DE545413C - Verfahren zur Erzielung phenolfreier Abwaesser in Kokereien, Gasanstalten, Schwelwerken und aehnlichen Anlagen - Google Patents

Verfahren zur Erzielung phenolfreier Abwaesser in Kokereien, Gasanstalten, Schwelwerken und aehnlichen Anlagen

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DE545413C
DE545413C DER78619D DER0078619D DE545413C DE 545413 C DE545413 C DE 545413C DE R78619 D DER78619 D DE R78619D DE R0078619 D DER0078619 D DE R0078619D DE 545413 C DE545413 C DE 545413C
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DE
Germany
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plants
phenol
gas
smoldering
coking
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Expired
Application number
DER78619D
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English (en)
Inventor
Dr Walter Prahl
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Dr F Raschig GmbH
Original Assignee
Dr F Raschig GmbH
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Publication date
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C10PETROLEUM, GAS OR COKE INDUSTRIES; TECHNICAL GASES CONTAINING CARBON MONOXIDE; FUELS; LUBRICANTS; PEAT
    • C10KPURIFYING OR MODIFYING THE CHEMICAL COMPOSITION OF COMBUSTIBLE GASES CONTAINING CARBON MONOXIDE
    • C10K1/00Purifying combustible gases containing carbon monoxide
    • C10K1/08Purifying combustible gases containing carbon monoxide by washing with liquids; Reviving the used wash liquors
    • C10K1/16Purifying combustible gases containing carbon monoxide by washing with liquids; Reviving the used wash liquors with non-aqueous liquids
    • C10K1/18Purifying combustible gases containing carbon monoxide by washing with liquids; Reviving the used wash liquors with non-aqueous liquids hydrocarbon oils

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  • Chemical & Material Sciences (AREA)
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  • Organic Chemistry (AREA)
  • Organic Low-Molecular-Weight Compounds And Preparation Thereof (AREA)

