DE941544C - Verfahren zur Gewinnung von Phenolen aus Abwaessern - Google Patents

Verfahren zur Gewinnung von Phenolen aus Abwaessern

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DE941544C
DE941544C DEM18624A DEM0018624A DE941544C DE 941544 C DE941544 C DE 941544C DE M18624 A DEM18624 A DE M18624A DE M0018624 A DEM0018624 A DE M0018624A DE 941544 C DE941544 C DE 941544C
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DE
Germany
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phenols
ketones
extraction
water
waste water
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Expired
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DEM18624A
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English (en)
Inventor
Dr-Ing Karl-Heinz Eisenlohr
Dr Karl Grob
Dr-Ing Wilhelm Herbert
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GEA Group AG
Original Assignee
Metallgesellschaft AG
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Publication date
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C07ORGANIC CHEMISTRY
    • C07CACYCLIC OR CARBOCYCLIC COMPOUNDS
    • C07C37/00Preparation of compounds having hydroxy or O-metal groups bound to a carbon atom of a six-membered aromatic ring
    • C07C37/005Preparation of compounds having hydroxy or O-metal groups bound to a carbon atom of a six-membered aromatic ring by obtaining phenols from products, waste products or side-products of processes, not directed to the production of phenols, by conversion or working-up
    • C07C37/009Preparation of compounds having hydroxy or O-metal groups bound to a carbon atom of a six-membered aromatic ring by obtaining phenols from products, waste products or side-products of processes, not directed to the production of phenols, by conversion or working-up from waste water

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  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Environmental & Geological Engineering (AREA)
  • Organic Low-Molecular-Weight Compounds And Preparation Thereof (AREA)

