DE1246750B - Verfahren zur Gewinnung von reinem 2, 6-Xylenol - Google Patents
Verfahren zur Gewinnung von reinem 2, 6-XylenolInfo
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Description
BUNDESREPUBLIK DEUTSCHLAND
DEUTSCHES
PATENTAMT
AUSLEGESCHRIFT
Int. Cl.:
C07c
Deutsche Kl.: 12 q-14/03
Nummer: 1246 750
Aktenzeichen: C 34205IV b/12 q
Anmeldetag: 27. Oktober 1964
Auslegetag: 10. August 1967
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Gewinnung von reinem 2,6-Xylenol (= 2,6-Dimethylphenol) aus
Mischungen mit o-Kresol und einer oder mehreren der folgenden Verbindungen: m-Kresol, p-Kresol,
2,4-Xylenol, 2,5-Xylenol und o-Äthylphenol oder aus
Mischungen mit o-Kresol, wobei das erhaltene Produkt kein o-Kresol mehr enthält.
2,6-Xylenol ist ein natürlich vorkommendes Phenol, das in einer Menge bis zu 20 % in dem Kresoldestillat
vorliegt, welches durch Tieftemperaturverkokung von bituminöser Kohle (Fettkohle) gewonnen wird. Außerdem
ist es in Petroleumkresolen, in Koksofenteeren, Schieferöldestillaten und Kohlehydrierungsölen vorhanden.
Der Siedepunkt des 2,6-Xylenols liegt etwas oberhalb des Siedepunktes von o-Kresol und unterhalb
des Siedepunktes von m- und p-Kresol. Es wird sich daher im sogenannten Kresoldestillat ansammeln,
d. h. in der Destillatfraktion, deren Siedepunkt bei etwa 190 bis 2100C bei 760 mm Quecksilber liegt.
Das 2,6-Xylenol tritt nicht nur in natürlichen Phenolen,
sondern auch in bestimmten Reaktionsprodukten auf. So erhält man z. B. beim Isomerisieren
von o-Kresol größere Mengen an 2,6-Xylenol. Das Isomerisierungsprodukt enthält 2,6-Xylenol in Mischung
mit m- und p-Kresolen und nicht umgesetztem o-Kresol. Beim Methylieren von Phenol oder o-Kresol
in Gegenwart eines Katalysators erhält man ebenfalls Mischungen, die 2,6-Xylenol enthalten. In der vorliegenden
Beschreibung werden diese Reaktionsprodukte, die zwischen etwa 190 und 210° C sieden, ebenfalls
als Kresoldestillate bezeichnet.
Das 2,6-Xylenol eignet sich besonders zur Verwendung als Antioxydationsmittel und als Weichmacher.
Es ist auch zur Herstellung von Polymerisaten gut geeignet (vgl. Journal of the American Chemical
Society, Bd. 81, 1959, S. 6335 bis 6336; Journal of Verfahren zur Gewinnung von reinem
2,6-Xylenol
2,6-Xylenol
Anmelder:
Consolidation Coal Company,
Pittsburgh, Pa. (V. St. A.)
Vertreter:
Dr. W. Schalk, Dipl.-Ing. P. Wirth,
Dipl.-Ing. G. E. M. Dannenberg
und Dr. V. Schmied-Kowarzik, Patentanwälte,
Frankfurt/M., Große Eschenheimer Str. 39
Als Erfinder benannt:
Donald Caldwell Jones, Pittsburgh, Pa.;
Eneo Carlo Moroni, Bethel Park, Pa.;
Martin Brandt Neuworth,
Pittsburgh, Pa. (V. St. A.)
Donald Caldwell Jones, Pittsburgh, Pa.;
Eneo Carlo Moroni, Bethel Park, Pa.;
Martin Brandt Neuworth,
Pittsburgh, Pa. (V. St. A.)
Beanspruchte Priorität:
V. St. v. Amerika vom 28. Oktober 1963
(319 399)
V. St. v. Amerika vom 28. Oktober 1963
(319 399)
Polymer Science, Bd. 58, S. 581 bis 591, 593 bis 609 und 469 bis 490).