Description

  • Verfahren zur Erzielung phenolfreier Abwässer in Kokereien, Gasanstalten, Schwelwerken und ähnlichen Anlagen Die Schäden, die von den in den Abwässern der Kokereien und ähnlicher Anlagen befindlichen Phenolen verursacht werden, machen es bekanntlich nötig, die Phenole den Abwässern fernzuhalten. Man versuchte zunächst, sie den Abwässern der Ammoniakgewinnungsanlagen zu entziehen, fand aber bald, daß es vorteilhafter sei, das Gaswasser vor seiner Weiterverarbeitung auf Ammoniak von Phenolen zu befreien.
  • Man ging dabei von der Ansicht aus, daß das Phenol an der Stelle am leichtesten zu gewinnen sei, an der es in der höchsten Konzentration vorliegt. Da das aus den Öfen kommende heiße Gas das Phenol in einer Konzentration von etwa a g/cbm enthält, während die Konzentration in dem aus dem Gas abgeschiedenen Gaswasser bei der Größenordnung von etwa 4000 g/cbm liegt, und da -das letztere bei seiner Weiterverarbeitung wieder verdünnt wird, so war nicht zu erwarten, daß es leichter und billiger möglich sei, das Phenol an einer anderen Stelle auf seinem Wege von den öfen zum Vorfluter abzufangen als aus dem rohen Gaswasser.
  • In Wirklichkeit ist das aber doch der Fall. Denn es zeigte sich überraschenderweise daß es gemäß vorliegender Erfindung mit einfachen Mitteln leichter und wirtschaftlicher möglich ist, das Phenol vollständiger aus dem Gase auszuwaschen als aus dem zooofach konzentrierteren Gaswasser. Man bringt zu dem Zweck das in der Nähe seines Taupunktes befindliche Gas, das also im wesentlichen noch das ganze Wasser im Dampfzustande enthält, nachdem es zweckmäßig von seinem Teergehalt befreit worden ist, mit einer zur Absorption der Phenole dienenden Waschflüssigkeit, wie z. B. Benzolwaschöl, Schwerbenzol, anderen Steinkohlen-oder Braunkohlenteerölen oder ähnlich wirkenden Flüssigkeiten, zweckmäßig im Gegenstrom in Berührung. Das Gas gibt seine Phenole an die Waschflüssigkeit ab, das bei der dann folgenden Abkühlung des Gases entstehende Gaswasser ist von Phenolen befreit. Die mit Phenolen beladene Waschflüssigkeit kann auf bekannte Art, z. B. durch Waschen mit Natronlauge oder durch Destillation regeneriert und erneut verwendet werden.
  • Die Vorteile, die das Verfahren. ,gemäß vorliegender Erfindung, die Phenole aus dem Gase auszuwaschen, vor dem üblichen, sie aus dem Wasser auszuwaschen, bietet, liegen darin, daß das ZVaschöl sich bei der Berührung mit dem Gase zu einem erheblich. höheren Prozentsatz mit Phenolen anreichert als bei Berührung mit dem Wasser. In letzterem Falle hat die Praxis gezeigt, daß bei rationellem Arbeiten der Phenolgehalt der Waschflüssigkeit auf etwa das Doppelte des Phenolgehaltes des Wassers steigen kann.
  • Beim Arbeiten gemäß vorliegender Erfindung steigt dagegen der Phenolgehalt des Waschöls auf etwa -das-- iafache desjenigen, deal. das Gaswasser haben würde. Man benötigt daher, -.um eine- bestimmte Phenolmenge auszuwaschen, nur 1/s der Menge Waschflüssigkeit, die nach den früheren Verfahren anzuwenden war. Weiter ist die Geschwindigkeit des Überganges des Phenols aus dem Gase in das Waschöl unvergleichlich viel größer als die des Überganges aus dem Wasser in das öl. Während bei den bisherigen Verfahren das Waschöl mit dem Wassereinige Stunden in Berührung war, genügen nach dem vorliegenden Verfahren wenige Sekunden, um das Phenol in das Waschöl übertreten zu lassen.
  • Ein großer Vorteil des neuen Verfahrens liegt darin, daß es leichter ist, das Phenol aus dem beim Arbeiten nach dem neuen Verfahren ,anfallenden Waschöl zu gewinnen, weil dessen Konzentration an Phenol höher ist als bei dem Waschöl, das zur Entph enolierung von Gaswasser benutzt wurde. Um iookg Phenol zu gewinnen, müssen nach den früheren Verfahren im Durchschnitt etwa 2o cbm öl, nach dem vorliegenden nur etwa q. cbm öl aufgearbeitet werden. Es leuchtet ein, daß letztere Aufgabe leichter und billiger durchführbar ist, einerlei, ob man das Phenol durch Destillation oder durch Laugerei gewinnen will.
  • Ein weiterer, sehr wesentlicher Vorteil der Arbeit gemäß der vorliegenden Erfindung beruht -auf folgender Tatsache: Beim Waschen des Gaswassers mit Lösungsmitteln gehen die einzelnen Komponenten des Phenolgemisches entsprechend ihrem Verteilungsverhältnis, das mit ihrer Wasserlöslichkeit zusammenhängt, in das öl über. Die Carbolsäure ist bei weitem am leichtesten löslich. Sie wird daher am schwersten ausgewaschen. In allen Rohphenolölen oder Phenolatlaugen, die bei der Gewinnung der Phenole aus dem Gaswasser anfallen, ist die Carbolsäur-e in erheblich geringerem Anteilenthalten als in dem Wasser, -aus dem die Produkte gewonnen sind. Beim Waschen des Gases gehen dagegen die Komponenten des Phenolgemisches entsprechend ihrem Dampfdruck in das öl über. Da dieser bei den technisch in Betracht kommenden Phenolen als praktisch gleich anzusehen ist, enthält das bei der Gasentphenolung gewonnene Produkt die einzelnen Komponenten, also auch die Car-. bolsäure, in etwa den gleichen Anteilen wie das Wasser. Da aber die Carbolsäure der wertbestimmende Faktor der gewonnenen Produkte ist, so ist der Verkaufswert der gemäß vorliegender Erfindung gewonnenen Produkte erheblich höher als der bei dem üblichen Verfahren anfallenden.
  • Ein anderer Vorteil liegt in folgenden Tatsachen begründet: Bekanntlich enthält das Gaswasser Stoffe von stärker saure--n Charakter als es die Phenole sind. Die Wasserlöslichkeit dieser Stoffe ist so groß, daß sie bei der Waschung des Wassers mit Lösungsmitteln nur zu ,einem geringen Bruchteil entfernt werden. Sie verunreinigen weiterhin die Abwässer. Der Dampfdruck dieser Stoffe dagegen ist sehr klein. Sie werden beim Arbeiten nach dem vorliegenden Verfahren daher vollständig mit ausgewaschen.
  • Zur Veranschaulichung des Wesens des neuen Verfahrens sei als Beispiel die Beseitigung und die Gewinnung der Phenole einer Kokerei mit einem Durchsatz von iooo t Kohle in 2q. Stunden angegeben: Das zweckmäßig von Teer befreite Gas tritt mit einer oberhalb seines Taupunktes (bei beispielsweise 8o°) liegenden Temperatur unten in einen Turm von 3 m Durchmesser und 6 m Höhe ein, der beispielsweise zur Hälfte mit Füllkörpern, vorzugsweise mit Raschig-Ringen, gefüllt ist. Im oberen Teil des Turmes wird durch Düsen, Brausen, Verteilerkreuze oder ähnliche Vorrichtungen i cbm Benzolwaschöl in dex Stunde aufgegeben. Das aus dem Turm ablaufende Waschöl enthält etwa 309/1 Phenole. Das aus dem Turm oben austretende Gas scheidet bei der Kühlung ein Gaswasser mit je nach den örtlichen Bedingungen wechselndem Phenolgehalt von o,o5 bis o,zg/1 ab. Die Menge der dem Gase entzogenen Phenole beträgt etwa 9o % der vorhandenen.
  • Das .aus. dem Turm ablaufende Waschöl wird in bekannter Weise mit konzentrierter Natronlauge zweckmäßig in zwei Stufen gewaschen. Ist eine Gewinnung der Basen erwünscht, kann ohne weiteres eine Behandlung des Waschöls z. B. mit Schwefelsäure angeschlossen werden.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRUCH: Verfahren zur Erzielung phenolfreier Abwässer in Kokereien, Gasanstalten, Schwelwerken und .ähnlichen Anlagen, dadurch gekennzeichnet, daß das Phenol mit an sich bekanntem Lösungsmitteln bereits aus den Destillationsgasen der Brennstoffe bei oberhalb des Taupunktes des Gasgemisches liegenden Temperaturen ausgewaschen wird.
DER78619D 1929-07-07 1929-07-07 Verfahren zur Erzielung phenolfreier Abwaesser in Kokereien, Gasanstalten, Schwelwerken und aehnlichen Anlagen Expired DE545413C (de)

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DE (1) DE545413C (de)

Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE760862C (de) * 1940-08-21 1953-05-11 Ig Farbenindustrie Ag Verfahren zur Abscheidung von Phenolen aus phenolhaltigen Waessern

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* Cited by examiner, † Cited by third party
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