Description

  • Verfahren zur Gewinnung von Phenolen aus Abwässern Es ist bekannt, Phenole wie Phenol, Kresole, Xylenole oder Brenzcatechin, die in den Abwässern von z. B. Brennstoffdestillationsanlagen, Hydrieranlagen oder Phenolsyntheseanlagen enthalten sind, mit sauerstoffhaltigen organischen Lösungsmitteln, insbesondere Äthern, Estern oder Ketonen, zu extrahieren. In der Praxis werden bisher überwiegend Ester, insbesondere n- oder Isobutylacetat, verwendet.
  • Außerdem kommen Äther oder Ketone in Betracht, die den Vorteil haben, daß sie nicht verseifbar sind, von denen aber größere Lösungsmittelmengen als von Estern angewendet werden müssen. Die Wirtschaftlichkeit der Gewinnungsverfahren richtet sich zum großen Teil nach dem Lösungsmittelaufwand und dem Lösungsmittelverlust, der insbesondere durch Verseifung des Lösungsmittels entsteht. Ein hoher Lösungsmittelaufwand bedingt nämlich einen größeren Dampfverbrauch bei der destillativen Abtrennung des Lösungsmittels von den extrahierten Stoffen und bei der Rückgewinnung der Lösungsmittel aus den behandelten Abwässern.
  • Durch die Erfindung wird nun die Aufgabe gelöst, den Lösungsmittelbedarf bei der Abtrennung von Phenolen aus Abwässern zu verringern. Die Lösung der Aufgabe wurde darin gefunden, daß an Stelle der bisher verwendeten geradkettigen Ketone verzweigte Ketone, z. B. Methylisopropylketon, Äthylisopropylketon, Methylisobutylketon oder Pinakolin (Methyl- tertiärbutylketon), zur Extraktion der Phenole aus den Lösungen verwendet werden. Es hat sich nämlich gezeigt, daß man dann mit Lösungsmittelmengen auskommen kann, die bei etwa 6 bis 80wo, bezogen auf die zu behandelnden Flüssigkeiten, liegen. Diese Verringerung des Lösungsmittelbedarfs tritt sowohl ein, wenn Flüssigkeiten mit hohen Gehalten an Phenolen behandelt werden, als auch, wenn die zu behandelnden Lösungen nur geringe Gehalte an diesen Stoffen aufweisen. Sie gilt sowohl für eine weitgehende als auch für eine weniger weitgehende Entfernung der Phenole aus den sie enthaltenden Flüssigkeiten. Die gute Wirkung der erfindungsgemäß verwendeten Stoffe ist um so überraschender, als bisher festgestellt wurde, daß geradkettige wie verzweigte Ester mit gleicher Kohlenstoffatomzahl, z. B n-Butylacetat und Isobutylacetat, ungefähr gleiche Wirkungen haben, und daß ferner bekanntlich mit rein organischen Estern wesentlich bessere Wirkungen erzielt werden konnten als mit Äthern, Alkoholen und Ketonen, von denen die letzten bisher als am wenigsten wirksam befunden wurden.
  • Vorteilhaft werden bei dem Verfahren gemäß der Erfindung verzweigte Ketone verwendet, deren Siedepunkt niedriger liegt als der der zu gewinnenden Stoffe, so daß sie durch Abdestillation von diesen leicht getrennt werden können; Das Verfahren gemäß der Erfindung kann im einzelnen-in der gleichen Weise durchgeführt werden wie die Extraktion von Phenolen mit Butylacetat. Es ist bereits bekannt, aus Gemischen von Kohlenwasserstoffen und Phenolen die Phenole mit mindestens 2obiger Alkaliphenolatlösung zu extrahieren. Dann wurden die Phenole aus der Alkaliphenolatlösung mit sauerstoffhaltigen organischen Lösungsmitteln herausgenommen. Als Lösungsmittel hierfür sind auch verzweigte Ketone genannt.
  • Bisher wurde die Zerlegung von sauren Ölen in neutrale Öle und Phenole nicht in der gleichen Weise durchgeführt wie die Entphenolung von Abwässern.
  • Auch das bekannte Verfahren legt nicht nahe, die dort verwendeten Lösungsmittel bei der Entphenolung von Abwässern einzusetzen. Dies trifft um so weniger zu, als man bei dem bekannten Verfahren die Phenole aus der Alkaliphenolatlösung höchstens bis auf Bruchteile von etwa I bis 20/c herausnehmen kann, während es bei der Entphenolung von Abwässern darauf ankommt, den Phenolgehalt der Wässer, der etwa 8 bis 20 g im Liter betragen kann, auf einen geringen Rest von wenigen Milligramm herabzusetzen.
  • Beispiel 5 cbm Kokereiwasser/h wurden in einem siebenstufig arbeitenden, aus Pumpen und Abscheidern bestehenden Gegenstrom-Extrakteur mit 601o Methylisobutylketon extrahiert. Der Phenolgehalt des Wassers ging von 2800 mgll auf 10 mgil zurück.
  • Der phenolische Extrakt konnte durch Fraktionierung ohne weiteres in wasserhelles und praktisch phenolfreies Lösemittel und in lösemittelireies Phenolöl getrennt werden. Aus dem extrahierten Wasser wurden die darin gelösten Methylisobutylketonreste durch Destillation abgetrieben. Die Gase, die nach der Kondensation der Methylisobutylketondämpfe übrigbleiben, können mit dem zu behandelnden Wasser oder dem Extrakt zwecks Zurückgewinnung der letzten Lösungsmittelreste gewaschen werden. Das Lösungsmittel wird im Kreislauf wiederverwendet.
  • Das Phenolöl kann durch Fraktionierung auf Kunstharzphenole oder durch än sich bekannte andere Methoden auf Reinprodukte aufgearbeitet werden.
  • Gegenüber dem heutigen großtechnisch ausgeführten Butylacetat-Verfahren haben die neuen Lösungsmittel nicht nur den Vorteil des geringeren Dampfverbrauchs und der höheren Reinheit des entphenolten Wassers, sondern auch der geringeren Lösungsmittelverluste, da die Ketone unter den Einflüssen der Begleitchemikalien der Phenolwässer, z. B. des Ammoniaks der Fettsäuren oder des Schwefelwasserstoffes, weder zersetzt noch verseift oder polymerisiert werden. Aus diesem Grunde kann die Entphenolung auch bei erhöhter Temperatur, z. B. der Anfallstemperatur der Schwel-, Vergasungs- und Kokereiwässer, durchgeführt werden, so daß die bisher übliche, kostspielige Abkühlung der Wässer auf Raumtemperatur unterbleiben kann.

Claims (3)

  1. -PATENTANSPRUCHE: I. Verfahren zur Gewinnung von Phenolen aus Abwässern von z. B. Brennstoffdestillations-, Hy-. drier- oder Phenolsyntheseanlagen durch Extraktion mit Ketonen, dadurch gekennzeichnet, daß als Extraktionsmittel verzweigte Ketone, zweckmäßig solche mit niedrigerem Siedepunkt als dem der zu gewinnenden Phenole, z. B. Methylisopropylketon oder Methylisobutylketon, verwendet werden.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch I, dadurch gekennzeichnet, daß im mehr als dreistufigen Gegenstrom und mit weniger als Io01,, z. B. 6 bis 80/o' verzweigten Ketonen, insbesondere Methylisobutylketon, bezogen auf die zu behandelnde Flüssigkeit, extrahiert wird.
  3. 3. Verfahren nach Anspruch I und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Extraktion oberhalb Raumtemperatur, z. B. bei der Anfallstemperatur der Schwel- oder Kokereiwässer, durchgeführt wird.
    Angezogene Druckschriften: Britische Patentschrift Nr. 674754.
DEM18624A 1953-05-19 1953-05-19 Verfahren zur Gewinnung von Phenolen aus Abwaessern Expired DE941544C (de)

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WO2002002464A2 (en) * 2000-07-03 2002-01-10 Syngenta Limited Chemical extraction process

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