Die nachstehende Tabelle I, in der die Siedepunkte einiger Komponenten der Kresoldestillatfraktion bei
unterschiedlichem Druck zusammengefaßt sind, läßt deutlich erkennen, welche Schwierigkeiten das Abtrennen
von 2,6-Xylenol in guten Ausbeuten und hoher Reinheit bereitet.
Siedepunkt | (0C) | 760 mm Hg | |
20 mm Hg | 50 mm Hg j | 100 mm Hg | 190,8 |
90 | 109 | 125,5 | 202,2 |
101 | 120 | 138 | 202,2 |
101 | 138 | 210 | |
105 | 143 | 210 | |
105 | 120 | 143 | 202 |
95 | 125 | 133 | 203,7 |
101 | 125 : | 138,5 | |
116 | |||
121,5 | |||
o-Kresol
m-Kresol
p-Kresol
2,4-Xylenol
2,5-Xylenol
2,6-Xylenol
o-Äthylphenol
Auf Grund der sehr dicht beieinanderliegenden Siedepunkte
der Phenole in den Kresoldestillaten wurden bisher sowohl physikalische als auch chemische Verfahren
angewendet, um die Mischungen in ihre Komponenten zu zerlegen. Mehrere aufeinanderfolgende
fraktionierte Destillationen sind in der USA.-Patent-
709 620/529
3 4
schrift 2 409 773 beschrieben. Dabei enthielt jedoch mehr als 75% und in Reinheiten von annähernd
die gewonnene 2,6-Xylenolfraktion im besten Fall 100 %, z. B. 99,6%, erhalten wird, während die
60% 2,6-Xylenol. Die britische Patentschrift 708 925 Konzentration des o-Kresols, falls es überhaupt vorbeschreibt
eine fraktionierte azeotrope Destillation handen ist, nur einige Teile pro Million beträgt,
phenolischer Fraktionen mit dicht beieinanderliegen- 5 Vorzugsweise wird eine Fraktion verwendet, die
den Siedepunkten. Aber die Konzentration von zwischen 35 und 90 Gewichtsprozent 2,6-Xylenol ent-2,6-Xylenol
betrug auch hier höchstens 30%. In der hält.
USA.-Patentschrift 2 789 146 ist ein Verfahren zum Das Verfahren der Erfindung wird an Hand der
Abtrennen von 2,6-Xylenol durch doppelte Lösungs- Zeichnung erläutert, die eine schematische Darstellung
mittelextraktion eines Kresoldestillates beschrieben, to einer bevorzugten Ausführungsform des Verfahrens
das jedoch nur eine Ausbeute von 60 bis 65% 2,6-Xyl- zeigt.
enol in einer Konzentration von 60 bis 90% liefert. In der Zeichnung ist eine übliche Fraktionier-
Das Trennen von Kresol- und Xylenolverbindungen kolonne 1 mit z. B. 50 Böden dargestellt. Diese Kolonne
durch Umwandlung in tertiäre Butylphenole und frak- wird durch Leitung 2 mit einer flüssigen Mischung aus
tionierte Destillation der Produkte wird in »Industrial 15 niedrigsiedenden Alkylphenolen beschickt, die we-
and Engineering Chemistry, Bd. 35, Nr. 6, S. 655 bis nigstens 2,6-Xylenol und o-Kresol und in den meisten
660, beschrieben. Die Umwandlung in das gewünschte Fällen auch m- und p-Kresole sowie 2,4- und 2,5-Xyl-
Kresol oder Xylenol erfolgt hierbei durch katalytische enole enthält, besonders dann, wenn das Kresol-
Debutylierung. Ein solches Verfahren ist offensichtlich destillat aus natürlichen Quellen gewonnen wurde,
sehr kostspielig. Weiterhin wurden m-, p-Kresole und 20 Außerdem können auch kleinere Mengen anderer
Xylenole durch Extraktion mit wäßrigem Alkali ge- Alkylphenole, wie o-Äthylphenol, anwesend sein. Die
trennt (vgl. »Brennstoff-Chemie«, Bd. 37, 1956, S. 371 Konzentration des 2,6-Xylenols in dieser Mischung
bis 375 [1956], besonders die Fußnote auf S. 372). Die beträgt im allgemeinen weniger als 35%, z. B. weniger
