoll vor Zerstörung geschützt wird. Ist die Säure erst abgeströmt, .dann erhöht man den Druck wieder und läßt den Dampf durch die rückständige Festmasse strörnen, wodurch diese gut ausgelaugt wird.
  • Mit der in dem Holzmehl des Gefäßes 2 befindlichen Feuchtigkeit bildet die aus Gefäß i zuströmende Säurelösung eine solche von geringerer Konzentration, die durch Zugabe von Wasser oder durch Neutralisation oder beide Maßnahmen auf etwa 2 % gebracht werden muß, da das'Dampfkondensat bei gut isolierten Gefäßen hierzu bei weitem nicht ausreicht. Nun wird wieder unter 5 atü 3/4 Stunde lang gekocht, anschließend daran die Säure nach Gefäß 3 abgelassen und so fort, bis sie nach Behandlung des frischesten Materials in Gefäß 5 mit dem aus der Cellulose gebildeten Zucker zur Weiterbehandlung ausgeschieden wird.
  • Betrug die Menge der angewendeten Säure nach ihrer erstmaligen Einwirkung auf das bereits zum größten Teil hydrolysierteMaterial im Gefäß i etwa 301, so soll sie durch das fortschreitende Verdünnen beim Durchgang durch die Gefäße am Ende nach ihrer Einwirkung auf das frischeste Material auf etwa 300 bis 350 1 angewachsen und von 3 °/o auf etwa 0,3 bis o,i °/a Säuregehalt gefallen sein. Das charakteristische Merkmal der vorliegenden Erfindung, die progressive Herabminderung der Einwirkungsintensität durch ständige Abschwächung der Säure während des Ablaufs des Prozesses in Richtung auf das Frischmaterial tritt auch bei .der intermittierenden Behandlungsweise deutlich hervor.
  • Die Ausbeuten schwanken entsprechend dem Cellulosegehalt der verarbeiteten Rohmaterialien in weiten Grenzen. Sägemehl von nicht zu jungen Tannen, Kiefern- oder Fichtenbäumen liefern etwa 5o bis 6o°/, ihres Trockengewichtes an Zucker (Monosen-, und zwar etwa 95 °/o Hexosen und 5 °/o Pentosen). Die resultierende Endlösung enthält in der Regel zwischen i i bis 14.% Zucker.
  • Die Kochzeit nimmt, wie bereits dargelegt, in jedem Apparat % Stunde in Anspruch, bei 5 Apparaten also insgesamt 334 Stunden. Dazu kommen je 15 Minuten für die Überleitung der Säure von einem Gefäß ins andere und für das Auslaugen mit Dampf, also nochmal i14 Stunde, so daß .der ganze Prozeß etwa 5 Stunden in Anspruch nimmt.
  • Will man, um möglichst konzentrierte Zuckerlösungen zu bekommen, die Säurekonzentration nicht durch Verdünnen erreichen, so kann man, wie bereits dargelegt, durch Neutralisieren der Säure beim Übergang von einem Gefäß ins andere zu dem gleichen Ziel kommen.
  • Fall 3. Behandlung des Rohmaterials bei sich progressiv verringernder Einwirkungsdauer, aber bei gleichbleibender Säurekonzentration und unter gleichbleibendem Druck. Diese Art der Behandlung wäre vom chemischen Standpunkt aus am einfachsten. Betriebstechnisch ist sie bei dem intermittierenden Verfahren aber nicht so günstig, weil tote Zeiten entstehen. Um das Prinzip klarzumachen, sei das Beispiel aber trotzdem durchgeführt.
  • Die apparative Anordnung ist dieselbe wie in Fall ?-, die angewandte Menge Holzmehl wieder ioo kg, der Druck wieder 5 atü und die Säurekonzentration wieder 3 °/o.
  • Dem am meisten erschöpften Holzmehl in Gefäß i werden 2001 einer 3 0/,i,-en Schwefelsäure zugesetzt und die Masse anschließend i1/4 Stunde gekocht. Dann wird wie in Beispiel:-2 die Säure nach Gefäß :2 hinübergedrückt und, falls die Säurekonzentration unter 2,80/, gefallen ist, mit so viel konzentrierter Schwefelsäure verstärkt, bis sie wieder 3%ig ist. Die Verdünnung der Säure durch sich kondensierenden Dampf läßt sich vermeiden, wenn man dem Dampf durch Einspritzen aus einer geeigneten Düse 3/, Säure zumischt. Im Gefäß 2 wird nur noch r Stunde gekocht und die Säure dann in Gefäß 3 übergeleitet, wo nur noch 45 Minuten gekocht wird. In den Gefäßen q. und 5 verringert sich die Zeit weiter auf 3o bzw. 15 Minuten.
  • Die Säuremenge steigt von etwa Zoo 1 in Gefäß i je nach Isolation bis auf etwa 300 1 am Ende des Prozesses in Gefäß 5. Die Ausbeuten liegen in denselben Grenzen, wie in Beispiele angegeben.
