DE504731C - Verfahren zur Rueckgewinnung fluechtiger Kohlenwasserstoffe - Google Patents

Description

• Verfahren zur Rückgewinnung flüchtiger Kohlenwasserstoffe Werden wäßrige Phenollösungen, die bei der trockenen Destillation bituminöser Stoffe anfallen, zwecks Entfernung der Phenole mit Lösungsmitteln, wie z. B. .Benzol o. dgl., behandelt, so verbleiben im extrahierten Wasser mehr oder minder große Reste des Lösungsmittels.
• Bei den sehr großen Wassermengen, die extrahiert werden müssen, summieren sich aber bereits kleine mit dem Wasser abgehende Mengen des Lösungsmittels derart, daß seine Wiedergewinnung die Wirtschaftlichkeit von Entphenolungsanlagen beeinträchtigen kann.
• Wind A.mmoniakwasser der Kokereien oder Gasanstalten entphenolt, so kann das @im extrahierten Wasser verbleibende Lösungsmittel, wenn es flüchtig genug ist, im Laufe der Weiterverarbeitung des Wassers auf Ammon,sulfat wiedergewonnen werden, indem es im Antreiber destilliert, zusammen mit dem Ammon.iakgas in den Sättiger und von dort mit den Sättigergasen, vorwiegend Kohlensäure und Schwefelwasserstoff, in die Kondensation zurückgeleitet wird. Diese Art der Rückgewinnung ist jedoch schwer kontrollierbar, zumal das Ausbringen der Kokereien an Leichtölen an sich Schwankungen unterworfen ist, und auch deshalb mit unvermeidlichen Verlusten verknüpft, weil die Ölwischer meist nur einen Wirkungsgrad von etwa 8o"I" haben. Bei anderen Wässern, wie Schwelwässern der Steinkohlen- und Braunkohlendestillation, kommt die oben beschrieben, Art der Wiedergewinnung nicht in Betracht, weil sich hier eine Verarbeitung auf Ammoniakprodukte nicht lohnt.
• Es wurde nun gefunden, daß es auf eine verhältnismäßig einfache Weise gelingt, die im Entphenolungsprozeß verlorengehenden flüchtigen Lösungsmittel, wie z. B. Benzol o. dgl., direkt und nahezu vollkommen wiederzugewinnen. Z21 diesem Zweck wird das Wasser, welches bereits warm bei etwa .4.o bis 5o° C extrahiert worden ist, auf etwa 75 bis 8o° C, gegebenenfalls noch höher vorgewärmt und dann in geeigneten Apparaten, z. B. in einem A.btreiber, mit Gasen behandelt. Zweckmäßig leitet man das Gas dein herunterrieselnden vorgewärmten Wasser entgegen. Die Gase nehmen niedrig siedende Lösungsmittel, wie Benzol, seine Homologen und andere Kohlenwasserstoffe, praktisch vollkommen aus dem Wasser auf, werden dann abgekühlt, wodurch ein Teil der Lösungsmittel sich direkt abscheidet, die A.btreibegase sind nunmehr bei gewöhnlicher Temperatur mit Lösungsmitteldämpfen gesättigt und enthalten j e nach erreichter Abkühlung z. B. Benzol, dem sogenannten goer Benzol, etwa 16o bis Zoo g/cbm. Dieses gesättigte Gas wird im Kreislauf benutzt, indem es mittels eines Kompressors wieder dem Antreiber zugeführt wird, zweckmäßig unter Zwischenschaltung eines Gaspuffers-.
• Die Wiedergewinnung ist bei ausreichender Vorwärmüng des Wassers praktisch vollkommen.
• Das Verfahren des Abtreibens unter Zuhilfenahme von Gasen ist an sich bekannt und in anderen Industrien, wie z. B. der Kunstseidenindustrie, in Vorschlag gebracht worden. Für die Wiedergewinnung flüchtiger Lösungsmittel bei Entphenolungsverfahren ist sie jedoch bisher nicht verwendet worden. Es war auch keineswegs vorauszusehen, daß ein mit flüchtigen Lösungsmitteln gesättigtes Gas imstande ist, bei seiner Wiederbenutzung im Kreislauf die Abtreibung praktisch vollkommen zu bewirken.

Claims (1)

1. PATENTANSPRUCH: Verfahren zur Rückgewinnung flüchtiger Kohlenwasserstoffe unter Verwendung von Gasen, dadurch gekennzeichnet, daß die bei der trockenen Destillation bituminöser Stoffe anfallenden phenolhaltigen Wässer, wie Ammoniakwasser der Kokereien und Gasanstalten, Schwelwässer u. dgl., nach ihrer Behandlung mit Lösungsmitteln in an sich bekannter Weise bei erhöhter Temperatur mit Gasen zusammengebracht, diese zwecks Abscheidung aufgenommener flüchtiger Lösungsmittel abgekühlt und im Kreislauf zu demselben Zweck wieder verwendet werden.