Trennung erfolgte, indem die Kresoldestillatfraktion als 15%· Die Fraktionierkolonne wird so betrieben,
mehrmals mit frischer Lauge extrahiert wurde. Wie 25 daß ein 2,6-Xylenolkonzentrat erhalten wird, welches
jedoch ausgeführt wird, muß hierbei das 2,6-Xylenol wenigstens 35% 2,6-Xylenol, vorzugsweise mehr,
aus der unterkühlten Mischung roher Säuren in dem jedoch nicht mehr als 90% 2,6-Xylenol enthält. Kann
letzten Extrakt umkristallisiert werden, damit »reines« die gewünschte Abtrennung durch eine einzige Ko-
2,6-Xylenol erhalten wird. Außerdem wird durch die lonne nicht erzielt werden, so wird eine Reihe von
mehrfachen Extraktionen mit frischer Lauge die Aus- 30 Kolonnen verwendet, in denen das 2,6-Xylenol in
beute an 2,6-Xylenol stark herabgesetzt, da dieses steigendem Maße in der gewünschten Fraktion kon-
ebenfalls mit dem wäßrigen Alkali reagiert. zentriert wird. Niedriger- oder höhersiedende Frak-
Es ist weiter ein Verfahren zur Abtrennung von tionen der Beschickung werden durch die Leitungen. 3
reinem 2,6-Xylenol aus einer Mischung mit Kresolen bzw. 5 abgezogen.
bekannt, bei dem mit Harnstoff umgesetzt und das 35 Das 2,6-Xylenolkonzentrat wird durch die Leitung 4
erhaltene Additionsprodukt in Xylol gelöst wird. aus der Fraktionierkolonne 1 abgezogen und in der
Nach Abtrennung des nicht umgesetzten Harnstoffes Leitung 6 in einem Kohlenwasserstoff gelöst, dessen
wird das Xylol abdestilliert und die erhaltenen Phenole Siedepunkt zwischen 60 und 1500C liegt. Als Lösungseiner Wasserdampfdestillation unterworfen, mit Äther mittel wird vorzugsweise Toluol verwendet. Andere
und Natriumsulfat behandelt und im Vakuum ge- 40 geeignete Lösungsmittel sind Benzol, Hexan oder
trocknet. Durch weitere Reinigungsverfahren und eine Heptan. Das Verhältnis des Lösungsmittels zum
Umkristallisation wird dann reines 2,6-Xylenol er- Konzentrat wird so bemessen, daß das Endvolumen
halten. Dieses bekannte Verfahren ist wesentlich auf- der Lösung möglichst niedrig gehalten wird, und es
wendiger und schwieriger durchzuführen als das Ver- beträgt meistens etwa 0,1 bis 1. Die Lösung wird in
fahren der Erfindung. 45 den unteren Teil einer vertikalen Gegenstromextrak-
Ziel der vorliegenden Erfindung ist daher die tionskolonne 8 eingeführt. Gleichzeitig fließt eine
Schaffung eines Verfahrens zum Abtrennen von 2,6- wäßrige Lösung eines Alkalihydroxyds, vorzugsweise
Xylenol aus Mischungen mit Alkylphenolen, bei dem Natrium- oder Kaliumhydroxyd, durch die Leitung 7
das 2,6-Xylenol in wirtschaftlich annehmbaren Aus- in den oberen Teil der Kolonne. Die Konzentration
beuten (d. h. 75% oder mehr) und in einer Reinheit 50 des Alkalihydroxyds beträgt weniger als 15 Gewichts-
von mehr als 97 %, häufig sogar 99,5 % oder mehr, prozent, vorzugsweise etwa 5 bis 10 Gewichtsprozent,
erhalten wird. bezogen auf das Gewicht der Lösung. Das Lösungs-
Das Verfahren der Erfindung zur Gewinnung von mittel soll so ausgewählt werden, daß auf Grund seines
reinem 2,6-Xylenol aus einer Kresolfraktion ist da- spezifischen Gewichts es gewährleistet ist, daß die
durch gekennzeichnet, daß man eine Fraktion aus 55 Lösung des Kresoldestillates leichter als die wäßrige