  • Der Nachteil des Verfahrens liegt darin, daß .sich die Behandlung in den einzelnen Gefäßen immer nach der Dauer derjenigen im ersten richten muß. Gefäß 2 liegt also, ohne Berücksichtigung .der Zeit für das Überleiten der Säure und das Auslaugen vermittels Dampf, 1/4, Gefäß 3 für 1/2, Gefäß q. für 1/4 und endlich Gefäß 5 für i Stunde still.
  • Trotz dieses ganz offensichtlichen Nachteils hat das Verfahren immer noch den erheblichen Vorteil des geringeren Drucks, nämlich' 5 atü gegenüber 15 atü. Bei einer Apparatur, die infolge des geringen spezifischen Gewichtes des Rohmaterials an sich schon ungewöhnlich große Dimensionen haben muß, soll sie wirtschaftlich arbeiten können, ist eine derartige Druckverminderung von hohem Wert. Denn nicht nur können die Apparate mit geringeren Wandstärken ausgestattet werden, sondern es ist auf der anderen Seite möglich, sie größer zu machen und mehr Material auf einmal zu verarbeiten, ohne zweischneidige Operationen wie Zusammenpressen des an sich schon zum -Verstopfen und Zusammenballen neigenden Rohmaterials vornehmen zu brauchen.
  • Der Nachteil der toten Zeiten läßt sich nun in einer kontinuierlich arbeitenden Apparatur vermeiden. Fall q.. In einem Aufschließgerät, das sich von dem in Fall z verwendeten .dadurch unterscheidet, daß es kegelförmig gestaltet ist und am Boden z. B. IS qm Querschnitt, am oberen Ende einen solchen von nur o,2 qm besitzt, wird durch die enge Spitze trockenes Holzmehl so rasch eingefüllt, daß der durch die am Boden erfolgende Entfernung des Lignins entstehende Raum immer ausgefüllt wird, während Dampf und Säure von unverändertem Druck und gleichbleibender Konzentration vom Boden her entgegenarbeiten. Infolge des immer kleiner werdenden Querschnitts des Gefäßes fließt die Säure immer rascher, wobei der Flüssigkeitsstrom auf Rohmaterial trifft, das sich ihm desto schneller entgegenbewegt, je kleiner der Querschnitt des Gefäßes wird. Wichtig ist hierbei, .daß erstens das Rohmaterial trocken ist und die Säure mithin durch Feuchtigkeitsgehalt nicht abgeschwächt wird und daß dem Dampf 3'/, Säure zugemischt werden, so daß auch dieser keine Verdünnung verursacht. Will man die verhältnismäßig geringe Verdünnung durch nicht angesäuerten Dampf in Kauf nehmen, muß.durch geringere Differenz zwischen. den Querschnitten amBoden und-an der Spitze desAufschließgefäßes, also durch entsprechende Regelung der Durchflußgeschwindigkeit ein Ausgleich geschaffen werden.
  • Auch in .diesem Fall kann man, wenn nötig, das frische Rohmaterial von unten, Säure und Dampf hingegen von oben einführen. Der verjüngte Teil des Aufschließgefäßes steht dann nach unten. Zuführung .des Rohmaterials und Entfernung des Lignins erfolgen sinngemäß wie in Fall i.

Claims (3)

  1. PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zum Aufschluß von Cellulose oder cellulosehaltigen Rohmaterialien zu Zuckern mit verdünnten, etwa 3°/oigen Säuren und bei erhöhten Temperaturen und Drucken von etwa 5 Atmosphären in stufenweisem oder kontinuierlichem Gegenstrom, dadurch gekennzeichnet, daß wenn Druck und Einwirkungszeit in jedem Behandlungsabschnitt des Rohmaterials konstant gehalten werden, die Konzentration der hydrolysierenden Säure in Richtung von stark abgebautem zu frischerem Material progressiv über den Grad hinaus verringert wird, der bei gut isolierten Gefäßen durch kondensierten Dampf oder den natürlichen Feuchtigkeitsgehalt des Rohmaterials normalerweise von selbst eintritt, oder daß bei konstantem Druck und konstanter Säurekonzentration die Einwirkungszeit ständig verkürzt wird.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß die in Anspruch i als konstant angenommenen Größen ebenfalls mit der progressiv abgeschwächten verringert werden.
  3. 3. Verfahren nach den Ansprüchen i und 2, dadurch gekennzeichnet, .daß die progressive Verminderung der Säurekonzentration durch ständige Verdünnung und/oder ständig fortschreitende Neutralisation bewirkt wird. q.. Verfahren nach den Ansprüchen i und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die progressive Verkürzung der Einwirkungszeit in einer kontinuierlich arbeitenden Apparatur durch fortschreitende Verkleinerung des Apparatequerschnitts bewirkt wird.
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