niedrigsiedenden Alkylphenolen, die mindestens 35 Ge- alkalische Lösung ist. Die schwerere alkalische Lösung
wichtsprozent 2,6-Xylenol enthält, in einem zwischen fließt dann im Gegenstrom zur aufsteigenden Konzen-
60 und 1500C siedenden Kohlenwasserstoff löst, die tratlösung nach unten. Die Fließgeschwindigkeiten der
erhaltene Lösung im Gegenstrom mit einer 2- bis beiden entgegengesetzt fließenden Ströme wird so ge-
15gewichtsprozentigen, vorzugsweise 5- bis lOgewichts- 60 regelt, daß das Molverhältnis des Alkalihydroxyds zu
prozentigen wäßrigen Alkalihydroxydlösung extra- den Alkylphenolen (abgesehen von dem 2,6-Xylenol)
hiert, wobei das Mol verhältnis des Alkalihydroxyds zu etwa 0,9 bis 1,5:1 beträgt. In dem Maße, in dem die
den Alkylphenolen mit Ausnahme des 2,6-Xylenols nach unten fließende Alkalilösung mit dem aufsteigen-
0,9 bis 1,5 : 1 beträgt, und das 2,6-Xylenol aus der den Phenolstrom in Berührung kommt, werden diese
organischen Lösung durch Abdestillieren des Lösungs- 65 Phenole einschließlich wenigstens eines Teiles des
mittels gewinnt. 2,6-Xylenols in die entsprechenden Alkalisalze umge-
Es wurde gefunden, daß das 2,6-Xylenol nach dem wandelt. Das Salz des 2,6-Xylenols wird jedoch offen-
Abdestillieren des Lösungsmittels in Ausbeuten von sichtlich bei Berührung mit den durch Leitung 6 ein-
tretenden nicht umgewandelten Kresolen rasch wieder in das freie Xylenol zurückverwandelt. Diese Vermutung
wird dadurch bestätigt, daß die Toluollösung, die am Kopf der Kolonne austritt, keine Spuren von
Kresolen enthält. Da die Konzentration des 2,6-Xylenols
in dem Lösungsmittel ständig wächst, während dieses durch die Kolonne nach oben steigt, sollte die
Temperatur der Kolonne so hoch gehalten werden, daß das 2,6-Xylenol nicht kristallisieren kann. Eine
geeignete Temperatur ist 5O0C. Um eine Kristallisation zu verhindern, kann auch ein Überschuß an Lösungsmittel
verwendet werden; hierdurch wird jedoch die Durchsatzgeschwindigkeit herabgesetzt, so daß dieses
Verfahren ungüstig ist.
Die nach unten fließende alkalische Lösung, die im wesentlichen aus Alkylphenolaten besteht, wird vom
Boden der Kolonne durch die Leitung 9 in den Behälter 13 geleitet. Dieser Behälter kann ein einfacher
Tank sein, in dem die wäßrige Phenolatlösung durch Zusatz von Kohlendioxyd oder einer anderen Säure
teilweise in Phenole umgewandelt wird. Auf diese Weise bilden sich in dem Behälter 13 zwei Schichten,
von denen die leichtere aus den Phenolen und die schwerere aus den nicht umgesetzten Phenolaten besteht.
Die Phenolschicht wird durch die Leitung 12 in den unteren Teil der Kolonne 8 zurückgeführt, nachdem
sie in einem durch Leitung 11 eingeführten Lösungsmittel erneut gelöst wurden. Eine derartige
Rückführung wirkt ähnlich wie ein Rückflußverfahren
und verbessert die Ausbeute an reinem 2,6-Xylenol erheblich.
Die schwerere Phase, die im wesentlichen aus nicht umgewandelten Phenolaten besteht, wird durch die
Leitung 14 aus dem Behälter 13 in einen zweiten Behälter 15 geführt, in dem die Phenolate durch Zusatz
von Kohlendioxyd oder einer anderen geeigneten Säure vollständig in die Phenole umgewandelt werden.
Enthalten diese Phenole noch genügend 2,6-Xylenol, so können sie durch die Leitung 16 zur Beschickungsleitung 2 rückgeführt werden. Die Toluollösung in der
Extraktionskolonne 8 wird durch die Leitung 10 in die Kolonne 17 geführt, wo das Lösungsmittel durch
fraktionierte Destillation von dem 2,6-Xylenol getrennt wird. Das Lösungsmittel wird durch Leitung 18
und das reine 2,6-Xylenol durch Leitung 19 abgezogen.
An Stelle des in der Zeichnung dargestellten kontinuierlichen Extraktionssystems kann auch ein Mehrstufea-Gegenstromsystem
verwendet werden, d. h. ein System, bei dem die beiden Ströme gegenläufig durch mehrere Extraktionszonen oder -stufen fließen.
Ein aus Petroleum gewonnenes Kresoldestillat der nachstehenden Zusammensetzung A wurde in einer
50bödigen Fraktionierkolonne fraktioniert destilliert und lieferte eine Zwischenfraktion der Zusammensetzung
B.
Tabelle II
Zusammensetzung
Zusammensetzung
Phenol
o-Kresol
2,6-Xylenol
m-, p-Kresol
o-Äthylphenol ..
2,4-, 2,5-Xylenol
2,3-Xylenol
o-Äthylphenol ..
2,4-, 2,5-Xylenol
2,3-Xylenol
A i B
Gewichtsprozent
0,6
24,8
13,5
55,2
2,0
3,8
0,1
13
45
41
Die durch die Fraktionierung erhaltene Ausbeute an 2,6-Xylenol betrug etwa 65 % von dem, welches in
der Beschickung enthalten war. Wurde das Produkt mit der Zusammensetzung B in einer 50bödigen Kolonne
mehrmals fraktioniert, um 2,6-Xylenol mit hoher Reinheit, z. B. 99 % oder mehr, zu erhalten, so wurde
die Ausbeute ständig geringer und erreichte den Nullpunkt, so daß ein solches Vorgehen als unwirtschaftlich
angesehen werden mußte. Wurde das Produkt B jedoch nicht mehrmals fraktioniert, sondern nach dem Verfahren
der Erfindung in einem Lösungsmittel einer Gegenstromextraktion mit wäßrigem Natriumhydroxyd
unterworfen, so wurde eine Ausbeute von 81 °/0 eines 99,7%igen 2,6-Xylenols erhalten. Die Verfahrensbedingungen
und die Ergebnisse dieser Behandlung sind unter Ansatz B2 in Tabelle III aufgezeichnet.
Die nachstehende Tabelle III zeigt die Bedingungen und Ergebnisse einiger Ansätze, die deutlich erkennen
lassen, daß die Ausbeute und die Reinheit des erhaltenen 2,6-Xylenols eine Funktion der Konzentration
des 2,6-Xylenols in der Kresoldestillatbeschickung sind, wenn die alkalische Extraktion ansonsten unter
optimalen Bedingungen durchgeführt wird. Als Lösungsmittel wurde Toluol und als Alkalihydroxyd
Natriumhydroxyd verwendet. Die Bezeichnung »Verunreinigungen« bezieht sich auf die Alkylphenole, die
außer dem 2,6-Xylenol in der Beschickung anwesend sind.
Ansatz
B2
D1
Gewichtsprozent 2,6-Xylenol in der Beschickung ....
Konzentration NaOH
Mol NaOH pro Mol Verunreinigungen
Extraktionstemperatur, 0C
Spezifisches Gewicht der organischen Beschickung
(einschließlich Lösungsmittel)
Spezifisches Gewicht der NaOH-Lösung
Gesamtgeschwindigkeit der organischen Beschickung
einschließlich Lösungsmittel, ccm/Min
Fußnote am Schluß der Tabelle
13,5
5,0
0,98
5,0
0,98
1,01
1,05
1,05
7,17
45,0
5,0
0,97
5,0
0,97
50
0,988
1,05
1,05
5,0,
54,0
5,0
1,11
5,0
1,11
0,977
1,05
1,05
7,1
80,0
5,0
1,4
50
50
0,960
1,05
1,05
9,3
Tabelle III (Fortsetzung)
A1
Ansatz B* I C»
Ausbeute an 2,6-Xylenol, %
Reinheit des 2,6-Xylenols, %
% o-Kresol
% m-, p-Kresol
% 2,4-, 2,5-Xylenol
% o-Äthylphenol
1 Die Beschickung von Ansatz A1 wies folgende Zusammensetzung,
bezogen auf das Gewicht der Beschickung (ohne Lösungsmittel), auf: 13,5% 2,6-Xylenol; 0,6% Phenol;
24,8% o-Kresol; 55,2% m-, p-Kresol; 2% o-Äthylphenol; 3,8% 2,4-, 2,5-Xylenol und 0,1% 2,3-Xylenol.
• Die Beschickung von Ansatz Ba wies folgende Zusammensetzung,
bezogen auf das Gewicht der Beschickung (ohne Lösungsmittel), auf: 45% 2,6-Xylenol; 13% o-Kresol;
41 % m-, p-Kresol und 1 % o-Äthylphenol.
Aus Tabelle III ist deutlich ersichtlich, daß
1. kein 2,6-Xylenol gewonnen wurde, wenn die a,
Konzentration des 2,6-Xylenols in der Beschickung 13,5% betrug;
2. sehr reines 2,6-Xylenol in Mengen von etwa 80% gewonnen wurde, wenn die Konzentrationen des
2,6-Xylenols in der Beschickung 45, 54 bzw. 80 % betrugen;
3. das aus den Ansätzen B, C und D gewonnene 2,6-Xylenol kein o-Kresol enthielt.
Weiterhin ist aus Tabelle III ersichtlich, daß bei jedem der vier Ansätze die Konzentration des Natriumhydroxyds
5 Gewichtsprozent betrug. Es wurde gefunden, daß innerhalb des kritischen Konzentrationsbereiches, d. h. zwischen 2 und 15 Gewichtsprozent,
diese Konzentration optimale Ergebnisse liefert. Wird die Konzentration des Alkalihydroxyds auf mehr als
5% angehoben, so sinkt die Gewinnung an 2,6-Xylenol, und zwar in steigendem Maße, je mehr sich die
Konzentration dem Wert von 15 Gewichtsprozent nähert. In einem Fall konnte bei Verwendung von
5 Gewichtsprozent Natriumhydroxyd das 2,6-Xylenol in 90%iger Ausbeute gewonnen werden, bei Verwendung
von 10% Natriumhydroxyd in 80%iger Ausbeute und bei Verwendung von 20% Natriumhydroxyd
nur noch in 60%iger Ausbeute. Durch das Absinken der prozentualen Ausbeute wurde somit,
obgleich die Reinheit des Produktes die gleiche blieb, die Wirtschaftlichkeit des Verfahrens stark beeinträchtigt.
Dieses Sinken der Ausbeute kann wahrscheinlich dadurch erklärt werden, daß das Lösungsvermögen
der Alkaliphenolate für das 2,6-Xylenol steigt, wenn die Konzentration der Phenolatlösung
zunimmt.
Bei der Destillation von Kresolen, die im wesentlichen aus 2,6-Xylenol und o-Kresol (mit oder ohne
m-, p-Kresole) bestehen, wurde gefunden, daß das Verfahren der Erfindung zur Gewinnung von 2,6-Xylenol
in fast 100%iger Reinheit führt. Mit Hilfe der bekannten Analyseverfahren ist es nur sehr schwer
möglich, irgendwelche Verunreinigungen festzustellen. Der Gefrierpunkt des erhaltenen 2,6-Xylenols beträgt
45,5°C. Ein so reines 2,6-Xylenol ist für die PoIy-80
99,7
99,7
0,3
81
97,3
97,3
2,7
80
99,0
99,0
1,0
s Die Beschickung von Ansatz C3 wies folgende Zusammensetzung,
bezogen auf das Gewicht der Beschickung (ohne
Lösungsmittel), auf: 54% 2,6-Xylenol; 39% o-Kresol;
7% 2,4-, 2,5-Xylenol.
Lösungsmittel), auf: 54% 2,6-Xylenol; 39% o-Kresol;
7% 2,4-, 2,5-Xylenol.
Die Beschickung von Ansatz D4 wies folgende Zusammensetzung,
bezogen auf das Gewicht der Beschickung (ohne
Lösungsmittel), auf: 80% 2,6-Xylenol; 13% o-Kresol;
6% m-, p-Kresol und 1% 2,4-, 2,5-Xylenol.
Lösungsmittel), auf: 80% 2,6-Xylenol; 13% o-Kresol;
6% m-, p-Kresol und 1% 2,4-, 2,5-Xylenol.
merisation besonders geeignet, da bekannt ist, daß alle fremden Moleküle als Kettenunterbrechungsmittel
wirken und die Eigenschaften der gewünschten Polymerisate beeinträchtigen.
Bei Kresoldestillaten, die 2,4-Xylenol, 2,5-Xylenol
oder o-Äthylphenol enthalten, ist es zweckmäßig, diese zuerst von dem Kresoldestillat zu trennen, z. B. durch
fraktionierte Destillation. Sie sollten wenigstens bis zu dem zulässigen prozentualen Verunreinigungsgrad im
Endprodukt entfernt werden. Sonst müßten sie nach der alkalischen Extraktion z. B. durch fraktionierte
Destillation oder fraktionierte Kristallisation aus dem 2,6-Xylenol entfernt werden, wodurch die Ausbeute
an 2,6-Xylenol beeinträchtigt wird.
Claims (3)
1. Verfahren zur Gewinnung von reinem 2,6-Xylenol aus einer Kresolfraktion, dadurch
gekennzeichnet, daß man eine Fraktion aus niedrigsiedenden Alkylphenolen, die mindestens
35 Gewichtsprozent 2,6-Xylenol enthält, in einem zwischen 60 und 150°C siedenden
Kohlenwasserstoff löst, die erhaltene Lösung im Gegenstrom mit einer 2- bis 15gewichtsprozentigen,
vorzugsweise 5- bis lOgewichtsprozentigen wäßrigen Alkalihydroxydlösung extrahiert, wobei das Molverhältnis
des Alkalihydroxyds zu den Alkylphenolen mit Ausnahme des 2,6-Xylenols 0,9 bis 1,5:1 beträgt, und daß man das 2,6-Xylenol aus
der organischen Lösung durch Abdestillieren des Lösungsmittels gewinnt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man aus der erhaltenen wäßrigen
Phenolatlösung einen Teil der Phenole durch Ansäuern in an sich bekannter Weise freisetzt und
diese Phenole in den unteren Teil der Gegenstromextraktionskolonne
zurückführt.
3. Verfahren nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß man die Extraktion mit
Toluol, Benzol, Hexan oder Heptan als Lösungsmittel durchführt.
In Betracht gezogene Druckschriften:
Brennstoff-Chemie, Bd. 30,1949, S. 392.
Brennstoff-Chemie, Bd. 30,1949, S. 392.
Bei der Bekanntmachung der Anmeldung ist ein Prioritätsbeleg ausgelegt worden.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
709 620/529 7.67 ® Bundesdruckerei Berlin
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
US31939963A | 1963-10-28 | 1963-10-28 |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE1246750B true DE1246750B (de) | 1967-08-10 |
Family
ID=23242098
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DEC34205A Pending DE1246750B (de) | 1963-10-28 | 1964-10-27 | Verfahren zur Gewinnung von reinem 2, 6-Xylenol |
Country Status (3)
Country | Link |
---|---|
US (1) | US3517072A (de) |
DE (1) | DE1246750B (de) |
GB (1) | GB1067900A (de) |
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FR2329629A1 (fr) * | 1975-10-28 | 1977-05-27 | Labofina Sa | Procede de production d'ethylphenol |
Families Citing this family (6)
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